Moin,
laut einer Studie sind die deutschen Arbeitnehmer zunehmend unzufrieden. Als Begründungen werden u.A. diegrößerer Arbeitsbelastung, Problemen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geringen Lohnsteigerungen und beruflicher Unsicherheit aufgeführt.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitszufriedenheit100.html
Tja, wen wundert es?
Gruß
Maybe
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Mich jedenfalls nicht, wo doch kaum noch ein Arbeitgeber wirklich bereit ist faire Löhne zu zahlen, dass beteutet dann immer mehr Überstunden damit das Geld auch bis zum Monatsende reicht. Der Streß wird dann natürlich nicht auf der Arbeit gelassen, sondern die Familie muß es dann ausbaden, dass alles geht dann auf Kosten der Lebenqualität des Arbeitnehmers und seiner Familie.
Das Schlimmste aber ist doch, das man sich das Gesäß aufreißen kann wie man will, der Rausschmiss lauert trotztdem überall, gibt es doch immer Menschen die, die gleiche Arbeit für noch weniger Lohn machen können und auch tun.
...und wie soll man unter diesen Bedingungen ein Haus bauen und eine Familie gründen?
Tu mir einen Gefallen!? Wenn Du die Antwort hast, sag es mir! Ich weiß es auch nicht!
Ich denke, das Erste ist eine fast ungesunde Portion Optimismus, eine große Prise Sarkasmus und irgendwann eben den Decken zumachen.... zumindest halbwegs zufrieden!
Gruß
Maybe
Also Biedermeier-Reflex. Warum sich um Politik kümmern, wenn man nichts ausrichten kann. Dann mit der Zeit was besseres anfangen. Kann nicht jeder die Welt retten. Viele machen das so. Mein Ding ist das nicht. Aber ich bin derzeit ja auch kein AN.
Ist doch keine Grundvoraussetzuung. Wieso MUSS auch jeder ein Haus bauen, das gibt alleine die Grundfläche von Deutschland gar nicht her. Und Familie gründen will auch gut überlegt sein.
Anscheinend gibt's da derzeit genügend Menschen, die das machen - zumindest das mit dem Hausbau.
Die Baufirmen hier in der Gegend sind jedenfalls derzeit auf Monate ausgebucht. Ich musste gerade 4 Monate warten, bis mir die Streifenfundamente für eine Garage betoniert worden sind.
Das sind Ärzte, erfolgreiche Selbständige u. Freiberufler, Akademiker, Beamte, Konzernangestellte/ -arbeiter oder Handwerker, die einen Teil selbst machen. Der Rest wohnt zur Miete oder in 'ner (zu) kleinen Eigentumswohnung.
War das schon jemals anders?
In Griechenland ist das anders. Da hat fast jeder Immobilieneigentum. Mietwohnungen gibt es dort weniger oft. Hat mir ein Grieche erzählt, der auch in Deutschland gelebt hat.
Interessant ist, daß in der Statistik der Tagesschau bzw. Kinderquote ausgerechnet Griechenland fehlt.
http://www.tagesschau.de/inland/kinderstudie106.html
Vor allem ist das Gefasel vom "reichsten Land der Welt" nach wie vor Müll, weil es weite der Teile der Bevölkerung gibt, die schlicht arm sind, auch mit Arbeit.
Mindestlohn West 7,79€.
Irgendwo hatte ich es schonmal angeschrieben. Die Pest der heutigen Arbeiterzeit, sind diese Sklaventreiber von Zeitarbeitsfirmen!
Diese versuchen dann immer die Löhne so gering wie möglich zu halten. Selbst eine gelernte Fachkraft wird als Hilfskarft eingestellt, und nieder gemacht. Man sei ja nix Wert etc...
Zum Glück fand ich einen Chef, der es begriffen hat! Ist der Arbeiter mit seinen Lohn zufrieden, wird die Arbeit auch deutlich besser gemacht, als wenn da einer schon morgens ankommt, und dann schon kein Bock mehr hat! Der kannte kein Mindestlohn. Es wurde verhandelt, und beide Seiten waren, und sind es immer noch, Zufrieden!
