Wurde mir kürzlich hier bei meiner Frage "Boot- CD" so toll geholfen - will ich diese Hilfsbereitschaft gleich mal ausnutzen.
Meine (selbstgestellte) Aufgabe:
Ich möchte über längere Zeit eine Netzspannung messen und dokumentieren.
Ein Fenster, so etwa im Bereich 200 - 250 Veff.
Es sollen Abweichungen, die gleich oder kleiner als eine Periode sind, erfaßt werden - möglichst als zeitbezogener Absolutwert.
Und das Ganze mit dem PC gespeichert und als Tabelle oder Kurve (Abweichungen) ausdruckbar.
Gibt es dafür ein Programm? Was wird (außer natürlich einem galvanisch getrennten Spannungsteiler) benötigt?
Vielleicht hat sich schon mal einer mit etwas Ähnlichem befaßt?
Jürgen
Programmieren - alles kontrollieren 4.941 Themen, 20.708 Beiträge
Ich denke da an Multimeter mit serieller Schnittstelle. Sind teilweise kpl. mit Kabel und Software und mittlerweile recht günstig. Und ausserden auch immer mal wieder einfach so zu gebrauchen.
Gruß Alois
- das wäre die Hardware,@onkel_alois.
Nun fehlte noch eine entsprechende Aufzeichnungs- und Auswertungssoftware.
Jürgen
Wie Borlander schon schreibt, ist oft eine einfache Software dabei.
Ich persönlich verwende Iconnect von Micro-Epsilon, allerdings noch Version 5.X mit entspr. Hardware für Ein- und Ausgabe. Bei der Demo-Version 5.X entfällt das Zeitlimit von 30 Tagen. Bei interesse kann ichs Dir zukommen lassen. Ist allerdings für Dein Vorhaben absoluter Overkill. Besonders im Netzwek macht das Spaß.
Gruß Alois
Jepp, an die muß ich da auch gleich denken. Sind mittlerweile nicht mehr teuer (teilweise schon ab 50€ zu bekommen) und haben i.d.R. auch gleich eine Meßsoftware dabei...
Ansonsten: Könnte man sicher auch mit einer eigenen Schaltung realiseren, aber ob der Aufwand lohnt (entwurf, zusammenbau, kalibrierung) scheint mir zumindest fraglich. Spontan würde ich da an einen A/D-Wandler am Parallelport denken, sowas ließe sich am einfachsten auslesen. Ohne entsprechende Vorschaltung würde das allerdings nix, also erstmal in den korrekten Spannungsbereich transformieren und evtl. muß man das ganze auch noch in gleichspannung umwandeln. Für den genannten Bereich würde man bei diesem Verfahren eine Messgenauigkeit von ~0,2V erreichen (8Bit = 256 Quantisierungsstufen).
Gruß
Borlander
Schaut mal: Klick!
Liegen da Erfahrungen vor? Besonders der erste: "Software; alles schon dabei."
Jürgen
Datenerfassung ist mit Excel und VBA recht gut machbar.
Anschliesende weiterverarbeitung und Darstellung als Langzeitdiagramm auch machbar.
Meine Empfehlung geht eher in die Profirichtung ... praktisch auf alle Digitalmultumeter von Gossen/GMC/Metrawatt (METRAhit Serie) kann ein galvanisch getrennter Schnittstellenadapter BD232 (über Infrarot) aufgesteckt werden. PC-seitig ist eine serielle Schnittstelle vorhanden. Mit der entsprechenden Software METRAwin 10 kann der Messwert im PC aufgezeichet werden. Zeitachsen, Messintervalle und zahlreich weitere Parameter können angepasst werden. Es kann wahlweise als Kurve oder als Meßwerttabelle (Übernahme z. B. nach Excel möglich) aufgenommen werden. Bis zu vier DMM mit jeweils einem Adapter können kaskadiert werden und so bis zu 4 Messwerte parallel überwacht und aufgezeichnet werden.
Die Sache hat nur den Haken, daß die ganze Chose sehr teuer ist. DMM sind relativ günstig bei eBay erhältlich. Schnittstellenadapter BD232 und Software werden bei eBay sehr selten angeboten. Mir ist es bisher nur einmal gelungen, eine ältere Version von METRAwin 10 (mit Adapter) bei eBay zu ergattern. Alles zusammen sind bei eBay 150,- bis 200,-€ zu berappen.
