Hallo Leute,
ich habe einen Bericht über ein Netzteil gelesen:
http://www.hartware.de/review_654_2.html
Auf dieser Seite steht etwas von einem Power Good Wert eines Netzteils.
Und auf der folgenden Seite steht etwas von einem Netzteiltester, der unter anderem den Power good Wert anzeigt. Zum Beispiel: 300 ms :
http://www.hartware.de/review_654_7.html
Kann mir jemand sagen, was der "Power Good Wert" ist. Die Erklärung lautet:
Mit dem Power Good Wert kann ein Grenzwert für die Ausgangsspannung parametrisiert werden. Die definierten Regeln bzw. Vorgaben hierzu erfolgen seitens der Hersteller und sollten einen Wert im Rahmen von 100-500ms haben, typisch sind 280-320ms.
Ich kann mit dieser Erklärung nichts anfangen. Ihr vielleicht??
Übrigens: Diesen Netzteiltester habe ich gesucht bei PC-Cooling.de und bisher nicht gefunden. Ich habe den Vorgänger ohne Digitalanzeige. Das Ding ist prima. ich hätte aber gerne den Tester mit Digitalanzeige. Wenn jemand eine Adresse kennt, bitte hier bescheid geben. Danke.
Gruss Manfred
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Hallo Manfredtiel,
das Mainboard sendet auf Pin 8 (graues Kabel) Power Good (5V und 3,3 V) an das Netzteil.
mfg
Was der Satz von hartware.de erfolgreich verschleiert, ist folgendes: beim Einschalten braucht ein Netzteil einige Sekundenbruchteile, bis die Spannungen auf allen Schienen (3,3V, 5V, +/-12V) ihren Nominalwert erreicht haben. Wenn das Mainboard schon vorher versucht, den Bootvorgang anzuleiern - und für einen Prozessor mit GHz-Taktung sind besagte Sekundenbruchteile eine Ewigkeit - kann das zu fehlerhaften Resultaten bzw. direkt zu einem Absturz führen. Deshalb gibt ein ATX-Netzeil auf Pin 8 (graues Kabel) ein +5V-Signal ab, sobald es stabile Spannungen liefern kann, "Power Good" oder "Power OK"-Signal genannt. Erst dann gibt das Mainboard den Startschuß zum allgemeinen Aufwachen.
Wichtig wird das dann, wenn sich Mainboard und Netzteil nicht über das Zeitfenster einigen, in dem das Power Good Signal gegeben werden muß ("Power Good Delay"), dann verweigert das Mainboard naturgemäß den Start. Mir persönlich ist das Problem noch nicht begegnet, aber dafür ist die Messfunktion des Power Good Delays (der offenbar die genannten 100 bis 500 Millisekunden haben soll) offenbar gedacht. Näheres zum Thema findest du mit dem Suchwort "Power Good" inklusive Anführungszeichen bei Google oder z.B. beim PC Guide.
Der Netzteilprüfer, der bei Hartware.de abgebildet ist, ist offenbar ein "Power Supply Tester 24pin" von Mcab, der z.B. von Escom angeboten wird. Laß' dich von der roten Farbe nicht irritieren, das ist schon das richtige, wie das Datenblatt des Herstellers zeigt. Ach ja: die Power Good Delay zeigt der Apparat übrigens auch an...
'Danke für die ausführlichen Antworten. Aber vr96h sagt:
Das Mainboard sendet ans Netzteil
und herid junior sagt:
das Netzteil sendet ans Mainboard
wie rum ists richtig??
Ich vermute mal zweitens, da bei falscher Betriebsspannung das Mainboard nicht zuverlässig arbeiten kann und folglich die Auswertelogik auf dem Mainboard für das Power Good Signal noch nicht richtig arbeiten kann.
Hallo Manfredtiel,
Das Mainboard überprüft die vom Netzteil abgegebenen Spannungen +5V und +3,3V, sind diese OK gibts das Power Good.
