Ich hab mich in der letzten Zeit etwas mit der zur Prozessor- Kühltechnik gehörenden Wärmeleitpaste befaßt und bin mir da noch immer nicht ganz klar. Obwohl es auch hier im Forum, allerdings mehr beiläufig schon erörtert wurde.
Gibt es hier in dem erlauchten Kreis der Nickles- User schon eigene Erfahrungen?
Das da Coollaboratory Liquid MetalPad (1/2) habe ich gerade studiert.
Mich interessieren mal Eure Meinungen und, noch wichtiger, mögliche persönliche Erfahrungen dazu.
- Pad oder Paste?
- wie ist die Verarbeitung, problemlos beim Aufbringen?
- härtet das Zeug unlösbar aus?
- hat es wirklich was gebracht?
Es wäre wirklich nett, wenn Ihr da Eure Meinung dazu hier mal darlegt.
Jürgen
Archiv Prozessoren 8.660 Themen, 54.742 Beiträge
Meinung:
Der Wärmewiderstand zwischen Prozessor und Kühlkörper ist nur ein Parameter des Wärmehaushalts im ganzen System.
Hier bringt dieses Pad nach dem Testbericht bei optimaler Anwendung 3-4 Grad Celsius Vorteil. Ob das für den verwendeten Rechner relevant ist hängt sicher auch davon ab, wie nahe man sich mit der Temperatur bereits am Grenzbereich befindet.
Ich meine, bei einem ausreichend gekühlten System wird es auf die paar Grad nicht ankommen, Overclocker werden sicher anderer Meinung sein.
Gruß Alois
Ja, und nicht einmal das Wichtigste. denk ich jedenfalls.
Trotzdem interessiert es mich - schließlich werden ziemliche Preise dafür verlangt.
"Ich meine, bei einem ausreichend gekühlten System wird es..."
Nun, ich denke, das ich mein System ziemlich kühl halte:
http://home.arcor.de/j120542/allgemein/innenleben.jpg
Nein, mich interessiert das einfach.
(Übrigens - der Scythe Ninja Plus, den ich drinnen hab, ist nicht zu empfehlen!)
Jürgen
Also ich hab mit den Flüssigmetalpads keine Erfahrungen, hab aber damals auch überlegt ob ich mir ein Flüssigmetalpad zulege und mich intensiv damit beschäftigt und Erfahrungsberichte gelesen.
Das Fazit war:
- Temperatursenkungen von ein paar grad ca.2-6
- Aufbringung war nicht immer ganz einfach, sollte allerdings mit ein wenig Fingerspitzengefühl gut gelingen.
- Bei vielen Pads ist ein "Burn-In" Notwendig, bei den man erst den Prozessor sehr erhitzen musste, damit die Pads wirklich Flüssig worden und richtig wirkten.
- Viele User haben dies ohne Prozessor, mit dem Föhn gemacht.
An sich also eine gute Sache, mit ein wenig Tücken aber auch einigen Vorteilen.
Mfg
JMF
Freilich, die Berichte hab ich auch gelesen. Einige jedenfalls.
Aber es sind alles eben berichte von Menschen, die ganz nebenher mit Werbung Geld verdienen. Und da hab ich ein recht ausgeprägtes Mißtrauen. (Siehe TuneUp Utilities bei Nickles)
Deshalb suche ich eben Berichte von Usern, die ihre Erfahrungen ohne Rücksichtnahme auf verlustig gehende Werbe- Einnahmen schreiben.
Jürgen
Naja, die meißten die ich gelesen habe, waren von Nutzern im PCGHX-Forum und natürlich auch in manchen Testzeitschriften.
Daher glaube ich, dass grade die Erfahrungsberichte im PCGHX-Forum schon sehr Werbeunbeeinflusst sind.
Mfg
JMF
Erfahrungen hab ich mit den neuen Wärmeleitpasten auch nicht.
Aber der Wärmeübergang ist ja schon eine entscheidende Stelle. Was da nicht rüberkommt kann nur zum Teil wieder
ausgeglichen werden. -- Versuche können sich da lohnen wenn die Neuen nicht zu teuer sind.
Erstaunlich war mal eine Cpu wo nur ein Hauch der ganz normalen Paste drauf war und die fast 2 Grad weniger hatte. bei ganz teuren "Higend" Produkten bin ich auch kritisch.
Hallo,
für den normalen Gebrauch hat sich die Wärmeleitpaste Arktic Silver 3 oder seit einiger Zeit 5 bestens bewährt.Hier gilt der Grundsatz, dass so wenig wie nötig genau richtig ist.
Auch das oft gepriesene Intel -Wärmeleitpad erreicht selbst nach langer Zeit des Setzens nicht die Werte wie diese Wärmeleitpasten.
