Wie ist eure Meinung dazu ?
Mir persönlich ist es egal, ob die Bauern Verdiensteinbusen haben, denn hier geht es schließlich um Menschenleben. Wenn die Nahrungsmittelindustrie nicht so mauern würde, wäre die Quelle schon längst gefunden.
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.... Was für "Titten"? - Kannte ich noch gar nicht!
Bauern? Gibt es da vereinzelt noch welche?
Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen.
Das, was heute Nahrungsmittel produziert "Bauer" zu nennen, hat mein Onkel, Bauer in einer 400 Jahre alten Bauernfamilie, abgelehnt.
Das sind Industrieen, die mit viel Chemie und Technik den Boden, die Erde quälen, um soviel wie möglich Profit herauszuholen.
5 Jahre lang immer wieder Raps auf dem gleichen Feld (als Beispiel) - ein Unding.
Das Nahrungsmittel Getreide als Rohstoff für Benzin verwenden? Für einen Bauer undenkbar.
Nahrungsmittelindustrie ja, aber Bauern?
Und wie jede Industrie werden diese erst einmal alle Schuld vehement von sich weisen.
Jürgen
Was sollen die auch sonst machen? - Schuld anerkennen? - So blöd sind die nicht.
Abgesehen davon: Die Schuld liegt auch beim Verbraucher: Fleisch fressen wollen, bis es zu den Ohren wieder rauskommt und das billig, billiger und noch billiger.....
Ich kann mich noch sehr gut an meine Kindheit erinnern (Baujahr 1950): Fleisch gab es ein- zweimal die Woche. Einmal die Woche Fisch, einmal was mit Ei und sonst Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck, Rohkost oder selbstgemachte Eintöpfe aus frischen Zutaten.
Heutzutag: Kochen? - Fehlanzeige. - Fertiggerichte sind in und die sollen noch billiger sein....
Wir sitzen in einer selbstgeschnitzten Falle.
Na und dann noch die Sache mit Sprit aus Lebensmitteln. - Echt übel; von der Regierung versucht zu erzwingen, vernichtet es Anbaufläche für Lebensmittel und verteuert dieselben.
In der 3. Welt ist das noch viel schlimmer. Da herrscht sowieso Hunger und es wird Anbaufläche dafü vernichtet und Regenwald gerodet.
Gib mir mal nen Tipp, was man gegen diesen Schwachsinn machen kann. - Ich bin da nicht mehr so optimistisch. Es wird weiterhin so schwachsinnig herumgewuselt werden und der Verbraucher hat die Arschkarte.
Da stimme ich Dir vollinhaltlich zu.
Das ist mit den Nahrungsmitteln haargenau das gleiche Problem, wie andererseits mit der Energie.
Wir erkennen die Schädlichkeit der Atom- Energie und des Energieverbrauchs überhaupt und zetern.
"Die" müßten was machen.
Dann steigen wir in eine Tonne energieaufwändig produziertes Blech und fahren mit dem aus Getreide produzierten Benzin 500m zum Bäcker, die Brötchen holen.
Wenn wir diese verzehrt haben, greifen wir uns den Katalog und suchen uns ein Urlaubsziel auf der anderen Seite der Erdkugel.
"Die" müßten etwas machen, betonen wir verantwotungsbewußt und mit möglichst vielen Links untermauert immer wieder.
"Die". Nicht etwa ich, Du. Sondern er, sie, es.
Jürgen
Naja, solange du nicht der Bauer bist, siehst du es halt aus der Entfernung anders. An Lebensmittelvergiftungen erkranken jährlich Tausende, Reaktionen gibts keine, aber wegen EHEC wird jetzt die Panik geschoben, obwohl völlig unbekannt ist, woher der Erreger kommt und wie er sich verbreitet. Also wurde auf gut Glück gemutmaßt und der Bauer solls mit dem Totschlagsargument, es ginge um Menschenleben, hinnehmen wie Jesus, der auch noch die andere Backe hinhält.
Die EHEC-Panikmache ist zum Kotzen. In den wenigen Gebieten, in denen die Krankheit auftauchte, hätte man begrenzte Ernährungsempfehlungen herausgeben können, aber nein, in Deutschland regiert die Paranoia.
