Demnächst kann man seine Schulden einfach verschenken, ist dann schuldenfrei und kann neue Schulden machen:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/badbank142.html
So einfach geht das: Schulden einpacken, zur Bad-Bank bringen und dann so weiter machen, wie zuvor. Risiko? Fast Null, wie bei allen Geldanlagen vor der Finanzkrise! ;)
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Hast Du eine Bank oder bist Du eine?
Siehst Du, schon raus aus dem Spiel!
Gruß
Frank
http://www.stephan-remmler.de/Stephan%20Remmler/texte/blank.htm
Scheixx Spiel!
Gruß Steffen
Nur deine Schulden muessen auf Papier sein und nicht im Compu gespeichert.
Scheiss Spiel, wollen wir halt mal Monopoly spielen.
Gruss
Sascha
nur doof wenn du über`s gefängnis gehen musst...
aber bahnhof kaufen ist immer gut... (db lässt grüssen)
Hatte mich in einem anderen Thread schon mal darüber aufgeregt..
-- Genau das was zur Krise geführt hat wird Gesetzlich fixiert!
Nur wurde mir erklärt, wenn man nicht die Strohbanken und
Billanz Quantentheorie zuließe - käme es noch schlimmer.
--Da die Banken sich untereinander sonst nicht mehr vertrauen.
Quantentheorie daher weil die behauptet, wenn man etwas nicht beobachtet existiert es nicht.
In diesem Zusammenhang fällt mir ein alter schwarzweiß Film ein.
Da hat das reine Vorhandensein einer 1 Millon Dollar Banknote dem Besitzer Viel Kredit eingebracht ohne auch nur einen Cent auszugeben.
Nachdem die Banknote kurz versteckt wurde,
war es vorbei mit den kostenlosen Kredit.
Alle die vorher so freizügig waren, wurden böse.
Mehr noch, alles wurde wieder mitgenommen und der vermeintliche Besitzer der 1 Millon Dollar Banknote als Betrüger betrachtet.
Ein einfaches Vorzeigen der Banknote - und schon waren alle wieder Freunde.
Alles wieder Kostenlos..
Leider fehlt durchgehend ein Konzept, wie Menschen oder Organisationen, die für ein Projekt Geld benötigen, zu diesem kommen sollen. Da die Bank nicht in der Lage ist, die Zukunft mit Sicherheit vorherzusagen, ist jeder Kredit, den sie erteilt, mit einem gewissen Risiko behaftet. Wenn im einfachsten Fall eine Person in festem Anstellungsverhältnis um einen Kredit ansucht, um sich eine Eigentumswohnung oder ein Häuschen zu bauen, so wird die Bank eine Bonitätsüberprüfung durchführen, das Risiko bewerten und einen - am Einkommen und den Verpflichtungen des Kreditwerbers orientierten - Kredit genehmigen. Das ist ja schließlich auch die Aufgabe der Bank.
Wenn nun aufgrund einer Wirtschaftskrise 10% der werktätigen Bevölkerung ihren Job verlieren, bedeutet das auch statistisch gesehen, dass 10% der Kreditnehmer ihre Kredite nicht mehr bedienen können (weder die Zinsen noch die Tilgungen zahlen). D. h., rund 10% des ausgeliehenen Kapitals sowie der diesbezüglichen Kreditzinsen kommt nicht mehr zurück.
Man kann jetzt lange darüber streiten, ob die Bank das nicht hätte wissen müssen (hellseherische Fähigkeiten) oder mehr Rückstellungen für so einen Fall hätte bilden müssen. Was die Rückstellungen betrifft: Das wäre Kapital, das die Bank einfach im Tresor horten müsste für solche Fälle, wofür aber die Sparer dennoch Zinsen haben wollen, obwohl dieses Geld nicht "arbeitet". Die Bank hat somit die Möglichkeit, entweder die Habenzinsen für die Spareinlagen zu senken, was zur Folge hätte, dass die Sparer ihr Geld abheben und zu einer anderen Bank bringen, die mehr Zinsen zahlt. Oder sie heben die Kreditzinsen an, um das Risiko für Kreditausfälle abzudecken: In diesem Fall werden die Kreditnehmer zu einer anderen Bank gehen, die die Kredite günstiger anbietet. Kurz und gut, da ist ein enger Markt.
