War auf der Suche nach einer ganz bestimmten Version der Arie "Voi che sapete", aus der 'Hochzeit des Figaro' von Mozart.
Bin dabei auf dieses 'herzerreissend' schöne Video gestossen:
http://www.youtube.com/watch?v=Q-e0fHUoKD8&hl=de
kds
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Voi che Sapete
Voi che sapete che cosa è amor,
donne, vedete s'io l'ho nel cor.
Ihr, die ihr wißt, was die Liebe ist,
Frauen, seht, ich weiß es, ich habe sie im Herzen.
Quello ch'io provo vi ridirò,
è per me nuovo, capir nol so
Was ich euch zeige, werdet ihr verlachen.
Es ist neu fuer mich, ich kann es nicht verstehen.
Sento un affetto pien di desir,
ch'ora è diletto, ch'ora è martir.
Ich spuere ein Gefuehl (Affekt) voller Verlangen,
mal ist es Genuss und mal ist es Martyrium.
Gelo e poi sento l'alma avvampar,
e in un momento torno a gelar.
Ich gefriere und dann fuehle ich die Seele verbrennen
und gleich darauf gefriere ich wieder.
Ricerco un bene fuori di me,
non so chi'l tiene, non so cos'è.
Ich suche ein Gut außerhalb meiner
ich weiß nicht, wer es hält, ich weiß nicht, was es ist.
Sospiro e gemo senza voler,
palpito e tremo senza saper.
Ich seufze und stöhne ohne es zu wollen
mein Herz pocht und ich zittere, ohne es zu wissen.
Non trovo pace notte né dì,
ma pur mi piace languir così.
Ich finde Ruhe weder Nacht noch Tag
aber trotzdem gefällt es mir, so zu schmachten.
Voi che sapete che cosa è amor,
donne, vedete s'io l'ho nel cor.
Ihr wißt, was die Liebe ist,
Frauen, seht, ich weiß es, ich habe sie im Herzen.
Die Frauen heutzutage sind total anders als die vor 200 Jahren. Gegenüber einem Mann sind sie eigentlich bloß noch zu einem bereit: Geld entgegenzunehmen.
Worte eines Mannes voll schmachtender Liebe und Hingabe wirken daher heute sehr schräg. Heute müßte Mann sprechen: "Bist Du partnerschaftsfähig? Ansonsten verschwinde".
Hm, ich denke es lassen sich über die Männer mindestens genauso viele negative Beispiele finden.
Meiner Überzeugung nach sind Frauen keinen Deut besser oder schlechter als Männer. Wobei man ja sowieso Verallgemeinerungen vermeiden sollte.
Bei Verallgemeinerungen tut man all den wunderbaren 'Menschen', darunter Frauen und Männer, unrecht, die die Welt durch ihr Sein und Wirken ein bisschen besser und lebenswerter gestaltet haben.
Ob berühmt oder nicht berühmt, es gibt sie. Und ich denke jedem von uns würden da nahezu unendlich viele Namen einfallen.
kds :-)
"Worte eines Mannes voll schmachtender Liebe und Hingabe wirken daher heute sehr schräg."
Unsinn. Genau das zieht am meisten, sofern du ihr Typ bist. Nur darfst du nicht erwarten, dass das ein Dauerzustand sein kann. Männer können sich in ihrer Liebe verlieren, Frauen nicht. Genau damit kommen viele Männer nicht klar.
@ wasp
Natürlich ist etwas kein "Unsinn", nur weil Du es als Unsinn bezeichnest.
Ich hätte viel weniger Mühe mit Dir, wenn Du durchdachter und unagressiver formulieren würdest z.B. so: "Ich sehe das anders".
Der Dichter-Schmacht da oben ist ja nicht direkt an eine bestimmte Frau gerichtet sondern an "Ihr Frauen". Und dieser Schmacht ist beinahe unerträglich abgehoben von dem, was in der rauhen Lebensrealität gefragt ist.
Mag sein, daß man manche Frauen eher rumkriegt, wenn man ihnen die Schuhsohlen ableckt.
Aber mit "rumkriegen" ist es ja längst nicht getan, wenn man es auf eine Lebenspartnerschaft anlegt.
Und eine Frau, die lebenspartnerschaft-tauglich ist, hat auch das nötige Hirnschmalz, es eher zu verachten, wenn ein Mann vor ihr auf dem Bauch robbt und wenig zu bieten hat außer sexuell orientierte "amore". Brauchbare Frauen wollen lieber einen Mann, der kräftig im Leben steht und auch im Meinungsaustausch einen Standpunkt hat als einen weinerlichen Gigolo.
Wer einmal erlebt hat, wie eiskalt Frauen einen Ehemann in Grund und Boden ruinieren können, der sucht seine Frau nicht nur nach sex appeal aus.
Natürlich ist etwas kein Unsinn, nur weil Du es als kein Unsinn bezeichnest. Durchdacht genug?
"Brauchbare Frauen wollen lieber einen Mann, der kräftig im Leben steht und auch im Meinungsaustausch einen Standpunkt hat als einen weinerlichen Gigolo."
