Ich rede nicht vom Fußvolk. Mein Favorit seit heute (n-tv-Interview):
CHRISTIAN WULF (Ministerpräsident von Niedersachsen)
Er findet Friedrich August von Hayek (Ökonom, Gesellschaftstheoretiker) ganz toll und behauptet frech, der sei KEIN Neoliberaler.
www.hayek.de/frames/zitate.html
www.mehr-freiheit.de/idee/hayek.html
www.sozialistische-klassiker.org/diverse/Div14.html
www.udo-leuschner.de/liberalismus/fdp34.htm
So was geht bei n-tv unhinterfragt über den Sender. Damit hat n-tv jede Reputation verloren. Ich glaube da hat stattgefunden, was in vielen Zeitungen schon längst Realität ist. Scheinbar redaktioneller Text ist einfach schlicht Werbung. Ich vermute mal ganz intuitiv, dafür wird irgendwie indirekt bezahlt. Nach dem Krieg hat man die deutschen Journalisten "umerzogen"; man hat ihnen investigativen Journalismus beigebracht, jedenfall in Rundfunk, Fernsehen und den wichtigsten Zeitungen. Von dieser Umerziehung ist nichts mehr übrig. Typisch geistig-moralische Wende. Ich finde es ist so ne Art journalistischer Schiedsrichterskandal.
Bin mal neugierig wie lange der berechnende Traumtänzer Wulf mit dieser Tour durchkommt, sich "die Wetten manipulieren lassen".
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"...Wer ist der dumm-dreisteste deutsche Politiker?..."
falsche frage. ersetze "der" durch "die".
liste (unvollständig)
* schröder
* fischer
* clement
* eichel
* wie heißt der verkehrsminister?
oder anders gesagt - in welchem universum lebst du eigentlich?
;-)
erstmal finde ich wulf nicht den schlechtesten,auch nicht in seinen anschauungen.da haben wir weit schlechteres in den Ämtern sitzen.Ob man Hayek nun als Neolibealen bezeichnet oder nicht,ist unerheblich.richtig finde ich es in jedem Fall,wenn Politiker die Ideen von freiheit und Liberalismus hochhalten in dieser zweit-DDR hier.Jederzeit lieber das als wenn man hören muß,daß figuren wie schily die Leute von vorne bis hinten ausschnüffeln wollen,siehe threads hierzu.Und das beschämende ist,das hier kaum Wiederstand erfolgt,man kann diesem volk scheinbar nach belieben seine Grundfreiheiten wegnehmen,keiner wehrt sich,solange es nur genug wohngeld und staatsknete gibt.Also,mit Hayek hab ich da überhaupt keine Probs.
Was du da mit ntv und Journalismus sagen willst,ist mir unverständlich.
ntv hat schon länger an seriösität eingebußt, und zwar seit selbst dort abends "hoch intellektuelle" quizsendungen laufen.
hab ja seit 2 jahren kein tv mehr 8nur noch zdf über zimmerantenne :)), und jedesmal wenn ich bei bekannten die glotze anmach, ist ein weiterer schritt auf der skala (nach unten) erreicht.
es kommt der tag, da werden auch ard und zdf 0190er nummern dauerschalten, die werbe-gesponsorten wetternachrichten hamm wir ja schon.
mfg
ach, solche Threads reizen doch nur zu parteipolitischen Ergüssen und einäugiger Blindheit auf.
garfxyz, wofür war der nochmal Minister?
"So was geht bei n-tv unhinterfragt über den Sender. Damit hat n-tv jede Reputation verloren."
Mein Gott, findest Du das jetzt nicht etwas übertrieben bzw. theatralisch ? Sorry, aber in Zeiten von "Dschungel- TV " gibt es besseres zu tun, als sich über redaktionelle Schlamperei der geringeren Art von N-TV aufzuregen.
"Scheinbar redaktioneller Text ist einfach schlicht Werbung."
Das ist Blödsinn, sorry. Wenn Du meinst, redaktioneller Text wird zusehens hinsichtlich der Auflage opportunistischer , hast du sicher recht. Aber in welchem Kausalzusammenhang diese These mit deiner Feststellung stehen soll , dass die Redaktion von N-Tv evtl. Schwachsinn, den ihre Interviewpartner von sich geben, unkommentiert läßt, ist mir schleierhaft.
Deine Gleichnung sieht so aus:
Interviewpartner sagt Unsinn, Ntv berichtigt ihn nicht = Werbung ? Komische Logik.
Dir wäre wahrscheinlich eine Medienlandschaft lieber, die jedem genau vorschreibt wie man bestimmte Ereignisse zu deuten hat. Und zwar so, wie DU dir das vorstellst, dass es zu sein hat.
"Ich vermute mal ganz intuitiv, dafür wird irgendwie indirekt bezahlt."
Ja genau. Es wird also dafür bezahlt, dass man seinen Interviewpartner nicht berichtigt. Damit das Sinn ergibt, müsste freien Medien die Aufgabe unterstellt werden, eine ganz bestimmte politische oder moralische Linie vertreten zu MÜSSEN. Das widerspricht dem Terminus "frei" .