Dazu kommt, dass die erteilten Kredite üblicherweise die Wirtschaft beleben: Die gekauften, gebauten Häuser, Eigentumswohnungen, Firmengründungen etc. sichern Arbeitsplätze, nicht nur in der Bauwirtschaft. Somit ist auch der Staat daran interessiert, dass die Bürger die Möglichkeit haben, zu investieren, und zwar auch dann schon, bevor sie selbst genug auf einem Sparbuch angespart haben, um alles mit einem Schlag aus der eigenen Tasche zu bezahlen.
Man könnte das nun überhaupt staatlichen Stellen übergeben. Die Erfahrungen, die man damit gemacht hat, sind nicht allzugut. Das beginnt schon mit der Postenbesetzung in allen staatlichen Stellen und jedem Fehlen von Wettbewerb, was zu unliebsamen Monopolstellungen in staatlichen Institutionen führt, sowie dem absoluten Fehlen von Leistungskriterien, die auch zu personellen Konsequenzen führen würden. Bei einer privatwirtschaftlich geführten Bank kann man davon ausgehen, dass die Marktteilnehmer (Sparer, Kreditnehmer, Investoren(Aktionäre der Bank)) alle gleichermaßen daran interessiert sind, dass alles zu allseitiger Zufriedenheit läuft.
Der Staat, der durchaus die ganze Zeit davon profitierte (Kapitalertragssteuer, Arbeitsplätze bei Bank und Wirtschaft, Lohnsteuer, etc. etc.) ist also nicht schlecht beraten, wenn er in solchen Extremsituationen helfend einspringt und beispielsweise die Kredite all jener Häuslbauer übernimmt, die derzeit aufgrund einer Kündigungswelle arbeitslos sind.
Zweifelsohne muss man sich überlegen, wie man die Lasten dafür verteilen will. Meiner Meinung nach sind da aber auch all die "kleinen Sparer" ins Gebet zu nehmen, die immer höhere und höhere Zinsen (und somit eine arbeitslose Kapitalvermehrung) verlangten, aber keinerlei Risiko übernehmen wollen - das Risiko dürfen ruhig die anderen übernehmen, sie, die Sparer, wollen Kapital und Zinsgarantie - komme, was da wolle. Schuld sind dann die Bankmanager, die, um diese Zinsen zu erwirtschaften, immer riskantere Geschäften akzeptiert haben, da ihnen sonst die Sparer davon gelaufen wären. So einfach ist die Welt, wenn es um die Schuldzuschreibung geht.
Also, ich bin gespannt auf konstruktive Vorschläge, wie das Kreditwesen besser funktionieren soll / kann, sodass solche Krisen grundsätzlich ausgeschlossen sind und nicht mehr vorkommen können.
Gruß, Gerhard
Schon einmal etwas von Sicherheiten, Sicherheitenbewertung, Risikoabschlag, Sicherheitenverwertung... gehört?
Was die Rückstellungen betrifft: Das wäre Kapital, das die Bank einfach im Tresor horten müsste für solche Fälle, wofür aber die Sparer dennoch Zinsen haben wollen, obwohl dieses Geld nicht "arbeitet".
Sorry, aber das ist Unsinn. Das Geld befindet sich sicherlich nicht im Tresor, sondern auf Konten bei Zentralbanken oder der Bundesbank und wird bestimmt nicht schlechter verzinst als die Einlagen der Kunden.
Bei einer privatwirtschaftlich geführten Bank kann man davon ausgehen, dass die Marktteilnehmer (Sparer, Kreditnehmer, Investoren(Aktionäre der Bank)) alle gleichermaßen daran interessiert sind, dass alles zu allseitiger Zufriedenheit läuft.
Die aktuelle Krise zeigt doch - ohne umfassende staatliche Kontrolle ist das reine Utopie.
da ihnen sonst die Sparer davon gelaufen wären
Ja wohin wären die denn gelaufen?
0% Guthabenverzinsung auf dem Girokonto und 13% Sollzinsen bei genehmigter Kontoüberziehung (sonst 18%). Die Banken wollten 25% Rendite, die Kunden nach langjähriger Verarsche doch nur eine faire Verzinsung.
So einfach ist die Welt, wenn es um die Schuldzuschreibung geht.
Das gilt aber für deine These genauso.
Also, ich bin gespannt auf konstruktive Vorschläge
Das wäre doch einmal ein guter Anfang:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,623653,00.html#ref=rss
Durchaus, darauf bin ich schon eingang eingegangen bei der Bewertung der Bonität des Kreditwerbers. Würde die Bank 100% Sicherheiten verlangen, gäbe es vermutlich keine Kredite mehr.
Sorry, aber das ist Unsinn. Das Geld befindet sich sicherlich nicht im Tresor, sondern auf Konten bei Zentralbanken oder der Bundesbank und wird bestimmt nicht schlechter verzinst als die Einlagen der Kunden..
