so hätten solche Fragen in Foren Seltenheitswert. Ein Rechenexempel würde das kalte Grausen auslösen.
In der Sinusspitze ist sowohl die Spannung wie auch der Strom um den Faktor Wurzel 2 erhöht. Daher gelten nicht die Regeln, die für normale HiFi-Verstärker gelten (70%, in der Praxis eher weniger), wo Netzteiltrafo und Ladeelkos gewisse Reserven liefern können und die Spitzenleistung vor allem auf Dauer - thermisch - begrenzt ist. Vielmehr gilt die Leitungsformel ohne Gnade und Reserve: Spannung mal Stromstärke = Leistung. Und das Quadrat von Wurzel 2 ist nun mal zwei. Im Umkehrschluss bedeutet dies, als unverzerrte Ausgangsspitzenleistung kann max. 1,25 Watt herauskommen, verteilt auf 2 Kanäle. Während hochwirksame Breitband-Mitteltonlautsprecher damit eine Menge Lärm erzeugen können, so werden kleine wirkungsgradschwache Basslautsprecher kaum irgendwas absondern. Tiefe Töne kann man mit so einer Lösung vergessen.
Wenn die Spannung in den Endstufen nicht künstlich erhöht wird und die üblichen 8 Ohm Laustprecher eingebaut werden, keine Brückenschaltung zum Einsatz kommt, so ist die Ausgangsleistung noch geringer, als es die Energiebilanzbetrachtung oben vermuten lässt. Die Spannung wird in ihrer Wirkung etwa durch 3 geteilt (positive und negative Halbwelle werden aus einer Gleichspannung durch Teilung erzeugt, sowie die Reserve für die Sinusspitzen sind vorzusehen. Also etwa 1,7 Volt an 8 Ohm. Folgt nach dem ohmschen Gesetz:
1,7 : 8 = 0,213 (Ampere)
Die Leistungformel ergibt dann (pro Kanal):
1,7 x 0,213 = 0,361 (Watt, egal ob Spitzenleistung oder Dauerleistung)
Immerhin besteht so nicht die Gefahr die USB-Stromversorgung zu überfordern.
Das ist die Ausgangsleistung eines 6-Transistor-Mittelwellenradios aus den 60-ziger Jahren mit kleinem 9-Volt-Block (damals gab es andere Transis und deshalb winzige Ausgangstrafos für die Lautsprecher, das Potenzial von 9 Volt wurde nicht ausgeschöpft...auch wegen des Stromverbrauchs).
Irgendwelche Verluste, etwa in die Ausgangstransis, sind in dieser Überlegung noch nicht berücksichtig. In der Praxis werden die Enstufen bestimmt weniger als 300 Milliwatt pro Kanal liefern. Damit ist die USB-Stromversorgung gut, aber nicht übertrieben, ausgeschöpft, denn - der nächste Punkt - einschwingende Lautsprecher können Impedanzeinbrüche aufweisen und kräftig Strom ziehen. Vielleicht haben sie für winzige Sekundenbruchteile deutlich weniger als 8 Ohm und ziehen entsprechend mehr an Strom.
Fazit: Wenn dann auch noch winzige Billig-Lautsprecher benutzt werden, wird das Ergebnis an die Einbaulautsprecher billigster Flachbildschirme erinnern: Hi-Pfui!
Ich würde mal sagen, ohne Zusatzstromversorgung und ohne vernünftige Lautsprecherdurchmesser ab etwa 8 cm (Qualitätslautsprecher), kannst Du kaum Musik anhören. Bässe benötigen noch "mehr Lautsprecher".