Ich habe für mich eins beschlossen, ich bleibe lieber mit meinem Arsch zu Hause, als mich ausbeuten zu lassen, und muss am Ende immer noch Hartz IV beantragen, da man mit dem Einkommen nicht Auskommt!
Damit trifftst Du bei mir genau den Punkt. Diese Firmen und deren Politik sollten generell verboten werden. Von wegen, als Einstiegschance sehen etc....blabla.
Firmen gleichen, durch den Einsatz von Leiharbeitern, Auftragsspitzen aus. Nur in den seltensten Fällen steht eine spätere Übernahme überhaupt zur Diskussion.
Für mich ist das moderner Skavenhandel. Grob kann bzw. konnte man davon ausgehen, dass der Entleiher ca. 2/3 mehr in Rechnung stellt, als der reine Stundenlohn des Leiharbeiters. Bei 10 Euro/Std. also min. 30 Euro/Std.
Aber deren Mitarbeiter-Pools sind gefüllt, vom Hilfsarbeiter, bis zum hochqualifizierten Experten; Datenbanken voll mit "Humankapital"!
Gruß
Maybe
Bei uns im Nachbarort haben es sich die Sachbearbeiter ganz einfach gemacht. Die haben aufgehört und führen nun selber eine Zeitarbeitsfirma. Da geht es eben Hand in Hand.
Bei dieser Firma bot man mir 2006 einen Stundenlohn von 5,50€ Brutto an. Bin aufgegangen und gegangen.
Hab glatt den Namen der Firma vergessen, hab aber die Papiere dazu noch.
Bei den Zeitarbeitsfirmen ist auch so.
Wenn der eine Hartz IV Empfänger nicht will, holen die sich eben den nächsten, usw.
Eben eine Datenbanken voll mit "Humankapital"!
10€ Brutto bei einer Zeitarbeitsfirma :D
Die Zahlen alle noch dem BZA/DGB Vertrag.
Und die angebliche Nr 1 der Zeitarbeitsfirmen hat den schlechtesten Ruf überhaupt.
Ja, ist schon ein wenig länger her, zu meiner Zeit, bei einer Verleihfirma, war das ungefähr der Satz. Ein mir bekannten Diplom Informatiker und Cisco Netzwerkspezialist bekam ein Angebot von sogar 13 Euro/Brutto!!!
Er arbeitet aber inzwischen wieder, natürlich zu einem vollkommen anderen Satz, entsprechend seiner Qualifikation und Berufserfahrung.
Stellenanzeigen dieses Qualifikationsstufe sieht man aber auch immer öfter.
Hm, ob es auch schon Juristen für 5,50 Euro gibt, dann würde ich mir, hin und wieder mal, einen nehmen ;-)!
Gruß
Maybe
13€ Brutto in dieser Berufssparte mit der Qualifikation lachhaft! Da muss ihm zu Hause im wahrsten Sinne des Wortes, "Die Decke auf dem Kopf gefallen sein"
Aber so ist das da eben.
Bei den Stellenmarkt muss man nurmal die CT ider IX aufschlagen, da werden immer solche Leute gesucht. Wobei ich auch davon ausgehe, dass nicht alle Anzeigen dort tatsächlich dem entsprechen, was auch da steht. Aber das ist meine Meinung.
Wenn der eine Hartz IV Empfänger nicht will, holen die sich eben den nächsten, usw.
Es fängt aber schon an zu klemmen. Viele Zeitarbeitsfirmen, können vor allem bei den Hilfskräften schon gar nicht mehr "liefern", da sie kein "Humankapital" mehr haben.
