Ich möchte mich nicht an der der Diskussion guter Jude, böser Jude und guter, oder böser Palästinenser beteiligen. Ich möchte jetzt mal ein paar Punkte, die ich so im Kopf habe hineinstellen und wer Lust hat kann sich näher dazu informieren.
Ich bringe an dem Konflikt einfach nicht genug Interesse auf, um mich Stunden lang durch solche Berichte zu wälzen. Es sind Sachen, die ich im privaten Bereich, oder in der Arbeit erfahren habe. (einige natürlich auch über die Medien)
-Da wird einem Volk ein anderes vor die Nase gesetzt und ihnen verklickert, dass dies jetzt ihre neuen Nachbarn wären und dieses Land jetzt denen gehören würde. Ein Volk, von dem man weiss, dass es evtl. schon seit Jahrtausenden, angeblich sollen sie die Nachfahren der Phillister sein, mit den Palästinensern verfeindet ist. (Konfliktpotenzial? Aber woher denn!)
-Dieses Volk Israel, welches überall auf der Welt nicht in Frieden leben konnte schnappt sich die Sahnestückchen und baut damit und entsprechender weltweiter Unterstützung eine florierende Wirtschaft und damit seinen Staat auf.
-Das Volk der Palästinenser ist eines der unbeliebtesten, wenn nicht gar das unbeliebteste islamische Volk (den kleinen Prozentsatz Christen übergehe ich, Verzeihung) der arabischen Welt. Warum genau das so ist, weiss ich nicht, allerdings habe ich wissentlich noch keinen Palästinenser kennen gelernt, den ich über einen längeren Zeitraum leiden konnte. (waren nicht so wirklich viele, aber es prägt irgendwie doch) Ich habe mit Türken und Arabern darüber geredet, die sagen, dass das Volk der Palästinenser unzuverlässig sei, dass sie Verträge brechen und einem in den Rücken fallen, sobald man sich umdreht. Im Oman haben sie jedesmal nur abgewinkt, wenn ich dieses Thema angesprochen habe. Sie scheinen also vom Status her ähnlich zu stehen, wie die Zigeuner in Europa.
-Was die Palästinenser im Libanon angerichtet haben, als Dank für die Aufnahme als Flüchtlinge, ist ja bekannt. (wobei dies jeder Palästinenser als Propaganda abstreitet, der etwas auf sich hält)
-Jetzt bietet der eine Sympathieträger dem Anderen an, dass er ja für ihn arbeiten könne, weil man erkennt, dass sich das Konfliktpotential noch deutlich erhöhen könnte, sollten die anderen vor dem nahrungstechnischen Nichts stehen.
Dass die Bezahlung sich nicht auf dem Niveau der Staatsbewohner bewegt ist eh klar.
Dass diese Menschen täglich und absichtlich bei der Grenzüberquerung gedemütigt werden auch. Man muss ja schliesslich Oben und Unten abklären.
Da lässt man z.B. Männer vor überfüllten Bussen sich bis auf die Unterhose ausziehen, obwohl man genau um die Wirkung auf einen islamischen Mann weiss. Ein Kollege aus Nablus musste erst 3 Tage lang warten, bis man sich gnädigerweise bequemte ihn in seine Heimatstadt zu lassen. Wohlgemerkt an einer popeligen Grenzstation, nicht auf dem Flughafen. Er erklärte mir, dass dies durchaus gängige Praxis sei und sie dann in den umliegenden Bergen Patrouillen durchführen, um die Leute aufzugreifen, die sich das nicht gefallen lassen und über die grüne Grenze gehen wollen. Da werden Kinder aus ihren Klassen verhaftet, ohne dass etwas vorliegen würde, usw. usf...
Fazit, Israel gibt sich wirklich nur jede erdenkliche Mühe, sich auf palästinensischer Seite unbeliebt zu machen.
-Jetzt habe ich also ein Volk, welches nirgendwo eine Lobby hat und von nirgendwoher ernsthaft unterstützt wird. Dieses Volk ist zusätzlich von seinem als Todfeind empfundenen Nachbarn stark abhängig. Dieses feindliche Volk kann nun ganze Dörfer ausradieren, oder Flüchtlingslager mit Alten, Frauen und Kindern, darüber regt sich niemand länger als ein paar Tage auf. Jeder Versuch sich gegen solche Willkür zu wehren wird von der gesammten Weltöffentlichkeit massivst unter Beschuss genommen.
-Nachdem nun aus Sicht der palästinensischer Seite fest steht, dass die Eindringlinge weder an einer Verbesserung der Zustände gelegen ist, noch die Siedler an Annexion gehindert werden überlegt man sich die zu Gebote stehende Taktik. Welche Chancen bleiben, wenn man aus der islamischen Welt nur wenig unterstützt wird und sich einem Feind gegenüber sieht, dem offenbar alles gestattet wird.
Ein Krieg ist nicht zu gewinnen, auch Flugzeugentführungen sind nicht besonders wirkungsvoll, also versucht man es mit Selbsmordattentätern. Weniger weil man es besonders toll findet, den eigenen Nachwuchs zu zerfetzen, sondern weil man keine andere Möglichkeit mehr sieht. Friedensverhandlungen bringen hier niemanden mehr weiter, weil immer irgend einer torpediert.
Ich für meinen Teil denke, dass es hier weder Gut, noch Böse gibt, Naja, eher nur Böse, wenn man sich die Auswirkungen ansieht. Die einzige Chance die ich sehe, wäre die gesammte Region zu isolieren und zwar so, dass die Feinde gezwungen sind miteinander auszukommen, um beide überleben zu können. So a la Palästina und Israel gemeinsam gegen den Rest der Welt, weil sonst beide untergehen. Ich weiss, dass das utopisch ist, eine andere Lösung will mir aber nicht einfallen.