"Nach dem Krieg hat man die deutschen Journalisten "umerzogen"; man hat ihnen investigativen Journalismus beigebracht, jedenfall in Rundfunk, Fernsehen und den wichtigsten Zeitungen. Von dieser Umerziehung ist nichts mehr übrig"
Da platzt einem ja der Kragen. Wenn diese Aussage nur Unfug wäre, würde ich gar nichts sagen. Aber sie ist perfide Propaganda. Glaub ja nicht, dass das hier niemand erkennt. Der Subtext dieser deiner Aussage ist: Die Oberflächlichkeit der heutigen Medienlandschaft hat damit zu tun, dass die Verantwortlichen ihre "umerziehung" über Bord geworfen haben und jetzt wieder Faschisten sind. Wenn Du das nicht gemeint hat (was ich bezweifle), dann nimm zur Kenntnis, dass diese Formulierung, freundlich ausgedrückt, unglücklich ist. Und wieder stellt sich mir die Frage: Wo ist der Kausalzusammenhang zu der Verfehlung von Wulf ?
"Typisch geistig-moralische Wende."
Da ist gar nichts "typisch". Mit diesem kurzen Satz suggerierst Du, bestimmte Fehlentwicklungen in der Medienlandschaft der heutigen Zeit, ließen sich in bekannte Muster einordnen. Welche denn, wenn ich fragen darf ? Ganz genau ? Das Wort "Wende" im Zusammenhang mit "Moral" ist sogar noch perfider. Es appelliert an den moralisch konservativen Status Quo und suggeriert, dieser sei in großer Gefahr- weil Ntv es nicht "gewagt" hat, Christian Wulf zu korrigieren ? Hilfe !
"Bin mal neugierig wie lange der berechnende Traumtänzer Wulf mit dieser Tour durchkommt, sich "die Wetten manipulieren lassen"."
Mir ist mal ein Wulf lieber, der irrt, als jemand der manipulativ seinen Mitmenschen etwas als Wahheit verkaufen will, das nichts mit der Realität zu tun hat - oder nur mit Ideologie. Das machst Du hier permanent, weißt du das eigentlich ? Du betreibst Propaganda. Und es ist mir schleierhaft warum.
Gruß
Da fällt mir doch sofort Robert Altmans Film "Der Gesundheitskongress" ein. James Garner heißt in dem Film Harry Wulff mit Doppel F. Seine Ex-Frau krebst als Gloria Burbank durch den Film, sie hat sich wegen des Doppel-F scheiden lassen.
Poltitiker sind Vorbilder und Bilder hängt man auf.
Greetz!!
>>> Poltitiker sind Vorbilder und Bilder hängt man auf.
*grins*...
Was ist der Unterschied zwischen Politiker und Telefon ??
Telefon hängt man auf, wenn man sich verwählt hat... ;-))
Da sollte man doch Politiker und Telefone gleich stellen.
Greetz!!
Christian Wulff sagt die Unwahrheit
Halten wir erst mal fest, Christian Wulff hat die Unwahrheit gesagt. Man könnte auch von einer fundamentalen Lüge sprechen, müsste dann aber nachweisen können, dass er es absichtlich gemacht hat, sonst drohen juristische Konsequenzen.
Mir graust davor, dass mit Christian Wulff jemand Kanzler-Kandidat der CDU werden soll (später mal), der politisch weiter rechts steht, als Franz Josef Strauss. Und der sich über sowas wie soziales Gewissen grinsend lustig macht. Der bringt ja sogar Blüm, Geisler und Seehofer zum Wut-schnauben; da vergessen die jede Parteidiziplin.
Hayek, Milton Friedman und ihre Schüler haben das Pinochet-Regime in Chile möglich gemacht, die wirtschaftliche Unterstützung gesichert. Auch die Namen Thatcher, Reagan und 2 x Bush stehen für diese Richtung.
Meine Kritiker in diesen Thread mokieren sich darüber, ich würde fälschlich unterstellen, die Dinge wären mal anders gewesen. Sie waren anders.
Franz Strauss wurde noch von den arschkriechensten Journalisten nach Menschenrechten gefragt, wenn er nach Chile reiste.
Hayek steht nicht nur für ein plünderndes Wirtschaftssystem, er steht auch für eine radikale autoritäre Gesellschaftsveränderung, wie sie ja wohl auch Schily (Telefondatenspeicherung) vorschwebt. Ich sage nicht, dass die neue "Konservative Revolution" (feststehender politischer Begriff) auf die CDU beschränkt ist, von wegen!
Jedem politischen Journalisten, der nicht seinen Tag verpennt, ist Friedrich August von Hayek seit 20 Jahren - oder auch viel länger schon - ein (Krawall-) Begriff. Das darf man ruhig als Dogma nehmen...so wie jeder Computerfachmann Intel und Microsoft kennt.
