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G-8 ? Find' ich gut !

weissnix2 / 19 Antworten / Baumansicht Nickles

Während wir uns hier die Köpfe heiß reden über Krawall und Gewalt von dieser oder jener Seite, tagen die G-8-Größen friedlich und von dem ganzen Getöse völlig unbehelligt in klimatisierten Räumen. Und ich finde das gut. Ich finde es richtig, dass sich die unbestreitbar Mächtigsten und Reichsten der Welt regelmäßig zusammen setzen. Mag sein, dass dabei nichts außer Worthülsen und Absichtserklärungen herauskommt. Viel schlimmer wäre es aber doch, sie würden überhaupt nicht miteinander reden.
Nach dem Krieg gab es die Großen Vier, später die G 7, und jetzt dürfen die Russen auch mitreden - also G 8. Und vielleicht lassen sie später ja auch mal die Leute mitreden, um die es geht, die Afrikaner zum Beispiel.

Was also soll dieses ganze Anti-G8-Gehabe? Attac - der Name ist Programm, auch wenn er eigentlich was ganz anderes bedeutet. Wem nützt es, wenn der G-8-Gipfel attackiert, diffamiert und diskreditiert wird? Und was würde besser, wenn es diese Gipfeltreffen nicht gäbe?

Wer klug ist, kann sich auch schon mal dumm stellen. Umgekehrt wird's schwierig...
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shrek3 weissnix2 „G-8 ? Find' ich gut !“
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... hängt davon ab, zu welchem Zweck man sich zusammensetzt und welche Auswirkungen dies für Mensch, Tier und "Restumwelt" hat.
Man kann sich zusammensetzen, um die Welt noch gewinnbringender auszubeuten (z.B. durch Zölle).
Um Vormachtstellungen noch mehr auszubauen.

Man kann natürlich auch Gegenteiliges beschließen.

Doch wie soll das gehen?
Bei dieser US-Regierung? Mit diesem Putin? Diesem China?

Du vergisst etwas ganz Wichtiges:
Dass wir es hier mit einem Wirtschaftsgipfel der führenden Wirtschaftsmächte in der Welt zu tun haben.
Derjenigen Nationen also, denen es so gut geht, wie sonst kaum einer anderen Nation.
Und obwohl es denen so gut geht, haben sie das Bedürfnis, sich regelmäßig zu treffen und sich untereinander abzustimmen.

Zu welchem Zweck wohl?
Damit es denen etwas schlechter geht oder doch höchstens genauso wie bisher?
Wohl kaum.

Sie sprechen sich ab, sprechen wohl auch beispielsweise über interne bürokratische Ein- und Ausfuhrschwierigkeiten untereinander, reden mittlerweile zwar auch ein wenig über Klimaschutz (weil sie merken, dass dies auch wirtschaftliche Folgen haben wird).
Und schmeißen am Ende ein paar Beruhigungspillen unters Volk in Form von Schuldenerlass von Ländern, von denen sie sowieso nie das Geld zurückerhalten könnten.

Genauso gut könnte man sagen, dass "Erziehung" per se gut ist.
Also auch der letzte Drill? Die völlige Unterwerfung der Frau durch Erziehung?

Gruß
Shrek3


Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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xafford weissnix2 „G-8 ? Find' ich gut !“
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Soso, sie tagen friedlich. Bush und Putin halten wahrscheinlich Händchen, Bush und Merkel angeln gerade höchstselbst das überzählige CO2 aus der Lust und ein Chor aus Bewohnern afrikanicher Staaten trägt ein Loblied auf die Philantropie und Großzügigkeit der Wirtschaftsmächte vor. Alles wird gekrönt durch den Menschfreund Sarkozy, der in einem großzügigen Akt die hoffnungslosen Jugendlichen der Banlieu zu einem Grillfest in sein Anwesen eingeladen hat. Und heute Nacht teilen Bush und Blair dann ihre Bettstatt (okay, das wär sogar durchaus denkbar).