Ich setze mehr auf eine leistungsfähige Kühler-Lüfter-Kombnation als auf eine Superleitflüssigkeit, die unter Labor-Bedingungen angewendet werden sollte.
Ich hatte gewisse Erfahrungen mit einer leistungsfähigen CPU-Kühlung durch den P4 Prescott (bis 103 W)gemacht.
Gruss weka
hau das ding aus der seitenwand raus und dreh den scythe so das er nach hinten bläst.
zum pad: ich persönlich kenn das ding nicht, würde dir aber davon abraten.
auf cb gabs mal nen test, und zwischen dem sieger (meine ac5) für 15€ und der conrad riesen tube für 1,50€ lagen mal ganze 6°C. mal davon abgesehen das die conrad tube für die gesammte dell jahresproduktion ausgereicht hätte...
ob du dir jetzt die ac5 kaufst und dünn verstreichts oder dieses metalpad holst ist meiner meinung nach nur die frage der kohle.
aber lass bitte die finger von dem liquid metal zeugs ausser spritze...die folgen sieht man dann auf dau-alarm.de.
also wenn dann das pad.
ich persönlich würde unter 5°C unterschied nicht den freezer vom prozzi reissen.
Ich hab einen Test gemacht. Identische Bedingungen -
Prozessor AMD64 - 6400+, Arctic MX-2, Seitenwand offen, SuperPi 16M - 2x gestartet:
Noctua U9F:
Leerlauf des Prozessors: 32°C
Vollast nach 10 Minuten: 54°C
Scythe Ninja:
Leerlauf des Prozessors: 28°C
Vollast nach 10 Minuten: 68°C (!)
Der Scythe kann wohl größere Wärmemengen nicht so schnell transportieren, wie der Noctua.
Also hau ich den Scythe wieder raus und den Noctua wieder rein.
Hat aber nichts mit meiner Frage zu tun - die ist tatsächlich nur auf "Wissens- Erweiterung" ausgerichtet.
Denn der Noctua- Kühler hält mir auch ohne diese Flüssigmetall- Komponente den Prozessor schön kühl.
Nee, mich interessiert es ganz einfach.
Jürgen
Ich hab hier einen G0 Q6600, gekühlt von einem Noctua NH-U9 mit einem 80er BeQuiet! Lüfter.
Ohne Wärmeleitpaste.
Ohne Spannungszugabe auf 3GHz übertaktet, Temperatur bewegt sich im Leerlauf bei ungefähr 30°, unter Last gehts auf ungefähr 60°C.
Wenn das so bleibt, dann spare ich mir diese Paste.
Meine persönliche Meinung: Wenn der Heatspreader und die Unterseite des Kühlers richtig plan sind: Sch*** auf Wärmeleitpaste.
Deckt sich mit meiner Erfahrung- (aus der Zeit des AMD 3200+) Ein kleiner Klecks in die Mitte des Prozessors, mit dem Kühler breitgedrückt - 8°C mehr, als mit einer Scheckkarte fast unsichtbar abgezogen.
Jürgen
Hallo,
die optimale Oberflächenqualität und Ebenheit ist bei Prozessor und Kühlkörper die wichtigste Grundvoraussetzung für einen optimalen Wärmeübergang.In dieser Richtung hat AMD Vorteile gegenüber Intel.Bei Intel ist die Oberfläche eben,aber riefig.Das geht gut mit einen Haarlineal oder einer exakt geschliffenen Kante zu kontrollieren.
Dadurch ist mehr Wärmeleitpaste zwischen den Flächen,die einen höheren Widerstand als eine direkte Auflage des Kühlers auf der DIE bewirkt.
Gruss weka
Hallo Jüki,
ich hab das Zeug ausprobiert,also das flüssige - kein bischen besser als Arctic Silver 5.
Das Pat soll ja etwas schwächer sein - also kannst du das komplett vergessen.
Danke, jayray - ich sagte es schon oben - Und da hab ich ein recht ausgeprägtes Mißtrauen.
Deshalb meine Bitte um persönliche Erfahrungen.
Die richtige Anwendung -also so sparsam, wie möglich- der Paste ist sehr viel entscheidender.
hab gestern noch einen Versuch gemacht.
Bislang hab ich die Wärme- Leitpaste zwar auch recht sorgfältig aufgebracht und damit die im Beitrag [05.04.2008, 16:31] genannten Werte erzielt.
Nun habe ich das Ganze noch einmal gemacht
- aber die Paste mit so einem stählernem Haarlineal :
"egalisiert", also abgezogen.
Und zwar sowohl auf dem Prozessor, als auch auf dem Kühler.
Hat unter gleichen Bedingungen noch einmal 2°C bei Vollast gebracht!
Gut, das sind ziemlich naive Tests, ich will da nichts anderes behaupten.
