Hallo!
Folgendes Problem nervt bei meinem PC ab und an:
Bei Berührung des Gehäuses, beim Öffnen einer Schublade eines Laufwerks oder beim Einstecken eines USB-Sticks stürzt Windows XP ab. Manchmal startet der PC dann neu und manchmal läuft er noch aber Windows ist weg, so dass ich den Resetknopf betätigen muss. Dieses Verhalten tritt aber nicht regelmäßig, sondern wirklich nur ab und zu auf. Letzte Woche startete der PC einmal sogar nur beim Anfassen des Gehäuses, ohne dass ich auf den Startknopf gedrückt habe. Dabei spürte ich einen leichten Stromschlag, was auch manchmal passiert, wenn man eine Metalllampe berührt.
Ich kann das Problem hardware- oder softwaremäßig nicht einordnen. Mein PC ist etwas über ein Jahr alt.
Vielleicht hatte ein User manchmal mit ähnlichen Problemen zu kämpfen und kennt mittlerweile die Lösung. Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Grüße
Rick3
PC-Komplettsysteme 1.600 Themen, 15.780 Beiträge
Meine Vermutung ist, daß bei Euch in der Hausnetzverteilung bzw. beim PC-Netzanschluß der Wurm drin ist ... Hausnetzverteilung derart uralt oder fehlerhaft, daß sogar Lebensgefahr besteht!! oder Du verwendest ururalte Verlängerungen/Netzverteiler zum PC ohne Schutzkontakt (auch im diesem Fall kann Lebensgefahr im Fehlerfall entstehen!).
Diese Stromschläge sind nur ein Symtom für eine fehlerhafte Netzverkabelung des PCs - die Gründe sollten schnellstens gefunden werden! Im Falle einer total veralteten Hausnetzverteilung (ohne Schutzkontakt) würde ich dringend aktiv werden - falls Du Mieter bist, hast Du nach meinem Wissen sogar einen Rechtsanspruch auf eine zeitgemäße und sichere Hausnetzverteilung. Falls Schutzkontakt-Netzdosen in der Wand sind und keine Verlängerungen/Netzverteiler ohne Schutzkontakt zum Einsatz kommen, würde ich das Problem dringend von einem Elektriker überprüfen lassen (es gibt auch Wohnungen mit Schutzkontaktdosen ohne angeschlossenen Schutzkontakt - verboten!).
Außer den o. g. Gründen kann ich mir keine Gründe vorstellen, die zu einem derartigen Verhalten führen könnten. Was ist an dem PC alles angeschlossen, eventuell auch eine analoge TV-Karte über Hausantenne oder eine SAT-Karte?
rill
Ich denke auch, dass das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Trotzdem könntest du auch mal das Netzteil austauschen --> Unbedingt Netzschalter aus und vorher vom Strom trennen, falls das NT doch defekt ist!
Und ein Markennetzteil verwenden !
Aber wenns bei einer Metallampe auch passiert liegt´s an der Hausinstallation.
Wie schon erwähnt Lebensgefahr !!! einen Fachmann zu Rate ziehen.
MfG
siggi
Danke für die schnelle Antwort. Ich werde einmal die Verlängerung tauschen und das Netzteil überprüfen. Ebenso bestelle ich einen Elektriker zur Überprüfung der Hausvernetzung.
Am PC sind folgende Komponenten angeschlossen: Router, HUB, externe Festplatte, Drucker, Lautsprecher, USB-ZIP-Laufwerk und Kartenlesegerät.
Rick3
Ich bitte eine weitere Möglichkeit in Betracht zu ziehen, die mir sogar wahrscheinlicher als Ursache einleuchten würde:
Statische Aufladung!
Wenn das Zimmer mit einem synthetischem Bodenbelag ausgelegt ist, kann sich eine Person ziemlich unter Hochspannung setzen. Diese Spannung ist zwar sehr energiearm, der Entlade- Impuls kann aber durchaus zu Fehlschaltungen im PC führen.
