Hi!
Wenn du in C++ programmiert hast, dann werden dir ja Objekte bekannt sein. Das erleichert die Sache IMHO ziemlich, falls nicht, dann wirst du dich am Besten ersteinmal mit der objektorientierten Programmierung befassen.
Beim Übergang von DOS- zu Windows-Programmen hat es IMHO parallel eine weitere Änderung gegeben: RAID-Tools haben sich durchgesetzt. Die setzen grosse Bibliotheken ein, welche die gesammte Betriebssystem-API in handliche Klassen packen.
Letztendlich kann man sich mit solchen Tools die Oberfläche zusammen "malen" und dann die benötigten Funktionen "hinzuprogrammieren".
Die Klassenbibliotheken bringen dabei wirklich alles mit, was ein Programm zur Anzeige und Handling von Fenstern, Buttons&Co benötigt.
Schaut man sich die Sache das erste mal an, dann haut es einen fast um: ich hab' den "Umstieg" mit Delphi gemacht (von Borland-pascal aus). Um ein Anzeige Tool für eine DBase-Datenbank zu programmieren musste ich genau eine Zeile programmieren und das war der Befehl, der ausgeführt wird, wenn man den Beenden-Button anklickt.
Der Rest wurde mit der Maus zusammengestellt und man musste einige Parameter (und Verknüpgfungen zwischen den verwendeten Objekte) einpflegen.
Der Programmgrösse haut einen dann auch um: 1 Zeile programmiert: 600kByte erzeugt - Bumm! ;-)
Das wird bei entsprechenden C++-Entwicklungsumgebungern auch so sein (z.B. Visual C++ oder Borland C++ Builder).
Die Denke bei der Entwicklung muss man allerdings etwas ändern. Man arbeitet nicht mehr ablauforientiert, sondern Ereignisorientiert. (Nicht mehr "Wie setze ich den Ablauf um?, sondern "Was muss passieren, wenn dieses oder jenes Ereignis auftritt?"). Die komplette interne Programmsteuerung (quasi der interne Programmablauf von Ereignis zu Ereignis, ist bereits in den Klassenbibliotheken enthalten, da muss man sich nicht mehr primär drum kümmern).
Als kleines Beispiel:
Wenn man zwei Zahlen eingeben, adieren und ausgeben möchte, dann hat man unter DOS i.d.R. so gearbeitet:
OK, ich muss zwei Werte über die Tastatur eingeben und in Variablen ablegen lassen, Dann nehme ich die, addiere sie und gebe das Ergebnis auf dem Bildschirm aus.
Mit den Modernen Entwicklungsumgebungen geht man anders an das Thema ran:
OK, ich habe ein Fenster. Brauche zwei Eingabefelder und ein Ausgabefeld. Zusätzlich brauche ich einen Button, der die Berechnung durchführt und einen, der das Programm beendet.
Also legt man ein Fenster an, fügt dort zwei Eingabefelder ein, das Ausgabe feld und zwei Buttons ("berechnen" und "beenden". Bis dahin wurde noch keine Zeile Code eingeben.
Wenn der Button "Berechnen" gedrückt wird (OnClick-Ereignis), dann muss der Wert aus den beiden Eingabefeldern (sie sind gleichzeitig Speicher für die eingegeben Werte = Variablen) addiert und in das Ausgabe-Feld geschrieben werden.
Also schreibt man die OnClick-Methode und das war's. (Die OnClick-Methode des Beenden-Buttons muss die Applikation schliessen.).
Tutorials kann ich dir keine empfehlen, ich hab' einfach bisher keine genutzt (für die Windows-Programmierung). Ich bion da Anhänger der klassischen Art&Weise: ein Buch muss her. ;-)
Ich denke für den schnellen Einstieg genügt ein beliebiges "xxx in 21 Tagen" (oder ein vergleichbarer Titel). Im Delphi-Bereich würde ich die "Delphi nn"-Bücher von Elmar Warken empfehlen. Die haben auch so einen Einstiegsteil, gehen dann aber auch deutlich weiter in die Tiefe. Ich denke vergleichbare Werke wird man auch zu Visual C++ bekommen.
Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Bis denn
Andreas