Hallo Forum,
und wieder ist lecker angerichtet. Natürlich ohne Wissen der Verbraucher. Hier ein bißchen Dioxin, da ein wenig Glycol, hier eine Priese BSE-Mehl. Lecker und guten Appetit.
Details zum Thema Dioxine:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/mensch/kurz-erklaert-wie-entstehen-dioxine_aid_586955.html
MfG.
violetta
Off Topic 20.481 Themen, 227.563 Beiträge
Und was isst Du?
Was uns nicht umbringt, macht uns stark.
Details zum Thema Dioxine:
Kein Grund gleich Markworts bayrische Bild-Zeitung zu lesen, Wicky wusste das auch schon früher. ;-)
Hallo hatterchen45,
ich kann nur bayrisch. Ist Herr Struwelpeter noch beim Focus? M.E. nicht.
MfG.
violetta
Hat Äinchie ihn schon unter Vertrag genommen?
hi,
Helmut "Fakten-Fakten-Fakten-eine Mark-ein Wort" ist kein Chefredakteur mehr, er ist "nur noch" der Herausgeber von Focus.
MfG
Erwin
Hi,
hatte ich denn etwa etwas falsches behauptet? :-(
Kein Grund gleich Markworts bayrische Bild-Zeitung zu lesen
Burda + Markwort = Focus (plus ein paar Hiwies)
Übrigens stammt der Begriff Herausgeber aus dem Lateinischen: „Editit – Hat herausgegeben“ oder „Editerunt – Haben herausgegeben“. Ein Editor ist damit ein Herausgeber und eine Edition eine Herausgabe.
Trotzdem Sche+++e mit den Eiern...denen sollte man
mehrmals am Tag in dieselbigen treten.
Nein, abschneiden und an Hühner verfüttern!
Ihr versteht das nicht, das beigefügte Schmieröl wird doch dazu verwendet, dass sich die Hühner in ihren Legebatterien nicht gegenseitig wundscheuern.
Somit ist den Forderungen der Tierschützer hinsichtlich humaner Tierhaltung doch Rechnung getragen.
Warum richtet jemand einen Betrieb ein, in dem unter einem Dach sowohl Futtermittel als auch Chemikalien für die Non-Food-Industrie hergestellt werden? Und dann hat zufällig ein unausgeschlafener Mitarbeiter versehentlich die Etiketten verwechselt, und giftiges Zeugs in Futtermittel gemischt? Und ein solches Unternehmen erhält von der zuständigen Aufsichtsbehörde eine Betriebsgenehmigung? Wer nochmal hat die letzten Jahre in Schleswig-Holstein regiert? Ist das nich der Tubbes, der auch so gut kann mit dem anderen Tubbes, der die Landesbank abgewirtschaftet hat? Ach was!
Hi!
da es irgendwie passt und ich das bisher noch nicht gesehen habe: in NRW und Niedersachsen sind bisher drei Codes von Eier-Lieferanten veröffentlicht worden, die Dioxin-Grenzwerte überschreiten. Ich mache mal eine Sammlung auf. Bitte postet eure Fundstellen ebenfalls, falls noch mehr veröffentlicht wird.
2-DE-0355461 (Niedersachen; Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,737869,00.html)
NRW:
"Betrieb 1:
XL- Eier mit der Stempelnummer 2-DE-0513912 (MHD bis spätestens 20.01.2011).
Betrieb 2:
Eier mit der Stempelnummer 3-DE-0514411 (MHD bis spätestens 20.01.2011).
Bei Eiern mit dieser Stempelnummer sind nur die Eier mit brauner Färbung betroffen. Weiße Eier mit dieser Stempelnummer sind nicht mit Dioxin belastet."
Quelle: http://www.nrw.de/meldungen-der-landesregierung/dioxineier-verbraucherschutzministerium-ver-ffentlicht-die-nummern-der-betroffenen-dioxineier-10232/
Bis dann
Andreas
Hi!
Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine überregionale Liste der Herstellercodes, deren Eier belastet sind, ins Netz gestellt:
http://www.vzhh.de/ernaehrung/101761/dioxinskandal.aspx
Zusätzlich ein sehr trockener Bericht zum bisher festgestellten Vorgang bei der ganzen Sache (aus Hannover):
http://www.ml.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=1810&article_id=93276&_psmand=7
Bis dann
Andreas
Was mich mal wieder ankotzt, sind diese verlogenen Sch... der Politik, die die Kontrollen abgeschafft haben und jetzt so tun, als sei diese Giftmischerei nach italienischer Mafiaart eine Überraschung. Die CDU blockiert seit Jahren ein Gesetz, das Informanten schützen soll, die solche Verbrechen aufdecken. Begründung: "Sie wollen kein Denunziantentum fördern." Ne, statt dessen wird halt die Bevölkerung langsam von den Skrupellosen vergiftet.
Hi!
Das war mir so gar nicht bewusst, aber du hast offenbar recht. Die Lebensmittelkontrolle scheint zumindest in BW früher eine Sache gewesen zu sein, in der die Polizei mitwirkte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftskontrolldienst
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.lebensmittelkontrollen-fieser-fisch-und-gammliges-gemuese.de8da5e0-b623-4efc-ba96-adb17b657d6e.html
In BW gab es danach wohl wirklich Probleme. Wie das in anderen Ländern aussieht, weiss ich nicht.
Oh, auch die haben reduziert, wohl vor allem Personal, schätze ich. Hier Meldung von 2008 in der auch NRW schlecht wegkommt:
http://www.talkingfood.de/presse/presseschau/TITEL-Detail,4826.html
Dabei behauptete NRW sie hatten sich 2007 gesteigert...
http://www.nrw.de/presse/bilanz-der-lebensmittelkontrolle-2007-vorgelegt-4487/
Ich hatte aus den letzten Jahren eigentlich im Ohr, dass die Kontrollen verstärkt wurden. (Quasi als Folge der ganzen Gammelfleischskandale). Da wurde wohl wieder mehr diskutiert als umgesetzt...
Die Art und weise der Kontrollen die für die EU-Bio-Verordnung eingeführt werden mussten, war ja auch umstritten. Wobei ich denke, dass es den alteingesessenen Bio-Produzenten zu lasch war.
http://www.aid.de/verbraucher/biolebensmittel_kontrolle_faq.php
Das dürfte aber nur mehr ein Tropfen auf den heissen Stein sein, wobei viele ja alles innig hassen, was sich Bio nennt. Warum auch immer - ich tippe auf Allergie. ;-)
Normalerweise sträuben sich die Leute ja mit Händen und Füssen gegen jede neue Zertifizierung und Reglementierung, die aus Brüssel kommt. Im Bio-Umfeld lief das eigentlich ziemlich glatt ab, finde ich.
Fest steht, dass offenbar noch zuwenig kontrolliert wird. Gerade tauchte die Meldung auf, dass das nun es sogar bei der FDP angekommen ist. Nein, nicht das Dioxin, sondern der Gedanke an mehr Kontrollen. ;-)
http://www.nealine.de/news/Politik/fdp-gibt-widerstand-gegen-bessere-lebensmittelkontrollen-auf-2384190252-BLD-Online.jpg-1937862138.html
Bis dann
Andreas
Ja, so gehen die Meinungen auseinander.
Der Eine tippt auf Allergie, der Andere auf "besser Wissen"? :-)
"Bio" ist kein Qualitätsstandart sondern ein Verkaufsargument! Sage ich., aber sei`s drum.
Ack. Es sei denn man züchtet und pflanzt selber in seiner dioxinverseuchten Erde ;-)
Gruß - Kongking
Denn die hat man ja mit einer "biologisch-dynamische Spätdüngung" gedüngt.
(Das haben wir früher immer gesagt, damit war aber gemeint "nach 22 Uhr in die Furche kacken", oder die Gülle aus dem Herzhäuschen im Gaten verteilen). :-)))
Die aufgedeckten Skandale sind nur die Spitze der quasi alltäglich stattfindenden Lebensmittelvergiftungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fleischskandal#Bekanntgewordene_Fleischskandale
Wer auch nur tendenziell glaubt/hofft, dass es anders sei, macht sich im Grunde nur selber etwas vor.
Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern - Chancen, es besser zu machen, hat es mehr als genug gegeben.
Warum auch etwas ändern, wenn beim Kunden keine Konsequenzen gezogen werden?
Skandale haben weder Einfluss auf den Wahlausgang gehabt, noch muss die Branche ernsthaft um ihre Existenz bangen.
