Ich habs geahnt. Nicht nur Gier frisst Hirn. Anscheinend auch übetriebener, unsportlicher Ehrgeiz.
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Ich finde das steht denen gar nicht zu, einfach aus der Berichterstattung auszusteigen. Wenn das ein privater Sender gemacht hätte, meinetwegen. Aber als ÖR Sender, für die man Gebühren zahlt.......äußerst fragwürdiges Vorgehen.
TL
Kann man so sehen...gar nicht shclecht der Gedanke. Ich glaube aber dass ARD & ZDF damit der Massenmeinung gerecht werden...
Zum Thema Doping hab ich auch ne eher unpopuläre Einstellung. Jedoch irgendwann verkraftet eine öffentliche Sportart keine Skandale mehr. Und eigentlich ist dieser Punkt schon lange überschritten.
Gruß
App
Hi App,
"Ich glaube aber, dass ARD&ZDF damit der Massenmeinung gerecht werden"
Welche Masse meinst du? Die Masse, die nach wie vor an der Straße steht und dem Fahrerfeld zujubelt, unbeindruckt von der ganzen Doping - Diskussion?
Oder die Masse, die bis zum Ausklinken von ARD&ZDF vor der Flimmerkiste saß, so wie all die Jahre zuvor?
mfg
Landoran
Hi Landoran,
habe keine Meinungsumfrage gestartet, aber ich bin mir sicher, dass der Großteil der Deutschen der TdF den Rücken zukehren und ihr den Namen "Sportveranstaltung" aberkennen. Stehe jedenfalls immer auf verlorenem Posten, wenn ich die Leistungen der Radprofis (wie gesagt, mit oder ohne D.) lobe und mein Interesse an der Sportart bekunde. Aber vielleicht treffe ich im virtuellen wie auch im wahren Leben nicht auf einen repräsentativen Schnitt der deutschen Bevölkerung.
Gruß
App
PS: Ich glaube die Zuschauerzahlen am TV sind nicht sonderlich hoch und am Straßenrand steht sowieso jeder, wenn die Tour durch den Ort geht. Ob Radsportfreund oder nicht. Das Spektakel alleine zählt. Die würden da auch stehen, wenn einer nackt auf einer Sau durchs Dorf reiten würde. Ich nicht...
Hi App,
Für mich persönlich sind die Fahrer die tragischsten Figuren in dieser Szenerie. Sie verurteile ich auch am wenigsten, weil sie ohne Doping in diesem Zirkus keinerlei Bestand hätten. Damit will ich die Fahrer nicht verteidigen, sondern nur ihre Situation klarstellen.
Da kommst du als junger Fahrer rein in diese Maschinerie und bevor du überhaupt begriffen hast, um was es im eigentlichen geht, bist du schon in Form eines unterzeichneten Vertrages - dessen Kleingedrucktes ich garnicht wissen möchte - in's kalte Wasser gesprungen. Hinzu kommt bei einigen die soziale Komponente. Sie sind zum Teil familiär gebunden, d.h. verheiratet und haben eine Familie zu versorgen, also einen Rückzieher gibt es nicht.
Die Hauptverantwortlichen, sprich die Drahtzieher dieser ganzen Schweinerei mit ihrem scheinheiligen Gefasel, wenn mal wieder jemand erwischt worden ist, sind doch jedesmal fein raus. Leute, wie Telekomsprecher Frommert und Konsorten sind für mich absolut skrupellos. Denen wirst du nie etwas nachweisen können.Auch dieser ganzen skrupellosen und korrumpierten Tourleitung nicht.
Ich stelle mir das Ganze so vor, du bekommst gesagt, bzw. unterschreibst in deinem Vertrag, daß es dir freisteht oder nicht zu dopen. Falls du aber erwischt wirst, haben Gespräche und dergl.. nie stattgefunden - so nach dem Motto, Kobra übernehmen sie- . Du wirst fallen gelassen, wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel und das war's dann.