Und was schreibt dieser Hayek, dieser "Reform"-Papst ? Ich zitiere mal aus den oben verlinkten Dokumenten, die teilweise von Hayek-freundlichen Seiten stammen:
Zuerst ein Zitat basierend auf einem unhistorischen Freiheitsbegriff, der - würde man ihn ernst nehmen - Verbrechern und Faschisten Tür und Tor öffnet. Hayek beginnt mit einem nachvollziehbaren Satz, um ihn im Nachsatz in Unsinn zu verkehren:
"Die Freiheit (kann) nur erhalten werden ..., wenn sie nicht bloß aus Gründen der erkennbaren Nützlichkeit im Einzelfalle, sondern als Grundprinzip verteidigt wird, das der Erreichung bestimmter Zwecke halber nicht durchbrochen werden darf....
Eine wirksame Verteidigung der Freiheit muß ... notwendig unbeugsam, dogmatisch und doktrinär sein und darf keine Zugeständnisse an Zweckmäßigkeitserwägungen machen."
Merken wir uns das und schauen wir auf ein anderes Zitat, bei dem er in die Gegenrichtung argumentiert:
"Das Verständnis für und der Glaube an die Freiheit sind in hohem Maße dadurch zerstört worden, daß die Bedeutung des Wortes so ausgedehnt wurde, daß es jeden klaren Sinn verloren hat."
Kommentar:
Grenzenlose Ausdehnung des Freiheitsbegriffes mag für bestimmte Kreise in Gesellschaften ja zutreffen; allein sein Satz steht in krassen Widerspruch zu dem oben von mir als unsinnig bezeichneten Satz, indem er Freiheit schlicht als Grundprinzip ausgweitet sehen möchte.
Halten wir fest: Wortgeklüngel mit Imponierbegriffen, schreckliches Zeugs, keine sauberen Thesen, sondern Sätze mit vielfältigen problematischen Bezügen. Disziplinlosigkeit des Denkens wie...bei Adolf Hitler. Widerspruchsfreiheit wird nicht mal versucht (als Programierer wäre er ne absolute Null, er würde vermutlich ständig Deadlocks verursachen). Disziplinlosigkeit des Denkens, also Volontarismus ein grundlegendes Phänomen in Faschismus und Stalinismus.
Was er also an wohltönenden Phrasen absondert, hat kein Prinzip und ist nicht ernst zu nehmen. Er ähnelt darin Leuten wie Rudolf Steiner, der dümmliche rassistische Hetze abgesondert hat und sich gleichzeitig ausführlich gegen den Rassismus wandte. Gierig nach Aufmerksamkeit, unerträglich opportunistisch, sollen sich die anderen mit Widersprüchen rumschlagen. Wir haben keine großen Geister vor uns, das könnten höchstens antiintellektuelle Spießer annehmen, die keine Beurteilungskriterien kennen (wollen) und in Personen wie Hayek (oder Steiner) das Wahre Gute und Schöne hineinprojezieren, weil diese Leutchen halt auch Wohlklingendes abgesondert haben.
Im folgenden schmeißt Hayek persönliche Verantwortung, Altruismus und Moral über Bord. Die rethorische Methode ist die - wenig glaubhafte - Differenzierung nach Situationen. Er begibt sich damit - so dramatisch schlicht muss man es sagen - mit den Satanisten auf eine Stufe. (Wir erinnern uns an so manche Nickles-Debatte; die eigentlichen Vorbilder der Faschisten und Neoliberalen sind die perversen Satanisten...sage ich):
Freiheit und "Altruismus"
"Allgemeiner Altruismus ist .... sinnlos. Niemand kann sich wirklich um alle anderen kümmern; die Verantwortungen, die wir übernehmen können, müssen immer partikulär sein, sie können nur jene betreffen, von denen wir konkrete Tatsachen wissen und mit denen wir uns entweder durch Wahl oder durch besondere Umstände verbunden fühlen. Es gehört zu den fundamentalen Rechten und Pflichten eines freien Menschen, zu entscheiden, welche und wessen Bedürfnisse ihm am wichtigsten erscheinen."
(Die Verfassung der Freiheit, 3. Aufl., Tübingen 1991, S. 98)
Freiheit und Moral
"Es ist eine Tatsache, die all die großen Vorkämpfer der Freiheit, außerhalb der rationalistischen Schule, nicht müde wurden zu betonen, daß Freiheit ohne tief eingewurzelte moralische Überzeugungen niemals Bestand gehabt hat und das Zwang nur dort auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden kann, wo zu erwarten ist, daß die Individuen sich in der Regel freiwillig nach gewissen Grundsätzen richten."