Achja, und wodurch erwirtschaftet die Zentralbank die Zinsen? Aus dem Nichts? Oder müssen die Zentralbanken dann nicht genauso wieder Kredite vergeben - mit entsprechendem Risiko?
Die aktuelle Krise zeigt doch - ohne umfassende staatliche Kontrolle ist das reine Utopie..
Ansichtssache, ob man ein System, das Jahrzehnte funktioniert, als Utopie bezeichnen kannn. Allerdings kann man die Behauptung aufstellen, dass das bisherige System auch schon die ganze Zeit nicht funktioniert habe und grundsätzlich in eine Krise führen muss. Dass es Zyklen in der Wirtschaft gibt ist allerdings nichts Neues.
Ob die im Spiegel beschriebenen Maßnahmen die ewige Glückseligkeit garantieren, darf jetzt schon bezweifelt werden - und abgesehen davon: das ist Zukunftsmusik.
0% Guthabenverzinsung auf dem Girokonto und 13% Sollzinsen bei genehmigter Kontoüberziehung (sonst 18%). Die Banken wollten 25% Rendite, die Kunden nach langjähriger Verarsche doch nur eine faire Verzinsung..
Solche Zinssätze kenne ich nicht. Welche Bank verlangt 18% bei Kontoüberziehung? Meine würde auf Kontokorrentkredite 9% verrechnen bei 1,75% Habenzinsen.
Aber du könntest eine Definition geben, was deiner Ansicht nach eine "faire" Verzinsung ist und wie du das ermittelt hast.
Gruß, Gerhard
Der Begriff Bonität bezieht sich rein auf die Person des Kreditnehmers und im Baufinanzierungsbereich ist eine 100%ige dingliche Absicherung eher die Regel, denn die Ausnahme.
Achja, und wodurch erwirtschaftet die Zentralbank die Zinsen? Aus dem Nichts? Oder müssen die Zentralbanken dann nicht genauso wieder Kredite vergeben - mit entsprechendem Risiko?
Genau, Kredite an andere Banken (gegen Sicherheiten wie verpfändete Wertpapiere) oder an den Staat. So funktioniert das Bankensystem eben. Und im Idealfall wird versucht, das Risiko zu minimieren - aber nicht dadurch, dass Geld im Tresor gebunkert wird.
Solche Zinssätze kenne ich nicht. Welche Bank verlangt 18% bei Kontoüberziehung?
13% Sollzinsen + 5% Überziehungsprovision bei Überziehungen über den Kreditrahmen hinaus. Schau einfach einmal in den Preisaushang der Sparkasse/Volksbank bei dir vor Ort:
https://www.genodirekt.de/girokonto.html
Aber du könntest eine Definition geben, was deiner Ansicht nach eine "faire" Verzinsung ist und wie du das ermittelt hast.
Kunden empfinden eine Verzinsung dann als fair, wenn zwischen den zu zahlenden Zinsen und den Zinsen, die sie bekommen, eine nachvollziehbare Spanne liegt.
Den meisten Kunden würde es reichen, wenn sie auf Ihren Sparkonten anstatt 0,75% Zinsen 3% Zinsen bekommen würden. Es ist ein Märchen, dass die Banken diese ganzen Zertifikate auf Druck der Kunden aufgelegt haben. Man wollte nur dem Kunden eine "faire" Verzinsung vorgaukeln und dabei noch einmal kräftig abkassieren.
Das das eben ins Auge geht haben wir angesichts der Immobilienblase gesehen: Was nützt der Bank die Verpfändung des Grundstücks als Sicherstellung, wenn die Grundstückpreise aufgrund einer Krise in den Keller rasseln und auf dem Grundstück eine Bauruine steht?
Genau, Kredite an andere Banken (gegen Sicherheiten wie verpfändete Wertpapiere) oder an den Staat. So funktioniert das Bankensystem eben. Und im Idealfall wird versucht, das Risiko zu minimieren - aber nicht dadurch, dass Geld im Tresor gebunkert wird..