Jo, das entspricht meinen Erfahrungen, Frauen mögen Themen wie Boulevard, Shoes, Shopping und Bla... überhaupt nicht, deshalb stehen Gespräche über Wissenschaft und Technik im Vordergrund des weiblichen Intellekts...
Jawolllll! Dazu kommt noch, dass Frauen schwer von Begriff sind. Viele lassen sich auch vom zweiten Gatten wieder durchs Haus prügeln und suchen weiterhin einen Mann, der "kräftig im Leben steht".
Manche Dummkopfäußerung ist kein Wort Antwort wert. :-(
Da bin ich viel toleranter.
Was "Toleranz" ist, weißt Du also auch nicht...
Und wer Gefasel eines anderen nicht ernstnimmt ist keineswegs "intolerant".
Es ist schlicht ein Gebot der _Rationalität_, sich nicht bei jedem Geblödel eines anderen hinzusetzen und eine umfassende Erläuterung zu schreiben.
Versuchs doch mal mit einem Volksschulkurs in deutscher Grammatik, das wär zumindest ein erster rationaler Schritt in Richtung - weniger Gefasel.
Also dein Stereotyp (durchtriebene Frau - armer Mann) soll der Weisheit letzter Schluss sein, während mein Stereotyp (prügelnder Mann - arme Frau) Gefasel ist.
Wer hat hier wohl zuerst gefaselt?
Für mich hört sich das an, als würde Miss Piggy "zersägt" und filetiert, während das restliche Muppet-Ensemble, in freudiger Erwartung einer leckeren Schlachtplatte, eine fröhlich' Melodei dazu intoniert! : )
sorry, aber ins Alter, wo ich Operetten schön finde, werde ich wohl nie kommen, einem Bekannten, der ehemaliger Opern-Kritiker einer großen Tageszeitung war, würd dat aber mit Sicherheit gefallen!
Never Mind!
Für mich weder herzzerreißend noch schön. Geschmack halt...
Wie alles im Leben,
jeder hat "seinen" Geschmack.
Schönen Tag erst einmal!
Bin auch kein Freund der "schweren Kunst", jedoch einige Arien und Chöre aus etlichen Opern höre ich ganz gerne mal.
Es ist aber schon reichlich zu den Frauen hier gesagt, vielen Äußerungen kann ich zustimmen, der Schmalz eignet sich nicht für eine dauerhafte feste Beziehung wo auch mal Windstärke 12 aufkommen kann. Wichtig sind die Charaktereigenschaften, jedoch bleibt es unbenommen, auch das Auge ißt mit.
Schönen Gruß
Manfred
Ähem, damit Mozart bzw. sein "Texter" Lorenzo da Ponte nicht so einseitig "naiv" wegkommt, hier die Arie des Figaro aus dem 4. Akt der gleichen Oper. Hintergrund ist die vermeintliche Untreue seiner Braut:
Ach! öffnet eure Augen,
Blinde, betörte Männer,
Und sehet, wie das Weibervolk
Euch durch Bezaub'rung täuscht!
Sie, die ihr so vergöttert,
Sie sind der reichen Opfer,
Sie sind des teuren Weihrauchs
Wahrhaftig gar nicht wert.
Sie fangen durch Hexerei'n
Und martern das Herz,
Sie locken zum Abgrund
Durch Sirenengesang.
Die Hand rupft euch Federn aus,
Die euch so freundlich streichelt.
Ihr Irrlicht verleitet euch
Und stürzt euch dann in Gruben.
Wie Rosen sind sie lieblich,
Doch auch wie sie voll Stacheln;
Bald Tiger und bald Tauben,
Bald Wölfe und bald Lämmer.
Sie leben und weben
In Trug und Verstellung;
Für sie ist nichts heilig,
Nichts fesselt ihr falsches,
Ihr treuloses Herz.
Das Weitre verschweig' ich,
Doch weiss es die Welt!
---
(Übersetzung aus:
http://www.opera-guide.ch/libretto.php?id=250&uilang=de&lang=de)
das originale Italienisch klingt nicht so verstaubt übrigens...
Gruß
Waldo
Großartiger Text @ Waldo
Welcher Mann mit Lebenserfahrung würde ihn nicht unterschreiben?
Ja, genau dieser Faktor Lebenserfahrung macht den Unterschied wohl aus...der ganz oben eingefügte Text (Voi, che sapete/Sagt, holde Frauen) wird von einem "fanciullo" gesungen, also einem jungen, pubertierenden Bürschchen.
Die von mir eingefügte Arie des Figaro kommt dagegen von einem Mann, der schon etwas erlebt hat...
Kurioserweise war der Autor dieses Texts, da Ponte, einer der großen Frauenverführer seiner Zeit (wie Casanova)...
Ja. Das fanciullo-Bürschchen steckt halt noch voller Testosteron und Trieb. Und das mündet dann in hitziges Begehren und verzweifeltes Werben. Natürlich muß man die Worte in ihrer Entstehungszeit sehen.
Wenn heute ein Jüngling in der Disko zur Maid seufzte: "Sähest Du mich traurig an, gern stürb ich dann"
...dann würde die entweder prusten vor Lachen oder einen Krankenwagen rufen.
Ok, reicht jetzt. Nun sind wir doch noch ein wenig kulturell geliftet worden. Hat sich gelohnt.