Wogegen die Leute protestieren ist nicht, dass hier 8 Staatsvertreter zusammen sitzen und über ernste Probleme der Welt reden. Es geht darum, dass eine kleine Handvoll mehr oder weniger demokratisch gesinnter Vertreter der Weltwirtschaft hier über das Schicksal der Welt und der Bevölkerung entscheiden und dass der Großteil von ihnen nicht mit Hinblick auf die Menschen und ihr Wohl entscheiden, sondern wirtschaftliches und machtpolitisches Kalkül als Leitlinien haben.

Es geht dabei um Globalisierung und was die Entscheider daraus gemacht haben. An der Grundidee einer Globalisierung als solches ist nichts falsches, das wird wohl auch kaum ein Globalisierungkritiker behaupten. An einer Globalisierung der Märkte und der Finanzen und einer gleichzeitigen Lokalisierung der Bevölkerung jedoch schon. Die Vorteile der Globalisierung in der Form wie sie aufgebaut wurde dienen fast ausschließlich der Industrie, den Medienkonzernen und der Finanzwelt, für diese herrscht Freizügigkeit um global alle Vorteile nutzen zu können. Gleichzeitig werden aus Sicht der Bevölkerung die Märkte jedoch abgeschottet durch entsprechende Gesetze und entsprechende Vorkehrungen.

Ein kleines Beispiel gefällig? Eine Firma kann problemlos ihre Produktion in ein Billiglohnland verlagern, ihre Waren billigst um die halbe Welt karren um sie dann für teures Geld in den (noch) reichen westlichen Staaten zu verkaufen. Die Gewinne kann sie dann problemlos an eine Tochterfirma verschieben und günstigst versteuern. Schadstoffgesetze in den westlichen Industriestaaten brauchen sie nicht zu kümmern, wenn sie in Hinterturkmenistan eine neue Fabrik errichten und ihre Zulieferteile aus aller Welt einkaufen und die Waren in alle Welt verhökern.

Andersrum hat diese Firma aber eine tolle Handhabe dafür zu sorgen, dass die Kunden nicht die Vorzüge der Globalisierung genießen können, denn es gibt ja unter anderem das Markenrecht. Versucht ein schlauer Importeur nun die Produkte im Billigland günstig einzukaufen um sie (immer noch günstig) in den Industriestaaten an die Leute zu bekommen, so helfen die Gerichte und der Zoll bereitwillig dies zu verhindern und das Beste daran, die Bevölkerung zahlt dies auch noch.

Hast Du dich schon einmal gefragt, warum ein Filmstudion problemlos seine Kostüme für Filme in Indien nähen lassen kann, die DVDs kostengünstig in Thailand pressen lassen kann, günstige Statisten an billigen Drehorten nutzen kann, Du aber eine DVD nur mit RC2 auf offiziellem Weg erwerben kannst, wesentlich teurer als in anderen Teilen der Welt und zudem oftmals noch sehr verspätet? Das mag zwar eine Bagatelle als Beispiel sein, demonstriert aber das Prinzip einer GLobalisierung im Sinne des Geldes und nicht im Sinne der Menschen ganz gut.

Eine Globalisierung aus Menschenfreundlichkeit und ein Treffen der Vertreter einer solchen würde wohl kaum zu massiven Protesten führen, eine Globalisierung gegen die Menschen mit ihren Vertretern, die über den Köpfen der Menschen hinweg über das Schicksal der Welt entscheiden aber (zum Glück) schon und ich hoffe, dass es in Zukunft noch mehr Menschen sein werden (aber hoffentlich nicht aus der gewaltbereiten Ecke).