Ich habe ursprünglich davon gesprochen, was für Maßnahmen von den Banken gesetzt werden müssten, um Kreditausfälle kompensieren zu können. Je größer die Gefahr ist, dass (massenweise) Kredite nicht bedient werden können, umso mehr Rücklagen / Rückstellungen benötigt die Bank. Daraufhin habe ich 3 Varianten diskutiert: a) in den Tresor b) Habenzinsen senken c) Kreditzinsen erhöhen. Wenn du jetzt vorschlägst, b und c unangetastet zu lassen, aber statt a das Geld einer anderen Bank zur Verfügung zu stellen - und sei es die Zentralbank - dann geht das nur so lange gut, als von der Krise nur diese eine Bank betroffen ist und die anderen Banken, wo das Geld aus a zinsenbringend geparkt ist, ihrer Zinsverpflichtung nachkommen können. Diese andere Bank B hat aber nun ihrerseits das Problem, was sie mit dem Geld machen soll, das sie von Bank A bekommen hat, denn Bank A hätte halt schon dafür gerne ein paar % Zinsen. Damit wird daher das Problem der Rückstellungen von Bank A nach Bank B verschoben und nicht gelöst, wenn im Fall einer größeren Krise sowohl Bank A wie auch Bank B betroffen sind. Da ändert sich auch nichts Grundsätzliches, wenn man noch Bank C, D, ... einführt: Alle die werden das von anderen Banken zur Verfügung gestellte Geld gleich wieder - zwecks Risikominimierung weiter veranlagen, und wie wir wissen ist JEDE Veranlagung mit einem gewissen Risiko verbunden. Nahezu risikofrei (abgesehen von Staatsbankrott oder einer entfesselten Notenpresse) ist das Geld nur gebunkert - dann allerdings trägt es keine Zinsen, und die Sparer merken das an ihren Habenzinsen. Selbst die Flucht in Gold und dergleichen ist mit dem Risiko der Goldkursschwankungen behaftet. Das haben wir ja jetzt auch erlebt, wie eine Bank die andere mit sich riss.
Deine Definition der nachvollziehbaren Spanne ist suggestiv. Was glaubst du, welcher Bankkunde (Sparer, Kreditnehmer) in der Lage ist, die Spanne nachzuvollziehen? Er müsste die _gesamte_ Kostenstruktur und alle betriebswirtschaftlichen Daten der Bank kennen und über profunde und statistische Kenntnisse verfügen, um so etwas "nachvollziehen" zu können.
Wer glaubt, dass die Banken aufgrund "unfairer" Zinsen mächtig absahnen, der sollte doch einfach Bankenaktien kaufen und selbst davon profitieren. Aber was man so liest, scheint diese Rechnung trotz "unfairer" Zinsen irgendwie nich aufgegangen zu sein - zumindest nicht dauerhaft.
Gruß, Gerhard
Wir haben hier in Deutschland keine Immobilienblase. Dass die Kreditvergabe z.B. in den USA anders funktioniert(e) ist klar, aber hier nicht Thema.
Wenn du jetzt vorschlägst, b und c unangetastet zu lassen
Ich habe nur gesagt, dass sich die Rücklagen einer Bank nicht in deren Tresor befinden. Dort liegt nur soviel Geld, wie zur Abwicklung des täglichen Bargeldverkehrs benötigt wird.
Deine Definition der nachvollziehbaren Spanne ist suggestiv.
Stimmt, wie die Festlegung der Konditionen durch die Banken mehr willkürlich geschieht (z.B. schnelle Zinsanpassung bei steigenden Zinsen, langsame Anpassung bei fallenden Zinsen).
Darüber hinaus ist der Mensch nicht so dumm, wie die Banken es gerne hätten. Sogar Primaten haben ein feines Gespür für Fairness.
die Krise ist aber auch von den amerikanischen Banken angestoßen wurden unter anderen was mein Vorredner unter Punkt A angesprochen hat, und viele Banken hatten auch anteile von Kreditfonds in Amerika mit Baukrediten.
Die Banken haben sich ja um einen geldfluss zu ermglichen viele Hohe aber auch Kurzfristige Kredite untereinander gegeben, wenn die auf einmal nicht wie normal zurückkommen ist die andere Bank in erklärungsnöten bekommt dann vielleicht auch nicht die Kredite der Konkurrenz bank und kommt trotz eigl. gesunder Politik in den schulden Strudel ... Dann bekommen die Kunden wind davon und wollen ihr Geld wieder, und sie können das in Gegensatz zu der Ban bei ihren Schuldnern und dann geht der arsch auf grundeis.
Hier:
http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~ECA259FCAD6E34340A82811A9BE63CE02~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Gruss
Sascha
Sorry "Crazy Eye", aber jetzt wird es mir zu intellektuell.
Als ausgewiesener Spezialist bei allen Nickles-Themen bist du mir einfach über.
Ich verneige mich vor deinem Fachwissen und ziehe mich beschämt aus dieser Diskussion zurück.