Freiheit und "Egoismus"
"Das Ideal, daß es den Menschen erlaubt sein soll, ihre eigenen Ziele zu verfolgen, wird oft dahin mißverstanden, daß er dann ausschließlich seine egoistischen Ziele verfolgen wird oder sogar soll. Die Freiheit, seine eigenen Ziele zu verfolgen, ist jedoch für den altruistischen Menschen, in dessen Wertskala die Bedürfnisse anderer Menschen einen sehr hohen Platz einnehmen, ebenso wichtig wie für den Egoisten. Es gehört zu der Natur des Mannes (und vielleicht noch mehr der Frau) und bildet die Hauptgrundlage seines Glückes, daß er das Wohlergehen anderer zu seiner Hauptaufgabe macht. Das ist eine der uns offenstehenden Möglichkeiten und oft die Entscheidung, die im allgemeinen von uns erwartet wird."
(Die Verfassung der Freiheit, 3. Aufl., Tübingen 1991, S. 97)
Kommentar:
Niveau eines Sonntagspredigers mit besonders schlichtem Gemüt...oder Hintergedanken. Das wird nur wirklich ahnungslosen Lesern harmlos erscheinen, also solchen, die sich nie mit dem Thema auseinandergesetzt haben (Computer-Analogie TCPA) oder die völlig unintellektuell sind. Es wäre schön, wenn Computer-Freaks mal ähnlich analystisch und vorausschauend - aber auch mit der Historie im Hinterkopf - auf die Politik blicken würden, wie sie es beim Beobachten des Betriebssystemmarktführers gelernt haben.
Zum Thema,
ähnlich wie die Satanisten, geht Hayek ganz freundlich davon aus, dass der Verzicht auf verbindliche Werte (Gegenbeispiel ist schön umgesetzt in Robert Altmans Film "Short Cuts"), diese letztlich nicht beeinträchtig, weil sie naturnotwendig - vermutlich bei der Mehrheit - weiterexistieren. Das bleibt jedem überlassen und viele Menschen sind ja glücklich, wenn sie gut sein können. Ich kann nur sagen, wer an solche Beruhigungspillen glaubt, dem ist nicht zu helfen. "People all over the world are good, people all over the world ain't bad..." dieser Songtext von Jonathan Ritchman ging mit immerzu durch den Kopf , als ich am 11. September Fernsehen guckte. Der Text stimmt nur, wenn die Menschen etwas empfinden, Sadisten empfinden nichts. Hayek will beliebiges Empfinden (natürlich auch Handeln, weitgehend) sanktionsfrei stellen, die Dinge würden sich schon regeln. Natürlich regeln sie sich...wenn wir eingreifen, also Hayeks und Christian Wulffs Credo widersprechen.
Man muss sich klar machen, dass die Neoliberalen den Markt (die Freiheit des Marktes) einen Rang über der Verfassung einräumen. Dazu passt, was hier auf den Nickles Brettern diskutiert wird, dass die allumfassende E-Mail- und Handyüberwachung vermutlich gestoppt wird; keineswegs aus verfassungsrechtlichen Bedenken, sondern wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen. Wenn Wulff sich zu Hayek bekennt, so mag er die Freiheit des Wortes für sich Anspruch nehmen, wenn er nach Hayek handelt, so wäre das Verfassungsbruch und man müsste ihn aus seinem Amt entfernen.
Weiter in den Hayek-Texten:
Hayek sieht das Grundübel, das wirtschaftlichen Abschwung bewirkt, in Eingriffen in den Markt. Neben dem keynsianistischen Modell hat er die Gewerkschaften als Feinde ausgemacht, für ihn gehen die gravierensten Beschränkungen von den Gewerkschaften aus.:
"Monopolistische Praktiken, die heute das Funktionieren des Marktes bedrohen, sind seitens der Arbeiter viel gravierender als seitens der Unternehmer, und ob es uns gelingt, diese wieder zu beschränken, wird für die Erhaltung der Marktordnung entscheidender sein als irgend etwas sonst."(7)"
Das lassen wir uns auf der Zunge zergehen, angekommen in einer Zeit, in derGewerkschaften nicht mal mehr gegen die gesetzeswidrige Ersetzung regulärer Arbeit (auch qualifizierter Arbeit an Computern!) durch 1 Euro-Jobs wirksam vorgehen, sich das Gewerkschaftshandeln auf Einzelfallunterstützung beschränkt, jede politische Qualtiät und Quantität verloren hat. Schade das Hayek das nicht mehr erleben durfte.
Indirekt zitiert (mein 3. Link im Eingangsposting) weitere Ansichten Hayeks:
Die Kompetenzen des Parlamentes sind zu beschneiden. - Eine partizipative Massendemokratie zielt ab auf die Schaffung eines Wohlfahrtsstaates, d.h. auf die Herstellung gleicher Lebenschancen für alle Bürger. Ein solcher "Egalitarismus", wie Hayek dies nennt, ist "freilich nicht die Ansicht der Mehrheit, sondern das Ergebnis davon, daß es in einer unbeschränkten Demokratie notwendig ist, die Unterstützung auch der Schlechtesten zu gewinnen."(10) Folglich sind die Kompetenzen des Parlaments so einzuschränken, daß der von den Schlechtesten angestrebte Egalitarismus als institutioneller Zugriff auf das Privateigentum unterbunden, ihre Position als Mehrheitsbeschaffer unbedeutend wird. Demokratische Institutionen müssen durch den Rechtsstaat im Zaum gehalten werden, damit sie nicht in eine "totalitäre Demokratie" oder sogar in eine "plebiszitäre Diktatur" (11) ausarten.
