Hallo,
ich hab vor in meinen Rechner noch ein paar "Spielereien" einzubauen. Dafür benötige ich allerdings ein zweites Netzteil. Dies hab ich noch von einem alten Rechner allerdings liefert das erst Strom auf die Anschlüsse, wenn ein Mainboard angeschlossen ist. Kann ich das irgenwie überbrücken?
Die Adern am Mainboard Anschluss haben folgende Farben:
rot-rot-rot-weiss-schwarz-schwarz
schwarz-schwarz-blau-gelb-rot-orange
thx
Steffen
PC-Selbstbau, Reparatur, Optimierung 11.465 Themen, 79.711 Beiträge
Hi,
Deiner Steckerbeschreibung zufolge handelt es sich um ein AT-Netzteil.
Überbrücken läßt sich da nichts, da AT-Netzteile nicht wie ATX-Netzteile über das Board gestartet werden.
Die eine Sorte der AT-Netzteile liefert Spannung von dem Moment an, von dem es am Netz hängt. Deiner Beschreibung nach gehört Dein NT da nicht dazu. - Die andere Sorte benötigt eine sog. Vorlast. D.h., es muß im Moment des Einschaltens bereits ein Verbraucher angeschlossen sein. Diese Sorte kommt häufiger vor als die andere.
Hier einige Richtwerte:
Die -5V und die -12V Spannung benötigen keine Vorlast.
Die +12V Spannung kommt je nach Netzteiltyp mit 0,2 bis 0,5 A aus.
Die +5V Spannung braucht zwischen 2 und 7 A, je nach NT-Typ.
Welche Vorlast bei Dir zutrifft, läßt sich nur experimentell ermitteln.
mfg
Dr. Hook
Hallo,
soll ich jetzt also an die 12V und 5V Adern einfach was dranhängen und hoffen, das Saft auf die anderen Anschlüsse kommt? Kann ich da nicht einfach die entsprechende rote Adern mit Maße über ne Steckbrücke ohne Widerstand verbinden oder wie?
mfg
Steffen
Hi,
KEINESFALLS irgendwelche Adern ohne Widerstand gegen Masse!!!!!!!!!
Das wäre das Ende des Netzteiles. Satter Kurzschluß wäre das!!!
Unter Vorlast versteht man einen ohmschen Widerstand. Dieser muß in seiner Größe (I=U/R) und natürlich auch in seiner Belastbarkeit (P=U*I) entsprechend ausgelegt sein. Kennst Du niemand der sich da auskennt und Dir helfen kann? Bei den Widerständen kommen da ganz ordentliche Brummer zustande, die dann auch ganz schön warm werden.
Es ist kein Problem die Werte auszurechnen und die entsprechenden Teile im Elektronikladen zu kaufen. Kostet auch nicht die Welt. Aber das Ganze muß dann ja auch noch einigermaßen fachgerecht angeschlossen werden. Ohne Löten wird das nicht zu machen sein. Allerdings traue ich der ganzen Sache allmählich nicht mehr über den Weg. Du solltest jemand hinzuziehen der messen kann und der feststellt, ob evtll. nicht doch bereits Spannung auch ohne Vorlast anliegt. Womöglich gehört das NT doch zu der ersten Gruppe der von mir beschriebenen Geräte.
Ich weiß ja nicht, was Du an das Zusatznetzteil alles anschließen willst, aber es wäre denkbar, daß der Stromverbrauch dieser Komponenten bereits als Last ausreicht und gar keine zusätzlichen Widerstände erforderlich sind. In jedem Fall aber werden derartige Spielchen immer auf's Ausprobieren hinauslaufen.
cu
Dr. Hook
Mal 'ne Frage zum Verständnis (v.a. an Dich Hook, Du bist nämlich in meinen Augen, was ich bisher von Dir las, wirklich fit)
Wenn ich 2 NTs betreibe, kann es da zu Potentialdifferenzen zwischen den an den unterschiedlichen NTs betriebenen Komponenten kommen(v.a. wenn ich ein NT z.B. außerhalb des Rechnergehäuses z.B. aufgrund von Platzmangel betreiben würde)?
Wenn ja, könnte das ernsthafte Probleme bringen?
Danke
Pumbo
@Pumbo:
Hi,
da muß man nun unterscheiden.
Die beiden Netzteile liegen schon allein über ihre schwarzen Masseleitungen an einem gemeinsamen Potential. Selbst dann, wenn nicht beide in metallischem Kontakt mit dem PC-Gehäuse sind. Die angeschlossenen Geräte, - Festplatten z.B. -, sorgen schon dafür. Die ihrerseits haben innerhalb ihrer Datenleitungen mehrere Masseleitungen, sodaß eine gemeinsames Massepotential schlichtweg unvermeidlich ist.
Anders sieht es bei den positiven und negativen Spannungen aus, die die beiden Netzteile abgeben. Hier wird es sich nie ergeben, daß z.B. die abgegebene +12V-Spannung von Netzteil 1 exakt der +12V-Spannung von Netzteil 2 entspricht. Es werden sich hier immer Spannungsdifferenzen ergeben, selbst wenn sie nur im Bereich von wenigen hundert Millivolt oder weniger liegen würden. Wenn ich also die beiden 12V-Leitungen zweier Netzteile zusammenschalten würde, dann würden aufgrund dieser Spannungsdifferenz Ausgleichsströme fließen. Und zwar über den Innenwiderstand des Netzteiles das die geringere Spannung abgibt. Als Ergebnis würde (natürlich) eine gemeinsame Spannung resultieren. Durch die Ausgleichsströme ginge zwar nichts kaputt (dazu wären sie nicht hoch genug), es würde aber beide Netzteile unnötig zusätzlich belasten.
Wenn aber verschiedene Komponenten, - Festplatten o.Ä. -, an getrennten Strängen aus unterschiedlichen Netzteilen versorgt werden, dann kann nichts passieren. Hauptsache: Den gelben Draht von NT1 nicht mit dem gelben Draht von NT2, - den Roten von NT1 nicht mit dem Roten von NT2,.... und so weiter, - verbinden.
mfg
Dr. Hook
Hallo nochmal,
ich hab nochmals im Internet geforscht und hab ne Quelle (http://www.overclocker-tools.de/tuning/zusatzstromversorgung.htm) gefunden, allerdings nur für ATX Netzteile. Der Tip der da beschrieben ist, brauch ich, nur eben für AT Netzteile.
mfg
Steffen
Hi,
der beschriebene Tip gilt ausschließlich für ATX-Netzteile. Bei AT-Netzteilen ziehen derartige Tricks nicht. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder kommen die Spannungen ohne Vorlast, - oder sie kommen nicht. Kommen sie Ohne, - dann ist es gut. Kommen sie nicht, - dann heißt es eben Basteln.
cu
Dr. Hook
Soweit ich weiß ist es AT's egal ob ein board dranhängt, wenn ich mich recht erinner haben die Netzteile einen eigenen Einschalt-Knopf, ka ob du da was besonderes hast...:D
Einen seperaten Einschalter der unter 230V Wechselspannung steht hab ich, aber es kommt nur Saft auf die anderen Adern, wenn ich ein Mainboard dranhäng.