Hi
Ich wollte mir ein NAS selbst bauen - und zwar mit einem RAID 5. Ich hab genug Daten verloren durch abrauchende Festplatten, sowohl intern als auch extern. Deswegen wie gesagt RAID 5.
Es soll ein Eigenbau werden, Gehäuse knobel ich noch, Board wird ein Mini-ITX mit x mal SATA für die Festplatten (so 3-4 Stück oder so) und Gbit-LAN.
Das Problem ist jetzt eher das Betriebssystem.
Ich hab von FreeNAS gehört, dass RAID 5 im Beta-Stadium ist und daher sehr unzuverlässig funktioniert, außerdem kann man das RAID 5 von FreeNAS mit keinem anderen System im Defektfall auslesen. Dann hab ich schon OpenFile gefunden. Aber das soll angeblich bei Stromausfall (also Stop ohne herunterfahren) die kompletten RAID-Arrays vergessen.
Ist das was dran? Was sollte ich sonst nehmen? Das ganze sollte günstig bleiben, also ich glaube mit echtem RAID-COntroller ist da nix... Und ich kenn mich zwar mit Hardware, Netzwerken und Windows aus, aber nicht mit Linux, FreeBSD und Co., also darauf basierende Systeme müssen ne gute Administration haben.
Was für ein System kann ich also wie einsetzen, um ein mittelmäßig perfomantes und eben funktionierendes RAID-5 zu estellen und per LAN einzubinden?
Gruß Tobias
PC-Selbstbau, Reparatur, Optimierung 11.466 Themen, 79.751 Beiträge
Ich habe in mehr als 15 Jahren PC-Eigenbau und PC-Nutzung zuhause (beruflich noch deutlich länger) noch nie Datenverluste gehabt (außer ein selbst verschuldeter Fall durch eine unglückliche Linux 5.0 Installation) - weder durch Hardware-Ausfälle noch durch Viren, Malware usw.
Wenn Du schon so oft Daten durch abrauchende Festplatten, sowohl intern als auch extern verloren hast, würde ich mir an Deiner Stelle mal Gedanken grundsätzlicher Natur über meine Systeme und mein Verhalten machen, bevor ich mir Überlegungen über ein RAID 5 Betriebssystem mache!
Vielleicht habe ich bisher auch einfach nur Glück gehabt, aber ich habe immer "peinlich genau" auf meine HD-Temperaturen geachtet und habe eher HDs auf die Böden der PC-Gehäuse (nur 4 Löcher gebohrt) oder über Alu-Winkelschienen unter das PC-Gehäusedach verfrachtet als daß ich die HDs "dicht wie die Heringe" packe ... und ich habe immer mehrere bzw. eine größere Anzahl Festplatten verbaut, ich selbst hatte nie einen Eigenbau-PC mit nur einer HD.
Ich weiß nicht, inwieweit Du in der Vergangenheit PC-Eigenbau betrieben hast. Wenn ich schon Board wird ein Mini-ITX lese, dann impliziert sich mir auch das "passende" Gehäuse mit x mal SATA für die Festplatten (so 3-4 Stück oder so). Vieleicht sind da erneut Probleme vorprogrammiert und dann hilft auch kaum RAID im Fehlerfall. Seit verfügbar, verbaue ich grundsätzlich nur PC-Gehäuse mit (leisen) 120mm Gehäuselüftern vor den Festplatten (laufen auch ungeregelt mit maximaler Drehzahl) und achte insgesamt auf sehr gute Gehäusebelüftung (was auch das regelmäßige Entstauben von Lüftern/Kühlkörpern und des gesamten PC-Inneren beinhaltet).
Virenscanner und auch sonst "vernünftiges Verhalten" im Netz haben mir auch noch nie Malware-Probleme bereitet. Jedenfalls würde - welch auch immer vorhandener RAID-Level - keinen Schutz vor Malware bieten, im meinen Augen ist RAID kaum für Datensicherheit geeignet! Eine temporär angeschlossene eSATA-HD zwecks Datensicherung und bei sehr wichtigen Daten eine parallele Datensicherung z. B. auf DVD-RAM sind da wohl geeigneter!
Ich bin kein RAID-Experte ... wenn ich aktuell RAID machen würde, dann "wie die Profis" nur mit SAS-HDs intern bzw. extern in einem gut belüfteten SCSI-Gehäuse an einem im PC bereits vorhandenem SAS-Controller. Vielleicht war und ist mein Vorzug für SCSI auch dafür verantwortlich, daß bei mir noch nie etwas "abrauchte". SCSI-/SAS-Festplatten sind nun mal eine andere Kategorie hinsichtlich Qualität, Zuverlässigkeit und Lebensdauer (die HDs sind z. B. deutlich schwerer als die "Consumer-Leichtgewichte")!
