Hallo liebe Nickles Gemeinde.
Ich habe ein Problem was mich doch etwas ärgert. Ich hatte mir ein neues Gehäuse der Marke Chenbro zugelegt in welches ich ein Via Epia Bord verbauen wollte. Das Gehäuse hat ein 180Watt Netzteil integriert und ist somit für das Via Bord vollkommen ausreichend.
Nachdem ich alles verbaut hatte blieb das erwartete Bild auf dem Monitor allerdings aus. Auch in Minimalkonfiguration startete der PC nicht. Mit einem anderen Netzteil, welches sogar schwächer ist, startet das Board jedoch ohne Probleme. Die Spannungen beider Netzteile sind allerdings völlig stabil. Gemessen sowohl ohne als auch mit Verbrauchern. Der einzige Unterschied ist, dass das funktionierende Netzteil auf der Power OK Schiene während des Betriebs 4,8 Volt anliegen hat. Das integrierte jedoch nur ca. 2V.
Im Internet waren auch ein paar Beiträge zu finden die mir bestätigen das dass Board in diesem Gehäuse wohl nicht startet. Meine Vermutung ist nun, das dass Netzteil völlig fehlerfrei ist, allerdings die Power OK Leitung eine zu niedrige Spannung für das Board hat und dieses so den Start verweigert. Meine Frage ist nun, kann ich die Power OK Leitung gefahlos mit einer +5Volt Schiene Brücken, um dem Mainboard so anzuzeigen das alles iO ist?
Sorry für den langen Text
MfG
PC-Selbstbau, Reparatur, Optimierung 11.459 Themen, 79.627 Beiträge
Das sollte klappen, dennoch würde ich es lieber nicht "direkt" an + 5 V brücken, sondern über einen Widerstand - versuche es mit 1 kOhm.
Als Mindestpegel benötigst du nach Spec. 2,4 V - viel fehlt also nicht.
Es scheint schon so, als ob das integrierte Netzteil einfach nur zu wenig Strom auf der Power OK Leitung bringt.
Den einzigen Nachteil, den ich bei dieser Sache sehe ist, dass die "Power Good Überwachung" dann nicht mehr sicher funktioniert. Du bekommst also nicht mit, falls dein Netzteil mal Spannungen außerhalb der Toleranz liefert.
Bei der geringen Leistung sollte das nicht weiter dramatisch sein, allerdings solltest du noch mal genau überprüfen, dass das Netzteil auch unter größten (vorkommenden) Lastschwankungen stabile Spannungen innerhalb der Toleranzgrenze (und nicht grenzwertig!) liefert.
Ich danke für die Antwort. Ich hatte das ganze mitlerweile mal ausprobiert. Das einzige was ich jedoch bekam war ein kurzes zucken der Lüfter. Sowohl als ich die +5V Schiene als auch die 3.3V als auch die Schiene mit 5V mit permanent Strom angebunden habe. Mitlerweile vermute ich das es daran liegt das diese Schienen einfach zu viel Strom liefern damit es sauber funtktioniert. Ich habe mal etwas weitergehender recherchiert und herausgefunden, dass das Signal was auf Power OK benötigt wird bei 5V aber lediglich 200 mikroampere liegt. Ich muss nun also irgendwie den Stromfluss auf dieser Schiene begrenzen damit es läuft. Sobald ich was rausgefunden habe schreibe ich hier wieder eine Antwort rein damit der nächste mit dem Problem dieses auch beheben kann. Ähnliche Diskussionen im Inet laufen nämlich leider immer ins leere.
MfG
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann liefert das Netzteil normalerweise auf der PWR_OK-Leitung +5V (bei 1k Ohm Ausgangswiderstand) und diese Spannung wird dann im Fehlerfall (Spannungen nach 0,5 s außerhalb der Toleranz) vom Board auf Masse gezogen => Netzteil schaltet ab.
Demzufolge müsste das zickige Netzteil auf dieser Leitung zu wenig Strom liefern (=> ist dann wohl nix mit Ra 1 kOhm wie in der Spec.).