Diese von Hayek angestrebte Korrektur ist durch die Allparteienkoalition zwischen Bundestag und Bundesrat seit Jahrzehnten erreicht. Das Ergebnis ist eine katastrophale Politik, bei der die Bevölkerung bei der Wahl keine Wahl hat. Bei nur 50% Wahlbeteiligung stützt sich die Politik, wenn man CDU und SPD als bestimmende Kräfte zusammenzählt, in vielen Bundesländern nur noch auf 30% der Bevölkerung. Außerdem macht die EU-Bürokratie was sie will, Parlamente und Bürgerwillen kümmern nicht.
Kommentar:
Wulff bekennt sich zu einem verfassungswidrigen undemokratischen Gesellschaftstheoretiker, dessen Utopie längst Realität geworden ist. Nichts desto Trotz verletzt er meiner Meinung nach seinen Amtseid ganz substanziell. => Absetzen!
Das Ergebnis einer politischen Entwicklung, die durchaus Hayeks Ideal erreicht hat, ist eine katastrophale Arbeitsmarkt- und Binnenkonjunkturlage. Und diese katastrophale Lage soll nun für weitere Globalisierung, EU-Erweiterung und Marktradikalismus herhalten. NEIN! Als ersten Schritt lasst uns den Wulff der Lächerlichkeit preisgeben, inklusiv seiner botmäßigen Journalisten.
Warum bist du eigentlich kein Politiker geworden?
Als Politiker steht man unter "Sachzwängen" und Fraktionsdisziplin und hat keinen Einfluss, kann nichts ändern, muss seltsame Bündnisse eingehen. Haben Seehofer und Lafontaine neulich in mehreren Fernsehdiskusionen erzählt. Lafontaine hat mal wieder ein Buch geschrieben, indem er viele vernünftige Vorschläge mit einigen unvernünftigen paart. Lafontaine sieht es nicht unbedingt als erwiesen an, dass er ohne Amt nun weniger Einfluss hat. Will heißen damals in Amt und Würden und entscheidungsbefugt hatte er soviel Spielraum wie ne Türritze. Soviel zur repräsentativen Demokratie.
Okay........wer aber kann dann was ändern? Ich meine die DInge ändern sich ja, irgendeiner muss dafür ja verantwortlich sein. Oder sind's vielleicht nur die Großkonzerne.....?
Dreh und Angelpunkt sind Braintrusts (Kanzlerberatervereine) wie bei Bertelsmann, durchaus eine Größe im Internet.
Selbstdarstellung
http://194.245.102.185/publikationen/m/2000/03/19.html
Das sind langatmige Ausführungen,die m.e. bezogen auf die BRD die Tatsachen auf den Kopf stellen.die schlechte wirtschaftslage der BRD ist eine folge von Neoliberalismus?genau das Gegenteil ist der fall,wo sind wir mit unsrem zwanghaften egalitär-trip denn hingekommen?Zum erfolg ganz gewiß nicht,sondern langsam aber sicher zum mißerfolg.Wenn das stimmt,daß Neoliberalismus verantwortlich ist für die schlechte wirtschaftslage hier,dann erklär mir,warum genau in england und in USA die Lage besser ist.Du bist genauso wie die SPD,erst binnen 30 Jahren alles zugrundebringen und dann die schuld auf andere schieben wollen.Und die von dir angesprochenen stümper Blüm&co waren genau nicht besser.Dieser Betrüger hat unsere rentenbeitragsgelder veruntreut und millionen damit geschmiert,die nie einen cent einbezahlt hatten und oftmals mehr rente hier bekommen als einer,der sich 45 Jahre Beiträge hat abziehen lassen.Klar:die nächsten Wahlen hatte er so gewonnen.aber die Rentenkasse,die ist geplündert und kann nur durch milliardensubventionen aus der Steuerkasse vor dem Bankrott bewahrt werden.Was unseren wirtschaftlichen mißerfolg angeht:erstmal an die eigene Nase fassen,nicht immer alles auf die Politik abwälzen!"Wie der Herr sos Gscherr",so heißt es mit recht.wir wollten das Wohlleben nach Ami-Art,aber die nachteile des Ami-Systems sollte uns bitte der Staat abnehmen.Nur die vorteile wollten wir.nun wollen wir es uns nicht eingestehen,daß eben genau das auf Dauer nicht läuft.Nun ist nichts mehr mit schuldenmachen,nun ist nichts mehr mit Ausländer hereinholen,alle bequemen Sünden sind nun ausgeschöpft und nun steigen unerbittlich die zinsen.Es ist mir schon klar,daß angesichts dessen Leute wie du nervös werden.aber,keine angst:es wird noch viel schlechter kommen,das ist erst der anfang.Und mit neuem Sozialismus oder was auch immer in der richtung,werden wir den Niedergang nur beschleunigen.