Diese DMM sind auf keinen Fall mit den Billigheimern zu vergleichen ... sehr genau, äußerst robust (können auch mal runterfallen) und sehr langlebig ... daher u. a. beim Elektrohandwerk sehr beliebt und sehr verbreitet.
Links:
Multimeter als Leistungs- Transienten- und Energierecorder
METRAwin 10
Systemsoftware für Multimeter METRAhit
Übersicht METRAhit-Multimeter
Datenlogger METRAhit
Eine Alternative wäre z. B. die Software von Abacom DMM Profilab 4.0 (mit Liste der unterstützten DMM, leider wird METRAwatt nicht unterstützt).
CosiGraph fällt mir noch ein, auch schon sehr günstig bei eBay gesichtet.
rill
ich hatte erst auch so einen Gedanken.
Wenn er sich aber etwas Mühe gibt, dann kann er wie oben angegeben (zugegebenermaßen dürftig kurz) mit Excel Daten direkt erfassen.
Da gibts klasse Beispiele, wie man ein Messgerät über Excel an der seriellen Schnittstelle anspricht und ausliest.
Bei meinen Geräten die ich eingekauft hatte, waren sogar CDs und Disketten dabei, um dies zu schaffen.
Der Franzisverlag hat sich (für Softwarebastler) dem Problem angenommen und zeigt, wie man Messgeräte unter Word, Excel und soweit ich weiß unter Access
anspricht. Absolut lesenswert meine ich.
Hallo @Jüki,
die Voltcraft-Multimeter Deines Links arbeiten nach unseren über 15 Jharen Erfahrung auf dem Sektor wirklich eiwandfrei. Sie sind auch unter schlechten Messbedingungen sicher zu handhaben, die beiliegende Software (resp. was zum Download alles dazu im Netz zu finden ist) läuft problemlos. Außerdem gibt es einige Anbieter modular aufgebauter Software zur Meßdatenerfassung, die deren Schnittstellen direkt unterstützen.Für Dich als Privatmann, der sich nicht seine Brötchen auf dem Sektor verdienen muß, sind die empfohlenen GOSSEN-Geschichten zu teuer (Sind zwar klasse, aber eher "RollsRoyce")
Ältere Voltcraft arbeiten auch gut über USB-RS232-Konverter mit unseren neueren USB-Rechnern zusammen.
Der Fachausdruck für Dein Meßvorhaben lautet übrigens "Transientenrecorder" zur Netzspannungsmessung. Eine weitere Möglichkeit "von der Stange" als die Nutzung eines Multimeters ist für höherfrequente resp. kurzeitigere Meßobjekte auch ein Oszilloskopvorsatz für PCs. Entgegen analogen Oszis werden gerade auch diese Geräte oft als Transientenrecorder beworben und sind rel. günstig. Vorteil: Wenn man Elektronik an einem festen Arbeitsplatz macht, kann man mit ihnen viel mehr messen.
Gute Literatur zum Problem "LowCost-Messungen mit PC und Multimeter" etc. bietet der Autor H. KAINKA schon seit fast 20 Jahren. Die Sachen, die er publiziert, funktionieren. Ein Highlight von ihm ist z.B. "Messen, Steuern, Regeln mit EXCEL" (günstig bei ebay mal zu bekommen, aber aufpassen, dass die Buch-CD dabei ist!). Über eine auf Buch-CD beiliegende DLL ist es möglich, aus VBA die RS232 mit differenziertem Befehlssatz anzusprechen (ganz simpel über ASCII). Damit kannst Du dann in EXCEL Deine Messdaten in Echtzeit erfassen und auch grafisch visualisieren (dass Du damit aber natürlich alle möglichen Berechnungen in Echtzeit anstellen kannst, ist klar. Ebenso kannst Du alles Nutzen, was Dir EXCEL und WIN in der Rechnerwelt zur Verfügung stellen wie z.B. Fernüberwachung/-abfrage via DFÜ-, resp. REMOTE-Anwendungen etc.) . Wir haben auch mal vor längerem mit Erfolg ausprobiert, so Sachen über WINE unter LINUX (SUSE 6) laufen zu lassen.
