Aber hallo,
wo soll dies noch hinführen, wenn man Leute entlässt, nur damit man den Aktionären noch mehr Gewinnoptionen versprechen kann.
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Aber hallo,
wo soll dies noch hinführen, wenn man Leute entlässt, nur damit man den Aktionären noch mehr Gewinnoptionen versprechen kann.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,524891,00.html
BMW komme derzeit auf eine Umsatzrendite von rund sechs Prozent - Mercedes schaffe dagegen neun Prozent.
6% Umsatzrendite ist nicht sehr viel mehr als es als Verzinsung für Geldanlagen bei Banken gibt. Da ist aber auch das Risiko geringer. Also werden v.a. Kleinaktionäre abspringen, wenn die Rendite nicht besser wird. Das Unternehmen könnte somit in Gefahr geraten, durch Finanzinvestoren wie z.B. Hedgefonds übernommen zu werden.
Irgendwie muss man die Heuschrecken fernhalten.
Zitat:
Die Börse begrüßt den angekündigten Stellenabbau. BMW-Aktien notieren mit 2,8 Prozent im Plus.
Fast die Hälfte der BMW-Stammaktien ist in Besitz der Fam. Quandt. Eine ungewollte Übernahme durch "Heuschrecken" kann leicht verhindert werden.
Natürlich lassen sich durch die Freisetzung von Mitarbeitern am schnellsten Kosten einsparen. Deshalb gehören Massenentlassungen auch zum Standardrepertoire der phantasielosen Leichtmatrosen in den Vorstandsetagen. Allerdings ist dies auch mit den größten Nebenwirkungen verbunden.
Wenn Produktivität und Umsatz stimmen und es wird Personal entlassen, dann ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis Motivation, Arbeitsleistung und damit verbunden auch die Qualität der Produkte nachlässt. Ob die damit verbundenen Rückrufaktionen gut für die Rendite sind, das darf bezweifelt werden.
Anscheinend ist nun Porsche der einzige deutsche Automobilhersteller, der über das nächste Quartalsende hinaus denkt.
Trotzdem hätte man den Menschen dies ruhig zu einem anderen Zeitpunkt, als an Weihnachten mitteilen können!!!
Irgendwann werden dann die Aktionäre ihre BMWs selber kaufen müssen, da sich sonst niemand mehr einen leisten kann.
Vermutlich werden sie ihn irgendwann sogar selber *bauen* müssen...
Volker
... ach wo, das machen doch vollautomatische Roboterstrassen.
Gruss
ChrE
AAAAAAhhhhhhhhhhh,
wenn ich sowas schon wieder lese.
Wenn ich nur so viel essen könnte wie ich k.... wollte.
man man man.
Sch.... Kapitalismus. Das musste mal gesagt werden.
MFG
Würdest Du lieber im Sozialismus leben???
Gruss ChrE
Kommt aufs selbe hinaus, ob nun Kapitalismus oder Sozialismus. Zur Zeit ist der Kapitalismus zu extrem ausgeprägt, ich bin der Meinung, dass sich die Systeme die Waage halten sollten. Denn als Idealform kann keins von beiden existieren, das würde sich der Mensch wohl nicht gefallen lassen.
Klärt mich auf, falls ich Stuss erzähle ;-)
...mir zumindest gefällt es, was du hier schreibst. Es ist vielleicht etwas zu stark vereinfacht, die Realität ist sicher komplexer, aber für meinen Geschmack stimmt die Richtung im Ganzen.
Auch ich schimpfe oft über den Kapitalismus - aber die Rückfrage von ChrE ist berechtigt: Möchte ich deswegen lieber im Sozialismus leben? Keinesfalls!
Ich halte die soziale Marktwirtschaft für eine im Prinzip gute Erfindung. In den letzten zehn, fünfzehn Jahren ist es en vogue geworden, das "Soziale" aus der Marktwirtschaft hinauskomplimentieren und durch ein "Freies" zu ersetzen zu wollen: "Mehr Markt, weniger Staat", "Freie Fahrt für Freie Bürger", "Jeder ist seines Glückes Schmied" - blaah blaah blaah...
Mir scheint aber, dass sich die Waagschale in letzter Zeit allmählich wieder vom militanten Raubtier-Neoliberalismus wegneigt - gut so!!
