Hallo Chris,
laß' dich nicht davon abschrecken, daß der c't-Artikel, den Tilo empfiehlt, als Prozessor-Mittelklasse die aktuellen Doppelkernmodelle benennt, lesenswert ist er allemal, auch zum Thema "Silent Running". Für deine Zwecke solltest du mit dem Celeron auskommen, ich persönlich würde allerdings zu einem Athlon 64 auf Sockel 939 tendieren, aber das ist - im Rahmen deines Vorhabens - wohl Geschmackssache. Ob das Foxconn-Board was taugt, weiß ich nicht, die Wahl von DDR2-Speicher für einen Sockel775, der keine Doppelkerne unterstützt, erscheint mir allerdings etwas merkwürdig. Nun gut, solange der DDR2 nicht wesentlich teurer wird als DDR-Speicher, spricht nichts dagegen.
Womit wir beim Speicher wären. 512MB sollten für deinen Zweck eine solide Basis darstellen. Nimm auf alle Fälle Markenspeicher, da aber ruhig den "langsamsten", den du kriegen kannst, also DDR2-533. Schnelleren kann dein Board eh' nicht ansteuern, so daß es sich nicht lohnt, Geld für schnelle Taktbarkeit auszugeben. (Wohlgemerkt: du solltest nicht versuchen, Geld mit billigem No-Name-Speicher zu sparen, damit handelt man sich in der Regel mehr Ärger ein, als man Geld spart!).
Graphikkarte: passiv gekühlt ist für einen leisen Multimedia-PC das Hauptkriterium. Einen konkreten Tip habe ich nicht für dich, du wirst allerdings schon mit Gewalt suchen müssen, um eine zu finden, die zum DVD-Abspielen zuwenig Leistung bringt. Viel interessanter wäre die Signalqualität am VGA- bzw. TV-Ausgang der Karte - aber Tests zu finden, die statt der Framerate bei Unreal solche Informationen bringen, ist leider nicht so einfach. Trotzdem, die Suche lohnt sich.
Zur Festplatte: falls du nicht scharf mit dem Cent rechnen mußt, würde ich eine 160GB-Platte ins Auge fassen, die kostet gerade mal 12€ mehr als eine 80GB-Platte. Im 160GB-Segment kriegst du derzeit das beste GB/€-Verhältnis. und den zusätzlichen Platz wirst du eher früher als später brauchen, wenn du deine Musik- und Video-Sammlungen auf Platte speicherst.
Wie Tilo schon sagte: eine Backup-Festplatte wirst du auch brauchen, es sei denn, du hast wirklich alles, was du an Musik und Videos abspielen willst, auf CD bzw. DVD. Selbst dann solltest du dir über eine Datensicherungsstrategie Gedanken machen.
DVD-Laufwerk: die c't empfiehlt das Samsung SH-D163A als schön leises DVD-ROM (jedenfalls bei der DVD-Wiedergabe) mit SATA-Port.
Soundkarte: falls du nicht unbedingt ein absolut hifimäßiges 7.1-Surround-Erlebnis brauchst, versuch's doch erstmal mit dem Onboard Sound. Bei den internen Anschlüssen deines Boards wird ein "SPDIF Out Header" aufgeführt, damit läßt sich womöglich eine bessere Qualität erzielen als mit den drei externen "5.1 Audio jacks" (das werden wohl Klinkenbuchsen sein).
Netzteil: Hier gilt wie beim Speicher: nicht mit Billigmarken sparen wollen! Gute Netzteile, die für stabile Spannungen sorgen, haben ihren Preis und sind ihn auch Wert. Dabei brauchst du kein 600W-Kraftwerk, für deine Hardware dürften schon 300W Gesamtleistung locker ausreichen (Netzteile mit weniger als 350W wirst du allerdings kaum finden). Die c't empfiehlt in ihrem Selbstbau-Artikel ein Seasonic S12380HB als leise und effizient, auch BeQuiet produziert gute Netzteile. Auf eine aktive PFC (Leistungsfaktorkorrektur, glättet die Stromentnahme aus dem Stromnetz und verbessert unter anderem den Wirkungsgrad) solltest du Wert legen.
Betriebssystem: Bei Windows XP Home ist zu bedenken, daß Microsoft angekündigt hat, den Support 2009 abzustellen, ab dann gibt es nur noch für XP Professional Updates (bis 2014). Nun gut, bei einem reinen Multimedia-PC, der nicht am Internet hängt, wird man damit leben können. Wenn du allerdings bereit bist, dich ein wenig in Linux einzuarbeiten, könntest du die Kosten fürs Betriebssystem drastisch reduzieren (und nebenbei auch gleich die Virenanfälligkeit). Media-Player für Audio- und Videodateien aller Art inklusive DVDs gibt es auch für Linux - manchmal schon in den einschlägigen Distributionen integriert.
Zum Thema "leiser Rechner": die wichtigsten Voraussetzungen hast du mit deiner Hardwarewahl schon geschaffen: passiv gekühlte Graphikkarte und Northbridge, "langsame" (d.h. in der Regel auch kühlere) Festplatte... Gerade bei einem Multimedia-PC wird man sich kaum für einen BigTower als Gehäuse entscheiden, dennoch gilt auch hier: je größer, desto besser die Luftzirkulation, und desto weniger muß man aktiv lüften. Bei einem Gehäuse, das nach ATX-Standard gebaut ist (schon bei einem Midi-Tower) kommt man bei halbwegs "kühler" Hardware sogar völlig ohne Gehäuselüfter aus, da sorgt dann der Netzteillüfter für den Durchzug. Wie das bei einem flachen Gehäuse aussieht, kann ich leider nicht sagen.
Oje, jede Menge Text, kaum konkrete Hardware-Empfehlungen - ich hoffe, ich konnte dir trotzdem weiterhelfen.
Gruß
Herid Junior