Hallo,
würde gerne meinen nordamerikanischen HP 1018 Drucker, der für 110V ausgelegt ist, an 220 Volt betreiben.
Da die Strombuchse für Kaltgerätestecker funktioniert und sich auf der Platine etliche Bauteile mit Aufdruck 270V befinden, frage ich mich, ob der Primärkreis nicht grundsätzlich für beide Spannungsarten ausgelegt ist und durch einen kleinen Umbau auch an 220 Volt arbeitet.
Weiß jemand mehr?
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hat das teil ein externes netzteil oder ist das netzteil im drucker sebst?
Ist der drucker auch in europa zu haben? wenn ja ist es wahrscheinlich dass er auch mit 220V läuft, schliesslich wollen die hersteller ja sparen in dem sie nicht in jedem land ne andere version anbieten.
Und nicht zuletzt. schau mal in das Handbuch im kapitel technische spezifikationen stehn die erlaubten primärspannungen eigentlich drin.
Kommt der auch DIN Ax Formate klar? Unabhängig davon würde ich, ohne die 1000%ige Bestätigung des Herstellers so ein Gerät nicht an 230V anschließen, geschweige den Umbauen. Es gibt inzwischen günstige Spannungswandler (Trafos), die ohne Probleme 110V liefern.
Mfg
Das Netzteil und die Gleichrichterschaltung befindet sich im Drucker auf einer übersichtlichen Platine.
Auf dem Typenschild sind 110 - 127 V angegeben, eine entsprechende Sicherung (im Glasröhrchen) findet sich im Inneren.
Das Druckermodell wird aber auch in Europa vertrieben.
Falls ich das Netzteil nicht verwenden kann, würde ich, bevor ich mir einen schweren Spannungswandler zulege (der ja fast soviel kostet wie ein neuer Drucker), eine Buchse nach aussen führen, an die ich dann direkt die entsprechende Gleichspannung lege, die der Drucker benötigt.
Weißt Du nicht, was ein Link ist?
Wenn Du den untenstehenden Link anklickst, zeigt dier die erste Position das da:
VORSCHALTTRAFO Trafo 220 /110 V Geräte USA W442970
VORSCHALTTRAFO EINGANG 230V/AUSGANG 110V MAX. 50 WATT
Stecken Sie Vorschalttrafo in die normale 230V~ Steckdose
den US-amerikanischen Gerätestecker stecken .... €5,99
Für 6 Euro wird wohl kaum ein Drucker erhältlich sein.
Jürgen
Auf der sicheren Seite bist Du mit einem (billigen) Vorschalt- Trafo, wie es der Erste hier ist:
Trafo 110-220V
Jürgen
Ich bezweifle jetzt einfach mal, dass ein 50Watt Trafo für diesen Drucker ausreichend dimensioniert ist. Allerdings gibt es sicher Trafos im Bereich 20-40€, die hier ausreichend sind. Entscheidend ist der Energiebedarf des Druckers.
Wenn Du lieber für 80€ einen neuen Drücker kaufen möchtest, dann mach das...
Gibt auch leistungsfähigere Netzteile, klar.
Aber mein Canon IP4200 nimmt in voller Aktion 13W auf mit Spitzenwerten von 19W.
Im Leerlauf hingegen nur 9W.
(Soeben sicherheitshalber nachgemessen)
Jürgen
Was ist denn mit der Frequenz? Fahren die USA ihr Netz nicht mit 60 Hz?
Oben wird erwähnt, dass der Drucker einen Gleichrichter hat. Somit dürften dem Gerät die 10Hz nichts machen. Meine USA Stereoanlage funktioniert auch wunderbar an so einem Trafo.
Für eine 60Hz- Anlage wird nur ein geringerer Eisenquerschnitt benötigt - der für 50Hz verwendete ist demzufolge leicht überdimensioniert.
Für den Betrieb eines Konsumgüter- Gerätes, welches mit einem Netzteil versehen ist, sind diese 10Hz in der Tat irrelevant.
