Die Feinstaubproblematik ist bei neueren Kaminen kein wirkliches Problem - vorausgesetzt die werden auch richtig gefeuert, d. h.:
- es wird wirklich nur trockenes Holz verwendet (15-20% Holzfeuchte)
- der Kamin wird (größtenteils) bei Vollast betrieben
- die Luftzufuhr ist ausreichend - ungedrosselt (am Anfang des Abbrandes). Jedes kg Holz benötigt 10m³ Luft (12,5 wg. Angleichung an Braunkohle) um sauber zu verbrennen!
Werden diese Punkte nicht eingehalten - und das dürfte verdammt oft vorkommen - dann fängt der Ofen an zu rußen, es gibt Feinstaub ohne Ende und der Schornsteinfeger hat wiklich etwas zu tun (wie üblich).
Die Theorie klingt einfach, die Praxis ist aber gewöhnungsbedürftig. Wenn 5 kg Holz in ca. 60 min. abbrennen, brauchen die 55 m³ Luft (Abbrandsteuerung drosselt Luftzufuhr bei sinkender Temperatur). Das klingt dann wie ein "D-Zug", gibt eine "Flammenhölle" und man spürt einen ordentlich kalten Luftzug wie von einem Ventilator, wenn der Ofen saugt. Die Flammen sind dabei über einen halbe Meter lang (=> um eine halbe Sekunde lang Kontakt mit Sauerstoff).
Das erscheint zwar "böse", entspricht aber exakt den Herstellervorgaben (15 kW Nennleistung im Beispiel), dabei entsteht fast gar kein Rauch (der ist sowieso nur am Anfang des Abbrandes sichtbar) oder unverbrannte Gase und der Schornstein bekommt, wofür er dimensioniert sein sollte.
Die Praxis heißt leider oft und da will ich mich (in der Vergangenheit) gar nicht ausnehmen: "Das Feuer brennt länger, je weniger Luft man ihm gibt".
Das gibt dann natürlich Feinstaub ohne Ende - und das wäre selbst bei einem neuen Kamin (bzw. Holzvergaser bei Teillast auch) nicht viel anders.
Das mit der Abwrackprämie für alte Öfen finde ich toll - kommt wohl aber leider zu spät für uns.