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GmbH gründen und derern Risiken.

hexagon / 13 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo,

bei meinem Arbeitgeber gibt es 4 Mitarbeiter, meine Person inbegriffen, die sich quasi als Konkurenz selbstständig machen möchten. Ein Mitarbeiter von uns ist im Vertrieb tätig, der künftig unsere Produkte verkaufen soll.
Wir konstruieren, montieren und verkaufen gegenwärtig Maschinen im Verkaufswert von ca. 350.000 bis 1.500.000 Euro.
Um welche Maschinen es sich handelt möchte ich nicht mitteilen, da dieser Thread mein Arbeitgeber lesen könnte.
Von daher möchte ich diese Leute bitten die mich aus dem Nickles-Chat kennen und wissen um welche Maschinen es sich da handelt, Diskretion zu bewahren.

Meine Absicht ist es mit 25.000 Euro in diese neue GmbH einzusteigen. Da ich jedoch nur der "dumme Maschinenbaukonstrukteur" bin und von daher ein schlechter Kaufmann bin möchte ich nachfragen, ob jemand eine gebührenfreie Internetseite kennt, wo man im Vorfeld über die finanziellen Risiken aufgeklärt wird, ohne zuvor einen Steuerberater oder einen Rechtsanwalt aufsuchen zu müssen.

MfG. Hexagon

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xafford hexagon „GmbH gründen und derern Risiken.“
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In fast jeder Gegend gibt es Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die teils von der Stadt, teils vom Land betrieben werden und genau dafür da sind: Sie geben Existenzgründern meist kostenlose Beratungen. Suche mal im Internet nach WFG deine Statd / Region oder Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Sollen deine 25.000 Euro Einlage sein und Du bist Gesellschafter, oder soll das als "Darlehen" zu verstehen sein und Du bist nur angestellt? Ansonsten ist dein Risiko auf das Geld beschränkt, dass Du in die GmbH investierst (Einlage, Darlehen), mit wenigen Ausnahmen.

Allerdings bei einer Sache müsst ihr ganz arg aufpassen, denn wenn ihr sozusagen die bisherigen Kunden "mit nehmt" kann das ganz schnell vor Gericht enden mit eurem alten Arbeitgeber. Sowas wie Kundendatenbanken sind Geschäftseigentum und die dürft ihr auf keinen Fall mal eben weiter nutzen! So einen ähnlichen Fall gab es nämlich vor ein paar Jahren bei einer Firma mit der ich zu tun hatte und das endete vor Gericht und wurde teuer für den ehemaligen Mitarbeiter.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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Max Payne xafford „In fast jeder Gegend gibt es Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die teils von...“
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Nachdem ein Darlehen Fremdkapital ist (und nicht Eigenkapital der GmbH, wie es beim Gesellschafteranteil der Fall ist), ist das Ausfallrisiko im Falle einer Insolvenz bei einem Darlehen sogar noch deutlich geringer. Allerdings leidet die Kreditwürdigkeit des Unternehmens - Banken sehen es gerne, wenn die Eigenkapitalquote (Anteil Eigenkapital/Gesamtkapital) recht hoch ist.

The trouble with computers is that they do what you told them – not necessarily what you wanted them to do.
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hexagon xafford „In fast jeder Gegend gibt es Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die teils von...“
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@Xafford:

Wenn mal mich mal ausklammert, verbleiben nur noch 3 Leute. Einer vom Vertrieb und zwei als Monteure.
Diese drei Leute sind weltweit im Auftrag unserer jetzigen Firma unterwegs und kennen unsere Kunden mit Vor- und Nachname und in einem persönlichen und freundschaftlichen Verhältnis.
Von daher ist ein "eventueller Datenbankklau" nicht zu befürchten. Denn das technische KwowHow steckt in den Köpfen der Mitarbeiter. Ich als Maschinenbaukonstrukteuer "brauche" auch keine technische Unterlagen. Denn meine "interne Festplatte" ist größer wie man denkt.

MfG. Hexagon

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KarstenW hexagon „@Xafford: Wenn mal mich mal ausklammert, verbleiben nur noch 3 Leute. Einer vom...“
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Hier im Osten gibt es genug "Garagenfirmen" die früher oder später alle wieder Pleite sind, weil die einfach die genug Eigenkapital haben.
Wenn ich 25000 € hätte würde ich mir meinen Ford Mustang GT V8 4.6 Liter kaufen ;-).

http://www.fordvehicles.com/cars/mustang/



Debian GNU/Linux https://www.debian.org/index.de.html
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xafford hexagon „@Xafford: Wenn mal mich mal ausklammert, verbleiben nur noch 3 Leute. Einer vom...“
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Hallo hexagon,

ich verstehe nicht ganz, was Du mit "Dich ausklammern" meinst... aber egal. Der Tipp von Schnaffke mit der IHK ist natürlich auch gut, jedoch hat eine WFK den Vorteil, dass die Berater auch gleich wissen, welche Förderprogramme eventuell existieren und wo es eventuell benötige Kredite günstig gibt, wo Gewerbefläche verfügbar ist und sie helfen meist auch bei Verhandlungen mit Banken und Erstellung des Gesellschaftervertrages usw. Ein Bekannter von mir arbeitet bei einer WFK und wenn ich sehe was er Existenzgründern so an Infos und Hilfestellungen bietet, dann kann ich den Gang zu denen nur empfehlen (es mag da allerdings auch Negativbeispiele geben).

Was den "Datenklau" angeht, so ist dies natürlich bei einer relativ überschaubaren Menge an Kunden weniger relevant. Ich persönlich würde Dir zusätzlich auch dazu raten mit Gesellschafter zu werden, das stärkt deine Postition (falls das mit dem ausklammern gemeint gewesen sein sollte).