Ich habe meine Ernährung nicht geändert, warum auch, in Berlin gibts keine EHEC-Epidemie, die geistert nur in den Gehirnen der Panik-Medien-Konsumenten herum.
Das ist also die Wissenschaft von heute: Wir wissen nix, aber wir warnen schonmal, kann ja nicht schaden, es geht ja schließlich um Menschenleben und wenn wir nicht vor irgendwas warnen, könnten die Verbraucher glauben, wir hätten keine Ahnung.
...Bauern und Nahrungsmittelindustrie sind für mich zweierlei Dinge. Welcher von beiden mauert Deiner Meinung nach?
Ich denke, alle Beteiligten mauern. Die Bauern sind doch mittlerweile von der Nahrungsmittelindustrie völlig abhängig und müssen sich - bei Strafe des Untergangs - nach denen richten.
...Bauern vermarkten ihre Produkte meist über Genossenschaften und Großhandel, Handelsunternehmen also und keine Industrien.
Hoast mi?
Was denkst du denn, wieviele Bauern im klassischen Sinn es noch gibt???
...und das frägt mich ausgerechnet ein Hamburger.
Grrüße aus dem Ostallgäu wo auf den Bergen Schlösser wachsen, Goggolori
... Fragt! - Frägen tu' ich nicht!
Du solltest wissen, das hier in Norden im direkten Umkreis von Hamburg sehr viele "Bauernhöfe" sind, und eben auch sehr viele die nur noch von außen so aussehen.
Klassisches Beispiel an der Segeberger Chaussee. Direkt an der Straße gelegener Hof. - Von außen siehst du nur den Vorhof mit dem großen Bauernhaus und ein Schild "Eier von freilaufenden Hühnern" und im Hof scharren ein Dutzend davon.
Da wollte ich mal kaufen, habe mein Auto angehalten, geklingelt, aber keiner kam. - Bin ich um die Ecke gegangen, stand da ne Riesenscheune, Tür nur angelehnt. Denke ich, da wird wohl jemand drin sein.
Mache die Tür auf und was sehe ich im Dämmerlicht?? - Die klassische Massenhuhnhaltung in Käfigbatterien mit einer Grundfläche von knapp DIN-A4/Huhn...
...ja, ja, Du schreibst viel und gern und leicht am Thema vorbei.
Schöne Pfingsten wünsch ich.
http://modfestivals.org/index_de.php
.... und tschüß!
Offizielle Erklärung heute:
1. "Blattgemüse, Tomaten und Gurken SOLLEN verzehrt werden"
2. Sprossen sind die Täter!!!
3. Alle Politiker werden zu Bio-Mulch verarbeitet! Oh, sorry, war nur ein Wunschgedanke..
:D
Einverstanden.
Aber bitte korrekt kennzeichnen - nicht, das ich meinen Garten damit versehentlich kontaminiere.
Jürgen
Hihihi!
Hallo voenix,
zu 3.: Das ist doch Sondermüll!!!
MfG.
violetta
Die Warnung war richtig, auch wenn sie zur ungünstigsten Zeit kam. Gerade jetzt wo man richtiges Gemüse aus Deutschland bekommt, nicht nur spanische oder holländische Chemiebomben...
Aber stell Dir mal vor, ein großer industrieller Lebensmittelhersteller hätte verseuchte Lebensmittel ausgeliefert. Glaubst Du dass es dann eine offizielle Warnung vom RKI oder von Seiten der Politik gegeben hätte? Ich nicht.
Dann wäre nämlich ein Heer von Rechtsverdrehern dieser Firma über das RKI hergefallen, und hätte die in die Steinzeit geklagt, bevor auch nur einer in die Nähe eines Mikrofones gekommen wäre. Und die Politik hätte schon von sich aus kein Wort gesagt, es will sich ja keiner mit der Industrie anlegen - das versaut einem nur die Chancen auf weitere lukrative Aufsichtsratsposten.
Bei Bauern und Kleinbetrieben ist das aber kein Problem, die haben ja keine Rechtsabteilung. Also gebt es ihnen mit der groben Kelle...
