300 Watt könnten durchaus genug sein, aber genau weiß man das leider erst, wenn man es ausprobiert. Das Problem ist: es kommt nicht nur auf die Gesamtbelastung an, sondern auch auf die Einzelbelastungen der verschiedenen Spannungsschienen (+/-3, 5 bzw 12V). Wenn du es genau wissen willst, müßtest du die Datenblätter deiner Komponenten nach der jeweiligen Leistungsaufnahme durchsuchen, und dann einfach aufaddieren.
In der Praxis würde ich einfach mal alles aufbauen und schauen, ob dein altes Netzteil noch ausreicht. Wenn nicht, merkst du es daran, daß der Rechner bei hoher Belastung (z.B. Gaming) abstürzt; mit zuwenig Strom kann man normalerweise nichts kaputtmachen. Je nach Temperament kannst du natürlich auch auf Nummer Sicher gehen und dir gleich ein 350W-Netzteil holen.
Bei der Auswahl eines neuen Netzteils achte darauf, daß der Hersteller es ausdrücklich für AMD-Systeme freigibt, dann bist du sicher, daß die einzelnen Spannungsschienen genug Strom liefern (wie gesagt: die Gesamtleistung allein sagt nicht allzuviel aus). Achte außerdem auf eine aktive PFC: die Power Factor Correction sorgt dafür, daß das Netzteil nicht zuviel Blindleistung ins Stromnetz zurückgibt. Sogenannte passive PFCs sind zwar etwas billiger, dafür sind aktive effektiver und sorgen für stabilere Ausgangsspannung und -strom.
ATX-Netzteile haben einen bis zwei Lüfter, einen, der hinten die Luft aus dem PC-Gehäuse bläst, und im Idealfall einen zweiten am Boden, der die Luft aus dem inneren des Gehäuses absaugt. Auf diese Weise wird ein Luftstrom von vorne Unten nach hinten oben im Gehäuse erzeugt, der für Kühlung sorgt (siehe z.B. bei AMD in den System Cooling Guidelines . Achtung, das ist eine PDF-Datei).
Wenn das gut klappt, wird der PC durch das Netzteil allein gut genug gekühlt, und man kann auf einen zusätzlichen Gehäuselüfter (den muß man sich separat besorgen) verzichten. Das hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab, z.B. wieviel Abwärme die verwendete Hardware erzeugt, wie groß das Gehäuse ist (je kleiner, desto mehr Hitzestau), und was dergleichen Dinge mehr sind. Die Temperatur von Motherboard und Prozessor läßt sich bei Asus Boards mit der AsusProbe messen. Bedenke aber, daß es durchaus zu lokalen Überhitzungen (z.B. an Festplatten) kommen kann; bei unreproduzierbaren Abstürzen, die nicht offensichtlich mit einem bestimmten Programm zusammenhängen, muß man immer an Hitzeprobleme denken!
Zum Einbau: daß man vorher den Stecker ziehen sollte, brauche ich wohl nicht zu erwähnen :-). Falschrum einbauen geht eigentlich kaum, dann passen nämlich die Schraubenlöcher nicht. Niemals versuchen, ein Netzteil zu öffnen: drinnen stecken hochkapazitive Kondensatoren, die tödliche Spannungen noch Stunden und Tage nach dem Abschalten halten können!
Noch zwei Worte zu deiner Hardware:
- es gibt Berichte über Probleme mit Sapphire Grafikkarten, vor allem mit Radeon 9600, auf Asus A7N8X Boards. Mach´ dich auf den Homepages von Asus bzw. Sapphire und ATI schlau, oder gib bei Google "A7N8X AND Radeon" ein (ohne Anführungszeichen).
- zum Prozessor: nimm lieber den Barton, und dann ruhig den 2500er; vom größeren L2-Cache (512kB gegenüber 256kB beim Thorougbred) verspreche ich mir mehr Geschwindigkeitsgewinn als von 100MHz Quantispeed (real 70MHz).