Geldfluß ermöglichen?
Als Selbstzweck oder für irgendeinen greifbaren praktischen Sinn..
Oder ist es nicht so, wenn der Finanzmathematische Staub enttarnt ist sieht man genau wohin das echte Geld fließt.
Zu sehr darf man die Kleinen nicht im Würgegriff haben.
Ist wie die Lehre eines alten Fechtmeisters:
-- ein Degen ist wie ein Vogel.
-- Hält man ihn zu fest erstickt er.
-- Hält man ihn zu lose - fliegt er davon.
Ich werde zwar aus seinen Worten auch nicht recht schlau, aber ich nehme an, er meint den alltäglichen weltumspannenden Zahlungsverkehr - sozusagen der virtuelle Blutkreislauf aller Volkswirtschaften, die dem reinen Tauschhandel Ware/Ware entwachsen sind...
Hallo,
können sich die Banken als Kreditgeber an private Kreditnehmer nicht gegen Zahlungsausfall wie z.B.Arbeitslosigkeit eines Häuslebauers durch eine Versicherung schützen, die bei der Kreditvergabe abgeschlossen wird?
Gruss weka
Sicher, durch eine Restschuldversicherung (Restkreditversicherung). Diese ist bei Ratenkrediten für PKW, Hausrat usw. auch fast obligatorisch und die Kosten zahlt der Kreditnehmer.
Bei Wohnbaukrediten genügt der Bank aber i.d.R. das Haus als Sicherheit. Das finanzielle Risiko bei Arbeitslosigkeit liegt hier eher auf der Seite des Kreditnehmers (Verlust Wohnung/Haus). Da diese Versicherungen nicht ganz billig sind, verzichtet der in der Regel darauf. Anders als bei Riskiolebensversicherungen, wo sich das Todesfallrisiko auch bei großen Kreditsummen sehr günstig versichern lässt.
Das tun sie ja auch, aber das verschiebt abermals nur das Problem. Wenn es nämlich nur einige wenige betrifft, zahlt die Versicherung. Trifft es tausende und abertausende, ist auch die Versicherung überfordert, wo sie jetzt schlagartig das Geld hernehmen soll. Die bunkert das Geld nämlich auch nicht irgendwo im Safe, sondern hat es - "gewinnbringend" - veranlagt. Wenn sie es dort abzieht - üblicherweise bei einer Bank - dann schließt sich hier ein Kreis: Der Kreditnehmer konnte nicht zahlen, die Bank hat aber Verpflichtungen gegenüber ihren Kreditgebern. Da sie kein frei verfügbares Geld mehr hat, wendet sich an die Versicherung, da der Versicherungsvertrag des Kreditnehmers zu Gunsten der Bank vinkuliert ist (d. h., wenn der Kreditnehmer den Kredit nicht bedienen kann, wird der Versicherungsvertrag schlagend, aber das Geld aus diesem Vertrag zahlt die Versicherung unmittelbar an die Bank, obwohl der Versicherungsnehmer der Kreditnehmer ist). Die Versicherung ist bei so einem Großereignis mit diesem Ansturm an Versicherungsfällen auch überfordert und beginnt, ihre Veranlagungen aufzulösen, indem sie von der Bank das Geld zurück haben will, das sie dort "gewinnbringend" geparkt hat. Nur: Da die Bank ohnehin schon kein Bares mehr hat, woher soll sie jetzt das Geld nehmen, um es der Versicherung zu geben, damit diese das Geld aus dem Versicherungsfall wieder der Bank geben kann?
Du könntest jetzt vorschlagen, dass auch die Versicherung sich selbst rückversichern kann. Das tut sie ja auch. (Ein schönes Beispiel dafür war das 9/11 WTC - da haben die deutschen Rückversicherer für den Schaden zahlen müssen, weil die US-Versicherung anlässlich so eines Schadensfalles natürlich in die Knie ging. Das klappte aber nur, weil es weit und breit der einzige Großschaden war und der Rückversicherer diesen Einzelfall(!) managen konnte). Aber abermals wird nur das Problem verschoben: Wenn es landesweit bzw. weltweit zu so einer Krise kommt, werden schlagartig jede Menge "Rückversicherungen" fällig - darauf ist aber auch kein Rückversicherer eingestellt, weil ja auch er das Geld nicht einfach im Tresor bunkerte, sondern "arbeiten" lässt. Lässt der es beispielsweise in Aktien "arbeiten", dann müsste er, um wieder liquide zu werten, diese Aktien in großen Mengen auf den Markt werfen: Das drückt aber sofort den Aktienkurs und der stürzt ab: Mit anderen Worten, der Rückversicherer bekommt für das seinerzeit zu 100 veranlagte Geld viel weniger als 100 wieder heraus.