Ich halte einfach nochmal fest, Hayek ist ein Neoliberaler und Wulf kam es drauf an das zu bestreiten und den Mann als Vorbild hinzustellen. Es geht hier Wulff ganz klar darum mal auszutesten, wie weit er die Dinge in aller Öffentlichkeit und kalt lächelnd auf den Kopf stellen kann. Das lässt einiges an Potenzial vermuten. Da kommen noch ganz andere Plünderungsaktionen aus Richtung Wulff, als die, die Du beklagst, jede Wette.
Ich kann nichts dafür, dass der Trottel Hayek so umständlich geschrieben hat und noch umständlicher widerlegt werden muss. Sinn ist die Reduktion von Komplexität, bei Hayek lässt sich nix reduzieren. Wenn Du mit einem Vertrag übers Ohr gehauen wirst, mit zwei unverdaulichen Zeilen, dann ist der juristisch-aufhellende Hintergrund ja oft auch nur auf einer Seite DIN A4 aufs Umständlichste aufzuhellen. Hayek argumentiert weder redlich noch überschaubar, sondern eher romanhaft. Wenn andere Leute ihn aus Gier ernst nehmen und machtpolitische Pflöcke einrammen, kann man sich seine verklausulierten Argumentatitionsfetzen nicht in widerspruchsloser Demut von Wulff und Konsorten all abendlich um die Ohren hauen lassen.
Die Zinsen steigen übrigens nicht, vielmehr sind die Zinsen und die Zinserträge trotz niedriger Inflation (inflationsbereinigt) niedrig und nur mit den richtigen Aktien lässt sich noch Geld verdienen. Nebenbei, Hayeks einziger Verdienst besteht aus meiner Sicht darin, dass er die Krise der 30-ziger Jahre aus zu niedrigen Zinsraten erklärte, etwas Ähnliches konnte und kann man ja in Japan beobachten.
Die ganzen Plünderungen des Staates wurden von der Rechten durchgeführt, von der CDU, von einer gewendeten SPD (wie sehr die gewendet ist, merkt gerade Heide Simonis, ja es trifft keine Unschuldige :-)) und von Grünen, die nach dem Rausschmiss der Linken versuchen der FDP den Platz streitig zu machen. Es ist wirklich der einzige Grund für den extremen Qualitätsverlust der Politik.
Dass die Löhne hier zu fürstlich seien trifft nicht zu, schließlich sind auch die Kosten hoch, wie soll man leben? Vielleicht sind die Lohnnebenkosten nur deshalb prozentual so hoch, weil die Löhne zu niedrig sind; orgineller Gedanke, nicht war? Und gar nicht so unrealistisch, wenn ich an die permanenten Gehaltssteigerungen der oberen Knallchargen denke.
Die Löhne im Osten sind selten Tariflöhne und das Heer der 1-Euro-Jobber wird sie weiter drücken. Globalisierung bzw. Wirtschaftsliberalismus oder nennen wir es Imperialismus (beides lange Zeit auch als "Politik der offenen Tür" bezeichnet, die Visa-Affäre lässt grüßen) ist keinesfalls ne zwingende politische Option. Deutschland könnte sich theoretisch auch wieder aus Europa ausklinken, die Grenzen dicht machen, Zölle erheben, keine Arbeitskräfte reinlassen. Genau das wird die Bevölkerung verlangen, wenn die Politik nicht in der Lage ist sie vor Dumping, mafiösen Arbeitgebern und Arbeitsplatzraub zu schützen. Die Politik hat schwer überzogen und wenn erst mal ein Rollback einsetzt, wird es lange keinen Halt geben. Dann verschärft sich auch wieder die Geburtenfrage und man wird sich überlegen müssen, wie das Verarmungsrisiko Kind/Kinder abgemildert werden kann...irgendwo ist halt ein Endpunkt der Ausplünderungsmöglichkeiten erreicht.
Die Lage ist in England und den USA nicht besser. Großbritanien profitiert ev. noch etwas vom Nordseeöl und die USA können scheinbar unbegrenzt Schulden machen. In Südamerika ist der Neoliberale Honeymoon endgültig vorbei. In den USA und Großbritanien ist die soziale Lage schlicht verwüstet und die privatisierten Bereiche sind teuer und von mieser Qualität. Deutschland ist Exportweltmeister, hat aber die staatliche Seite in die Schuldenfalle gedrückt und die Binnenkonjunktur abgewürgt. Daran sollen sozialistische Tendenzen Schuld gewesen sein? - Ich habe lange keine mehr gesehen.
50 % der Haushalte haben 4 % vom Volksvermögen, die anderen 50% haben den Rest.
"Du bist genauso wie die SPD,erst binnen 30 Jahren alles zugrundebringen und dann die schuld auf andere schieben wollen."
Entschuldige mal, was weißt Du denn von mir??
Wo hat die SPD 30 Jahre regiert? Vielleicht in Bremen? Und geht es vielleicht Bremen so schlecht, weil sich jeder Niedersachse auf dem platten Land, dem es schlecht geht, ins angeblich linke und damit vermeintlich soziale Bremen flüchtet?