Es ist längst nicht mehr nur die Schuld der "da oben".
Gruß
Shrek3
Vielleicht dreht sich ja doch nochmal der Wind. Dann werden die rechtlichen Grundlagen geschaffen, Brunnenvergifter öffentlich auf dem Marktplatz hinzurichten.
Hi!
Es ist längst nicht mehr nur die Schuld der "da oben".
Das ist ein wirklich wahres Wort!
Wobei ich mich schon häufiger gefragt habe, was man als Staat wirklich ändern kann.
Die Kontrolle jedes Lebensmittels vor dem Verzehr ist technisch natürlich nicht umsetzbar. Wobei aber gelten dürfte mehr ist besser als wenig. Wobei es ja schon interessant ist, dass die Dioxinbelastung überhaupt entdeckt wurde. Da muss also Prüfungen und Analysen gegeben haben. (Ich hab zumindest jetzt noch nichts bewusst darüber gelesen, wie es entdeckt wurde, durch eine Routineuntersuchung oder einen Hinweis. Weiss da jemand mehr drüber?)
Was die Giftigkeit angeht haben die Chemiker in meiner Bekanntschaft da eine recht abgeklärte Haltung: alles ist giftig, es kommt nur auf die Menge an. Bei Kochsalz erschliesst sich das ja noch, aber ob Mineralwasser auch ab einer zu grossen Menge schlecht ist? ;-)
Grenzwerte sind zwar nützlich können aber genausogut falsch sein (sie werden nicht umsonst ständig diskutiert). Messmethoden haben ebenfalls Fehlerquellen. Da spielt also schon die grundlegende Technik nicht wirklich fair.
Die ganzen ISO-Normen in der Produktion sichern auch nicht direkt die Qualität, sie helfen nur (wie hier) hinterher festzustellen, wer den Mist wohin geliefert und dort wieder worin verbraucht hat. (Das ist aber auch IMHO der Zweck der ganzen ISO-Normen - es geht um Produkthaftung oder die Hinterherfrage "wer hat es wo und wann verbockt?").
Das funktioniert ja gerade ausgesprochen gut, auch wenn es ein paar Tage dauert.
Realistisch betrachtet bleibt dem Staat ja nur Grenzwerte festzulegen und durch Stichproben auf Einhaltung zu prüfen. Der Rest ist Hoffnung, dass die Leute sich daran halten.
Man kann mehr Grenzwerte festlegen, oder sie strenger festlegen. Natürlich kann die Stichproben und Kontrollen erhöhen. Aber was kann man sonst noch tun? Produktionsarten und ganze Gruppen von Zutaten für Lebensmittel verbieten?
Der Verbraucher hat keine Testlabore und kann nur nach seiner Überzeugung (bei Lebensmitteln "aus dem Bauch heraus" ;-) ) entscheiden.
Ich hab zwar so meine "Einkaufsregeln", aber die müssen auch nicht immer eingehalten werden. Ich kaufe relativ oft die viel geschmähten Bio-Produkte, was aber auch daran liegt, dass ich fussfaul bin. Ich erledige quasi alle Einkäufe zu Fuss und der Biomarkt ist in der Nähe. Das ich damit "risikoärmer" esse als andere, glaube ich allerdings auch nicht.
Bis dann
Andreas
Man könnte dem recht gut Einhalt gebieten, wenn man nur gesetzlich festlegen würde, dass z.B. Kühe nur das zu fressen kriegen, was sie von sich aus in der freien Natur an Nahrung aussuchen.
Renate Künast, die wohl mit Riesenabstand beste Landwirtschaftsminister(in), die wir jemals hatten, prägte anlässlich des BSE-Skandals das Wort vom "Reinheitsgebot" für Kühe (Gras/Heu und Wasser - sonst nichts).
Ginge man so vor, bliebe fast überhaupt kein Spielraum für Panschereien und gelegentliche, unangemeldete Kontrollen würden sogar reichen, um diesen Standard zu überwachen.
Es ist unser Spiel mit dem Feuer (Chemie in Kombination mit einem artfremden und wildem "Tier"futter-Mix, um die Tiere möglichst rasch und möglichst billig auf Schlachtgewicht zu bringen), die das erst ermöglicht.