Jürgen
Also, das Thema interressiert mich jetzt auch. Immerhin ist das eine Überschreitung des Nennwertes um 20 Prozent.
Gleichrichter - OK, aber was ist mit eben diesem Gleichrichter und den Bauteilen davor? Also Trafo. Oder ein evtl. elektronisches Netzteil?
Deine Stereoanlage in allen Ehren, aber kann man das so pauschalisieren? Ist es wirklich irrelevant, oder <Übertreibung ein> entzündet sich das Gerät erst bei 21% Überfrequenz? <Übertreibung aus>
Gibt es evtl. andere Quellen über die Verträglichkeit von verschiedenen Geräten an anderen als deren normalen Frequenzen?
Gruß
Spass beiseite ... da im Netzteil durch Gleichrichtung und Siebung die Wechselspannung in Gleichspannung umgewandelt wird, ist es - wie schon erwähnt - völlig irrelevant, ob ein Gerät mit 50 oder 60Hz betrieben wird. Bei 60 Hz wäre die Siebung nur minimal und nur messtechnisch nachweisbar besser. Eventuell hat eine Verstärkerendstufe an 60Hz eine minimalst höhere Musikleistung, da die Siebelkos "öfter" vom Gleichrichter mit Nachschub versorgt werden.
Elektrische/elektronische Geräte werden seit vielen Jahrzehnten mit umschaltbaren Netzteilen an 50 und 60Hz betrieben, ohne daß es Probleme gab und gibt. Einzig die netzseitige Schmelzsicherung mußte an die Netzspannung angepasst werden. Diese Umschaltung der Netzspannung hatten bereits Röhrenradios der 50er Jahre!
Mir fällt nur eine Gerätegruppe ein, wo die Netzfrequenz eine Rolle spielt, das wären billge Uhrenradios/Radiowecker, die als Taktsignal für die Uhr das 50Hz Signal abnehmen. Die Netzfrequenz ist zwar nicht konstant und sinkt leicht in Zeiten größerer Belastung (Abendstunden) ab, wird aber in Deutschland über die Zeit ausgeglichen, so daß 50Hz Uhren ausreichend genau gehen. Eine 50Hz Uhr an 60Hz und umgekehrt würde aber total falsch gehen ...
rill
Der (Laser-) drucker nimmt bis zu 400 Watt auf, d.h. ein Spannungswandler der diese Leistung bringt, liegt um die 50 Euro.
Was mich interessiert: Ist das Netzteil für beide Spannungen ausgelegt, die entsprechend der jeweiligen Verkaufsregion aktiviert werden oder handelt es sich wirklich um unterschiedliche Schaltungen?
Vielleicht würde ein Foto der Platine weiterhelfen, bin aber kein Premium Mitglied.
Du kannst auch bei imageshack.us kostenlos hochladen und verlinken. Müsste auch hier im Forum gehen.
Schick es mir per Mailanhang (Adresse in der Vistenkarte) -
ich veröffentliche es für Dich.
Bitte im betreff "Nickles-Thread" - sonst wird es gelöscht.
Jürgen
- wie versprochen:
http://www.juekirs.de/temporaere/netzgeraet.jpg
Das Netzteil ist eindeutig nur für 127V, 50...60Hz ausgelegt.
Die Sicherung 3,5A läßt auf eine Leistung(saufnahme) von max. 450 W schließen.
Jürgen
Im Bild rechts sehe ich einen Kondensator und ein Relais. Die 250V, die da drauf stehen, das hat rein garnichts zu sagen.
Auf dem großen Bild kann man auch nicht wirklich was sehen... Kauf dir ein Spannungswandler, oder einen neuen Drucker.
Das mit der Frequenz geht mir auch nicht aus dem Kopf. Eigentlich dürfe es nur den Effektivwert der Spannung beeinflussen. Bei einer Spule noch die Blindleistung... Vielleicht kann es mir jemand genau erklären.