Nicht nur das: Dadurch, dass jetzt durch die Notverkäufe der kommerziellen Anleger die Aktienkurse in den Keller rasseln, sind auch die privaten Sparer mitbetroffen, die ihre Rücklagen für Pension oder Anschaffung in Aktien veranlagten: Auch ihre Ersparnisse schmelzen dahin, ohne dass sie irgend etwas konkret davon verbraucht haben, sondern nur, weil der Aktienkurs fällt. Haben sie nun ihrerseits bei ihrer Bank, als sie einen Kredit aufnahmen, ihre Aktien als Teil der Sicherstellung angeboten, so hat die Bank diese Sicherheiten - aus Vorsicht wegen Kursschwankungen - ohnehin schon damals nicht zum Tageskurs gerechnet, sondern für weniger. Die Bank, die natürlich auch die Aktienkurse beobachtet, stellt nun fest, dass wegen der gefallenen Aktienkurse der Kreditnehmer einen zu geringen Eigenkapitalanteil an seiner Investition hat und fordert vom Kreditnehmer weitere Sicherheiten. Nur: Woher soll der sie in dieser Situation nehmen? Er ist plötzlich arbeitslos und seine Ersparnisse sind auch nur mehr einen Bruchteil wert. Die Bank stellt darauf hin den Kredit fällig ... usw. halt.
Das ganze Versicherungswesen funktioniert immer nur so lange, als eine Mehrheit von Prämienzahlern für eine Minderheit von "Schadensfällen" zur Kassa gebeten wird. Die Berechnung der Prämien beruht auf statistischen Schätzungen, was im "Normalfall" an Schadensfällen (Versicherungsfällen) auftritt. Wenn nun plötzlich aufgrund außerordentlicher Ereignisse ein Vielfaches an Versicherungsfällen auftritt, dann gibt es im übernächsten Schritt außerordentliche viele Rückversicherungs-Schadensfälle, und auch die sind mit dieser Situation überfordert.
Gruß, Gerhard
Nabend,
irgendwie fehlt mir bei der Diskussion der Tenor zur Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit gegenüber "fremden" Geld. Da wird doch sogar die persönliche Bereicherung der Verursacher noch schön geredet statt das sie auch mit ihrem Vermögen zur Schadensregulierung (Gutmachung) heran gezogen werden.
Das sieht ja sogar der Finanzminister etwas realer.
Schönen Gruß
Manfred
Das finde ich köstlich! Frag doch all jene, die ihr Geld zur Bank brachten und einfach Zinsen erwarteten, ob die sich auch nur einen Moment Gedanken darüber gemacht haben, wie diese Zinsen zustandekommen, was es bedeutet, dass etwas "von selbst" mehr wird, was es im Endeffekt bedeutet, wenn Geld "arbeitet". Das war doch fast allen soetwas von egal, Hauptsache, sie hatten das Gefühl, das Optimum aus ihren Einlagen herausholen zu können. Ob die Bank damit jemand ermöglicht hat, ein Eigenheim zu errichten, einem Handwerker, dass er sich eine modernere Maschine hinstellt, oder ob sie die Rüstungsindustrie mit ihren sattsam bekannten "kurzlebigen Konsumgütern", Firmen, die in Drittweltländern unter dort entwürdigenden Bedingungen produzieren ließen, usw. finanzierten, dem Sparer oder Inverstor war das egal - Hauptsache, _seine_ Kasse stimmte. Die Banken, die sollen jetzt auf einmal die Moral hochhalten?? Die müssen sich nach dem Markt richten, denn sonst sind sie weg vom Fenster - oder sie müssten verbotene, weil wettbewerbsverzerrende Kartell-Absprachen treffen: Wir investieren nur noch in nachhaltige, ökologisch verantwortliche Projekte. Dazu müsste es aber noch ein Begleitgesetz geben, dass die Sparer ihr Geld dann nicht einfach ins Ausland verschieben, wo die Banken weniger Skrupel haben und dann auch größere Gewinne einfahren. Da war doch jeder jahrelang ganz damit einverstanden, ganz nach dem Spruch: "pecunia non olet" (Geld stinkt nicht).
Da wird doch sogar die persönliche Bereicherung der Verursacher noch schön geredet statt das sie auch mit ihrem Vermögen zur Schadensregulierung (Gutmachung) heran gezogen werden..
