Mich erstaunt so was schon. Wenn man bedenkt, wie groß die Entfernung ist und wie zielgerichtet sich das Tierchen exakt auf das einzige, für es interessante Stück runter gelassen hat. Mich fasziniert dabei auch der Grad an Aggression, denn wenn sie diesen Fleischkrümel gesehen hat, dann muss sie die zwei Fressmonster erst recht bemerkt haben.
Das ist auch bei diesen Zebraspinnen krass. Ich gebe es zu, hin und wieder kann ich nicht anders und muss sie provozieren, dann klopfe ich mit dem Finger vor ihnen rum und die hauen nicht ab. Die gehen sofort in Angriffshaltung, tänzeln hin und her und starten Scheinangriffe. Ich meine, alleine der Grad der Erschütterung muss ihnen doch sagen, dass ein viel zu großer Brocken im Anmarsch ist, aber die lassen sich nie ins Bockshorn jagen.
Kreuzspinnen sind viel feiger (klüger?), einmal anpusten und die starten ihren Netzschwinger (so ein seltsames, extrem schnelles, hin und her Schwingen), vermutlich, damit man sie nicht packen kann. Pustet man noch ein, oder 2x, dann hauen sie ab.
Ich kann mich manchmal köstlich über die Insekten amüsieren, so wie im Sommer über eine Blattwanze. Bei uns sind 2 Balkone am Haus, an jeweils drei Eisenpfosten (8x8cm), ansonsten vollkommen freier Luftraum, kein Baum, kein Strauch. Nichts was irgend ein Tier in der Größe beeinträchtigen könnte. Selbst eine Eule ist schon problemlos durchgeflogen, von Fledermäusen ganz zu schweigen. Nur diese vollkommen verblödete Wanze ist konsequent gegen 4 Pfosten gedonnert, abgeprallt, usw, um dann..., richtig in einem Spinnennetz hängen zu bleiben. Nachdem sie die Spinne abgewehrt und sich mühsam befreit hatte, nahm sie die letzten beiden Pfosten auch noch mit. Die wollte nicht landen, nach dem Anprall kommen die sonst in der Nähe des ersten Einschlags runter.