Kannst Du mal ein möglichst gutes/scharfes Foto mit der Draufsicht auf die primärseitige Schaltung (die Ecke der Platine innerhalb der gestrichelten Linie) hier reinstellen? Welche Spannung hat der Elko mit dem blauen Punkt etwa in der Mitte des Bildes (neben dem roten "Trafo")?
rill
Wichtig scheint mir nur eben das Typenschild zu sein:
http://www.juekirs.de/temporaere/netzgeraet1.jpg
- unbd das sagt eindeutig 110-127V aus.
Die Spannungswerte auf den bauelementen sollten, so sie für 223V ausgelegt sind, 400V aufweisen.
Der Kondensator mit dem Punkt:
http://www.juekirs.de/temporaere/netzgeraet2.jpg
Wieso sollte der wichtig sein?
Jürgen
Der besagte Kondensator hat die Werte: 200V, 150µF.
Und hier noch das von rill gewünschte Bild:
http://www.juekirs.de/temporaere/netzgeraet3.jpg
Klarer Fall, das Schaltnetzteil ist einzig und allein für 110/127V ausgelegt und nicht umschaltbar für 110/127V und 220/230V vorbereitet.
Aufgrund der einfachen Struktur war schon auf dem Bild erkennbar, daß es kein NT mit aktiver/elektronischer PFC ist, die ja einen Eingangsspannungsbereich von 110 bis 230V~ haben ... es wäre dann auch gleich auf dem externen Typenschild angegeben. Nach meiner Kenntnis haben diese einfachen Schaltnetzteilstromlaufpläne auch nicht diesen enormen Eingangsspannungsbereich von 110 bis 230V~, dann hätte der betreffende HV-Siebkondensator auch eine Nennspannung von 400V haben müssen (daher meine "spannende" Frage).
Wenn es ein NT mit vorbereiteter (aber auf 110/127V~ festverdrahteter) Umschaltung gewesen wäre, müßten zwei dieser primärseitigen Hochvoltsiebkondensatoren 150µF/200V vorhanden sein. Bei 2 Kondensatoren wären das auch i. d. R. 330/470µF Typen, da sich die wirksame Kapazität durch die Reihenschaltung der Spannungsverdopplerschaltung halbiert, siehe auch hier.
Spannungsverdopplerschaltung ist auch das Stichwort, wenn ein einfaches Schalt-NT umschaltbar für 110/127V und 220/230V ausgelegt sein soll ... im 1. Fall ist eine Spannungsverdopplerschaltung und im 2. Fall eine "normale" Graetzschaltung wirksam. Wie das durch eine einfache Umschaltung erreicht wird, ist hier zusehen: Dioden sind D21 bis D24 und die HV-Elkos C4 und C5.
Da also weder von Aktiv-PFC noch von vorbereiteter 115/230V-Umschaltung etwas zu erkennen ist, wird das Gerät einzig uns allein mit einem in der Leistung passenden Vorschalttrafo zu betreiben sein!
@Steve29:
Falls ich das Netzteil nicht verwenden kann, würde ich, bevor ich mir einen schweren Spannungswandler zulege (der ja fast soviel kostet wie ein neuer Drucker), eine Buchse nach aussen führen, an die ich dann direkt die entsprechende Gleichspannung lege, die der Drucker benötigt.
Auch diese Version kannst Du vergessen, da eindeutig 2 Optokoppler PC501/502 mit im Spiel sind die vermutlich zur Überwachung/Regelung obligatorisch sind.
Aber gut, daß wir darüber gesprochen haben ...
rill
Sorry, rill -
"aufgrund der einfachen Struktur war schon auf dem Bild erkennbar..."
- das erkannte ich schon, als ich die vielen aufgelöteten Drahtbrücken sah.
Das Gleiche, wie bei PC- Netzteilen. Vollkommen identisch.
Jürgen
Wao, vielen Dank für die ausführliche und überzeugende Beschreibung des Netzteils und Dank an alle die mitdiskutiert haben.
Ich hab mirs einfach zu einfach vorgestellt!