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Athlon?Duron?Slot1?FCPGA?PentiumXY?ja wie?

Hobbes / 3 Antworten / Baumansicht Nickles

Grandiose Überschrift, nicht wahr?! ;-))

Was ich eigentlich fragen will: um ehrlich zu sein habe ich mittlerweile den Überblick verloren. Es gibt sowohl bei Intel als auch bei AMD so viele verschiedene Prozessorbezeichnungen und Chipsätze, daß ich keine Anhung mehr habe, was gut ist und was nicht.

Also, kann jemand ein wenig Licht ins Dunkel bringen und mir folgende Dinge erklären?

1. Welche Intel-Prozessoren taugen etwas und wie heißen die?
-Welcher Chipsatz paßt dazu (daß der 810er und 820er nix sind weiß ich...mehr aber auch nicht)?

2. Von Athlons habe ich überhaupt keine Ahnung, daher im Prinzip gleiche Frage: welche Athlons taugen was und welche Mainboards mit welchen Chipsätzen passen dazu?

3. Wenn Neukauf von Proz+Board+Ram, dann unbedingt 133er Board kaufen oder tut es ein 100er Board auch?

4. Was hat es eigentlich mit dem ganzen Slots auf sich? Slot1 und FCPGA (oder so ähnlich) gehören zu Intel, oder?! Welcher Slot/Sockel ist neuer/besser?
SlotA ist für den Athlon? Gibt's für andere AMD-Prozessoren auch schon andere Steckplätze?

Sind ne ganze Menge Fragen, aber ich würde mich freuen wenn ich dank Euch nachher etwas schlauer wäre!

Vielen Dank!

Gruß,
Hobbes

RyoOhki Hobbes „Athlon?Duron?Slot1?FCPGA?PentiumXY?ja wie?“
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Also ...
Celeron ist ja bekanntlich der Low-Cost CPU von Intel. Das AMD-Gegenstück nennt sich Duron und ist ein Athlon (thunderbird) mit weniger Cache. Den Athlon gibts nur noch als Thunderbird, der Preis ist der selbe. Thunderbird gibt es als SlotA und SockelA, Den duron nur für SockelA. Bei AMD solltest du Generel auf SockelA setzen, da der Slot ausstirbt. Als Chipsatz gibt es im Moment noch nur den AMD 750, AMD 751 und den VIA KT 133
Wobei ersterer der Erste Athlon-Chipsatz ist. Ich denke, der AMD 751er ist dem Via überlegen, wenn beide Chipsätze PC100-Ram zur Verfügung haben. Der Via ist jedoch zur Zeit noch der einzige Chipsatz für AMD-CPU's, der den Ram mit 133 MHz ansteuern kann.
die unterschiede zwischen dem ur-Athlon unddem Athlon Thunderbird liegen darin, dass der Thunderbird nur halb soviel L2-Cache hat wie der alte Athlon, diesen aber mit vollem CPU-Takt ansteuert, was alles in allem doch mehr Leistung bringt.
Auf der Intel-Seite gibt es da den Celeron, den neuen Celeron(II), den alten PIII(Katmai) und den neuen PIII(Coppermine). Der Unterschied zwischen dem Katmai und dem Coppermine ist im Prinzip der selbe wie zwischen Thunderbird und Athlon:
Der Katmai hat zwar mehr Cache als der coppermine, der jedoch langsammer ist als der vom Coppermine.
Bei dem Coppermine gibt es dann auch wieder zwei klassen, einmal den 'E' und einmal den 'EB'
Das eh steht dabei für einen Coppermine mit 100 MHz FSB, das EB für einen Coppermine mit 13MHz FSB.

Grüße, Ryo

www.OC-Sammlung.de

Hobbes RyoOhki „Also ... Celeron ist ja bekanntlich der Low-Cost CPU von Intel. Das...“
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Wow, jetzt bin ich tatsächlich um einiges schlauer...!

Vielen Dank an Euch beide!

Bavarius Hobbes „Athlon?Duron?Slot1?FCPGA?PentiumXY?ja wie?“
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Hi !
Weitere sehr gründliche Ausführungen zu diesem Thema
sind bei www.tomshardware.de im Mainboard-Guide und
im CPU-Guide nachzulesen, ebenso ist www.hardtechs4you.com
eine reichhaltige Fundgrube an Informationen....