Es ist ein gnadenloses Geschäft, das du aber als betroffener Fahrer zu spät durchschaust.
mfg
Landoran
Hi Landoran,
auch bestimmt kein falscher Standpunkt. Kann gut sein, dass Du Recht hast. Würde aber die Schuld nicht gänzlich den Fahrern absprechen. Ist doch immer so ein Wechselspiel. Man kann ja nur mit den Sportlern machen, was sie auch mit sich machen lassen. Wenn aber einer nach dem anderen umkippt und Doping zur Regel wird, dann heißt es für den Fahrer womöglich wirklich im wahrsten Sinne des Wortes: Friss oder stirb.
Gruß
App
Ich denke auch, dass der Point of no return längst überschritten ist. Das Image des Team T-Mobile ist im A......und das der TdF auch. Das Problem wird sein, dass die Kontrollen jetzt so verschärft werden, dass es weder Spaß machen wird zu fahren, noch zuzuschauen. Wahrscheinlich fährt jetzt immer eine Anti-Doping-Einheit mit. Wer Mineralien im Wasser seiner Trinkflasche hat, der wird sofort aus dem Rennen gezogen und auf eine einsame Insel verbannt und statt eines Prologs gibt es dann eine "Schau mal wer gedpt hat RUnde" bei der in Echtzeit die Schweißperlen der Fahrer untersucht werden.
Too much of something ist a good as nothing.
ANgenommen es wird festgestellt, dass Frau Merkel gar kein Mensch ist, sondern eigentlich eine Entität aus der 5 Galaxie gleich hinterm Mond ist, die die Menschheit sabotieren will, wird dann die Berichterstattung über sie auch eingestellt?
TL
"ANgenommen es wird festgestellt, dass Frau Merkel gar kein Mensch ist, sondern eigentlich eine Entität aus der 5 Galaxie gleich hinterm Mond ist, die die Menschheit sabotieren will, wird dann die Berichterstattung über sie auch eingestellt?"
Hahaha...wollen wir mal beises hoffen! ;-)
Tour-Ausstieg der Öffentlich Rechtlichen Fernsehsender: Dafür sprechen die Reporter mehr als je über Bier und Wein, links und rechts der Strecke...von Belgien bis Frankreich!!!
Die Frage ist die, fehlt hier wirklich Gehirn, oder ist der Leistungsdruck so groß dass Mancher gar nicht anders kann, um überhaupt dabeisein zu dürfen??
Das Einstellen der Berichterstattung von ARD/ZDF finde ich auch komisch, deswegen hört die Tour ja doch nicht auf.
Hier können ggf. nur die Sponsoren was erreichen (sofern sie überhaupt wollen), denn ohne diese gibt es keine Mannschaften und damit auch keine Tour de France.
Da ja einer nach dem anderen ertappt wird sehe ich schon ein geistiges Defizit. Zum Beispiel um die Chance-Risiko-Verteilung abzuschätzen.Und bei den momentanen Kontrollen ist bei der Verteilung nicht von einem Gleichgewicht zu sprechen. Klar, der Druck ist riesengroß. Die Leistungen ungeheuerlich. Mit oder ohne Doping. Aber da alle Welt nun auf die Fahrer und ihrem Dopingverhalten guckt, sollten die, die ohne Doping einfach nicht mithalten können, es ganz bleiben lassen, anstatt sich dem fast sicheren öffentlichen Skandal auszusetzen.
