es gibt doch wohl eine Schulpflicht
mthr1 meint die Pflicht, einen Abschluss (Hauptschulabschluss) zu erreichen. Diese Pflicht gibt es bislang nicht. Ich denke auch nicht, dass die durchzusetzen wäre.
Gekoppelt mit der Auflage - Führerschein nur mit Mindestreife = Hauptschulabschluss.
Das wiederum halte ich grundsätzlich für eine gute Idee.
Allerdings schützt es uns nicht vor den (Verkehrs-)Chaoten, die zwar Realschulabschluss oder Abitur erreicht haben, zum Auto fahren aber dennoch zu unreif sind. Diese Unreife kann man auch mit keinem (erzwungenen) Schulabschluss überwinden. Sie zieht sich auch durch alle Altersstufen.
Wie kann es da bei realer Beurteilung zu Analphabeten nach 8-10 jährigen Schulbesuch kommen?
Du wirst selbst wissen, dass man in einer Schullaufbahn bestimmte Inhalte lernt (und u.U. auch die dazugehörige Prüfung besteht), sie dann aber sofort vergisst. Ich würde sagen, dass die Mehrheit der Deutschen 50% des gelernten Stoffs sofort nach Abschluss der Schulzeit schon wieder vergessen haben, weitere 30 % - 40 % werden in den kommenden Jahren vergessen. Übrig bleiben bestenfalls 10 % - 20 %.
Man behält das am besten, was man am häufigsten anwendet. Wenn ich Stochastik, Genetik oder Kernphysik nicht anwende, verliere ich diese einst erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Nun gibt es eben auch viele Leute, die das Lesen selten oder gar nicht anwenden. Die schon in der Schulzeit Bücher nur von außen kennen und die sich einfach nicht dafür interessieren. Die verlieren dann eben auch diese Lese-/Schreibfertigkeiten. Manche haben auch eine Behinderung namens Legasthenie oder Dyskalkulie (ca. 5% der Bevölkerung). Wenn das nicht korrekt erkannt und gegengesteuert wird, werden diese Menschen keine anwendungsbereiten Lese- oder Rechenfertigkeiten erwerben können.
Das alles führt zu den erwähnten 10 % Analphabeten.
Gruß, mawe2