ICh möchte mir einen eigenen PC zusammenbasteln. Leider höre ich immer wieder die schlimmsten Horrorgeschichten. Ich habe sowas noch nie gemacht und möchte noch vor dem Pentium 7 fertig sein...
Wie stehen meine Chancen mit folgenden Komponenten: Asus P4C800 Deluxe, Pentium 4;2.4Mhz 800FSB, DDR 512MB PC3200/400 CL 2.5, ASUS V9180 MX 440 64 MB Grafikkarte,Philips 3210K CD-RW/DVD, MaxtorDiamond Plus9 120GB ATA133,
Soundkarte Blaster Live! 5.1 DDigital?
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Die Chancen stehen sehr gut, lass dir evtl. noch von jemanden helfen, der das schonmal gemacht hat. Im großen und ganzen ist das ne einfache Sache, der Stress fängt erst nach der Installation von Windows an.
Von der Grafikkarte (GeForce 4 MX) rate ich dringendst ab! Wenn Spiele eher uninteressant sind, leg dir eine Radeon 7500 (30-40€) oder eine Matrox G550 (100€) zu. Beide Karten haben eine sehr gute 2D-Qualität, wobei die Matrox-Karte auch die Möglichkeit zum Anschluss von 2 Monitoren an. Die Radeon 7500 gibts auch passiv gekühlt, was dem Geräuschpegel im Rechner zugute kommt.
Wenn Spiel drin sein sollten, dann evtl. eine GeForce FX 5200 mit 128MB, für die man aber maximal 70€ ausgeben sollte (durchwachsene 3D-Leistung), eher aber eine GeForce 4 Ti 4200 mit 64 oder 128 MB (ab 80€, kommt mit jedem aktuellen Spiel klar), eine Radeon 8500 (etwas älter, gebraucht aber für unter 50€ erhältlich und etwas schneller als die GeForce FX 5200) oder eine Radeon 9500/9600 Pro (160-200€, kompromisslose 3D-Leistung, Reserven für die Zukunft). Für den Multimedia-PC ist auch die GeForce FX 5600 Karte von MSI interessant, da sie eine ordentliche Bildqualität bietet, für aktuelle und kommende Spiele schnell genug (allerdings deutlich langsamer als eine Radeon 9500/9600 Pro) und sie mit einer umfangreiche Ausstattung mit Fernbedienung daherkommt.
Das zum Thema Grafik-Karten.
Beim Board würd ich das Asus P4B800 nehmen, vorausgesetzt es hat PAT (die neue Revision kommt ohne PAT). Mit aktiviertem PAT ist das P4B genauso schnell wie das P4C. Man spart aber locker 50€.
Beim PC-Zusammenbau sollte man darauf achten, sich vorher irgendwo entladen zu habe (z.B. Heizung), damit empfindliche Bauteile nicht gefährdet sind. Im Prinzip wird einfach alles zusammengesteckt und geschraubt und das Teil sollte dann auch schon laufen. Natürlich gilt es, schon noch manches zu beachten (Jumperung der Laufwerke).
Das Nickles-Archiv liefert zu diesem Thema natürlich ausführliche Anleitungen (etwas älteren Datums, was aber nicht vom Lesen abhalten sollte):
http://www.nickles.de/c/s/18-0001-33-1.htm
http://www.nickles.de/c/s/18-0002-34-1.htm
http://www.nickles.de/c/s/18-0003-36-1.htm
http://www.nickles.de/c/s/18-0004-37-1.htm
Asche über mein Haupt! Zum Glück hat keiner den Fehler gemerkt. Ich meine natürlich das P4P800 und nicht P4B.
Ein paar PC-Selbstbauhinweise
(handwerkliches Geschick und elektrische/elektronische Grundkenntnisse vorausgesetzt):
- Bauelemente/Baugruppen nicht durch elektrostatische Aufladung/Entladung zerstören! Du mußt immer einen Potentialausgleich zwischen allen Komponenten herstellen: Dich selbst am PC-Gehäuse "erden" (Metall anfassen), sämtliches Werkzeug vor Benutzung ans PC-Gehäuse halten, die Spezialverpackungen von CPUs/Speicher/Steckkarten usw. immer erst mit dem PC-Gehäuse kontaktieren und danach aus der Verpackung entnehmen, Slotblenden zur Sicherheit nochmals am Gehäusemetall "erden" (Potentialausgleich).
