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Netzteilmodifikation

PegaPX / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

Moin!


Mein Netzteil hat wohl genug Wumm unterm Chassis, 550W usw., aber leider nur 5 x 12V-Anschlüsse. Das Rumgewurschtel mit den div. Y-Steckern wird mir auf Dauer bissi zu lästig und füllt den Tower nur unnötig. Daher die Frage: Könnte man an eines der vorhandenen 12-V-Kabel einfach sowas wie ein mehrfachen Y-Stecker anlöten. (Oder einen Adapter basteln der dann mehr als 2 weitere Stecker hat.) Oder besteht dann die Gefahr das dieser einzelne Strang überbelastet wird??

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Dr. Hook PegaPX „Netzteilmodifikation“
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Hi,

genau das habe ich schon vor geraumer Zeit gemacht. Und zwar mit drei Strängen. Am einen hängen 6 SCSI-Platten dran, die zusammen etwa 7 Ampère auf der 12V-Schiene ziehen. Der zweite Strang ist für den Anschluß von 4 Geräten und der Dritte für 5 Geräte ausgelegt. Die Aufteilung erfolgte nach Kriterien der günstigsten Abgangsrichtung vom Netzteil zu den Geräten, und nicht nach der Strombelastung.

Bei der Durchführung bin ich folgendermaßen vorgegangen. Zuerst habe ich nach Einzelsteckern in Schneid-Klemm-Technik gesucht, - bin aber dabei nicht fündig geworden. Das wäre die einfachste Lösung gewesen.

Dann kaufte ich die benötigten Stecker einzeln. Gibt es bei Conrad und auch in gutsortierten Elektronikläden. Hier gibt es Steckerteil und Buchsenteil. Als Kabel verwendete ich ein Litzenkabel mit Querschnitt 1,5 qmm in den Farben rot/schwarz. Gelb war nicht verfügbar. Ist aber auch egal, solange man es nur selbst benutzt. Man weiß ja, daß dort 12V drauf sind. Außerdem sorgt die Steckercodierung für Unverwechselbarkeit.

1,5 qmm können bedenkenlos bis 15 A verwendet werden. Bei kurzen Leitungen unter 2 Meter darf die Strombelastung sogar eine Klasse höher sein. Das wären dann 25 Ampère. Mehr machen auch die besten Netzteile kaum auf der 12V-Schiene.

Die Stecker sind normalerweise für Crimpmontage vorgesehen. Eine solche Crimpzange hätte ich zwar gehabt, - wenn man aber die Stecker kaskadieren will, dann müßten jeweils 2 Drähte gleichzeitig an einen Stift gecrimpt werden. Einer der kommt, - und einer der geht.

Dies erschien mir zu unsicher und zu sehr eine Fummelei, ob man nun auch sämtliche Einzeldrähte der Litze erwischt. Also habe ich den Strang kurzerhand gelötet. Ist zwar eine Mordsarbeit, hält aber bombenfest und ist absolut betriebsicher.

Für jemanden der mit Seitenschneider, Abisolierzange und Lötkolben umgehen kann, gibt es meiner Meinung nach keine bessere Lösung um sich seine Kabel auf maßgeschneiderte Länge und Steckeranzahl zu konfektionieren.

Ich habe hier noch ein Bild, das die Verdrahtung verdeutlicht. Zu diesem Zeitpunkt waren allerdings nur 4 anstatt der erwähnten 6 Festplatten installiert. Dies ändert aber nichts an der Vorgehensweise.

selbstgelötete Stromkabel

cu

Dr. Hook

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hiddenpeak Dr. Hook „Hi, genau das habe ich schon vor geraumer Zeit gemacht. Und zwar mit drei...“
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Super gemacht.

Hatte ich früher auch mal, aber nach anderer technik: Einen Hauptstrang vom Netzteil zu einer großen Lüsterklemme (auf den Boden des Rechners geklebt) und von dort aus jeweils Einzelkabel in passender Länge zu jeder Device einzeln. Dadurch vermeidet man, daß überall y-Kabel in falscher Länge kreuz und quer herumhängen.

Deine Methode scheint mir aber noch sauberer. Einzelstecker gibts übrigens bei ebay, allerdings noicht zum crimpen, sondern zum löten.

HP.
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Borlander hiddenpeak „ Super gemacht. Hatte ich früher auch mal, aber nach anderer technik: Einen...“
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Die "normalen" Stecker zu beschaffen ist kein Problenm, aber die Stecker mit SchneidKlemm-Technik sind wie es scheint leider nicht einzeln zu bekommen...
Habe die bisher auch nur in einigen meinen Wechselrahmen gesehen:
Bilder der SchneidKlemm-Stecker aus meinen Wechselrahmen

Gruß
Borlander

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PegaPX Nachtrag zu: „Netzteilmodifikation“
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@Dr. Hook, GENAU so habe ich mir das gedacht! (War mir eben nur wegen der Belastung nicht sicher)
Erstmal einen Strang für Brenner usw., dann einen für die HDD´s, da kann dann auch noch einer für´s Diskettenlaufwerk mit dran, - und einer zur Reserve sollte ich mal in die Verlegenheit kommen einen Cardreader einzubauen, - wenn denn die Dinger diese Stromversorgung brauchen sollten, keine Ahnung.)
Nach Adam Riese bleiben dann hier noch 3 Stecker ungenutzt, aber die kann man ja verstecken.
Das spart ne Menge Kabelsalat.
Schöner Nebenefekt: Man kann die Länge frei wählen, also die Zuleitung bis zum NT so lang wählen das keine Kabel fliegend im Gehäuse zu sehen sind.
Danke! *Lötkolbenauspack*

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werner.3 PegaPX „Netzteilmodifikation“
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Hi
@Dr. Hook
Tolle Arbeit! Meinen Respekt!
mfg.Werner

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PegaPX Nachtrag zu: „Netzteilmodifikation“
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Hab mich auch als "Löterling" betätigt, - auf die Anregung von Dr. Hook hin. Klappte bestens. So kann man die Kabel von den untenliegenden HDD´s wunderbar entlang den Laufwerkskäfigen nach oben legen, mit kleinen Kabelbindern fixieren, anschließen und die Stecker hinter / über dem NT verschwinden lassen. (Den Krempel zu löten ist wirklich einfacher als mit der Crimpzange rumzuwurschteln!) Sieht aufgeräumt aus und erspart fliegende Drähte im Tower.

Material / Kosten: 2 x Papa, 7 x Mama, jeweils gute 1,5 m Kabel, einen alten FDD-Stecker, bissi Lötdraht = 6,- € (Ich hab statt des gelben Drahtes übrigens Erdungsdraht gelb/grün genommen ;-) )

Gute Idee, Dr. Hook! *schulterklopf*

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