Die Leute sind nämlich nicht doof. Warum für 5-7 Euro den Arsch aus dem Bett heben, wenn man sich mit ALG II doch auch nicht schlechter steht. Recht haben sie. Deswegen würde so mancher Politiker HartzIV am liebsten auch wieder abschaffen oder wenigstens drastisch kürzen, damit den Sklaventreiben nicht die Ausbeutungsgrundlage entzogen wird.
Im Übrigen liegen die Sätze der Zeitarbeitsfirmen so bei 1,6 -2,2.
Das heißt, kommt beim Arbeitnehmer 1 € Brutto an, werden der Firma, welche ihn in Anspruch nimmt, von der Zeitarbeitsfirma 1,60 bis 2,20 € in Rechnung gestellt.
Richtig, Zeit oder auch Leiharbeitsfirmen sind die schlimmste Sklaventreiber die man sich vorstellen kann.
Auf den Arbeitsverträgen steht ein Stundenlohn von 9.90 € ankommen tun dann aber höchsten 6,80 € auf dem Konto des Arbeitnehmers und zwar Brutto. Der Rest wird dann schön aufgeteilt, als ich noch zu Bewerbungen gezwungen war habe einen riesengroßen Bogen um solche Firmen gemacht, selbst mein damals zuständiges Jobcenter hat mich vor solchen Firmen gewarnt.
Früher haben Firmen damit Spitzen bei der Arbeit abgedeckt, heute ist es ein perfides Mittel zu Lohndrücken bis es quietscht.
So habe ich es meinem Fallmanager auch damals gesagt.
Ich sehe da keinen Sinn drin, mich bei so einer Firma zu bewerben. Ist klar, da hat man sofort arbeit, nur für wie lange? 1-2 Monate, wenn überhaupt, und das wars dann.
Halt nur die typischen Ja-Sager, und Willensschwachen sind dort für längere Zeit max. 6 Monate.
Mein Gott, dadrüber könnt ich mich nun den ganzen Abend aufregen und auch auslassen.
Aber, aufregen bringt nix, man muss eben nehmen wie es ist ;)
Der einzige der was ändern könnte ist der Gesetzesgeber, und der hat kein Interesse daran, viel zu viele Lobbyisten im Kreuz.
Sehe ich genauso!
Es kam ja vor kurzem erst der Mindestlohn von 7,79€ (West), Zusätzlich wurd aber auch noch ein Gesetz erlassen, über das garnicht so dolle berichtet wurde.
Die Öffnung der "Arbeitsgrenzen" (zum Ostblock) im April oder Mai war das. Nun kommen die Polen/Rumänen/Tschechen hier rüber, und machen den Markt noch mehr kaputt.
Dieser Scheiss von Arbeitnehmerfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit, nette Worte
Damit waren die ganzen illegalen mit einem Schlag alle Legal hier am arbeiten.
Bei uns hier, wohnen die mit 10/15 Mann in einer 2-3 Zimmerbuzze, und strömen von da aus tagtäglich zu ihren Arbeitsplätzen aus.
Zumindest im Falle von Entleihfirmen sind die Jobcenter, bzw. Fallmanager inzwischen etwas klüger geworden. Wurde auch Zeit, da die Firmen teilweise auch noch Eingliederungszuschüsse einkassiert haben und die Arbeitnehmer "unterstützendes Hartz IV" beantragen mussten.
Es soll sogar Firmen geben, die zu einem Großteil aus Praktikanten besteht. Billiger gehts wirklich kaum noch. Ich schreibe extra "billiger", nicht "günstiger"!
Gruß
Maybe
Natürlich wundert es mich auch nicht. Die Arbeitgeber finden 1.000 Gründe warum der super verdienende Arbeitnehmer keine Lohnerhöhung bekommen kann. Aber nicht einen einzigen während des Aufschwungs, warum er selbstverständlich einen entsprechenden Aus-/Angleich bekommen sollte.
Ist immer das selbe Spiel und dank eines Herrn Schröder und den Grünen wurde zum fröhlichen Halali auf den braven Arbeitnehmer geblasen. Die Strecke kann sich inzwischen sehen lassen.