Aber zuzüglich zu den Infos von RyoOhki, der den AMD-Aspekt
Deiner Frage beantwortet hat, gibts von mir ein paar Intel-Infos:

-CPU :
Heututage erhält man nur noch Celeron-2 und PIII, die auf dem
Coppermine-Kern aufbauen, die Katmais sind praktisch vom Markt
verschwunden. Leider hat Intel aus den Erfahrungen der Vergangenheit
gelernt und diesen Celeron-2 sehr gründlich kastriert,
es wurde nicht nur der L2-Cache halbiert, sondern auch die Bandbreite
der Anbindung des Caches halbiert und die Dualfähigkeit herausgenommen...
Waren die alten Cellis nur ca. 3-5 % langsamer als die vergleichbaren PIIs
und damit der Preis/Leistungs-Sieger, so ist ein Celeron-2 im ungetakteten
Zustand in keinster Weise zum PIII konkurrenzfähig, es sei denn, Du besorgst Dir
einen Celli 533A oder 566 und übertaktest den auf 800 bzw 850 MHZ.
Damit erreichst Du in etwa die Leistung eines PIII 650 oder 700ers zum
relativ günstigen Preis...
Die Cellis gibts [ ungetaktet] nur in FC-PGA und mit 66er Bustakt, die PIIIs im
Slot-und im Sockel-Format, mit 100er und 133er FSB, wobei die 133-FSB-Serien
leistungsmäßig zu bevorzugen sind, aber dafür brauchst Du ein modernes
Mainboard, während man die kleinen Celli-2 in fast jedem altem BX-Board
zum Funktionieren überreden und Overclocken kann...

-Mainboard :
Da sind eigentlich nur 3 Chipsätze von Interesse : BX, Solan (i815) und VIA ( ?? )
Der BX ist der Oldtimer, der wird schon seit 2 Jahren gebaut und trotzdem
immer noch eine Empfehlung wert, weil diese Boards ausgereift, stabil, kompatibel
und performancemäßig immer noch sauschnell sind... Es fehlen zwar die modernen
Features wie AGP 4x oder U-DMA-66, und eigentlich ist dieser Chipsatz nur auf 66 und
100 MHZ FSB ausgelegt, aber AGP 4x bringt in der Praxis noch kaum Vorteile, es gibt
schon einige Boards mit nachgerüsteter U-DMA-Schnittstelle [ oder man nimmt einen
Promise Ultra-66 zu Hilfe, mit dem kann man auch nette Sachen anstellen... :-)) ],
und etliche Boards laufen auch auf dem 133er Bustakt, nur wird dabei die AGP-
Schnittstelle mit 89 MHZ angefahren [ normal sinds 66 MHZ], und das hält nicht jede
Gra-Karte aus, aber z.B. die modernen GeForce, GTS2 und MX machen diese Tortur
klaglos mit...
Der Solano-Chipsatz ist der erste brauchbare Nachfolger des BX, der bietet zwar alle
modernen Features, läuft schnell und stabil, aber der hat ein paar Einschränkungen :
Der maximale Speicherausbau ist auf 512 MB beschränkt, es gibt keine ISA-Slots mehr,
ebenso gibts die Boards bis jetzt nur mit FC-PGA-Sockel-370, und die sind immer noch
relativ teuer.. Aber im Prinzip sind die Dinger schon in Ordnung...
Die VIA-Boards haben alle modernen Features bei maximaler Kompatibilität.
Sie könne die RAMS asynchron takten und diese Boards sind deutlich billiger !!
Leider sind sie nicht ganz so schnell wie ein BX-Chipsatz, aber diese Unterschiede
sind eher messbar, aber nicht spürbar, und die Kinderkrankheiten dürfte der
VIA-Chipsatz auch schon auskuriert haben, daher gibt es eigentlich keinen
stichhaltigen Grund, von VIA-Boards abzuraten...

-Slot oder Sockel ?
Naja, so ziemlich alle neuen Intel-Prozzis werden zwar im FC-PGA-Design
gefertigt [ also für Sockel 370 ], aber der Slot1 ist die kompatiblere Lösung
und aus meiner Sicht [ also der des Overclockers.. :-) ] zu bevorzugen...
Wenn man den excellenten FC-PGA->Slot1-Adapter MSI 6905 Ver.2 Master
benutzt, kann man da schon einiges mehr bewerkstelligen als beim Sockel370..

-PC100 oder PC133 ??
Im Prinzip ist zu den 133er RAMs zu raten, die kosten nur noch ein paar Mark
mehr, aber kauf Dir keinen RAMsch, sondern Markenware mit 2-2-2-Timings...
Diese Lösung ist zwar etwas zukunftssicherer als ein PC-100-System, aber
was kann man denn heutzutage in der Computerbranche noch als zukunftssicher
bezeichnen ?? Willst du nur einen Celeron auf einem BX-Board einsetzen und
übertakten, dann reichen die 100er RAMs locker aus, ansonsten kauf Dir 133er...

Fazit :
Was Du Dir jetzt holst, das hängt von deinen Ansprüchen und dem Geldbeutel ab..
Aber bei einem Neukauf ist unbedingt zu überlegen, ob es denn wirklich
ein Intel-Prozzi sein muß !!! Im direkten Vergleich zum Duron schaut der Celeron ganz
schön alt aus, und beim Duell T-Bird vs. Coppermine gibts keinen eindeutigen Sieger...
Aber bei den Preisen, da ist AMD deutlich billiger, nur sind leider die passenden
SockelA-Boards noch relativ teuer, und das zehrt den Preisvorteil wieder auf...

cu Bavarius