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Intel Prozis und Sockel

Low Rider / 4 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Leute!


Ich schaue mich momentan nach etwas älteren Intel Prozessoren um. Ich dachte so etwa an PIII oder nen älteren Celleron. Jetzt habe ich ein Board, auf dessen Sockel "370 PGA" steht. Kann ich darauf einen PIII FCPGA (S370) betreiben ? Was ist das eigentlich, PGA / FCPGA ? Ist das nicht so etwas wie die neuen Speicherverpackungen (auf GF4Ti Karten) ??

Tippgeber Low Rider „Intel Prozis und Sockel“
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wenn es sich um ein ppga-board handelt, ist ein celeron 533 ppga das höchste der gefühle.

sieh doch mal nach, ob sich hersteller bzw mainboardtyp feststellen lassen, entweder ist da was aufm board aufgedruckt, oder du suchst ihn dir über die bios-revisionsnummer, die ganz am anfang beim booten aufm schirm steht (pause taste!)

Bavarius Low Rider „Intel Prozis und Sockel“
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Hi !

Auf den Sockeln steht immer 'PGA 370' drauf, nur mit dieser daran kannst Du nicht erkennen, was Dein Baord verkraftet oder was man da für CPUs draufstopfen kann. Identifiziere erstmal das Mainboard [ genauer ModellTyp, Hersteller, Boadrevision und Biosversion, da sgeht ganz gut mit dem Tool CT-Bios, www.heise.de/ct/ftp/ctsi.shtml ], dann kann ich dir sagen, was möglich und was sinnvoll ist...

PPGA war die Bezeichnung für die Bauform der Prozessoren für den ursprünglichen Sockel370, das hatten nur die alten Celerons bis 533 MHZ mit Mendocino-Kern. Der Aufbau war recht klassisch gestaltet, der CPU-Kern saß hier mittels kleinen Pins auf einem keramischen Trägermaterial und hatte eine Schutzkappe aus Metall. Bei den FC-PGAs [ = Celerons und PIIIs mit Coppermine-Kern ] dagegen sitzt der nackte DIE mittels kleiner Lötpunkte in direktem kontakt zu den Leiterbahnen [ BTW, dieses Prinzip der Kontaktvermittlung ist in der Tat dasselbe wie bei den Speicherchips auf den Graphikkarten ] auf/in einem organischen Trägermaterial, eine metallische Schutzkappe gibts nicht. Es wurde nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch die Pinbelegung geändert. Rein mechanisch passt ein FC-PGA zwar in einen PPGA-Sockel rein, aber die moderenren Prozzis benötigen geringere Spannungen, udn um Schäden zu vermeiden, änderte Intel eben in einigen Punkten die elektrische Beschaltung der Pins...
Es gibt einige Möglichkeiten [ z.B. PPGA->Fc-PGA-"Zwischensockel"-Adapter, diese Pinbelgung wieder kompatibel zum PPGA-Sockel370 zu machen, aber ob das auch funktioniert, das hängt vor allem vom Mainboard 'an sich', d.h. dessen Spannunsgwandlern und den vorliegenden Biosupdates ab.

Intels aktuelle Sockel370-Prozessoren dagegen haben wieder eine Metallkappe über dem DIE, den sogenannten IHS [ = Integrated Heat Spreader ]. Dies wurde notwendig, weil Intel einen neuen CPU-Kern herausbrachte, den Tualatin. Der Tualatin wird in geringerer Strukturbreite hergstellt, daher schrumpft der DIE, und ohne IHS würde man den Cooler nur sehr viel schwieriger auf dem Prozzi korrekt plazieren können. Diese Bauform [ also mit IHS ] wird FC-PGA2 genannt , und ist im Grunde das auffälligste Merkmal der Tualatins, auch wenn die letzten Coppermines [ das sind aber nur wenige, vereinzelte Exemplare ] ebenfalls mit einem IHS verziert wurden. Die Tualatins brauchen nochmals weniger Spannung als die Coppermines, und angeblich noch aus anderen tchnischen Gründen wurde jetzt aber nicht nur dei Pinbelegung, sondern auch noch das Busprotokoll geändert !!! Offiziell laufen die Tualatins also nur auf den neuesten Mainboards mit tualatintauglichen Chipsätzen, aber inzwischen wurde von Powerleap ein Tualatin->FC-PGA-Adapter herausgebracht, damit man diese Prozzis auch auf bestimmten Mainboards mit BX. i815 oder VIA-Chipsätzen laufen lassen kann. Allerdings läßt sich Powerleap diese Eigenentwicklung sehr teuer bezahlen, und mittlerweile haben einige bastel- und risikofreudige User herausgefunden, wie man auch ohne Powerleap einen Tualatin auf den gewissen Mainboards zum laufen bringt... ;-))

Fazit :
Es gibt 3 unterschiedliche Sockel370-Prozessoren [ PPGA, FC-PGA, FC-PGA2 ] , die Nachfolger-CPUs laufen nit so ohne weiteres auf den Vorgänger-Sockeln, unter gewissen Umständen kann man da zwar schon noch was machen, aber wie gesagt, das hängt vor allem vom Mainboard 'an sich' ab, ob man die moderneren Intels auf denm älteren Brettern zum laufen bringt ode nicht.

Alles klar ?? ;-))

cu Bavarius

Low Rider Nachtrag zu: „Intel Prozis und Sockel“
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Vielen Dank für die Hilfe ! Also das Board ist ein MSI 6160. Dann werd ich mich mal umschauen, was so raufpaßt. Nochmals danke !

Bavarius Low Rider „Vielen Dank für die Hilfe ! Also das Board ist ein MSI 6160. Dann werd ich mich...“
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Hi !

Siehe : http://www.uktsupport.co.uk/advent/mb/6160.htm

Das MSI-6160 hat den LX-Chipsatz, und da kann ich Dir jetzt schon sagen, daß da der PPGA-Sockel370 drauf ist und man da nur PPGA-Celerons verwenden kann. Diese Cellis waren die ersten Sockel370-Prozessoren, hatten den Mendocino-Kern, liefen mit 66er Bustakt und wurden nur bis 533 MHZ hergestellt. Selbst wenn man den PPGA-Sockel in einen FC-PGA-Sockel verwandelt und die Prozessosrspannung zurechtpfuscht, bekommt man trotz alledem die moderneren und schnellere Prozzisn mit Coppermine-Kern [ = Celerons ab dem 533A oder die PIIIs ] darauf garantiert nicht zum laufen, denn MSI bietet kein passendes Biosupdate an. Das aktuellste Biosupdate für dieses Brett wurde am 20. Januar 1999 gemacht, die Coppermines kamen erst ein halbes Jahr später auf dem Markt, dieses Biosupdate enthält garantiert noch keinen Support für die Coppermines. Ohne passendes Bios mit Coppermine-Support bleibt der Prozzi im Dauerreset und der Rechner scheinbar tot, Du hast also keine Chance, diesem Mainboard was schnelleres als einen PPGA-Celeron mit 533 MHZ zu verpassen..

Sorry, aber so siehts nun mal aus...

cu Bavarius