Etwas anderes würde ja völlig sinnfrei sein.
mfg
Ich muß dir widersprechen: nach allen Quellen, die ich gefunden habe, findet die Überprüfung, ob die Spannungsschienen wirklich ihre Nominalwerte erreicht haben, im Netzteil statt, nicht auf dem Mainboard. (siehe z.B. PC Guide, oder hier, etwas unter der Mitte der Seite). Das Mainboard prüft lediglich, ob am Pin 8 des ATX-Steckers die 5V anliegen, die besagen, daß der Power Good Test erfolgreich war. Extrem billige Netzteile sparen sich (wiederum laut PC Guide) die erforderliche Elektronik und legen Pin 8 einfach auf die 5V-Schiene - was zwar formal funktionieren mag, dem Zweck eines Power-Good-Signals aber natürlich nicht gerecht wird.
Der Einbau eines "Power Good" Signals scheint bei hochwertigeren Netzteilen (bwz. "primären Schaltreglern") aller Art, nicht nur für PCs, durchaus üblich zu sein, so daß es durchaus einleuchtet, diese etablierte Technik auch bei ATX-Netzteilen direkt beizubehalten.
Gruß
Herid Junior
Hallo Herid Junior,
da muss ich dir zum Teil rechtgeben. PowerGood wird im ATX-Netzteil meist durch einen DualComp Lm393 oder ähnlich erzeugt. Dabei wird jedoch lediglich die +5 Volt-Schiene überprüft. +12v und -12V werden durch die Feedbackleitung direkt auf den Taktgenerator zur Ansteuerung der Schalttransitsoren gegeben. +3,3V werden meist durch einen TL431 überwacht.
Nahezu alle Mainboards haben eigene ICs zur Spannungsüberwachung, liegt eine Spannung ausserhalb der Toleranz, wird der Pin 1 des LM393 auf Low gezogen, das Netzteil schaltet den Primary Part ab. Wer jetzt wen überwacht, darüber lässt sich vortrefflich streiten. Wenn das Mainboard nicht will, gibts kein PowerGood, ebenso umgekehrt.
mfg
Aha, wieder was dazugelernt. Danke für den Hinweis!
vr96h:
Aber der Pin 1 des LM393 kann doch erst auf low gezogen werden, wenn "gute Power" am Mainboard anliegt, oder?
Das hieße doch, dass die Mainboardspannungsüberwachungselektronik erst NACH dem Power Good wert des Netzteils seine Arbeit zuverlässig aufnehmen kann. Oder sehe ich das falsch?
Teile des Mainboards werden über das Slave Power Supply immer mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung die vom Board zum Netzteil führt. Durch drücken des Enschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Innerhalb eines Zeitfensters müssen sich Board und Netzteil einigen ob alles OK ist, funktioniert das nicht, wird das Netzteil gestoppt. Gleichzeitig werden im Netzteil durch den Overvoltage Measuring Circuit alle Spannungen am hochlaufen gehindert.
Besorg dir mal einige Schaltpläne über ATX-Netzteile. Du wirst sehen, dass die alle in etwa gleich sind.
mfg
Danke für die Antwort. Jetzt weiß ich Bescheid
Hallo Manfred, den Tester bekommst du bei folgender Adresse http://www.pearl.de/a-PE5199-1151.shtml?vid=712
Ich habe ihn schon lange in Gebrauch und bin sehr zufrieden. Hoffe dir geholfen zu haben.
Gruß F.Schoppi
9 Jahre sind schon ein kleiner Rekord bei der Leichenfledderei!
Und sich dafür extra anmelden läßt böses ahnen...
Zudem ist ein NT ohne wirkliche Belastung zu testen fast absolut sinnfrei...
Und dieses Schätzeisen belastet das NT fast absolut sicher nicht mit > 100W, was da definitiv nötig ist, um defekt von nicht defekt zu unterscheiden.
Die Leerlaufwerte eines NTs sind für die Tonne!