Ich habe solche und ähnliche Dinge schon ab und an im Bekanntenkreis erlebt.
Vorzugsweise bei Spielmatzen, die viel Wert auf bunti blinki legten und mit hochisolierenden Kunstglas- Gehäusen arbeiteten, das man auch bunte Lüfter und irisierende Kabel schön sah.
Trotz alledem sollte die Schutzmaßnahme regelmäßig im gesamten Haus durch einen Fachmann geprüft werden - und durch einen PC- Fachmann die "interne Kabelei" des PCs.
Denn einem sauber verkabelten PC sollte ein solcher Hochspannungsimpuls wenig ausmachen.
Aber schon eine Masseschraube mit Übergangswiderstand kann zu unkontrollierten Schaltungen führen.
Jürgen
An derart statische Aufladung glaube ich nicht. Das passiert bei Ihm ja verdammt oft.
Wenn Du einen Elektriker kommen lässt und er alles überprüft, soll er dir gleich einen FI einbauen, falls Du sowas nicht hast. Dann sind solche Fehlerströme über den PE auf jeden Fall ausgeschlossen. Viele Leute versuchen bei der Hausinstallation zu sparen. Das ist einfach nur fahrlässig.
Noch als Tip: Lass den Elektriker schnell kommen. Es besteht nicht nur Lebensgefahr durch Stromschläge (230V Wechselspannung können tödlich sein), sondern auch Brandgefahr. Wer möchte schon, dass sein ganzer Besitz in Flammen aufgeht?
Mfg
Tobias
"An derart statische Aufladung glaube ich nicht"
Glauben ist die eine Sache - und so toll müssen die Aufladungen garnicht sein, da reichen schon ein paar Schritte auf einem der hochisolierenden, synthetischen Läufer oder ein bischen hin- und herrutschen auf einem isolierenden Sitz.
"Das passiert bei Ihm ja verdammt oft"
Ein Bekannter hatte sich so eine Lichtorgel gebaut, den PC in ein Plexiglas (Piacryl oder ähnliches) eingebaut - das blinkte, floureszierte ind irisierte wunderbar.
Nur anfassen durfte man den PC nicht - aus wars. Es sei denn, man faßte mit der freien Hand zuvor den Schutzkontakt eines Tischverteilers an. (Zur Heizung hätte er auch erst einige Schritte laufen müssen)
Einmal ein bischen auf den schönen bunten Sitz gedreht - das reichte aus.
Ich habe dem dann innen alles, also alle Metallteile fest mit Schraubverbindungen an GND verbunden, alle beteiligten Geräte per Potentialausgleich sauber verbunden, den PC auf eine mit dem Potentialausgleich verbundene Matte aus leitfähigem Gummi gestellt - damit konnte die Fehlschalterei in Grenzen gehalten werden.
Die Elektro- Installation, Schleifenwiderstand, Isolationsprüfung - das prüfte ich zuallererst, war tadellos in Ordnung. -
Derlei Dinge sind schließlich Bestandteil meines 45 Jahre lang ausgeübten Berufes...
Ein Elektroschlag durch einen Fehlerstrom geht im Allgemeinen nicht so glimpflich ab, denn da müßte der PC unter Spannung stehen.
Und diese geringen "niedrig- impedanten" Netz- Fehlerströme haben auch sehr selten Auswirkungen auf den Betriebszustand des PC.
Anders diese statischen Entladungen - die Impedanz liegt da im MOhm- Bereich und kann sich durchaus negativ auf offene oder hochohmige Tristate- Eingänge auswirken - mit den beschriebenen Reaktionen des PC.
Aber wie ich schon sagte - eine sofortige (und dann jährliche) Prüfung der Schutzmaßnahme ist auf jeden Fall ein guter rat.