Ich erledige quasi alle Einkäufe zu Fuss und der Biomarkt ist in der Nähe. Das ich damit "risikoärmer" esse als andere, glaube ich allerdings auch nicht.
Ich kenne ja nicht das Sortiment deines Biomarktes und woher dessen Lebensmittel stammen. Sollte es vergleichbar mit dem Sortiment eines Bioladens sein, bist du aber auf der wesentlich sichereren Seite.
Ist das dort angebotene Fleisch deutlich weniger rot? Schrumpft es deutlich weniger zusammen, wenn du es brätst? Haben die Tomaten sehr viel mehr Geschmack? Stammt das Brot aus einer Biobäckerei der näheren Umgebung (dort werden keine fertigen [chemischen] Backmischungen verwendet? Aus welchen Anbauverbänden stammen die dortigen Produkte (z.B. Bioland, Demeter)?
Es ist ein Leichtes, deren Anbaurichtlinien zu ergoogeln. ;-)
Gruß
Shrek3
Ja, so einfach könnte das Leben sein. Wozu zahlen wir den Landwirten eigentlich Milliardensubventionen? Damit die Müll verfüttern?
Ich hätte nicht meine drei Paar Bundeswehrstiefel wegschmeißen sollen. Taugen gut zum Arschtreten, die Dinger.
Hi!
Das "Reinheitsgebot für Kühe" (ich übernehme mal diesen schönen Begriff und interpretiere das als traditionelle Landwirtschaft) ist gar keine schlechte Idee. Der Gedanke war mir noch nicht gekommen. Dabei liegt die Sache eigentlich sehr nahe und sie würde sich sofort auf Schweine und Geflügel übertragen lassen.
Deine Fragen zu den Produkten meines Biomarktes lassen sich vermutlich alle mit Ja beantworten (ich brate kaum selbst, daher habe ich da wenig vergleiche). Dürfte also gut aussehen.
Bis dann
Andreas
Guten Abend,
Warum auch etwas ändern, wenn beim Kunden keine Konsequenzen gezogen werden? da hat der Kunde aber relativ wenig was er machen kann. Wo stehen auf seinen gekauften Produkten (Lebensmittel irgendwelche Infos die zutreffende Aussagen machen könnten?). Da bleibt nur das zu kaufen was noch nicht öffentlich aufgedeckt ist zu kaufen. Es ist längst nicht mehr nur die Schuld der "da oben". aber der größte Teil der Schuld, da der Bürger nicht die ihm zustehenden Informationen bekommt und die Schuldigen nicht echt hart mit Körperverletzung oder Mordversuch bestraft bestraft werden. Jüki schrieb es schon, die Gesetze sind härter gegen einen Diebstahl im Laden als gegen massenhafte Verseuchung von Menschen. Geld steht an oberster Stelle, kleine zahlen damit Große großen Gewinn machen können.noch muss die Branche ernsthaft um ihre Existenz bangen., ja weil es eben keine harten Ahndungen gibt, was soll der kleine Endverbraucher tun? Nur Möhren nagen? Die können auch noch voller Pestizide sein, woher soll er das wissen? Da ist es die Pflicht der Politik mit Gesetzen und Verordnungen, zuoberst auch mit Nennung "Roß und Reiter" der Panscher, die Grundlagen zu schaffen um dem Einhalt zu gebieten und nicht sich immer schützend vor solchen Delinquenten zu stellen, nur nicht alles veröffentlichen :-(.
Trotzdem guten Appetit :-), wer noch mag.
Gruß
Manfred
Auszug aus diesem Spiegel-Artikel:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,738040,00.html
Das funktioniert, weil alle es so wollen. Die Lebensmittelindustrie, weil sie so weiter billig produzieren kann. Die Politik, weil sie sich nicht mit der mächtigen Agrarlobby anlegen möchte, keinen wirksameren Verbraucherschutz will. Und nicht zuletzt die Konsumenten, weil sie die Illusion von gutem Essen für wenig Geld nicht aufgeben wollen.
Solange sich die Mehrheit nicht dafür interessiert, was sie isst und unter welchen Bedingungen ihre Lebensmittel hergestellt werden, wird sich daran nichts ändern. In ein paar Tagen wird kaum noch jemand über die Dioxin-Eier sprechen, Konsequenzen wird der Fall wohl nicht haben.