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weissnix2 xafford „Soso, sie tagen friedlich. Bush und Putin halten wahrscheinlich Händchen, Bush...“
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OK, (fast) alles richtig. Zu Deinem Beispiel Billiglohnländer: wovon würden die Menschen in Pakistan oder China wohl leben, wenn sie nicht - zugegeben für ein paar Cent pro Tag, die dort aber zumindest manchmal durchaus zum Sattwerden reichen - für Billiglohn arbeiten könnten? Wem würde es nützen, wenn keine Produkte mehr aus den Billiglohnländern kämen? Nordseekrabben zum Beispiel werden frisch nach Marokko transportiert, dort von Billigarbeiterinnen ausgepult und bei uns zu erschwinglichen Preisen wieder verkauft. Wenn diese Krabben hier von angemessen bezahlten deutschen Arbeitskräften ausgepult würden, wären sie schweineteuer, die Händler würden kaum etwas verdienen und die Frauen in Marokko hätten überhaupt kein Einkommen. Cui bono?

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xafford weissnix2 „OK, fast alles richtig. Zu Deinem Beispiel Billiglohnländer: wovon würden die...“
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Auch alles prinzipiell richtig, aber Du schließt von einem Mißstand auf einen anderen. Ich will definitiv nicht den marokkanischen Krabbenpulern ihr Auskommen streitig machen, so war und ist das nicht gemeint. Aber was bringt das einem Land wirklich, wenn Frauen und Kinder unqualifizierte Arbeiten für einen Hungerlohn verrichten? Die Industrie hat kaum Interesse daran den Lebensstandard und die Bildung in diesem Land zu erhöhen, denn das ginge ja zu Lasten ihrer Gewinnmargen durch daraufhin steigende Lohnniveaus. Im Gegenteil: Steigt Bildung und Lebensstandard und dadurch das Lohnniveau wandert man mit der Verlagerung einfach in das nächst günstigere Land. Einem Land zu helfen gelingt eigentlich nur, wenn die Initiative dazu aus dem Land selbst kommt und sich eigene Wirtschaftszweige etablieren und dieses Land sich selbst um Bildung und Gesundheit kümmert. So wie ansatzweise in Indien passiert, wo sich aber auch zeigt, dass viele Firmen sich aus Kostengründen wieder andere Länder aussuchen. Und auch hier erreicht dieser Fortschritt nur einen geringen Teil der Bevölkerung.

Deswegen schrieb ich ja auch, dass (zumindest aus meiner Sicht) an dem Grundgedanken der Globalisierung erst einmal nichts falsches ist. Er bietet die Möglichkeit globale Probleme was Nahrung, Gesundheit, Umwelt, Lebensstandard und Bildung angeht effizient anzupacken und die Schere zwischen Arm und Reich zu verkleinern, was aber auch Abstriche für uns bedeuten würde. So wie es derzeit jedoch läuft klafft die Schere immer weiter auseinander und der Arme Teil dieser Schere wächst zunehmend, und zwar auch in den reichen Ländern.

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out-freyn xafford „Auch alles prinzipiell richtig, aber Du schließt von einem Mißstand auf einen...“
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Die Industrie hat kaum Interesse daran den Lebensstandard und die Bildung in diesem Land zu erhöhen, denn das ginge ja zu Lasten ihrer Gewinnmargen durch daraufhin steigende Lohnniveaus.
[...] Einem Land zu helfen gelingt eigentlich nur, wenn die Initiative dazu aus dem Land selbst kommt und sich eigene Wirtschaftszweige etablieren und dieses Land sich selbst um Bildung und Gesundheit kümmert.


China "produziert" derzeit Unmengen an Ingenieuren. Viele der Absolventen finden aber (noch) keinen qualifizierten Arbeitsplatz und müssen sich daher mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Das Problem in China ist allerdings, dass das Regime beschlossen hat, eine Wirtschaftsmacht werden zu wollen, koste es, was es wolle. Und solange es genügend "Humanressourcen" (=Arbeiter) gibt, sind der Regierung die Arbeitsbedingungen wohl eher egal.Hier könnte nur Druck von außen den Prozess beschleunigen, eben z.B. durch Strafzölle auf Importe, die nicht nachweislich nach europäischen Standards (Umwelt, Arbeitsbedingungen, soziale Grundsicherung) entstanden sind.

Insofern wäre eine gemeinsame Haltung der Abnehmerländer zu begrüßen - viel Hoffnung habe ich allerdings nicht.