Gruß
App
PS: Durch das Einstellen der Ausstrahlung wird Druck auf die Sponsoren ausgeübt, in der Hoffnung, diese geben ihn wie Du beschrieben hast weiter. Insofern finde ich das Verhalten von ARD & ZDF zwar auch sehr undemokratisch, aber nicht unbedingt falsch.
http://www.focus.de/sport/tourdefrance/ard-und-zdf_aid_67028.html
Noch ein Link : http://www.focus.de/sport/tourdefrance/tid-6768/sporthistoriker_aid_65702.html
Einfach bescheuert die ganze Sache. Es muss doch langsam angekommen sein, dass ein solches Pensum (3500km?) in dieser kurzen Zeit nicht ohne Doping absolviert werden kann. Solange die Streckenlänge nichtmal glatt halbiert wird, ist da auch keine Veränderung in Aussicht. Und das ganze war vorher schon klar, da brauchen sich die öffentlich-rechtlichen jetzt nicht noch scheinheilig davon distanzieren.
Die Schuld liegt ganz alleine bei den Veranstaltern (die natürlich überhaupt nix gelernt haben), nicht bei den Teams und nicht bei den Fahrern.
Naja...ich bin da nicht sicher...wenn die Tour 500 Km wäre, würde auch gedopt werden...Abhilfe könnte eine lebenslange Sperre schaffen....diese 2 Jahressperren find ich lächerlich, egal in welcher Sportart, aber bei den Veranstaltern hast du recht, die wollen was anderes...
Bin hin und her gerissen...aber letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es besser wäre, die Berichterstattung fortzuführen, ich habe die Tour verfolgt und gesehen, dass die Öffentlichen konkret und auch aufdringlich in Interviews alle Beteiligten auf Doping angesprochen haben und auch eine Eingabe an die Tourleitung wegen der laschen Kontrollen, also dass die Fahrer vor der Kontrolle in den Mannschaftsbus verschwinden dürfen, gemacht haben. Da sollen die denen doch lieber weiter auf die Nerven gehen statt beleidigt zu spielen. Aufklärung ist wichtiger als Sanktionen, die eh keinen interessieren.
...nö.
betrug ist das nicht. ´s machen ja alle. schau´n mer jetzt statt dessen sat1 ohne nachrichten....
[ironic]
"Ich? Wieso ich? Davon weiß ich nichts. Das kann nicht sein", meinte er."
Das sagt alles.
"Ich? Wieso ich?" legt nahe, das im Team gleiche Verhältnisse vorlagen.
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Ich persönlich habe noch nie Interesse an der Tour de Dope gehabt, und da in den letzten Jahren der sportliche Anteil an dieser größten Werbeveranstaltung des Sommers immer geringer wird und dafür die Berichterstattung sich immer mehr um die persönlichen Feindseligkeiten der einzelnen Fahrer und die Frage: "Wer wann, ob und wieviel gedopt hat?" geht, nervt der ganze Rummel nur noch. Außerdem schätze ich mal, das aufgrund der ganzen Qzerelen der letzten Jahre und auch wieder im Vorfeld der diesjährigen Tour die Einschaltquoten nicht mehr auf dem erwarteten Niveau lagen. Da können ARD und ZDF auch die Berichterstattung ohne große Verluste einstellen. Die wirklich Betroffenen sind wieder mal die Sportler, die erst ihre Gesundheit riskieren, dann die Buhmänner sind und sich letztendlich nur noch zum Selbstzweck durch die Landschaft quälen, leider! Da fahre ich dann lieber selber mal eine kleine Runde in der Zeit, das bekommt der Gesundheit besser.
Das richtige Leben erzählt die besten Witze. Als ehemaliger Radrennfahrer und TdF-Verfolger seit Anquetil lache ich Tränen, wenn vor allem die Reporterfritzen (die doch die Szene etwas kennen könnten-dürften-sollten) davon faseln, dass der Radsport wieder sauber werden müssen.
WIEDER!!!!!!!!!
Ich gröle mich krank vor lachen. Sauber war er vielleicht mal in der Schülerklasse B.
Zu van Looys Zeiten streikte einfach das ganze Fahrerfeld, als sie Dopingkontrollen machen wollten. „Ihr könnt ja selber fahren!“ hieß es einfach.