Dann kehrt wieder Ruhe ein - so wie bei all den anderen Fällen in den vergangenen Jahren auch.
Und weil dem so ist, waren vor Bundes- und Landtagswahlen Ernährungs- und Gesundheitsfragen (jenseits von Krankenversicherungsbeitragssätzen) noch nie ein relevantes Wahlkampfhema.
Gruß
Shrek3
Ja sicher. In sieben Lichtjahren hinterm Mond.
Es kreißte der Berg und gebar ein Mäuslein...
Wetten, das die ganze Angelegenheit im Sande verläuft?
Sollte ein Schuldiger unbedingt gefunden werden müssen - was wird gschehen?
Das Harte Urteil im Namen des Volkes wird lauten
"Wenn Sie das noch mehr als dreimal machen, müssen Sie damit rechnen, das ihnen bei der nächsten Millionen- Zahlung 36 Cent abgezogen werden!" - Weil: Der Onkel hats ja nicht so gemeint.
- und alles geht weiter, wie bisher.
Oder gab es bei den Fleischskandalen harte Strafen?
Jeder Kaufhausdieb wird härter bestraft.
Jürgen
Hi!
Weiter Oben hatte ich Gestern geschrieben, dass ich noch nichts darüber gelesen hätte, wie die Sache aufgedeckt wurde. Heute habe ich den ersten Hinweis gefunden.
-> http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,738029,00.html
"Die Verunreinigung von Futterfett mit Dioxin sei ein Einzelfall gewesen und von der Firma selbst gemeldet worden. "
Trotzdem ist bei dem Unternehmen offenbar einiges nicht "sauber" gewesen:
"Zuvor hatten Ermittler bei Durchsuchungen im Firmensitz in Uetersen und einem Tochterunternehmen im niedersächsischen Bösel zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt. (..)
Der Mischbetrieb, der die dioxinverseuchten Fette beigemischt und an weiterverarbeitende Betriebe geliefert haben soll, sei illegal betrieben und deshalb nicht kontrolliert worden (..)"
Das die Firma jetzt vor dem Bankrott steht, erscheint mir nicht ungerecht.
Bis dann
Andreas
Hallo Andreas42,
das die Firma nun pleite ist, ist die größte Pleite, da weder Ansprüche durchgesetzt noch ausgeglichen werden können. Ein alter Unternehmertrick also. Die Arbeitnehmer sitzen nun auf der Straße, obwohl die Unternehmensleitung ihrer wesentlichen Aufgabe nicht nachgekommen ist. Hier wurde aus Gier nach noch höherem Gewinn mit verbrecherischen Mitteln und Methoden gearbeitet.
Besser wäre es, wenn diese Unternehmer persönlich und auch mit ihrem Privateigentum herangezogen werden würden. Ferner sollte diesem Personenkreis keine Gewerbeerlaubnis mehr erteilt werden.
MfG.
violetta
Gewerbeerlaubnis ? - dann meldet die Frau an und das gleiche in grün.
Solange nach unserer Rechtsprechung nahezu jedes Erstvergehen mit einem Freispruch ( = Bewährungsstrafe ) endet, wird sich an den bisherigen Praktiken leider nichts ändern.
Das würde dem Grundprinzip der herrschenden Gesellschaftsordnung widersprechen.
"Gewinne dem Einzelnen - Verluste dem Volk".
Siehe Banken - siehe (unter Einbehaltung dümmlicherweis im Voraus gezahlter Waren) Pleite machende Händler.
Die das problemlos auch mehrmals hintereinander machen können.
Denn, wie schon gesagt - Der Onkel hats nicht so gemeint.
Jürgen
Einen Haftungsausschluss gibt es nicht. Wenn den Beschuldigten Vorsatz vorgeworfen werden kann, haften sie mit ihrem gesamten Vermögen. So müssen Manager wie alle Arbeitnehmer auch voll haften, wenn ihnen Vorsatz nachzuweisen ist.
Der Punkt bei betrügerischem Bankrott ist aber, daß die Delinquenten meist vorab schon ihr ganzes Geld auf andere Leute verteilt oder in der Karibik gebunkert haben.
Hi!
