Hallo Leute,
ich war vor kurzem mal wieder in der (kath.) Kirche. Ich muss schon sagen: Die deutschen Kirchen haben schon bessere Tage erlebt. Der Pfarrer erzählte auch, dass er bereits in 3 Gemeinden predigen muss. Es sieht auch so aus, als würden es bald 5 sein.
Meine Meinung dazu:
Die Kirche hatte ja früher großes Monopol gehabt. Die Leute waren arm, lebten einfach, litten unter der Pest, unter Hunger usw. und konnten weder lesen noch schreiben. Das nutzte die Kirche aus und konnte den Leuten ziemlich viel weiss machen (s. z.B. Ablassbriefe, Kreuzzug, Hexenverbrennung). Die Kirchen waren mit Gold geschmückt und sehr teuer gewesen. Genauso wie beim Wirtschaufswunder ließ man alles so, wie es gerade war. Unter dem Motto: So wie's jetzt ist, ist es gut so. Also: man muss nichts mehr verbessern, da schon alles bestens ist. Irgendwann, mit der Reformation, verlor die Kirche immer mehr an "Macht", da die Leute endlich aufgeklärt wurden und seit 30 Jahren kann man beobachten, wie die Kirchen immer leerer werden.
Ich denke, dass das vor allem daran liegt, dass sich die Kirche einfach ausgeruht hat, und gemeint hat, dass so wie es ist, es gut ist. Sie hätten mit der Zeit gehen müssen. Das taten sie zwar einige Zeit, als die geistliche Musik bis hin zur Wiener Klassik immer gleich mit der weltlichen Musik war, aber ab dann koppelten sie sich ab. Und dort sind wir heute: Mittelalterliche Psalme, mittelalterliche Musik. Wenn sie nicht bald eine Reformation einführen, sind die Kirchen bestimmt bald leer.
(ich bin selbst katholisch und möchte mit diesem Artikel nicht die Kirche runtermachen, sondern nur Lösungsvorschläge machen.)
pb
Off Topic 20.481 Themen, 227.570 Beiträge
Hallo play boy,
nun was du aufführst ist ja Gott sei Dank nun schon lange her: "Die Leute waren arm, lebten einfach, litten unter der Pest, unter Hunger usw. und konnten weder lesen noch schreiben...".
Meiner Meinung nach haben sich die Kirchen aber zu weit von den Menschen entfernt. Dadurch das die Kirchen in Deutschland die Kirchensteuer bekommen und damit ständig neues Geld bekommen, haben sie den Kontakt zur Basis verlohren. Dies ist in Ländern ohne Kirchensteuer, die es glaub ich nur in Deutschland gibt, nicht so krass der Fall. Im Ausland müssen Kirchen und Priester von dem leben was sie in der Kirche sammeln. Dadurch kann man dort nicht immer das selbe bringen, dort lebt die Kirche mehr als hier.
Ach nur so geschichtlich. Von der Reformation bis zum Jahre 1976 war es doch noch ein Stück. Aber es ist schon interessant immer wieder zu lesen, dass speziell die erste Alternative zur Katholischen Kirche, die Evangelische, mit am stärksten unter dem Rückgang zu kämpfen hat. Der Artikel: "DER SPIEGEL (28/2006) - 10.07.2006 (7917 Zeichen) KIRCHE : "Es gibt keine Alternative"
Die evangelische Kirche erwartet einen dramatischen Schwund bei den Mitgliedern und den Steuereinnahmen - die Führung drängt deshalb auf drastische Reformen".
mfg
hOORST
Die Kirchensteuer ist das eine,das Programm das andere."Heiratet,seid treu und zeugt kinder" -na sehr toll !!
@hardcore1:
Stimmt. Strategisch ist die Lehre der Kirche an Nachhaltigkeit kaum zu toppen.
Auch die Forderung zur Hinwendung und Orientierung auf den Nächsten (die Nächste...) ist sicherlich sozialer als der materialistische Egoismus, der sich als aktuelle Weltanschauung mehr und mehr bei uns durchsetzt.
Man muss objektiv festhalten, dass die Lehre der (christlichen) Kirchen überwiegend als sozial unschädlich eingestuft werden kann.
Fakt ist aber auch, dass Christen zunehmend nicht mehr die Kirche als Gemeinschaft empfinden, sondern als starre und kompromislose "Organisation", ein Verein, dem man nicht angehören muss.