Zu NAS und RAID 5 kann ich nichts sagen. Ich habe mehrere NAS als externe Datenplatten, aber "normal" mit einer HD (Gehäuse mit Lüfter und 5400er HDs - wegen Temperaturproblematik).
rill
Ich habe ähnliche Erfahrungen, aber zugegebenermaßen eher mit älteren Rechnern.
Nicht eine einzige ausgefallene Festplatte, sogar einige mit defekten Sektoren halten schon jahre durch.
Trotz häufigem täglichen ein und Ausschalten.
Tagelanges durchlaufen gibt es bei mir nicht
Gehäuselüfter hab ich bisher nicht gebraucht.
Das Liegt aber daran das ich bisher kaum Grafikheizungen (Spielekarten) hatte.
Einen D805 und einen D820 hab ich leider auch noch, aber nur weil ich den Dualcore damals mit dem Core 2 von
Apple verwechselt habe.
-- Auch die laufen wunderbar ohne Gehäuselüftung. Mit zusätzlicher Spielegrafikkarte bräuchte man dan wohl doch eine!
Bei neuen Festplatten kann die Sache anders aussehen, große ide Platten geben -- auch wenn sie neu sind beim Starten
einen hellen Ton von sich. Sata kann ich kaum einschätzen bei gerademal einer Sata1 und einer Sata2.
So robust wie die "Alten" kommen die mir nicht vor. Ein Dauerbetrieb geht gegen meine Überzeugung.
Bei SAS Platten gibt es möglicherweise Richtlinien für die Zyklen des ein und Ausschaltens und der Lebensdauer.
Über Datensicherung bei häuslichen Rechnern ist dann schon mal nachzudenken.
Aber ein RAID 5 oder redundante Systeme im häuslichem Umfeld -- nee.
Ist so wie - "warten auf Godot"
Und die Obengenannten Hardwareausfälle durch Viren! seit CHI -- noch nie was gehört.
Hi
Zum Thema "Ich weiß nicht, inwieweit Du in der Vergangenheit PC-Eigenbau betrieben hast.": Viel... wohl mehr als viele andere, die das nur als Hobby und nicht als Beruf haben. Das bedeutet zwar nicht auch, dass ich da viel Ahnung von hab, aber ich behaupte das einfach mal.
"Ich habe in mehr als 15 Jahren PC-Eigenbau und PC-Nutzung zuhause [...] noch nie Datenverluste gehabt" "Vielleicht war und ist mein Vorzug für SCSI auch dafür verantwortlich, daß bei mir noch nie etwas "abrauchte"": Ich denke, damit hast du es selbst gesagt - dass SCSI wesentlich mehr aushält und wesentlich besser "durchält" liegt ja allein schon im Anwendungsgebiet - wer baut IDE/SATA-Platten in einen Server und wieviele Leute gibt es, die SCSI in Heimrechner einbauen? Spiel mal mit IDE/SATA - dann wirst du das auch kennen lernen :-) Und das liegt auch nicht nur an Lüftung. Ich hab hier 'nen USB2IDE Adapter und eine Hitachi 250GB hat gleich gar nicht erst funktioniert und eine Samsung 400GB ist nach ca. 1 Woche Benutzung an dem USB2IDE Adapter (hatte intern gerade kein IDE-Anschluss mehr frei) gestorben. Also an der Kühlung liegts definitiv nicht
"Vielleicht habe ich bisher auch einfach nur Glück gehabt, aber ich habe immer "peinlich genau" auf meine HD-Temperaturen geachtet" Im Rechner ist zwischen den Platten bzw. zwischen Platten und anderen Laufwerken immer viel Platz und die Gehäusetemperatur geht nur im Hochsommer über 30°, wenn die Außentemperatur eben auch schon über 30° ist. Aber wie gesagt, du benutzt SCSI, das ist eine ganz andere Klasse...
"...dann impliziert sich mir auch das "passende" Gehäuse mit x mal SATA für die Festplatten (so 3-4 Stück oder so). ": Wie ich schon schrieb, am Gehäuse knobel ich noch, evtl. wird das ein kompletter Eigenbau. Denn fertige Gehäuse gibs nur mit einem wunderbaren Festplattenwärmeblock, meistens passt aber sowieso nur 1 Platte rein. Daher ist es schwer, ein Gehäuse zu finden, was kein normales PC-Gehäuse ist aber Platz für 3-4 Platten bietet.