Supersache auch im wiss. Bereich, kann ich nur empfehlen für Prototypen etc..
Ich möchte mich ganz herzlich bedanken für Eure wertvollen Hinweise. haben die mir doch eine ganze Menge Nutzlosigkeit bei der Google- Suche erspart.
Obwohl ich auch bei Basteleien solide Methoden bevorzuge, werde ich bei der einfachen Methode bleiben, also bei den einfachen "Voltcraft"- Multimetern.
Datenerfassung mit Excel - noch nie gemacht. Da habe ich wieder einiges zu lernen. Muß ich nun alles erst wieder verarbeiten.
Kuz gesagt: Ich hab wieder einiges in diesen alten Kopp hineinzupressen.
Noch einmal: Ganz herzlich "Danke!".
Jürgen
"Ich hab wieder einiges in diesen alten Kopp hineinzupressen"
Na, @Jüki, dann paß mal gut auf, dass Dir der nicht platzt *g*
>>dass Dir der nicht platzt *g* Nö, der ist dehnbar und Kummer gewöhnt.
Der hat schon resigniert, als ich mich beim Renteneintrittsalter für einen anstrengenden PC (bei einem blieb es nicht) und gegen die bequeme Stehbierhalle entschieden hatte....
Jürgen
also periodendauer und co. lässt sich lediglich mit nem oszilloskop messen und keinesfalls mit nem digitalen multimeter. preis: ca. ab 300€ aufwärts. es gibt auch pci karten, is aber nicht so leicht dranzukommen. diese kosten ca. 100€ und mehr.
Und dann gibt's jede Menge PC-Oszi-Ausführungen in USB (früher auch in CENTRONICS, je nach Bandbreite und Kanalzahl ab €150.-
hm, wenn hier schon über PC Oszi´s gesprochen wird, wie hoch ist dort die maximale Frequenz bzw. Samplerate ? Taugen die was?
Sind solche Karten, egal ob USB oder PCI geeignet, Spikes zu erkennen? Oder sind das eher Schätzeisen, die für echte Messungen nicht taugen? Jemand Erfahrung?
Je nach Summe, die Du bereit bist, hinzulegen, geht's von Qualität für ambitionierte Bastler (quasi, wie früher die einfachen DM 600.- - HAMEG-Kisten bis 20MHz) bis hoch zu absolut State-of-the-art Geschichten der bekannten und namhaften Meßtechnikhersteller (KEITHLEY oder auch HP etc.). Die PC-Lösungen können das gleiche, wie vergleichbare Speicheroszilloskope, wobei mit PC-Lösungen einfacher Messdaten weiterverarbeitet werden können.
Wir haben mal 2 2-Kanal-USB-Lösungen aus der Bastlerklasse eingesetzt und waren zufrieden. Das lief alles, wie es sollte wobei man für wenig Geld eben noch ein Gerät bekommt, bei dem man Aufzeichnen und Archivieren kann (mit "normalem" Budegte in den 80ern noch gar nicht dran zu denken, Speicheroszis waren damals außerhalb jeder finaziellen Reichweite). Hardwareseitig kann man gängige Tadtköpfe direkt anschließen etc., vom Handling also idetisch zum konventionellen Oszi. Softwareseitig werden auf Wusch sogar die Frontpanels konventioneller Oszis von der grün fluoreszierneden Röhre bis hin zu kakskadierten Drehschaltern emuliert.
Sicherheit? Schnittstellenlösungen sind komplett galvanisch vom Rechner getrennt, so daß ma selbst bei "überwinden" aller eingangsseitigen Schutzmaßnahmen ggf. den Oszivorsatz alleine abraucht ohne Schaden für den Rechner (So ein Horrorszenario Ist aber meiner Meinung nach praktisch unmöglich)
Bezugsquellen
Überall im Elektronikversand oder, für High-End, bei Herstellern für rechnerbasierte Meßtechnik.
naja, mich interresierte nur welche Qualität solche USB / PCI Geräte haben. Ich hab mit diesen Teilen keine Erfahrung und schlechtes gehört ( was nicht viel aussagt, weil die Person nicht unbedingt so den Sachverstand hat ).
Geschäftlich arbeite ich mit einem Tektronics TDS2012 mit Galvanischer Trennung und Keithley 2000, womit ich sehr zufrieden bin.