Vielleicht ist ja die Umbenennung zum Teil selber das Problem. Wenn bei so einem Komplex schon das Wort "deutsch" nicht mehr genannt werden darf oder soll, wie können sich die Spieler sowie das Publikum noch mit so einem lockeren Zusammenschluss identifizieren und dann auch noch "für Deutschland" spielen?
Liegt vielleicht eher daran, dass siehe mein Beitrag unten bei so Manchem das Deutsche eher zu toitsch tendiert und der Sport dann Aufhänger für nationalistischen Scheiß wird. Das ist leider kein Einzelfall und es ist bekannt, dass manche Fanblöcke nur Alibi für deren rechte Umtriebe sind. Das ist auch im internationalen Bereich so und zeigt sich oft genug am Verhalten der Klientel gegenüber den Spielern. Ganz abgesehen davon ist für manche der Fanblöcke das nach dem Spiel ja wichtiger als dieses selbst. Diese Stimmung des "Deutschland über alles" übertönt dann nur zu oft den fairen Vergleich und ist subjektiv auch bei anderen Ländern mit ihrem Nationalstolz nie so ausgeprägt wie hier. Einfach mal nur und etwas locker können manche eben nicht in diesem Zusammenhang und machen den Verlust oder Gewinn eines Spiels gleich wieder zur Frage der nationalen Ehre. Genau das ist es auch, was mich an diesem deutschtümelnden Fangetue so anwidert.
Mir ist z.B. nicht bekannt, dass in diesem Zusammenhang die deutsche Nationalmannschaft nicht als solche benannt werden dürfte oder wo da auf Quoten geschaut würde. "Die Mannschaft" ist ja wohl eher ein griffiger Slogan als in solchen Ursachen begründet. Ich habe jetzt auch nicht den Eindruck, dass im internationalen Rahmen die jeweiligen Nationalmannschaften bei Turniererfolgen mehr oder weniger gefeiert würden oder dass die deutsche von Amts wegen zur Staatstrauer verurteilt wird bei einem solchen. Da nehmen sich die internationalen Bilder nichts und die deutsche Fussballauswahl hat eben nur nicht so viel gerissen in letzter Zeit. Soll es im Sport so geben und vielleicht sind Nimbus und Erwartungen (u.a. wieder seitens klickbedürftiger Medien) manchmal auch einfach mehr als das tatsächliche momentane Leistungsspektrum der jeweiligen Sportart.
Da kann man viel hineindichten, muss es aber nicht und nur zu oft ist dann viel Anekdotisches dabei, was wie so oft gerne mal knapp an der Realität vorbei geht.
Zöge man die ganzen Spieler mit vermuteten nichtdeutschen Wurzeln und Aussehen aus dem Spielbetrieb ab, dann sähe es noch finsterer aus mit dem Nachwuchs, denn der speist sich nur zu oft aus den Kick-Begeisterten der ärmeren Viertel, die in den Spielern Vorbilder sehen und den Sport als Chance, ihren Verhältnissen zu entkommen. Da wiederum sollen auf Grund der Verhältnisse der "Ausländeranteil" halt höher sein als bei der sogenannten Mittelschicht aufwärts.
Was den Rest betrifft, so muss nicht alles, was die Medien als Clickbaiter immer wieder aufblasen und dem Pöbel als geistiges Futter hinwerfen, tatsächliches Problem der Politik sein. Da fallen mir parteiübergreifend einige Fehlbesetzungen auf und das über die gesamte Zeit und nicht nur im Verteidigungsministerium.
Echte Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern, Menschen verschiedener Hautfarbe, sexueller Orientierung, unterschiedlicher sozialer Herkunft und was weiss ich noch haben wir dann, wenn diese meist äusseren Merkmale eben keinen Einfluss mehr haben auf Postenvergabe und persönlichen Lebensentscheidungen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg und trotz aller Quotenregelungen ist es eine Tatsache, dass ab einer bestimmten Ebene die berühmt-berüchtigten "alten, weissen Männer" bevorzugt dort zu finden sind. Die Gründe dafür hier noch auszuwerten, führt dann definitiv zu weit.