- Gekennzeichnete Ader/gekennzeichnetes Pin (farbig, Punkt, Dreieck ...) ist immer Anschluß Nr. 1
- Es gibt metrische und Zollgewinde in der PC-Technik. Keine "falschen" Schrauben mit Gewalt reindrehen! Vorher ein oder zwei PC-Schrauben-Sets besorgen.
- Keine Komponenten (Laufwerke, Steckbaugruppen usw.) im eingeschalteten Zustand stecken! Dies gilt auch für Mäuse und Keyboards an PS/2-Anschlüssen (Motherboardbeschädigung möglich)!
- Inbetriebnahme mit absolut minimalster Konfiguration beginnen: Netzteil, Motherboard, CPU+Kühler, [b]ein[/b] Speicherriegel, Grafikkarte, Tastatur, PC-Speaker - zunächst keine Laufwerke und keine weiteren Steckkarten!
-> In dieserAusstattung muß ein "PC" bereits booten und Du mußt ins BIOS kommen. Falls jetzt bereits ein Problem vorliegt, ist die Fehlersuche erheblich einfacher!
Falls alles o.k. -> übrige Laufwerke anschließen und im nächsten Schritt die Steckbaugruppen installieren.
rill
Mal ne Frage: Hat einer von euch mal durch "nicht-Erden" Hardware geschrottet?
Ich erde grundsätzlich. Aber ehrlichgesagt, Hardware verträgt oft mehr als man denkt. Ein "Bekannter" (jemand den ich kenne) hat sich mal auf einer Lan-Party aufgeregt und vor lauter Wut hat er die Netzwerkkarte aus dem laufenden Rechner gerissen und ist damit heimgegangen. Rechner und Netzwerkkarte waren unbeschadet, lief alles noch.
Ich kenne Fälle aus der Vergangenheit, wo z. B. s. g. Cache-Speicher für 486er Motherboards durch "Nicht-Erden" das Zeitliche segneten - obwohl das S-RAMS (statische RAMs) waren und die wesentlich unempfindlicher als D-RAMs (dynamische RAMs) sind.
Ich hatte früher in der Elektronik-Industrie gearbeitet - dort wurden sehr aufwendige Maßnahmen bezüglich ESD (Fachbezeichnung für den Schutz gegen elektostatische Aufladung) getrieben: leitende Fußböden, leitende Arbeitsflächen, Erdungsarmbänder ... diesen Aufwand wird man wohl nicht unsonst betreiben.
Elektrostatische Aufladung zerstört nicht immer ein Bauelement oder eine Baugruppe vollständig, sondern verursacht oft undefinierbare Fehler - mal geht, mal gehts nicht, das Teil "spinnt".
Falls ein Bauteil defekt ist, z. B. ein RAM-Modul, so ist extrem schwer als mögliche Ursache "Zerstörung durch elektostatische Aufladung" nachzuweisen.
Es stimmt schon, PC-Elektronik ist (mittlerweile) sehr robust. Die Bauelementehersteller haben auch immer bessere Schutzmaßnahmen (Schutzdioden) vorgesehen.
Ich würde aber darauf verzichten, ein RAM-Modul anzulangen, nachdem ich gerade einen Pullover ausgezogen habe, wo es so richtig geknistert hat.
rill
Hallo,
ich muss sagen, ich habe noch nichts geschrottet, aber ich kenne Leute, denen das in der Vergangenheit beim PC-Bau passiert ist. Mittlerweile kann die Hardware wohl ein bisschen mehr ab, aber ich würde trotzdem vorsichtig sein. Sieh zu, dass Du Deinen Rechner auch nicht gerade auf dem Teppich zusammenbaust. :-)
Gruß Dagmar
Die Elektronik ist in den meisten Fällen nicht sofort defekt,aber bedingt durch die statische Auf/ und Entladung z.B. am Mainboard treten Spätschäden auf,an deren Ursache man sich später nicht mehr erinnert.
im Prinzip ist es einfach. In dem Moment in dem jedoch etwas schiefgeht, bzw. irgend etwas nicht funktioniert, bist du gut beraten einen Profi in den Zusammenbau mit einzubeziehen. Denn als Laie kannst du kaum eine Fehlerquelle lokalisieren, weisst also nicht welche Komponente defekt ist.