Was glaubt Ihr, warum Leute wie Rudi Altig einerseits elegant drum herum reden, andererseits für die Freigabe des Dopings und Selbstverantwortung sprechen – und dann als Kommentatoren rausgeschmissen werden.
Es ist das alte Lied seit Homer: man löst das Problem, indem man so tut, als gäbe es keins.
Im Moment sind die noch die Blöden, die was zugeben. Die alten Säulenheiligen werden weiterhin verehrt. Die radikale Lösung bestünde darin, dass die alten Helden auspacken, von Merchx bis Indurain. Dann wäre wenigstens der unsäglichen Heuchelei der Boden entzogen.
Aber besten wären offene Worte von Hinault, der immer nur da steht und Hände schüttelt. Als Franzose hätten seine Aussagen doppeltes Gewicht. Riis und andere streichen die Tour-Macker einfach aus der Liste, bei Hinault müssten sie vielleicht mal nachdenken.
Ohne Doping könnt Ihr Radwandern machen. Das ist gesund und gesellig. Und wird auch nicht von der ARD übertragen.
Halali
Dan
Stimmt, je gemächlicher desto besser fürs Programm.
Aber mal was anderes: wenn Du Radrennfahrer bist kannst mir ja mal sagen, ob meine Vermutung so stimmt oder nicht: ich denke ja immer, dass Doping nur die letzten paar Prozent an Leistungsfähigkeit weckt. Die letzten Sekunden, die letzten Kilometer Geschwindigkeit. Aber sonst eigentlich keine allzugroßen Unterschiede in der Leistung fördert. Stimmt das, oder bringt ein gedopter Radprofi gleich 20 - 30% mehr Leistung?
Gruß
App
Also ich war kein Profi, aber ich glaube, die typische Mentalität der Radrennfahrer kann ich ganz gut einschätzen. Es ist ja doch eher ein stupider Sport, was die Vielfalt und Variabilität der Ereignisse betrifft.
Deine Frage kann ich so nicht beantworten, denn das setzt ja voraus, dass man wissenschaftlich erforscht, welche Leistung ein Athlet mit und ohne Stoff bringt. Aber wer forscht schon offen mit Epo oder ähnlichem. Fuentes könnte da vielleicht präzise Daten liefern.
Das Problem liegt wohl eher in der Mentalität der Jungs. Wenn zu meiner Zeit einer eine gute Leistung brachte, hieß es gleich: der hat einen guten Apotheker. Wenn man in der Spitze ist und die Ergebnisse knapp ausfallen, versucht man natürlich, auch das letzte noch rauszukitzeln. Das betrifft nicht nur den Dope, sondern auch das Material – und den Aberglauben. Ich möchte nicht wissen, welche Rituale so mancher im Kämmerchen abzieht, bevor er ins Rennen geht. Amulette, Beschwörungen usw. Bei anderen Sportarten ist es ja nicht anders, zB. Tennis.
Beim Material wird auch ein großer Kult betrieben. Man kann zB. alle Schrauben am Rad austauschen, Stahl gegen Titan, und dabei 200 Gramm einsparen. Ich kannte welche, die haben Löcher in die Bremsgriffe gebohrt und sogar in die Sattelstütze, was nicht ganz ungefährlich ist. Sie haben dabei 50 Gramm gespart, aber die 3 Kilo, die sie zuviel auf der Wampe hatten, haben sie nicht beachtet. Das betrifft natürlich nicht die Spitzenprofis, die alles vom Stall gestellt bekommen, aber die Mentalität ist die gleiche: gerade das letzte 1% könnte es bringen.
Wenn einer wie Jan Ullrich immer knapp Zweiter wird, dann ist die Versuchung natürlich besonders groß.
Also, ich denke, dass Epo schon was bringt, aber in Prozent ist das schwer zu sagen. Siehe oben.
dan
Schiebe es mal hier rein:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID7135014_,00.html
Gruß
Shrek3