Hi,
ist das nicht perfekt für e-Seller, muss man ja keine USt entrichten.

Hi,
ist das nicht perfekt für e-Seller, muss man ja keine USt entrichten.
Der Verkäufer muss eh keine USt zahlen, die zahlt der Kunde. Und ob der Kunde USt-pflichtig ist, hängt von dessen Wohnsitz ab. Helgoland gilt umsatzsteuerrechtlich als Ausland (§ 1 Abs. 2 UStG), daher unterliegen "Importe" von dort zollrechtlich der Einfuhrumsatzsteuer.
Für den Kunden ändert sich also dadurch nichts.
Wenn man verkauft, kauft man gewöhlich zuvor. Folglich wäre die Beschaffung steuerfrei.
Ähm, informiere Dich mal ein bisschen genauer über die Umsatzsteuer! Unternehmen bekommen beim Einkauf bezahlte Umsatzsteuer als sogenannte Vorsteuer von Finanzamt zurück (bzw. verrechnen diese mit der einbehaltenen Umsatzsteuer aus Verkäufen).
Daher ist es Unternehmen ziemlich schnuppe, wie hoch der Umsatzsteuersatz ist - die Steuer bleibt am Endkunden hängen.
Also muss auch der Helgoländer dem Deutschen Steuer beim Verkauf berechnen?
Siehe mein erstes Posting: Pakete von Helgoland aufs Festland werden vom Zoll unter die Lupe genommen - vor allem, wenn dort ein Händler ansässig ist. Für den Empfänger wird dann (ab einem bestimmten Warenwert) Einfuhrumsatzsteuer erhoben. Und da hat derzeit der Händler auf Helgoland tatsächlich noch einen klitzekleinen Vorteil (abgesehen von den horrenden Inselzuschlägen, siehe Crusty): Die Einfuhrumsatzsteuer beträgt immer noch nur 16%.
Erschwerend kommt im genannten Beispiel ja noch was hinzu: Pakete nach Helgoland und wieder zurück auf's Festland sind verflucht teuer. Und dann alles schön mit 'nem Handkarren von A nach B transportieren, Autos sind da ja bis auf wenige Ausnahmen verboten.
Irgendwie ist das hier zwar eine nette Idee, letztlich aber doch eine Milchmädchenrechnung.
Briefe sind überall gleichteuer, und Briefkästen wird es wohl dort auch geben.
Briefe wohl. Aber mal rein der Neugierde halber gefragt: Welches Handelsgewerbe kann man denn betreiben, ohne auf Paketdienste, Speditionen, Kurierdienste angewiesen zu sein? Briefmarken An- und Verkauf könnte klappen. Zahngold An- und Verkauf evtl. auch. Aber dann ist die Liste auch schon wieder fast am Ende angelangt.
Und es macht wohl schon einen Unterschied, ob ein Paket 6,- Euro oder - bei gleichem Gewicht - über 30 Euro kostet. Ich habe eben nur mal spaßhalber bei einem nicht unbekannten Paketdienst nachgesehen, was ein Paket nach Helgoland kostet. Das waren etwas über 32,- Euro zzgl. Mwst. Das gleiche Paket würde von Flensburg nach München nicht ganz 6,- Euro kosten...
Ich will nicht aufdringlich erscheinen, aber meine kaufmännische Ausbildung sagt mir, daß die Nachteile auf die Kalkulation einen erheblichen Einfluß haben werden. Irgendwie ahne ich, warum Helgoland nicht für einen erheblichen Anteil am bundesdeutschen Bruttosozialprodukt veranwortlich ist.
Ich werde dich aber nicht davon abhalten, wenn du dein Glück dennoch dort probieren möchtest und drücke dir heute schon die Daumen, daß deine Ertragsvorstellungen erreicht werden. Allein, mir fehlt der rechte Glaube daran... Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
So, jetzt bin ich aber auch raus aus diesem Thread.
Gruß
Jürgen