Prinzipiell Stecks du einfach nach dem Baukastenprinzip alle 5-7 Teile zusammen fertig. EASY. Heutzutage sollte das kein Problem mehr sein.
Gruß Hanussen
Hallo, ich schließe mich allen Vorrednern an, aber ein paar Tips zum Zusammenbau hab ich schon noch parat:
Erstmal Mainboard NICHT ins Gehäuse bauen, sondern auf eine stabile Unterlage. RAM draufstecken, CPU und Lüfter drauf, Grafikkarte drauf, Netzteil dran, Monitor dran, Tastatur dran (Achtung bei PS/2, Maus und Tastatur nicht verwechseln), dann der erste Test: startet der PC? Kommst du ins BIOS? Wenn der PC startet (Textmeldungen auf dem Bildschirm, durchaus auch Fehlermeldungen), dann weiter mit dem Zusammenbau. Bau die Komponenten ins Gehäuse, aber nur diese! Anschließend noch mal testen, ob der PC startet. Du kannst natürlich vorher auch schon alle Laufwerke ins Gehäuse bauen, aber eben noch nicht anschließen. Wenn der PC startet, schließe nach und nach die Laufwerke an. Werden diese richtig erkannt, installiere das Betriebssystem. Erst wenn das geklappt hat, würde ich die weiteren Steckkarten installieren (Sound, ISDN, Netzwerk). So hat das bei mir jedenfalls immer gut geklappt, und nur so kann ich leicht herausfinden, an welcher Komponente es liegt, wenn etwas nicht funktioniert. Wenn man gleich alles zusammenschraubt/steckt, ist die Fehlersuche recht mühsam.
Und ein Blick ins Handbuch der verschiedenen Komponenten hat bis jetzt auch noch nicht geschadet...
Gruß Schnaffke
Gibts eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Nur eins noch:
Wenn Deine Bedenken von dem kommen, was Du auf diesem Board und ähnlichen liest, denk auch daran, daß hierher gepostet wird, wenn etwas NICHT funktioniert.
Ansonsten: Ich habe auch keine Kurse oder so gemacht und inzwischen schon alles mögliche zusammengepfriemelt.
Wichtig ist: MANUALS LESEN, und wenn man sich nicht sicher ist: Fragen!
Ich kann mich obigem anschliessen, ich habe meinen ersten PC vor vier Wochen zusammengebaut. (MSI 865 PE Fis2R)und kann Dir nur wärmstens empfehlen, den Selberbau zu machen. Die neuen Boards sind auch farblich so aufgebaut, dass bei genauem Vorgehen nach Anleitung eigentlich wirklich fast alles narrensicher ist.
Wissen kommt auch von machen. Vermutlich hatte ich anfangs nicht mehr Kenntnisse als du. Ein guter Bekannter mit Kenntnissen hilft im Notfall immer. Fehlersuche ist jedoch auch durch Logik möglich, darum kann ich das Vorgehen, zuerst nur das minimalste Einbauen, nur empfehlen. Sonst funktioniert auch der umkekehrte (längere) Weg - den ich das erste mal ging und am Ende feststellte dass einzig die CPU defekt war - langsam alles wieder abbauen, bis es funktioniert. Wenn die CPU defekt ist, dauert dies etwas länger, führt aber auch zum Ziel.
Was im Notfall fast immer hilft, wenn selbst die Handbücher nicht mehr weiterhelfen: Foren wie dieses, Foren des Motherboard-Herstellers etc. Mit grosser Wahrscheinlichkeit hatte jemand anders bereits dasselbe Problem. Dies hilft vor allem bei neuen Boards (wie meinem), die auf Uebertakten ausgerichtet sind, deren Bios aber noch nicht sehr stabil laufen. Hier noch der Tip: Wenn der PC dann mal läuft, nicht gerade auf "Voll übertakten", zuerst ohne übertakten starten und dann sachte immer mal was dazugeben, bis das System allenfalls zusammenkracht. Dann weisst Du, was zuviel war. Auch dies lernte ich durch Erfahrung relativ schnell.