Warten wir mal ab was passiert, wenn die Kosten für Energie (v.a. Öl) so hoch geworden sind, dass sich der Transport der Waren von Asien nach Europa nicht mehr lohnt.
The conspiracy theory of society [...] comes from abandoning God and then asking: »Who is in his place?« (Sir Karl Popper, Conjectures and Refutations, 1963)
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xafford out-freyn „ China produziert derzeit Unmengen an Ingenieuren. Viele der Absolventen finden...“
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Hmmm... alles wahr, aber was hat das mit dem Thema zu tun? China ist komplett ein Sonderfall der Globalisierung.

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out-freyn xafford „Hmmm... alles wahr, aber was hat das mit dem Thema zu tun? China ist komplett...“
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aber was hat das mit dem Thema zu tun?

OK, zweierlei: Erstens wurde in letzter Zeit vermehrt angemerkt, dass eigentlich mittlerweile auch China zum Kreis der G8 (dann eher G9) gehören sollte/müsste. Und zweitens, weil eine solche "gemeinsame Haltung" der Abnehmerländer mindestens die Märkte Europa und Nordamerika beinhalten müsste, um wirksam zu sein. Auf dem G8-Gipfel sind ja doch einige der betroffenen Staaten dabei.
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Anonym xafford „Auch alles prinzipiell richtig, aber Du schließt von einem Mißstand auf einen...“
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Das Thema Globalisierung ist doch nicht erst jetzt entstanden. Seit geraumer Zeit beherrscht das Schlagwort " Globalisierung" die politische Debatte. Zugleich werden mit dem Begriff Zukunftsängste geschürt, während noch weitgehend unklar ist, welche Konsequenzen der Begriff der Globalisierung für den Einzelnen, den Staat oder die Gesellschaft haben wird.

Bedeutet Globalisierung einen Export der Arbeitsplätze in Industrieländern, eine Spirale der sozialen Einschnitte, oder aber beschleunigt sie nur den überfälligen Prozeß der Entwicklung neuer Organisations - und Aktionsmuster auf verschiedenen Ebenen?

Schon lange gibt es Stimmen, die vor den negativen Konsequenzen wirtschaftlicher Globalisierung für das demokratische Gemeinwesen warnen. Schlimmer noch: die vermeintlich oder tatsächlich abnehmende Fähigkeit von Regierungen, die nationale Wohlfahrt entscheidend zu beeinflußen, kann in den Augen der Bevölkerung zu einem gravierenden Legitimitätsverlust der Regierung führen. Meiner Meinung nach ist unsere Regierung auf dem besten Wege dahin.

Ob das sogenannte "deutsche Modell" jemals die Anpassungsfähigkeit haben wird, wie erhofft, bleibt abzuwarten.

Man sollte die Ausweitung der Globalisierung nicht bagatellisieren. Wenn das Ganze auch bis jetzt den Anschein hat, überzeugend wirken zu wollen, so müssen doch die mit ihm verbundenen Herausforderungen erst einmal gemeister werden. Und davon sind wir noch ein gutes Stück entfernt.

mfg

Landoran

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Fetzen weissnix2 „OK, fast alles richtig. Zu Deinem Beispiel Billiglohnländer: wovon würden die...“
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Eine ähnlich geschickte Argumentation wie die Diskussion um die Höhe der Arbeitslosengelder, Sozialhilfe und Niedriglöhne. Damit Arbeit sich wieder lohnt müssen diejenigen die wenig haben noch weniger bekommen und nicht die Arbeitenden mehr nicht wahr? Dies nur damit diejenigen mit traumhaften Gewinnen mehr Steuererleichterungen bekommen und ihre Gewinne weiter ausbauen und die nächste Yacht 30m länger sein kann um vor den Kollegen zu protzen. (Ätsch, mein Schwanz ist viel länger als deiner!) Solche Wichser stellen sich dann hin und erzählen uns Würmern wir sollten spenden für alles Mögliche. Wenn ich diesen unsäglichen Bono nur sehe, dann wird mir übel! (um mal ein Beispiel zu nennen)