War wohl nix: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,738106,00.html
Dafür gibt es in dem Artikel noch ein paar Hintergründe:
"Die Firma hatte die Verunreinigung von Futtermitteln mit Dioxin bei einer Eigenkontrolle festgestellt und gemeldet. "
"Dagegen sieht sich eine Zulieferfirma von Harles und Jentzsch nach einer behördlichen Untersuchung als vollständig entlastet. "Bei uns ist alles in Ordnung, wir haben absolut nichts zu verbergen", sagte der Chef der Firma Olivet, Eddy van Gelder. Er verwies auf eine Überprüfung durch die niederländische Behörde für Nahrungsgüter- und Warenprüfung (VWA).
VWA-Sprecherin Esther Filon erklärte, Olivet habe sich nichts zuschulden kommen lassen. Die Überprüfung habe eindeutig ergeben, dass es keine Verwechslung von Materialien für technische Fette und für Nahrungsmittelfette gegeben habe."
Damit sieht das wohl im Ablauf so aus:
- Firma kauft dioxinhaltiges technisches Fett von Zulieferer
- Firma mischt dieses Fett in illegalem (nicht gemeldeten und überwachten Mischbetrieb) unter
- das Ergebnis wird als Tierfutter verkauft
- Firma stellt selbst fest (vermutlich bei einer Routinekontrolle), dass Dioxin in Futtermittel enthalten ist und meldet das an die Behörden
Bemerkenswert ist, dass die Kontrollkette sogar funktioniert hätte, wenn die ihr Futtermittel noch vor dem Ausliefern kontrolliert hätten. Ich weiss aber nicht wie lange die Labore bei solchen Routineprüfungen brauchen, bis die Ergebnisse vorliegen.
Bis dann
Andreas
Die Firma hat aus rein formalen Gründen, um einen Bonus bei zu erwartenden rechtlichen Verfahren zu erhalten, eine Selbstanzeige getätigt, als die Spur seitens der Behörden durch einen Fund bei einem belieferten Futtermittelhersteller zurückverfolgt wurde.
Genauso wie Steuersünder erst dann Selbstanzeige erstatten, wenn sie schon erwischt worden sind.
Hi!
Das habe ich auch gedacht, wobei ich die bisherigen Berichte immer so interpretiert habe, dass es die Firma "Harles und Jentzsch" gewesen wäre (die die Fette gemischt hat). Dem war aber nicht so, wie man hier lesen kann:
http://www.ml.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=1810&article_id=93276&_psmand=7
Demnach hat der Futtelmittelhersteller Wulfa-Mast die erhöhte Konzentration festgestellt und dann die Behörden eingeschaltet. erst bei der Rückverfolgung ist man dann bei Harles und Jentzsch auf die illegale Mischung in einem Tochterunternehmen, dass eigentlich nur als Transportunternehmen geführt wurde aufmerksam geworden.
Wenn es nicht so scheiss real wäre, dann hätte das einen gute Vorlag für einen Zalu-mässigen Krimi gegeben.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarz-Rot-Gold_%28Fernsehserie%29)
Bis dann
Andreas
Hallo,
aber da hat sich der arme Zaluskowski oft sehr bemüht und die Wirtschaftsverbrecher noch überführt, doch wie ist es meist ausgegangen? Die Drahtzieher und Hauptverantwortlichen hatten die Lücken im Gesetz mit guten Anwälten rechtzeitig gefunden, nur die kleinen Ausführenden hatte man am Haken. Glaube das es in diesem Fall genau nach diesem Muster abgeht, den Kleinen fängt man, die Großen läßt man laufen :-(. Ist halt so im Sinne unserer Politik, Kapital orientiert.
Gruß
Manfred
Hi!
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,738227,00.html
Laut diesem Artikel soll der jetzt ins Visier geratene Hersteller schon im März 2010 Proben seines Zeugs gezogen haben, die erhöhte Dioxinwerte enthielten.
"Das positive Ergebnis stammt dem Bericht zufolge aus einer Eigenkontrolle des Unternehmens - und wurde den Behörden nicht mitgeteilt."
Die Behörden wurden offenbar erst am 27. Dezember 2010 eingeschaltet.
Bis dann
Andreas
Wie wäre es mit Sammelklage?
alle Jahre wieder:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sammelklage
Geht so in Deutschland nicht.
Gruß - Kongking