Nehmt euch mal ein wenig Zeit und schaut euch diese Doku an. (6 Teile) Ist zwar auf Amerika zugeschnitten, aber vieles davon trifft auch auf uns zu:
http://www.youtube.com/results?search_query=was+essen+wir+wirklich
In Spanien herrschen ideale Klimabedingungen für den Anbau, hätten die Deutschen ähnliche Möglichkeiten, wär Deutschland ein einziges Gewächshaus und würde die halbe Welt versorgen...
Nicht der Bauer macht die Tomate immer billiger, sondern der Kunde, der beim Discounter kauft und den Niedrigstpreisen hinterherjagt. Spanien bedient eine Kundschaft, die es nicht anders will. Die deutschen Bauern arbeiten nicht anders, viele suchen sich nur Nieschen, weil sie gegen die vom Klima gesegneten Bauern in Spanien nicht ankommen.
Die Monopolisten entstehen, weil der Kunde ein ignorantes Wesen ist, das nur dort einkauft, wo es am billigsten ist und damit die Monopolisten schafft...
die dann irgendwann die Preise nach oben treiben werden, eben weil sie Monopolisten - oder besser: Oligopolisten sind die untereinander die Preise absprechen und den Markt aufteilen, weil es zu teuer ist, sich gegenseitig zu bekämpfen.
Hallo The Wasp,
ein Land, das unter permanenter Wasserknappheit leidet, hat keine idealen Klimabedingungen!
Jahrzehntelang wurde die Wasserpolitik, insbesondere durch Spanien, sträflich vernachlässigt und regelmäßig tritt ein Wassernotstand ein. Wie unter diesen Bedingungen ein wasserintensiver Gemüseanbau auf Dauer funktionieren soll, hätte ich gern einmal gesehen.
Die Ehec-Keime wurden dort auf das Gemüse gespült und über ganz Europa verbreitet. Auch wenn Spanien es heute nicht hören will.
MfG.
violetta
Wenn die Landwirtschaft nicht so vorwärts, rückwärts, seitwärts in allen Lebenslagen mit Subventionen eingepudert wäre, würde ich sagen, wenn die unverschuldet wegen unbegründeter Warnungen Einbußen erlitten haben, muß die Gemeinschaft das ausgleichen.
Wie gesagt, wenn da nicht diese Subventionen wären.
Wer subventioniert eigentlich mich kleines zartes Pflänzchen?
Ja, das mit den Subventionen ist so eine Sache. Es vergeht kein Jahr, in dem nicht das Geschrei nach zusätzlichen Subventionen losgeht. Ein Jahr ist zu trocken, eins zu nass, eins zu warm, eins zu kalt - wahrscheinlich wird demnächst geschrien wenn kein Schaltjahr ist, schließlich hat die Ernte dann einen Tag weniger Zeit zum Reifen...
Früher war das Wetter auch jedes Jahr anders, aber da hat es keinen interessiert - weil das Normal ist. Aber seit die Menschheit das Bedürfnis entwickelt hat, alles in Statistiken einzupferchen und damit Normen zu entwickeln die nie eintreten, ist jede noch so kleine Abweichung eine Katastrophe.
Welcher Monat ist der schlimmste für einen Bauern? Der Februar, da kann er nur 28 Tage jammern.
Süß.
Pauschal finde ich es richtig, dass man im Zweifel pro Verbraucher entscheidet und die entsprechenden Lebensmittel komplett und schnell vom Markt nimmt. Schon alleine deshalb, um Schlimmeres abzuwenden. Zeit ist in einem solchen Fall recht knapp.
Allerdings steht man dann auch unbenommen in der Pflicht, den Erzeugern einwandfreier Ware schnellstmöglich eine entsprechende Entschädigung zukommen lassen - sie können nichts dafür, dass andere Mirbewerber es nicht so genau genommen haben. In einem solchen Fall bin ich gerne bereit mehr für das Gemüse zu bezahlen.
Mich würde es nicht wundern, wenn der EHEC-Erreger ein Auswuchs des unbändigen Gewinnstrebens wäre.