Da fehlen einem die Worte.
Also wie in diesem Fall in einem kleinen Betrieb lieber das Hüftleiden unoperiert lassen und den Arbeitsplatz behalten?
http://www.t-online-business.de/c/13/84/21/12/13842112.html
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Da fehlen einem die Worte.
Also wie in diesem Fall in einem kleinen Betrieb lieber das Hüftleiden unoperiert lassen und den Arbeitsplatz behalten?
http://www.t-online-business.de/c/13/84/21/12/13842112.html
Kapitalismus eben.
Bisher wurde nach der Urgesellschaft, der Sklaverei und der Feudalherrschaft eben noch kein weiteres, den Menschen verträgliches Gesellschaftssystem "erfunden".
Sozialismus und Kommunismus sind zwar in ihrem Grundverständnis gut und richtig - nur kommen diese zum gegenwärtigen Zeitpunkt um zwei, drei Jahrhunderte zu früh.
Also muß man sich damit abfinden, das es nicht heißt "Im Mittelpunkt steht der Mensch", sondern "Im Mittelpunkt steht der Profit!"
Jürgen
100% Zustimmung, in allen Punkten.
MFG
Nun, es ist nun aber so, daß für einen Kleinbetrieb in Sachen Kündigungsschutz andere Regeln gelten. Als Arbeitnehmer sollte man das auch wissen, dafür hat man oftmals (natürlich nicht immer, ist klar) in Kleinbetrieben oftmals Freiheiten, die man in größeren Betrieben nicht hat.
Menschlich alles andere als befriedigend, eine für beide Seiten akzeptable Kompromißlösung (z. B. Arbeitnehmer beteiligt sich mit an den Kosten für eine Zeitarbeitskraft, die in der Zwischenzeit aushilft oder hier für ein externes Labor), wäre sicherlich menschlicher gewesen. Aber gerade Kleinunternehmen können es sich oftmals einfach nicht leisten, wenn ein Mitarbeiter für mehrere Wochen ausfällt. Auch ein Großunternehmen hätte große Probleme, wenn auf einmal 10 oder 20 % der Belegschaft für 8 Wochen nicht kommen würden. Bei einem Unternehmen mit 5 Mitarbeitern ist aber eine Kraft schon 20 % der Belegschaft.
Um nicht mißverstanden zu werden: Als Chef würde ich, wenn nicht ohnehin jemand schon auf der "Abschussliste" steht, eine mögliche Lösung suchen, die allen Seiten irgendwie gerecht wird. Allerdings muß der Chef auch immer mit an seine Firma und damit auch an die anderen Mitarbeiter denken.
Wer noch nicht in Kleinbetrieben gearbeitet hat, dem fällt das Verständnis oftmals schwer. Wer es allerdings tut und wochen- oder monatelang mit ansehen muß, wie man einen Kollegen irgendwie mit durchschleppt, der kann das Urteil durchaus verstehen.
Es gibt leider nicht immer ein "richtiges" oder "falsches" Urteil.
Gruß
Jürgen
Aber es kann doch nicht sein, das man wegen einer notwendigen Operation, von der ich in diesem Fall ausgehe, seine Arbeit verliert.
Ja, wenn wir Vollbeschäftigung hätten, würde er wo anders wieder einen Arbeitsplatz bekommen.
Aber bei immer noch (offiziellen) 3,5 Millionen Arbeitslosen wird das wohl so schnell nicht der Fall sein.
Finanziell sollte das auch für einen kleinen Betrieb kein Problem sein, oder gibt es für so was keine Rücklagen, womit der Lohn 6 Wochen weiter gezahlt wird?
Danach ist dann sowieso die Krankenkasse dran, die ja nicht mal 100 % zahlt, obwohl die laufende Kosten wie Miete und so weiter gleich hoch bleiben.
Was ist eigentlich mit den Unternehmen, die Leiharbeiter vermitteln.
Mal provokativ gefragt, haben die nur Handlanger?
Oder gibt es dort auch Facharbeiter?
Da müsste sich doch jemand finden, der ihn so lange vertritt.
Obwohl ich kein Freund von solchen Firmen bin, die anscheinend ihre Angestellten ausbeuten.
Fazit:
Ich habe auch bei einem kleinen Unternehmen kein Verständnis, schon gar nicht in der heutigen Zeit mit hoher Arbeitslosigkeit, das man jemanden "freistellt", nur weil er wegen einer Operation einige Wochen oder Monate arbeitsunfähig ist.
Das ist unmenschlich, und jeder sollte davon erfahren.
Unmenschlich, ja, ganz falsch ist das ja nicht. Ein Mitarbeiter in Kleinbetrieben sollte aber auch wissen, daß ein Kündigungsschutz fast nicht existiert. Ist nun mal so, ganz egal, wie man selbst darüber denkt.
Menschlich finde ich, wie bereits erwähnt, den genannten Grund einfach zum Kotzen, wenn's meine Firma wäre, müßte ich schon ziemlich am Abgrund stehen, um so zu handeln. Ich denke hier auch, mindetens halbwegs brauchbare Einnahmen in der Praxis vorausgesetzt, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, man hätte sicher eine Lösung finden können, die allen Parteien irgendwie gerecht geworden wäre - was aber in der Praxis nicht in allen Situationen möglich ist, das sollte einem auch klar sein.
Rechtlich ist die Sache aber in Ordnung, da hilft alles Drehen und Wenden nichts. Den Richtern blieb gar nichts anderes übrig, als so zu entscheiden. Ich schätze auch, daß dem Kläger und dessen Anwalt das bewußt war und sie gepokert haben, wenigstens eine Abfindung herausschlagen zu können.
Tut mir leid, aus genannten Gründen kann ich an dem Urteil nichts Anrüchiges finden, die Rechtslage ist da eindeutig. Menschlich finde ich es aber unter aller Sau. Das sei noch mal erwähnt - Nicht, daß noch jemand denkt, ich würde das Urteil begrüßen.
Gruß
Jürgen
Wenn ein Gesetz so etwas zulässt, dann sollte man dieses Gesetz mal hinterfragen.
Vielleicht bedarf es einer Reform.
Nur Naturgesetze sind nicht zu ändern.
In dem genannten Fall hätte ich versucht, mit meinem Arbeitgeber auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.
Will sagen, jeder gibt etwas dazu, das es nicht zu einer Kündigung kommen muss.
Allerdings geht aus der Meldung nicht hervor, ob so was versucht wurde.
Vielleicht war es dem Arbeitgeber aber auch nur ein willkommener Anlass, einen unliebsamen Mitarbeiter los zu werden.