Tja, und wenn Du in einem Verein aktiv sein solltest, wirst Du sicher ja auch den Mitgliederschwund dort feststellen....
Vielleicht müssen die Katholen Klinsi zum Papst wählen oder die Reformis zum Sprecher des Zentralrats.....
Ich sehe den Grund, dass die Kirchen immer leerer werden, darin dass sich die meisten Leute langweilen.
Das ganze Kirchengedöns ist stinklangweilig. Wen (ausser die älteren Generationen) interessiert das denn überhaupt noch?
Man sollte hingehen, und die ganzen überlieferten Schriften und was weiss ich noch, etwas moderner und ansprechender verpacken, sodass sich auch junge Leute dafür interessieren könnten.
Hallo,
da muss ich dir aber mal wiedersprechen. Wenn du sagst "Das ganze Kirchengedöns ist stinklangweilig". Dann kann das ja für dich stimmen. Ich finde Theologie und andere Religionen spannend, obwohl es in meinem Weltverständnis keinen Platz für eine Gottfigur gibt. Ich sehe es eher so als das diejenigen die den Glauben vermitteln sollen dieses "stinklangweilig" tun. Da könnte echt mal etwas mehr Pepp a la Blues Brothers: "Wir sind in göttlicher Mission" rein.
"Man sollte hingehen, und die ganzen überlieferten Schriften und was weiss ich noch, etwas moderner und ansprechender verpacken, sodass sich auch junge Leute dafür interessieren könnten.", auch das ist in meinen Augen keine Alternative. Ich meine andere Religionen sind viel älter schaffen es aber trotzdem besser die Menschen zu motivieren. Ich denke zB auch an den Islam (zwar net vom Alter, aber die Menschen sind da ja doch sehr aktiv. Zumindest mehr als vergleichbare Christen). Wie sollten denn diese Schriften aussehen? Sollten sie in der neuen jugend Assisprache abgehalten werden? Oder für PC Freaks mit PC Begriffen gespickt sein? Nein, da kann die Lösung nicht liegen. Es ist mehr so das den Menschen die Bedeutungen der Religiösen Texte unverständlich sind. Und deshalb sind wir auch so überrascht von Religösen Fanatikern und wissen nichts mit denen anzufangen.
Ich würde dich, da du dich ja in der Materie auszukennen scheinst, einfach mal bitten einen Text den du überarbeitungswürdig findest zu nennen. Nur einen.
mfg
hOORST
nun ja das ist geschmackssache.
meine meinung ist halt, dass es zwar an sich wichtig ist, den glauben beizubehalten und weiterzugeben (ich bin selber katholisch), aber ich finde man sollte das alles etwas moderner gestalten.
die kirchengesänge z.b. klingen wie trauerlieder, die texte sind so geschrieben, dass sich menschen (ich denke verstärkt jetzt an die heutige jugend) zu tode langweilen, weil das alles so schwere kost ist.
frag mal nen 16 jährigen nach dem thema "kirche". da weiss keiner was da so abgeht.
die ganzen religionen sollten mal etwas modernisiert werden.
Für was brauche ich das Bauwerk Kirche ?
Wenn ich beten will kann ich mich auch zB. unter einen Baum setzen das ändert nichts
am Glauben und nichts am Gebet und ist vielleicht eine Spur ehrlicher .
Gruß aldixx
Was mich speziell an der kath. Kirche so nervt sind die Gebetstexte während der Messe. Entschuldigung hier, Verzeihung da, armer Sünder, Bitte um Erlösung. Man kommt sich ständig als armer niederträchtiger Wurm vor und erniedrigt sich permanent selbst. Aufstehen - hinsetzen - aufstehen - knien - wieder rauf - wieder runter. Da hab ich keinen Bock drauf.
haha,ganz billige Psychologie ist das.Nur wirken tuts jetzt leider nicht mehr.
Hm, Kirche, darüber läßt sich ja immer wieder trefflich streiten.
Ich bin getauft, konfirmiert und kirchlich getraut. Ich gehe, abgesehen von Beerdigungen, Hochzeiten, Taufen oder Konfirmationen, ein Mal pro Jahr in die Kirche - Weihnachten. Wenn ich da bin, dann bin ich es gerne.