Blüm habe ich nicht gelobt, sondern es ist nur interessant zu beobachten, wie einem so hart gesottener Trickser jetzt die Spucke wegbleibt.
Nach Urteil des Springerblattes Die Welt hat die Brandt-Regierung die solideste Haushaltsführung gemacht, keine vor ihr und keine nach ihr. Die Konsolidierung durch Schmidt ist Legende. Die Tendenzwende und Schmidts arrogantes Auftreten sollte dem Hochmut der "Eliten" schmeicheln, die Fassade wurde aber nicht von der Realität gedeckt. Vielleicht war Brandt doch etwas fleißiger als Schmidt. Nach der Tendenzwende 1974 hat man die Sozialökonomie (die wissenschaftliche Beratung) aus der Entscheidungsfindung der Politik verbannt, mit dramatischen Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung.
"Meine Kritiker in diesen Thread mokieren sich darüber, ich würde fälschlich unterstellen, die Dinge wären mal anders gewesen"
Ich mokiere mich darüber, dass Du deine Medienkritik mit der Umerziehung des gleichgeschalteten Nazi- Journalismus in Verbindung bringst und damit einfach mal so behauptest, der heutige Journalismus, wäre im Prinzip faschistoid. Das ist etwas völlig anderes. Deine Aussage diesbezüglich war völlig unmissverständlich. Hier deine Aussage:
"Nach dem Krieg hat man die deutschen Journalisten "umerzogen"; man hat ihnen investigativen Journalismus beigebracht, jedenfall in Rundfunk, Fernsehen und den wichtigsten Zeitungen. Von dieser Umerziehung ist nichts mehr übrig. Typisch geistig-moralische Wende."
Zu deiner Schlussfolgerung:
"Wulff bekennt sich zu einem verfassungswidrigen undemokratischen Gesellschaftstheoretiker, dessen Utopie längst Realität geworden ist. Nichts desto Trotz verletzt er meiner Meinung nach seinen Amtseid ganz substanziell. => Absetzen!"
Wenn sich jemand zu den Ideen von Aristoteles bekennen würde, wäre das ebenfalls verfassungswidrig. Das gilt auch in Teilen für Kant, für Marx sowieso. Warum forderst Du eigentlich nicht gleich dazu auf, das Gedankengut jedes Gesellschaftstheorethikers der dir nicht in den Kram passt zu verbieten ? Und die Leser dieser Autoren einzusperren ?
Dein Versuch Hayek, in einen Kontext mit Hitler, dem Stalinismus und den Satanisten zu stellen ist so was von platt und im Kern absolut falsch. Deine Kommentare zu den Zitaten von Hayek zeugen zudem von der blanken Unfähigkeit einen politikwissenschftlichen Diskurs zu führen, obwohl du das mit deiner Schreibe und Wortwahl suggerierst.
Deine Kritik an Hayek basiert auf einer totalen Ablehnung des Neoliberalismus. Diese Ablehnung ist sich offenbar selbst genug. Eine tatsächliche Aueinandersetzung mit Hayek findet nicht statt.
Das fängt mit dem Freiheitsbegriff an. Du unterlässt es zunächst Die Freiheitskonzeption Hayeks zu definieren und unterschlägst dann auch noch, von welchem Freiheitsbegriff aus argumentierend du diesen eigentlich kritisierst. Stattdessen begnügst du dich damit, den Leuten hier, die mal definitiv nicht vom Fach sind, deine Schlussfolgerungen ( auf deren argumentativen Unterbau du nicht näher eingehst) als Fakt zu verkaufen.
Ein kurzes Wort zum Freiheitsbegriff von Hayek: Er grenzt das von ihm verwendete Konzept individueller Freiheit in seinem gesellschaftstheoretischen Hauptwerk "the constitution of liberty" von anderen Freiheitsbegriffen dadurch ab, indem er Freiheit als Abwesenheit von willkürlich ausgeübten Zwang definiert.
Diese Definition ermöglicht es ihm u.a. , staatliche Eingriffe in den freien Markt, die dazu geeignet sind das frei Spiel der Kräfte zu behindern oder zu verzerren ( Insbesondere Umverteilungsprozesse ) abzulehnen. Er geht sogar noch weiter, indem er im Prinzip behauptet, dass eine derartige Einmischung eine freie Gesellschaft sogar gefährdet.