Aber für mich sind sie eben doch aussagekräftig.
Jürgen
Ich hab mir mal die Mühe gemacht und den Heatspreader eines Pentium 4 auf einer Flachschlfeifmaschine eben geschliffen und anschließend geläppt.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, die Ebenheit lag in einem Bereich von +/- 0,002mm. Dasselbe Spiel hab ich dann mit einem billigen Alu-Kühler nochmal gemacht.
Sinn der Aktion? Eigentlich keiner, aber:
Durch die extreme Ebenheit und die äußerst geringe Rauhtiefe von Heatspreader und Kühlerunterseite, reichte ein winziger Tropfen Öl aus, um die beiden Teile fest (!) miteinander zu verbinden. Wärmeleitpaste war absolut nicht mehr notwendig, im Gegenteil, die Temperaturen waren sogar noch ein ganzes Stück schlechter.
Lange Rede, gar kein Sinn:
Es kommt einzig und allein auf die Oberflächenqualität an. Wärmeleitpaste kann nur Riefen überbrücken. Ist der Heatspreader konvex, konkav oder weicht die Ebenheit in sonst irgendeiner Form ab und beträgt die Abweichung mehr als ein 0,2mm, dann bringt auch die beste Paste nichts. Bei so großen Abweichungen sind Pads deutlich besser geeignet.
Wir sprechen hier aber von Unterschieden von maximal 5°C - also eigentlich Haarspalterei ;-)
Haarspalterei hin oder her - Du hast es getan. Und wenn ich die Möglichkeit hätte (Läppmaschine) würde ich es ebenfalls tun.
Man denkt sich was aus - man prüft seine Möglichkeiten - die Sache wird angegangen - man hat ein Ergebnis.
Und freut sich. Und lernt daraus.
Und kommt einer einher und fragt nach dem Nutzen, nach dem Sinn, dann wird einem schon was einfallen.
Übrigens - meine "naive" Prüfung der Ebenheit von Prozessoren (Haarlineal, Lichtspalt) zeigte mir eigentlich, das AMD- Prozessoren "ebener" sind, als die von Intel.
Ich hatte da allerdings von beiden nur je 2 Stück zum prüfen.
Jürgen
Hallo Jürgen!
Das habe ich nun schon mehrfach gehört, die AMD-Heatspreader sind allem Anschein nach wirklich ein ganzes Stück besser.
Da ich nun schon aber seit... 2002? 2003? Keine Ahnung... Intel-CPUs habe, kann ich das nicht nachvollziehen.
Abschließend möchte ich noch sagen: Diese Heatspreader-Aktion war eigentlich mehr eine Geburt der Langeweile, nochmal würde ich sowas nicht machen :-)
Gruß,
Martin
Hallo,
bei meinen Versuchen in Richtung optimaler Wärmeübergang von Prozessor und Kühler habe ich einen P 4 auf einer Glasplatte erst mit Schleifpaste fein,dann extra fein und zuletzt mit Autopolitur bearbeitet. Das gleiche habe ich mit den Kupferkern des Kühlers gemacht.Solange man bei der Prozedur nicht kippelt,sind auch auf diese einfache manuelle Weise verwendbare Ergebnisse zu erreichen.Nach dem Läppen war bei der Prüfung die Ebenheit und Oberflächengüte so gut,dass auf Wärmeleitpaste verzichtet werden konnte.Es kam zu einer Senkung der max. Temp.bei hoher CPU-Last um 7°C,im Leerlauf jedoch nur um 2°C.Es lohnt sich also für Übertaktungs-Fans eine Nacharbeit der Oberflächen.
Trotzdem war das für mich ein einmaliger Akt,denn da gehen Stunden drauf,bis das Ergebnis annähernd den eigenen Vorstellungen entspricht.
Gruss weka
Tatsache - eine einfache Glasplatte? Und von Hand? Hätte ich nicht gedacht, das man da so gute Ergebnisse erzielt.
Ich schleife zwar auch heut noch einen Spiralbohrer Freihand exakt an, aber da gehts auch nicht um Tausendstel wie hier.
Erstaunlich!
Jürgen
eine Glasplatte ist für den Hausgebrauch mehr als ausreichend.Wichtig ist,dass die Stelle auf der Glasplatte öfters gewechselt wird, d.h.eine matte Stelle auf der Glasplatte liegt tiefer als eine ohne Schleifspuren.Gerade beim Finisch muss viel gewechselt werden .Ebenso sind kreisende Schleifbewegungen sinnvoll.Auch das öftere Drehen der zu schleifenden Flächen um jeweils 90° verhindert einseitiges Schleifen.Damit die Fläche nicht ballig wird darf nur sehr wenig Schleifmittel zum Einsatz kommen.
Soviel zur manuellen Schleiftechnologie
Gruss weka