Jürgen
Soso, Du prüfst dann mal schnell den Schleifenwiderstand und Riso der Hausinstallation? Ich habe auch immer ein VDE Messgerät zur Hand...
Dein Kumpel sollte mal die Beschreibung von seinem Gehäuse lesen. Plexiglas Gehäuse sind nicht für den Dauerbetrieb, sondern nur für Vorführzwecke.
Wie alt bist Du denn jetzt 65???
"Ein Elektroschlag durch einen Fehlerstrom geht im Allgemeinen nicht so glimpflich ab, denn da müßte der PC unter Spannung stehen." Stimmt. Der müsste unter Spannung stehen, aber woher weißt Du, dass es glimpflich war? Da könnte L1 aufm Gehäuse sein und wenn er nur ganz Leicht dagegen kommt, ist der Schlag erträglich. (unrealistisch, aber möglich)
Es könnte z.b. auch sein, dass er durch ein veraltetes TN-C System hat und durch Ausgleichsströme über die Schirmung von Netzwerkkabel Probleme hat.
Es gibt viele Faktoren, deswegen muss der Fachman vor Ort das abklären. Alles andere ist Spekulation.
Mfg
Tobias
Ja. Und zwar die von einem ganzen Wohnblock. Bekomme ich sogar bezahlt.
Wie alt bist Du denn jetzt 65???
66. Rentner. Elektro- Monteur und Dipl.-Ing Elektronik.
...aber woher weißt Du, dass es glimpflich war?
Er lebt noch.
Ich sagte meine Meinung zu den Möglichkeiten - es gibt immer welche die es BesserWissen.
Ende.
Jürgen
"Wie alt bist Du denn jetzt 65???"
Das tut hier nichts zur Sache, wie man im Kohlenpott zu sagen pflegt.
"Es gibt viele Faktoren, deswegen muss der Fachman vor Ort das abklären. Alles andere ist Spekulation"
Das ist richtig! Wie der Thread- Eröffner schon erwähnte, lässt er ja schnellstens einen Elektrofachmann kommen. Und genau da erübrigen sich sämtliche Diskussionen.
Und bevor bei mir selbige Frage aufkommt, ich bin fast 50, und Elektro- Meister, daher auch mein „Nick“ :-)
Gruß
knoeppken
Das mit der statischen Ladung stimmt ,
habe erst neulich beim Ausschalten meines Speedport 500v
einen Schlag bekommen.
Das lag eindeutig an meinen Schuhen wie ich Minuten später feststellen mußte. (und dem Pvc Belag)
Einige Schritte zur Zentalheizung haben gereicht der Funken war sogar sichtbar, muß also eine recht hohe Spannung sein.
Einen Fehler am Modemrouter hab ich nicht vermutet, so hohe Spannungen könnte der garnicht erzeugen.
Der Speedport hat`s überlebt, wehgetan hat es am Finger schon.
Statische Aufladungen sind physikalische Realität und können auch im Haushalt vorkommen
Das der Sache mit dem Pc auf den Grund gegangen werden muß ist klar.
Ein Fi Schutzschalter ist eine gute Sache, das aber ein Netz mit nomalem Schutzleiter unsicher sein soll ist mir neu.
Der einwand von jüki ist schon ganz richtig statische Elektrizität sollte man nicht aus den Augen verlieren.
Hab zu sehr an meine eigene Kiste gedacht Aluminiumtower und ordentliche Hausinstallation da hat keine statische Aufladung eine Chance.
MfG
siggi
Richtig, und die Hausinstallation sollte man immer einem Elektriker überlassen.
In Berlin soll es mal einen Fall gegeben haben wo jemand seine Waschmaschine nochmal extra geerdet hatte.
jedenfalls muß irgendwie doch Spannung auf das Gehäuse gekommen sein -- tödlich.
Hab mal geschaut, bei meiner Hausinstalltion ist auch ein 25 / 003 Fi drin.