Das nennt man das Pferd von hinten aufzäumen, aber das will niemand mehr wahr haben. Du lieferst das beste Argument, warum die Industrienationen immer reicher werden und sie die Drittweltländer immer tiefer in die Schuldenmisere verstricken. Wo kein BSP, da auch keine Steuereinnahmen. Das ist der Grund, warum Firmen! praktisch ganze Staaten besitzen und über ihre Hausbank regieren können und wenn die Länder mucken, dann marschieren Söldner und Militär. Wir erleben gerade die Anfänge von dem gleichen Mist, oder glaubst du, die in über 100 gesetzgebend beteiligten Ausschüssen in Berlin sitzenden Industrievertreter machen das aus reiner Freude an der Politik?
Woher nur die Geldnöte des deutschen Staates wohl kommen?

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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xafford Nachtrag zu: „Soso, sie tagen friedlich. Bush und Putin halten wahrscheinlich Händchen, Bush...“
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Ich nehme mal Bezug auf eine Heise-Meldung:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/90830

Sie haben es also geschafft sich in Bezug Klimaschutz zu einer "bahnbrechenden" Absichtserklärung durchzuringen, man will bis 2050 (!!!) den CO2 Ausstoß halbieren, das ganze aber erst einmal nur als Absicht um dann in der UNO weiter darüber zu feilschen.

Beim Schutz geistigen Eigentums und dem Patentsystem ist da wohl schon wesentlich mehr passiert, da merkt man wirklich, dass sie nur das Wohl der Menschheit im Sinn haben.

Der Handel mit nachgemachten und gefälschten Gütern bedrohe die Gesundheit und Sicherheit von Verbrauchern weltweit, insbesondere in ärmeren Ländern.

Ahja, reine Nächstenliebe und das immer wieder gern ran genommene Argument. An sich auch nicht falsch, mit gefälschten und wirkungslosen Medikamenten wird in der Dritten Welt gutes Geld gemacht, gerade im Fall AIDS. Aber leider ist das nur die halbe Wahrheit, denn Patente bedrohen ebenso das Leben der Menschen gerade in der Dritten Welt.

Zum einen ermöglichen die Patente den Pharma-Firmen für ihre Medikamente nahezu jeden beliebigen Preis zu verlangen, so dass die Medikamente oftmals genau da wo sie gebraucht würden unerschwinglich sind. Das mag wohl notwendig sein um die Forschung in dem Bereich rentabel zu machen, aber man soll bitte Patente und Markenschutz nicht als Segen für die Dritte Welt zu verkaufen versuchen.

Zum anderen ermöglichen Patente auf Genome und gernveränderte Pflanzen Firmen wie Monsanto Bauern in der Dritten Welt nach belieben zu knebeln und sie komplett abhängig zu machen, oder sie ermöglichen Pharmaziefirmen die Forschung in Drittländern an Medikamenten schon an der Basis unmöglich zu machen wenn so fundamentale Dinge wie Gene und Pflanzen patentiert werden dürfen. So hat z.B. ein US Pharmaunternehmen einem Indiostamm den Verkauf einer Pflanze (die dieser Stamm schon seit langen Zeiten kennt) verboten aufgrund ihrer "geistigen Schutzrechte" an dieser Pflanze.

Wes Herren die G8 dient kann man sich also an fünf Fingern abzählen, eine bessere Welt ist es wohl ziemlich sicher nicht.

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shrek3 xafford „Ich nehme mal Bezug auf eine Heise-Meldung:...“
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...wobei bis jetzt nur die Überlegungen (und Gewissenlosigkeit) aus unternehmerischer Sicht beleuchtet wurden.

Beleuchtet man auch noch die nationalen Interessen der G8-Teilnehmer, kommt heraus, dass sie ein elementares Interesse daran haben, dass diese Unternehmen eher noch bedeutsamer werden, weil dies (trotz Steuerverschiebungen, wie weiter oben von xafford zutreffend beschrieben) die Gelder in die Staatskassen spült, mit denen z.B. das amerikanische Streben nach jederzeit möglicher militärischer Präsenz zu garantieren ist...

