Was du da beschreibst, ist ein ganz alter Hut und nennt sich "Performance Rating".
Als ich mir vor vier(!) Jahren meinen Rechner zusammenstellte und mich schließlich für ein Intel-System mit Northwood-PIV 1,8 GHz entschied, bot AMD einen Athlon XP "1800+" an. Er hatte aber deutlich weniger als 1800 MHz, ich glaube es waren nur 1533(?). Die Modellbezeichnung errechnete sich seinerzeit (Palomino-Athlons) nach der Formel: Reale Taktfrequenz x 1,5 - 500 MHz, in diesem Fall also 1533,33 x 1,5 = 2300, und dann: 2300 - 500 = 1800, et voilà ;-)
Hintergrund, MadHatter hat es schon angesprochen: Die völlig unterschiedlichen CPU-"Innenarchitekturen" bei den Rivalen Intel und AMD. Ein Athlon mit 1533 MHz brauchte sich hinter meinem Northwood-PIV mit 1,8 GHz performance-technisch nicht zu verstecken. Das besondere bei AMD war immer, dass man aus relativ wenig Takt relativ viel Leistung herausgeholt hat. Oder anders gesagt: Um mit AMD mithalten zu können, brauchten die Intels immer einige MHzen mehr.
Übrigens bezogen sich die "1800+" nicht etwa auf den Vergleich mit dem Rivalen Intel, sondern auf den alten Athlon Thunderbird von AMD. "1800+" sollte so viel heißen wie: Würde der gute alte Athlon Thunderbird noch gebaut werden, dann würde er 1800 MHz brauchen, um so viel Leistung zu bringen, wie ein Palomino mit 1533 MHz...
Letztlich sind reale Taktraten immer nur dann aussagekräftig, wenn man 2 Prozessoren aus gleichem Hause vergleicht, die ungefähr gleich alt sind und den gleichen Kern haben. Alles andere ist "Äpfel vs. Birnen" ;-)
CU
Olaf