Tja, wer sind denn da die Verursacher? Oder gehörst auch du zu jenen, die es gerne schwarz-weiß haben: Hier die guten Unschuldslämmer, dort die bösen Wölfe? Du kannst davon ausgehen, dass alle Bankmanager, denen ein _schuldhaftes_ Verhalten nachgewiesen werden kann, zur Rechenschaft gezogen werden - nicht zuletzt von den Aktionären der Bank, deren Aktien über Nach nur noch einen Bruchteil wert waren. In Einzelfällen wird das sicher gelingen, schuldhaftes Verhalten nachzuweisen. Ob allerdings die gesamten Einkünfte eines Bankmanagers über sein ganzes Leben gerechnet ausreichen, den Schaden wieder gut zu machen, darf bezweifelt werden.
Und was die "persönliche Bereicherung" betrifft: Du müsstest jeweils zeigen können, dass diese "Bereicherung" ungesetzlich und/oder vertragswidrig war. Gehälter, Boni, müssen alle vom Aufsichtsrat genehmigt werden. Kein Bankdirektor oder sonstiger Manager kann hergehen und sagen: So, jetzt greif ich in die Kassa und genehmige mir noch ein paar Millionen zusätzlich. Es ist auch kein Strafdelikt, sich verspekuliert zu haben - das ist ein ganz "normales" Risiko. Dafür kriegen die ja auch satte Gehälter, weil man hofft, dass das die fähigen sind, die sich möglichst nicht verspekulieren, und das ist einem durchaus etwas wert.
Du kannst dir ja einmal überlegen, ob du irgend einen Politiker zwecks "Wiedergutmachung" zur Kassa bitten kannst, weil der Schuldenberg der Republik aufgrund seiner Entscheidungen astronomische Höhen erreicht hat.Auch da kannnst du sicher sein: Keiner hat was Ungesetzliches getan, alle haben im besten Glauben gehandelt, und was die Zukunft bringt, kann man ja nicht wissen. (Wie gesagt, die kriminellen Bankmanager, die also gegen bestehende Gesetze verstoßen haben, die kriegt man schon, aber das ist halt eine Minderheit)
Das sieht ja sogar der Finanzminister etwas realer.
Der Finanzminister verdankt seinen Job seiner Partei, und die Partei, die in der Regierung sitzt, verdankt das dem Umstand, dass sie gewählt wird. Gewählt wird in unseren Demokratien der, der dem Volk möglichst nach dem Mund redet und ihm am meisten verspricht. Das macht auch der Finanzminister, der will auch wieder gewählt werden. Was er sich wirklich denkt, wissen wir nicht (ich weiß es zumindest nicht). Jetzt, wo die Empörung über die Bankmanager etc. so richtig groß ist, ist es ja auch nicht schwierig, in diesen Chor mit einzustimmen und daraus politisches Kapital zu schlagen. Wenn der liebe Herr Finanzminister so clever ist, wie er jetzt tut, warum hat er denn dann nicht schon seit Jahren etwas unternommen? War es etwa in Zeiten, wo alles florierte, politisch nicht "opportun"? Hätte es ihm (und seiner Partei) damals etwa Wählerstimmen gekostet, wenn er in Zeiten der Konjunktur dazu aufgerufen hätte, man müsse die Gehälter der Spitzenmanager begrenzen - wo doch dann jeder Sparer, der von diesem System und den Leistungen der Bankmanager mit profitierte, fürchten musste, dass sich diese Top-Manger dann im Ausland einen besser bezahlten Posten suchen, wenn man ihnen in D sagt, dass sie nicht mehr verdienen dürfen, und die Profite der Banken in D würden daher in der Folge darunter leiden? DDR-Problem mit der Flucht der Leistungsträger schon vergessen?
Gruß, Gerhard
Hallo,
Und wenn ich Geld übrig hätte um es "Anzulegen", dann würde ich ein Sparbuch mit Kondition wie Zuwachssparen oder Bundesschatzbrief nehmen, keinesfalls etwas was utopische Zinsen verspricht.
Banken zahlen schon seit Jahrhunderten Zinsen ohne ein Chaos zu verursachen.
Der Geld bekommt (leiht) zahlt natürlich auch Zinsen. Ich glaube Du denkst das hier nur lauter leicht Beeinflußbare (um Dummköpfe zu vermeiden) Stellung beziehen.
Wenn Du von Deinem Fenster auf der Straße ein Geldschein liegen siehst springst Du dann aus dem Fenster um ihn zu bekommen oder nimmst Du doch lieber (aus Gründen der körperlichen Sicherheit) die Treppe?