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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holger47 weissnix2 „G-8 ? Find' ich gut !“
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Und schon die Kommentare der unwissenden Ignoranten, die völlig übersehen, das die G8ler tatsächlich friedlich tagen. Und woher kommen dann die Krawallmeldungen? Ach ja, von den ja auch so friedlichen Demonstranten, die nur Gewalt kennen und selbst die, die nicht gewalttätig sind - wo sind deren konstruktiven Gegenvorschläge?

Nirgends sind die, denn die Damen und Herren der Gegenbewegung haben keine. Erst mal demonstrieren, alles demontieren, und dann finden wir schon eine Lösung - oder auch nicht, Hauptsache, wir sind dagegen.

Und wenn ich dieses heuchlerische Gesülze lese, die armen ausgebeuteten Arbeiter in der dritten Welt. Oh ja, ihr alle kauft ja nicht nach dem Preis einer Ware, sondern achtet immer darauf, dass das Produkt von einem korrekt bezahlten Erwachsenen hergestellt wurde, der dann seine Kinder zur Schule schicken kann. Oh nein, das habe ich wohl verwechselt, ihr kauft ja alle doch noch beim billigsten Anbieter - und ob die Ware unter unwürdigen Bedingungen von Kindern zusammengebastelt wurde, ist jedem doch völlig egal.

Also hört mal auf mit diesem scheinheiligen Getue, wir, ja, WIR, sind alle mitverantwortlich. Da kann man nichts auf 7 oder 8 Regierungschefs abwälzen und sagen, die sind schuld. Nein, so einfach ist das nicht.

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Fetzen holger47 „Und schon die Kommentare der unwissenden Ignoranten, die völlig übersehen, das...“
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Stimmt, du hast uns allen die Augen geöffnet! Jeder der eine andere Meinung hat als sein Regierungschef, oder Arbeitgeber an die Wand, oder ins Lager, bis er sich selber weghängt! (spart Kosten) Damit endlich wieder Zucht und Ordnung herrscht in dieser Welt und die Miesmacher wissen wo sie hingehören! Wo kämen wir da hin, wenn jeder eine eigene Meinung haben wollte. Schließlich sagt die Bildzeitung nur die Wahrheit und RTL und Sat1.

Allerdings gebe ich dir wirklich in einem Punkt Recht, wir alle müssen uns an die eigenen Nasen packen und unter anderem unsere Konsumgeilheit und Energieverbrauch in den Griff bekommen, allerdings wird es nicht einfacher dadurch, dass man sich von seinem monatlich zur Verfügung stehenden Geld nur noch Produkte der Großindustrie leisten kann.
Findest du Leute die Atomraketen bauen und Mord und Totschlag in aller Welt verbreiten wirklich friedlicher, als einen Steine werfenden Demonstranten (der für mich nicht auf einer höheren Stufe steht, als "die"), der sich keinen Lakaien leisten kann, der das für ihn übernimmt? Ach so, ja das machen sie nur zu unser aller Wohl, im Sinne einer friedlicheren Welt. Wie dumm von mir überhaupt zu fragen.

Das wahre Leben ist nicht der Kampf zwischen Gut und Böse, sondern zwischen Böse und noch Schlimmeren!(Joseph Brodsky)
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Schluckauf weissnix2 „G-8 ? Find' ich gut !“
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Schon mal überlegt was der Spaß den Steuerzahler kostet? Alleine die 12 km Zaun haben es auf 12 000 000 Euro gebracht. Der gesamte Gipfel kostet das Zehnfache. Und wofür das Ganze? Für nen Haufen heiße Luft. Schon vor dem Gipfel war z. B. klar das die USA in Sachen Klimaschutz nicht einlenken würden. Diese uneffektiven Gespräche hätte man via Videokonferenz billiger haben können. Aber macht ja nix. Dafür haben wir ja die erhöhte Mehrwertsteuer.