Ich empfinde die traditionellen Handlungen des Gottesdienstes nicht als lästig - im Gegenteil, ich finde es bei den Katholiken sogar noch feierlicher. Das Procedere des Gottesdienstes upzudaten und dem Zeitgeist anzupassen, wäre sicher nicht vergleichbar mit dem, was mir lieb ist.
Würde ich mich eines Tages aus der Kirche verabschieden, dann sicher nicht wegen der Kirchensteuer. Kirche ist mit ihren Aufgaben ja auch ein Stück Solidargemeinschaft und das finde ich gerade heutzutage wichtig.
Jeder soll tun und glauben, was er will. Ich jedenfalls werde mit Sicherheit kirchlich beerdigt und auch das will ich so.
Das sagt jemand, der den eigenen Konfirmationsgottesdienst zum Gähnen und die eigene Konfirmation zum Kotzen fand. Der genug bekloppte Pastoren und Regeln der Kirche kennengeklernt hat. Bei meiner Trauung durfte nicht mal fotografiert werden!
Kirche und seine Angestellten sind sicher streitbar! Auf Kirche verzichten möchte ich aber nicht. Ich würde nicht annehmen, dass Gott dort wohnt, doch da erinnere mich mal wieder an den alten Herrn.
Als ich vor Jahren, nach einem Motorradtreffen, direkt Sonntags Morgens in den Gottesdienst kam.
(Ich hatte die Nacht durchgefahren und war noch in vollem Schwarzleder-Ornat)
Verweigerte mir der Pfarrer die hl. Kommunion.
Montags bin ich dann ausgetreten aus dem "katholischen Verein"
Das hat aber einen Freund von mir, er ist evangelischer Pfarrer, nicht davon abgehalten uns trotzdem zu trauen.
Obwohl doch weder ich, noch meine Frau einer Kirche angehören.
Ich sage zu Gott und Pfarrern:
Der Chef ist gut, nur sein Bodenpersonal ist mangelhaft!
triker
was ist denn das für ein pfarrer? der hat wohl die bibel nicht gelesen :-)
Welchen der Pfarrer meinst du?
Den der mich nicht an der Kommunion hat teilnehmen lassen, oder derjenige der mich getraut hat.?
Ich habe für mich entschieden, dass ich diesen bisweilen unangenehmen Stachel "Kirche" in meinem alltagsverwöhnten Wohlstandshintern benötige, damit ich nie vergesse, dass um mich herum eine große neue schöne Scheinwelt gebastelt ist, aus der ich dann fürchterlich alleingelassen ins Nichts falle, sobald ich nicht mehr "in" bin oder mein kaum updatefähiger Organismus irreparable Abnutzungserscheinungen aufweist.
In der Kirche kann ich -sofern ich es will- die seit 2000 Jahren fortwährend aktuellen Themen um das gemeinschaftliche Leben, die Verantwortung (auch für andere) oder den Umgang mit dem eigenen Lebensende meiner Lebensrealität gegenüberstellen - ich erschrecke oft, wenn ich merke, wie schnell ich anstelle intensiver Problembewältigung ich nach schnellen, einfachen Kurzzeitlösungen suche.
Midlife-Crisis ? Müsste eigentlich schon lange vorbei sein -, ich befürchte fast, es handelt sich um die zeitweilig auftretende Wahrnehmung der Realität.
Aber -und das ist beachtlich- ich bin damit offenbar nicht alleine. Sofern man sich traut, darüber zu sprechen, dann findet man gerade bei den "einfach gestrickten" Kirchgängern die interessantesten Gesprächspartner.
Natürlich gibt es in den Kirchen mindestens genau so viele Deppen, wie sonstwo - unser Pastor hätte sich sicher nicht am Lederkombi gestört (es sei denn, das Visier am Helm hätte gehindert...)
Ich denke, dass mancher hier ein überkommenes Kirchenbild mit sich herumträgt und leider nicht einmal mehr abprüft, ob diese Gemeinschaft nicht durch eigenen Beitrag (auch für andere) wieder einen breiteren Wert gewinnt.
Ich habe dies bei meinen (zwischenzeitlich erwachsenen) Kindern sehr anschaulich vorexerziert bekommen - die Jugendgemeinde florierte, die Restgemeinde dümpelte lahm und selbstverliebt in eigene Eitelkeiten vor sich hin..
Und das tun wir irgendwie alle, oder ?