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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hexagon xafford „Hallo hexagon, ich verstehe nicht ganz, was Du mit Dich ausklammern meinst......“
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@Xafford:

Mit dem Ausklammern ist gemeint, dass ich sehr selten zu Außeneinsätze vor Ort beim Kunden beauftragt werde.

Wenn das funktioniert werde ich sicherlich Gesellschafter in Form des technischen Geschäftsführers werden.

MfG. Hexagon


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peterson xafford „In fast jeder Gegend gibt es Wirtschaftsförderungsgesellschaften, die teils von...“
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..........
sondern auch das KnowHow.

Sobald Deine Firma dasselbe macht, wie das, was Du vorher bei Deiner Firma gemacht hast, gibt es Ärger.

Möglicherweise aber nach 3 oder 4 Jahren dann nicht mehr.

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Max Payne peterson „Das betrifft nicht nur die Kundendatenbanken,“
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Das kommt auf die Regelung im Arbeitsvertrag an. Grundsätzlich muss die Firma natürlich eine finanzielle Gegenleistung erbringen, wenn sie auch über das Ausscheiden des Mitarbeiters hinaus über dessen berufliche Tätigkeit bestimmen muss. (§ 74 Abs. 2 HGB)
Das gesetzliche Wettbewerbsverbot endet grundsätzlich (also, soweit nichts anderes vereinbart ist) mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses.

The trouble with computers is that they do what you told them – not necessarily what you wanted them to do.
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peterson Max Payne „Das betrifft nicht nur die Kundendatenbanken,“
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Und wenn gerade Weiterbildungslehrgänge gelaufen sind.

In der Politik will man ja nun auch dran basteln, daß Politker nicht direkt im Anschluß an Ihrer Abwahl zu Gazprom wechseln können.

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schnaffke hexagon „GmbH gründen und derern Risiken.“
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Hallo, du kannst dich auch bei der Industrie- und Handelskammer beraten lassen. Die haben in fast jeder Stadt Beratungsstellen und bieten auch Beratungen für Existenzgründer an. Die sind zwar nicht kostenlos, aber erschwinglich (kann man auch vorher fragen, was das kosten würde).
Gruß Schnaffke

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W@ldemar hexagon „GmbH gründen und derern Risiken.“
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Schau dich mal um nach sogenannten Business Angels oder dergleichen, die gibts oft wie schon erwähnt wurde, als Vereine, die Neugründern helfen, das sind bei uns in der Ecke ehemalige Firmengründer oder Betreiber, die jetzt anderen helfen, auch was hochzuziehen.

Im Prinzip beraten die wie Steuerberater oder Anwälte, quasi wie eine Art Lohnsteuerhilfeverein für Unternehmer, ohne dass am Ende nur einer, nämlich der Anwalt oder Steuerberater verdient ;)

Deine 25000 Euro müssen natürlich nicht brach liegen, sondern können gleich investiert werden in irgend ein Anlagevermögen z.B.

Viel Erfolg mit dem neuen Unternehmen.

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OWausK hexagon „GmbH gründen und derern Risiken.“
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1. Gründer- und Technologiezentrum aufsuchen.
2. Umsatz- und Ergebnisplan, unterjährig, 36 Monate.
3. Liquiditätsplan, unterjährig, 36 Monate.
4. Wenn du zu nen Bank gehst, Businessplan (da wirst du das K..zen kriegen!)
5. GmbH > min. 5000,- gehen nur für die Anmeldung/Eintragung weg...bist übrigen bilanzierungspflichtig!
6. GmbH > du bekommst KEINE Kohle von irgendeiner Bank, weil du keine Sicherheiten hast > Vergiss es!
7. Ihr wollt euch zu viert selbständig machen? Vergiss es!
Es kann immer nur einen Häuptling geben und das bist du oder ein anderer. Wenn da, aus welchen Gründen auch immer,
einer keinen Bock mehr hat und will seine Kohle wiederhaben, steht ihr als kleine finanzschwache GmbH ganz schnell mit dem
Rücken an der Wand!
8. Gründe als Einzelunternehmer oder GbR.
Du brauchst eine gewisse finanzielle Decke, Haus, Eigentumswohnung oder ähnliches.
Die Banken sind heutzutage so bekloppt, die verbrennen Milliarden, aber selbst wenn du Gold aus Sch..sse machen könntest,
bekommst du keine 5000,- Euronen!
9. Wir konstruieren, montieren und verkaufen gegenwärtig Maschinen im Verkaufswert von ca. 350.000 bis 1.500.000 Euro.
Pro Maschine?
D.h. nämlich, ihr müsst erstmal in Abhängigkeit der Kalkulation, viel viel Kohle vorleisten, bis die fertige Maschine bezahlt wird...
Dann musst du hier auch mir weniger Ertag rechnen, da ihr günstiger sein müsst...
10. Wenn ihr dann mal 5 Jahre am Markt seit, schwarze Zahlen schreiben solltet und sich das Firmenvermögen deutlich erhöht,
also auch dein Risiko, dann machst du ne GmbH auf!

Nicht die Probleme die wir haben belasten uns, sondern die Gedanken, die wir uns darüber machen!
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ChrE OWausK „@hexagon“
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Hallo!

Fehlt noch die Kosten für eventuelle Versicherungen.
Diese sind bei so hochwertigen Maschinen von Nöten, wenn mal doch
etwas beim Kunden durch den Service kaputt geht. Oder Termine nicht eingehalten
werden können. Stichwort: Servicevertrag.

Wer haftet in so einem Fall?


Gruss

ChrE

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