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weissnix2 Schluckauf „Schon mal überlegt was der Spaß den Steuerzahler kostet? Alleine die 12 km...“
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@Schluckauf, weshalb wurde denn dieser Zaun gebaut? Und weshalb wurden 16000 Polizisten nach Heiligendamm geschickt? Um zu verhindern, dass Schorsch Bush aus dem Gehege ausbricht? Den größten Kostenanteil haben doch wohl diese Möchtegerne-Weltverbesserer und Gerne-Krawallmacher zu verantworten, die zwar auch kein Konzept, dafür aber den unbeirrbaren Willen haben, den Gipfel zu stürmen. Und wenn am Ende nur herauskommt, dass der Klimawandel endlich thematisiert und in Afrika 60 Mio. Dollar für den Kampf gegen Aids investiert werden - ich finde, dann hat sich die Sache schon gelohnt.

Fakt ist, dass niemand ein wirklich praktikables Konzept für die komplexen Probleme der Welt(wirtschaft) hat, Greenpeace und Attac schon mal gar nicht, und der schwarze Block sowie die nützlichen Idioten, die den Steinewerfern den Background liefern, erst recht nicht. Also lasst die Leute, die das Sagen in der Welt haben, doch erst mal miteinander reden. Wenn - was zu erwarten ist - außer Gerede und 60 Mio. für Afrika nichts dabei herauskommt, dann kann man ja immer noch meckern. Und meckern können wir ja bestens...

Übrigens: Hitler war auch gegen die Globalisierung. Deutsche, kauft bei Deutschen.....(schnellwegduck)

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gelöscht_189916 weissnix2 „G-8 ? Find' ich gut !“
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Den Jungs und Mädels vom G8 ist das Thema doch eigentlich völlig egal. Da geht es m.E. nur darum, wie man die Interessen der Industrie meistbietend unter dem Deckmantel Klimaschutz verhökern kann. Und wenn sich vielleicht noch ein Hintertürchen auftut, bei dem noch die eine oder andere Steuer erfunden wird, und sei es mal wieder nur beim PKW (wie z.B. Staubplakette usw.), dann führt man das eben auch noch ein, die Möglichkeiten sind ja nahezu unbegrenzt. So z.B bei den CO²-Deputaten, deswegen hat bis jetzt noch nicht einer weniger ausgestoßen, aber die überschüssigen Anteile werden lustig zwischen den Firmen hin- und hergeschoben. So z.B. beim PKW, mit Sicherheit gibt es bereits zig Möglichkeiten, um über Brennstoffzelle, Solarantrieb oder was auch immer ein Kfz zu betreiben, und das auch noch alltagstauglich. Wenn die Hälfte der Entwicklungskosten eines normalen PKW in alternative Antriebsenergien gesteckt würde, gäbe es jetzt schon keine Verbrennungsmotoren herkömmlicher Bauart mehr. Aber wozu soll etwas geändert werden, mit dem sich herrlich verdienen läßt. Die alternativen Antriebe werden dann aus den Schubladen geholt, in denen sie mit Sicherheit schon vor sich hin schlummern (Patentaufkäufe von begabten, aber mittellosen und daher nicht konkurrenzfähigen Erfindern), wenn Öl und Gas so teuer sind, das mit dem "Neuen" schon wieder ein Geschäft zu machen ist. Und leider muß ich auch sagen, wenn "Angie" so an der Umwelt interessiert ist, wieso gibt sie dann Vattenfall die Genehmigung, neue Kraftwerke zu bauen und z.B. in der Oberlausitz neue Braunkohlentagebaue zu erschließen. Da werden dann auch wieder ganze Ortschaften eingeebnet wie in besten DDR-Zeiten, bloß das das damals das Schlimmste war, was es gab. Und wenn es diesmal hart auf hart gehen würde, dann stürbe notfalls auch die Zittauer Schmalspurbahn, die durch die Wende eigentlich gerettet schien, aber wenn es ums große Geld geht, spielt sowas, wenn es sein muß, keine Geige mehr.
Der dritten Welt ist mit solch einem "Event" auch nicht geholfen, denen hilft eigentlich nur, wenn echte Arbeit im eigenen Land entsteht, indem eben industrielles Knowhow dorthin geschafft wird, und indem dort eine funktionsfähige Landwirtschaft aufgebaut wird, die auch den Witterungsbedingungen Afrikas z.B. gewachsen ist. Immer wieder Kredite reinpulvern, mit denen dann die Entwicklungsländer ihre eigenen Produkte kaufen können, wird auf Dauer nicht funktionieren, außerdem bleibt da zuviel Bakschisch auf halbem Wege hängen. Und auch wenn wir alle im Dritte-Welt-Laden shoppen gehen, kommen diese Länder nicht auf die Füße. Da ist eben, wie man so schön sagt, echte Manpower gefragt. Aber daran haben die G8ler auch kein Interesse.
Und China ist sowieso ein Thema für sich, die holen sich ja alles zusammen an Wissen, wo es nur geht, notfalls verscheppert Siemens und Co. auch mal ein paar Patente für´n Äppel und ´n Ei und schmeißt dafür die eigenen Leute auf die Straße, aber das ist ja auch nichts Neues. Der Ausdruck Globalisierung ist sowieso nur ein cooler Ausdruck für Riesenmonopole und deren Auswirkungen und Machenschaften, denn es gibt heute kaum eine größere Firma mehr in der Welt, die nicht irgendwie mit- und untereinander verquickt ist. Und einzelne Firmenanteile werden dann je nach Belieben fusioniert und dann wieder ausgegliedert, Hauptsache dar Aktienkurs stimmt (Heuschreckenmentalität ?!). Vor allem, wenn die Herren der Großindustrie alles billig in der dritten Welt fertigen lassen, damit angeblich die Preise niedrig bleiben, diese aber dann trotzdem ständig steigen, wo ist dann der Differenzbetrag? Bestimmt in der Umweltforschung ;-(