Ich hoffe Du verstehst was ich in Bezug der Banken dazu meine.
Zu den Köpfen der Manager (und Politiker sowie allgemein), man kann nur das
geben was man selbst besitzt. (z.B.Ehrlichkeit, Fleiß, Können, Ausdauer usw. und auch Großmannssucht, Gier, Unlauterkeit, intigrant, na ja da gibt es auf beiden Ebenen noch unzählige Aufzählungen)
Schönen Gruß
Manfred
Damit gehörst Du aber keineswegs zur Mehrheit. Sparbuch und Staatsanleihen galten jahrelang als verschnarcht und unrentabel. Schließlich möchte man ja nicht nur einen Inflationsausgleich, sondern die Kaufkraft des angelegten Geldes soll zunehmen.
Und so kommt es dazu, dass die Masse der (Klein-)Anleger immer dahin rennt, wo der Profit angeblich am größten ist.
Beispiele:
- T-Aktie: Massen von Kleinanlegern zeichneten auch noch die 3. Tranche zu 66,50 € und hatten auch bei der 100 €-Marke den Hals noch nicht voll. Logik: Was von 14,57 auf 66,50 gestiegen ist, kann nicht abstürzen - dafür wird Manfred Krug schon sorgen.
- Im Sog der Telekom-Euphorie wurde plötzlich alles gezeichnet, was an Aktien auf den Markt kam. Infineon? Her damit! Viele Infineon-Zeichner konnten auf Nachfrage nicht nennen, was Infineon eigentlich herstellt. Macht nix, Aktien gehen immer durch die Decke!
- Was zum Geier haben deutsche Kleinanleger mit der isländischen Kaupthing-Bank zu tun?
=> Von Geldanlagen, die man nicht versteht, sollte man die Finger lassen.
=> Große Chancen sind immer gekoppelt mit hohem Risiko. Je sicherer eine Anlage, desto geringer ist die Rendite.
Weißt du, warum viele aus der T-Aktie nicht aussteigen wollten, als sie bei 100€ lag? Nicht die Gier, sondern die Spekulationssteuer, die 1999 auf 12 Monate angehoben wurde. Wärest du nämlich ausgestiegen, hättest du pauschal 25% des Gewinns an den Staat abtreten müssen, wenn du 1 Jahr gewartet hast, konntest du 100% Gewinn einsacken. Und genau das war das Denken der meisten Amateur-Aktionäre, die saßen auf ihren Aktien wie die Henne auf dem faulen Ei. Und wer hat ihnen geraten, so zu handeln? Kostalani und Co., die wie unfehlbare Hellseher in den Medien durchgereicht wurden. Denen haben die Amateuraktionäre geglaubt.
Anders herum, hätten alle bei 100€ die Hosen voll gehalbt, wär die T-Aktie schon da innerhalb von Tagen ins jetzige Nichts abgestürzt.
Zudem muss man bei der T-Aktie den unverschämten Split von Telekom und T-Online mitberechnen, den die T-Aktionäre hinnehmen mussten.
Aktienmarkt ist nichts für Amateure und selbst bei Profis stellt sich das Profiwissen oft genug als reine Glücksspielerei heraus. Meine Meinung, Aktien kann man sich zulegen, aber nur für das Geld, auf das man auch im Alter verzichten kann.
Die T-Aktie war Folge eines politischen Akts, der für die meisten Aktionäre in einem Desaster endete. Neoliberalisierung um jeden Preis und der Verstand wurde mittels unverantwortlicher Medienberichterstattung ausgeschaltet: Aktien bedeuteten laut Kostolani immer Gewinn, man müsse nur lange genug darauf sitzen bleiben.
Wer da widerstehen konnte, hatte zumeist kein Geld auf der Bank...
In 2 oder 3 Jahren wird man uns wieder die strahlenden Gewinner vorführen, die aus dieser Krise hervorgehen, weil sie auf die richtigen Pferde gesetzt haben. Die Verlierer werden dem Vergessen anheimfallen.
Bei aktien ist es besonders wichtig breit zu Fächern, damit man sich die ein oder andere Fehlinvestition erlauben kann zudem sind das nichtmal so kurzfristige Anlagen.
Es gab schon einge Crashes aber die Zinsen auf 7 Jahre bei den großen Indexes allgemein sehr hoch, auch wenn es vereinzelt immer Täler gibt. Und wenn der aktienmarkt allgemein zusammenbricht, dann leiden die anderen Anlagen in der Regel auch.