CU
Olaf
Jedes System hat seine Vor und Nachteile.
Und wenn ich immer wieder ansehen muss wie alles nur noch auf Komerz getrimmt ist, dass das einzelne Leben weniger wert ist als noch fettere Gewinnsteigerungen. Wenn ich sehe wie die Gier nach noch mehr Geld blind für Menschlichkeit macht, und wie es ungerecht verteilt wird, ja dann, dann zweifele ich unser jetziges System an.
Ich sage nicht das der Sozialismus die Alternative ist, es hat mindestens genau so viele Schwächen wie der Kapitalismus, ist aber wenigstens nicht ganz so grausam (ich glaube im Zusammenhang mit dem Thread kann ich das Wort grausam ruhig verwenden).
Es muss doch möglich sein, die Vorteile aus beiden Systemen irgend wie zu vereinigen, unmöglich ist es sicherlich nicht.
MFG
Da der Sozialismus den Profit kürzt, ist der Sozialismus der Todfeind des Kapitalismus. Das wird nie funktionieren. Die soziale Marktwirtschaft funktionierte auch nur solange, wie der Eiserne Vorhang existierte. Seit dem Fall der Mauer wird alles, was auch nur nach sozial oder gar Gewerkschaft riecht, tot gemacht oder defamiert und das selbst von der Politik.
BMW möchte Stellen abbauen, das heißt aber noch nicht, dass Leute - jedenfalls in dem genannten Umfang - entlassen werden.
Tatsache ist wohl, dass zunächst die Zeitarbeitskräfte runtergefahren werden - die sind ohnehin nicht bei BMW angestellt, sondern bei Zeitarbeitsfirmen. Das ist der überwiegende Teil.
Anschließend werden Verträge, die auf Zeitbasis laufen, nicht verlängert. Das ist zwar nicht schön, aber mit einem Zeitarbeitsvertrag rechne ich auch nicht zwangsläufig mit einer Dauerbeschäftigung bzw. muss damit rechnen, dass Verträge nicht verlängert werden.
Verträge von ausgeschiedenen Mitarbeitern (Rente, Altersteilzeit) werden nicht neu besetzt.
Was dann noch überbleibt, und das ist nach Meinung von BMW-Angestellten (da kenn ich einige) nur ein ganz geringer Teil des geplanten Stellenabbaus, man spricht von deutlich kleiner 5% des Stellenabbaus, soll sozialverträglich abgebaut werden, d.h. voraussichtlich eine erweiterte Altersteilzeitregelung bzw. hohe Abfindungen.
Die Mitarbeiter von BMW sehen das Ganze aktuell sehr entspannt.
Olaf, jetzt nach Radio Eriwan, im Prinzip ja, in der Praxis nein. Die Mitarbeiter sind definitiv nicht entlassen. Sie bekommen weiterhin ihr Gehalt - von der Zeitarbeitsfirma, wie bisher auch. Sie bekommen und bekamen von BMW keinen Lohn, da BMW nur die Zeitarbeitsfirmen zahlt, nie die Person.
Die Arbeitnehmer von xxx und yyy (Zeitarbeitsfirmen) sind weiterhin dort beschäftigt, werden aber woanders eingesetzt und bekommen weiter Lohn - also defacto nicht arbeitslos. Oder wurde bestätigt, dass aufgrund des Abbaus von BMW Zeitarbeitskräfte von diesen Firmen gekündigt werden? Ich habe davon nichts gehört.
Den schwarzen Peter haben insoweit zwar Zeitarbeitsfirmen, die lassen sich ihn aber entsprechend köstlicher entlohnen. Der AN der Zeitarbeitsfirma (der übrigens nie direkt - wegen bestimmter gesetzlichen und vertraglicher Vorschriften - bei der zugewiesenen Firma arbeiten darf) verliert gar nichts, außer, dass er bei der Zeitarbeitsfirma ohnehin (meist) unter dem eigentlichen Lohn eines direkt Angestellten liegt. Daran ändert sich aber durch den BMW-Abbau gar nichts. Der AN arbeit dann für XYZ weiter, unter Lohnzuweisung der Zeitarbeitsfirma.