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Tilo Nachdenklich weissnix2 „G-8 ? Find' ich gut !“
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Das wichtigste Ergebnis dieses Gipfels. Herr weissnix, Ihr Name passt!

http://www.stern.de/politik/deutschland/:Die-Seite-Gipfels-Klein-Guantanamo-Rostock/590715.html

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weissnix2 Tilo Nachdenklich „Wenn Weichen gestellte wurden, dann für Guantanamo-light“
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Tja, Tilo, und Dein Name passt leider gar nicht. Du solltest nicht so viel nachdenken - einfach nur denken genügt. Die 8-G-Blockierer behaupten, in in ihrer Mitte (!!!) einen Steinewerf-Polizisten erkannt zu haben, die Polizei bestreitet das. Wer lügt? Natürlich die Polizei. Das ist doch ganz klar. Jedenfalls für Dich und einige andere Oberverdachtsschöpfer. Und weil die Polizei unfähig war, die echten Chaoten festzunehmen, hat sie sich einfach wehrlose Leute von der Straße gekrallt und grundlos eingesperrt. Bestimmt haben sie die dann auch gefoltert. Was meinst Du? Ach nee, sag's mir lieber nicht!

Übrigens: in diesem thread geht es um Sinn oder Unsinn des G-8-Gipfels und nicht um verkleidete Polizisten. Hast Du dazu auch eine Meinung?

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Tilo Nachdenklich weissnix2 „Zur Sache, Schätzchen!“
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"Hast Du dazu auch eine Meinung?"

Ich wäre ja beglückt, wenn Deine Rethorik besser würde.

Kannst Du vielfältig auf diesem Brett nachlesen, bei fehlendem Überblick dann eben entlang meiner Statistik. Auf Forenpostings im Stile eines Provokateurs muss ich ja nicht so präzise eingehen.

Nachlesen - etwas weiter unten - unter der Überschrift "Chronologie einer Falschmeldung"

Fotos aus Klein-Guantanamo

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56878

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