"Jedenfalls würde - welch auch immer vorhandener RAID-Level - keinen Schutz vor Malware bieten": Vergiss Malware, darum gehts mir nicht... Noch nie Probleme mit Viren u.ä. gehabt!
"Ich bin kein RAID-Experte ... wenn ich aktuell RAID machen würde, dann "wie die Profis" nur mit SAS-HDs intern bzw. extern in einem gut belüfteten SCSI-Gehäuse an einem im PC bereits vorhandenem SAS-Controller." Und wieviel Tausend Euros soll ich ausgeben??? Ich bin auf der Suche nach etwas BEZAHLBAREM für Privatgebrauch und nicht nach einer High-End Lösung, die noch so mancher Firma Funkeln in die Augen treibt!
"Ich habe ähnliche Erfahrungen, aber zugegebenermaßen eher mit älteren Rechnern.
Nicht eine einzige ausgefallene Festplatte, sogar einige mit defekten Sektoren halten schon jahre durch" Kenn ich, die einzige alte Platte, die mir ausgefallen ist, ist eine Western Digital 1,9 GB (effektiv 2,1 GB - damals war das noch anders herum ;-) ). Diese hat 2 Jahre mit immer mehr defekten Sektoren rumgekrebst und war irgendwann nicht mehr nutzbar. Aber die neueren Platten wechsel ich bei mir und bei Freunden "regelmäßig" aus. Vom Aldi-Rechner bis High-End System. Meine alte Maxtor 60 GB läuft inzwischen auch seit 5 Jahren jeden Tag viele Stunden, aber ansonsten hätte ich alleine bei mir anzubieten ("abgeraucht" ist btw. übertrieben gesagt, ausgefallen trifft es besser):
- Samsung 400 GB: Läuft, klickert, findet Wartungsspur nicht mehr, geht aus, läuft wieder an, eine Weile später bei Datenzugriff wieder Geklicker, ... bis sie irgendwann aus bleibt und man sie nur durch Strom ab und wieder ran wieder zum Laufen beweegen kann, Alter: 1-2 Wochen
- Maxtor 250 GB: gleiches wie die Samsung aber Alter 2 Jahre
- Hitachi 250 GB: lief gleich nicht richtig an, wurde vom Board gar nicht erst erkannt, war nur über USB2IDE Adapter ansprechbar aber nicht nutzbar (jeder Zugriff Minuten und komische Geräusche), Alter: nagelneu
- Western Digital 160 GB: läuft noch, macht aber schleifende/quietschende Geräusche, Alter 3 Jahre
ach ja und ne IBM Deskstar "Deathstar" 20GB hab ich hier noch, die läuft immer nur an bzw. rund wenn man draufhaut...
Und die Kombination aus diesen Erfahrungen und dem Fehlen einer externen Festplatte mit viel Speicher lässt mich halt zu dem Schluss kommen, mir eine externe Datenlösung zu bauen, die etwas sicherer als Einzelplatten ist.
"Über Datensicherung bei häuslichen Rechnern ist dann schon mal nachzudenken.
Aber ein RAID 5 oder redundante Systeme im häuslichem Umfeld -- nee.
Ist so wie - "warten auf Godot" "
1.: was ist "warten auf Godot"?
2.: Na wenn du Datensicherung allgemein im häuslichen Umfeld schon als "bedenkenswert" ansiehst, warum dann kein RAID 5? RAID 1 verschenkt halt die Hälfte des Plattenplatzes und ob RAID 1 oder 5 - wo ist der riesige Unterschied für den Hausgebrauch bzw. wo ist der Nachteil von RAID 5 deiner Meinung nach?
Ach ja und irgendwo kam noch der Punkt, ob ich eine oder mehrere Platten im System hab:
Langezeit immer nur eine im System und eine Externe halt zum Mitnehmen. Hab zur Zeit/neuerdings 2 Platten im System, eine (Western Digital 500GB) für System/Programme/Daten und eine (Maxtor 60GB) für Auslagerungsdateien und ein wenig Backupspace.
Allerdings hat mich das alles bei meiner Frage noch nicht viel weiter gebracht... ^^
Gruß Tobias
Eigentlich keine gute Nachricht, denn gerade die neuen riesigen Festplatten sollten eigentlich sogar noch robuster sein.
-- Also liegst du dann doch nicht so falsch mit deiner Idee.
Nicht auszudenken wenn eine so große Festplatte mit allen Daten ausfällt.
Wie gesagt Dauererfahrung habe ich nur mit den alten Platten.
Den -- Neuen-- traue ich auch keine lange Lebensdauer zu.
Es Sprengt mein Vorstellungsvermögen 750GB oder gar 1TB sicher zu betreiben.
Eine Blu ray ist klein dagegen.