200 µA bei 5 V macht dort 25 kOhm "Lastwiderstand" beim Board und an den 1 kOhm fallen 0,2 ab => das macht genau die 4,8 V im Normalbetrieb.
Dein zickiges NT liefert anscheinend nur um die 120 µA auf besagter Leitung. Eigentlich sollte es mit einem Pull-Up-Widerstand von 1-25 kOhm zu + 5 V aber klappen.
Ansonsten könntest du versuchen, das Pin aus dem ATX-Stecker vorsichtig herauszuziehen:
rechts und links (in Richtung der Reihe) sind zwei kleine Nasen. Stecke dort jeweils eine Stecknadel hinein und ziehe dann am Pin - das geht dann raus (aber besch...) und isoliere es.
Spätestens jetzt müsste es aber laufen.
Direkt an andere Schienen würde ich gar nichts legen, erst recht nicht an + 3,3 V. Wenn, dann nur per Widerstand an die normalen "roten" + 5 V (gibt ja auch noch 5 V Standby, PS_ON).
So ich wollte mich nochmals melden. Ich bin schon mal eine ganze Ecke weitergekommen.
Was habe/hatte ich gemacht?
Das Kabel zu der PWR_OK Leitung des Netzteiles hatte ich bereits aufgetrennt. Ich habe in der Zwischenzeit auch den Innenwiederstand des Mainboards gemessen. Dieser liegt zumindest wenn das Netzteil ausgeschaltet ist bei ca 6.5 KiloOhm. So das ich nicht zwangsläufig auf einen Widerstand angewiesen bin diesen aber nachher in der fertigen Konfiguration auf jeden Fall verwenden möchte um auf Nummer sicher zu gehen. Trotzdem hat die Überbrückung zur +5 Volt Schiene nur ein zucken der Lüfter hervorgerufen bis ich auf die Idee kam das Mainboard erst anzuschalten und anschließend die Leitungen zu brücken. Und was soll ich sagen, es geht!
Ich habe wohl einfach die Grundfunktion der PWR_OK Leitung vergessen nämlich erst mit dem Startvorgang zu beginnen wenn alle Spannungen stabil sind. Da aber bei einer brückung vor dem Anschalten der Startvorgang unmittelbar beginnt ist das nicht mehr gewährleistet. Ich muss also irgendeeinen Weg finden die Spannung über die Brücke erst nach ~0.5 Sek ansteigen zu lassen.
MfG
Genau genommen steht das so auch im PSDG, allerdings wollte ich mich da nicht zu sehr hineindenken ... .
Trotzdem solltest auch du da noch mal reinschauen, denn dort stehen auch die definierten Zeitfenster drin. Das PWR_OK Signal darf also erst nach einer bestimmten Zeit hochgezogen werden - das wären dann
So müsste ein Impedanzwandler helfen. Da müßte einfach ein PNP-Transistor mit drei Widerständen rein. Der Emmitter müßte an +5 V Standby bzw. an die + 5 V von PS_ON etc. (Dauer +5 V), an die Basis kommt ein Widerstand R1, dessen anderes Ende geht an PWR_OK vom Board. Vom Kollektor geht ein Widerstand R2 gegen Masse und weiterer R3, dessen anderes Ende auf PWR_OK vom Netzteil geht.
Bei PNP muss ich immer umdenken und es passieren viele Fehler. Im Prinzip ginge es auch mit NPN-Transistoren - da benötigt man dann aber schon zwei. Die Widerstände müssten entsprechend dimensioniert werden.
Mit einem Operationsverstärker als Alternative dürfte es ebenfalls gehen.
Die Schaltung muss natürlich vorher getestet werden, bevor die ans NT/Board kommt.
Bei beiden Varianten wäre die "Sicherheitsfunktion" von PWR_OK weiter gewährleistet und über die Zeitfenster/Anstiegsflanken müßte man sich auch keine Gedanken machen. Zumindest gehe ich davon aus, dass Board und NT die Zeitfenster einhalten.