Das sind diskutierenswerte Thesen. Und auch wenn ich sie für falsch halte, haben sie mal eines ganz sicher nicht: auch nur die geringste Ähnlichkeit mit nazionalsozialistischer oder stalinistischer Ideologie. Im Gegenteil: Hayek hatte gerade die totale Planwirtschaft der sozialistischen Staaten, die planwirtschaftlichen Tendenzen und den totalitären Staatsbegriff sowohl der faschistsichen wie auch der sozialistischen Diktaturen im Visier. Überspitzt gesagt, erklärt er Diktaturen und Unfreiheiten aus der Unfreiheit des Marktes heraus ( was wirklich eine seiner weniger durchdachten Thesen ist )
"Halten wir fest: Wortgeklüngel mit Imponierbegriffen, schreckliches Zeugs, keine sauberen Thesen, sondern Sätze mit vielfältigen problematischen Bezügen. Disziplinlosigkeit des Denkens wie...bei Adolf Hitler. "
Ehrlich gesagt würde diese Behauptung eher zu deinen Gedankengängen passen als zu Hayek.
Hayek hat eigentlich recht schlüssige Thesen, seine Argumentationslinien sind durchaus von stringenter Natur. Was du da mit der Formulierung "Disziplinlosigkeit des Denkens" in die Diskussion einbringst halte ich daher für überaus gefährlich und bedenklich. Im Grunde demaskierst du dich dadurch als jemand, der alles, was nicht in die eigene politische Überzeugung passt, diffamiert - und am liebsten verbieten würde. Deine Forderung nach einem Rücktritt von Wulff aufgrund nicht genehmer politischer Auffassungen passt zu diesem Bild. Im Prinzip denkst du politisch in Freund/ Feindschemen, die durchaus recht totaler Natur zu sein scheinen.
Bezeichnend diesbezüglich auch deine Antwort auf die Frage, warum du nicht Politiker geworden bist: Weil man da Sachzwängen ausgesetzt ist.... Diese Sachzwänge gehören zum Prinzip des Parlamentarismus und der Demokratie - es handelt sich um Kompromisse. Genau so funktioniert eine Demokratie. Dass dir das nicht passt, finde ich bezeichnend. Auch wenn du das vielleicht noch gar nicht bemerkt hast: Deine Vorstellung von Demokratie beruht auf ideologischer Deutungshoheit der politischen Akteure aus der sich zwangsläufig Zensur, Verbote und Verfolgung Andersdenkender ableiten. In deinem Kopf haben diese Dinge glaube ich schon längst Gestalt angenommen. Nach außen hin versuchst Du den "besorgten" Demokraten zu spielen. Tatsache ist, dass Du selbst dazu neigst, Theorien aber auch gesellschaftliche Phänomene, die nicht in dein politisches Weltbild passen als "undemokratisch" ( bzw. faschistisch ) zu diffamieren, ganz gleich ob das der Wahrheit entspricht oder nicht. Auf dieser Basis ist es unmöglich einen politikwissenschaftlichen Diskurs zu führen. Du glaubst nur du tätest das. Tatsächlich instrumentalisierst du solche Diskussionen für dein eigenes politisches Sendungsbewußtsein - das zuweilen durchaus bedenkliche Formen annimmt.
Gruß
Hallo van Goehs!
Faschismus war ja nicht nur die Verbrechen, sondern eine umfassende Wirkung mit vielerlei Faschismusfolgen in der geistigen Verfassung der Allgemeinheit. Schludriges Denken, mangelnde Zivilcourage und Wahrheitsliebe, Gefühlskälte. Nicht zuletzt hat sogar der Aufbau der SED-Diktatur davon profitiert. Und in diesem Sinne sind die Medien inzwischen ziemlich verkommen, jeder weiß wie unpräzise und einlullend er schreiben/reden muss, damit er seine Arbeit behält.
Was die Amtsenthebung betrifft, unterscheide ich natürlich nach Reden (Denkmodelle) und Handeln. Wenn Wulf aber praktische Schritte einleitet, das Parlament zu entmachten und die Gewerkschaften zu vernichten, dann sollte man ihm mit der Verfassung beikommen. Im Moment knetet er nur die Seelen.
Ich gebe gern zu, dass meine Argumentation bezüglich Hayek dürftig ist, aber mehr war hier nicht zu machen, man mag mal ein wenig in den von mir angegebenen Links schräglesen, dann wird man sehen, dass die teilweise geistige Verwandtschaft und Verwandtschaft in den Methoden gegeben ist.
Auch das praktische Handeln der Neoliberalen spricht ne deutliche Sprache: Wüsste nicht, dass die Neoliberalen aufgeschrieen hätten, als in Chile Menschen umgebracht wurden.
Der Verzicht auf ethische Normen ist originär satanistisch, dieses Denken und Fühlen haben Faschismus und Stalinismus aufgenommen, sie bedienen einen Sadismus. Die entsprechenden Tendenzen sind ja in Gesellschaften stets präsent, wenn auch nicht immer offen organisiert. Ihnen muss permanent entgegen getreten werden, sonst verändern sich die Dinge rasant.
Hayeks Freiheitsbegriff. Du bringst die bekannte Definition:
"...indem er Freiheit als Abwesenheit von willkürlich ausgeübten Zwang definiert." Klar, diese Floskel klingt fast philosophisch.
Aber es ist ein Witz, grenzenlosen Anarchismus meint er bestimmt nicht, vielleicht höchstens für die Wirtschaft.
Das Parlament soll entmachtet werden, die Gewerkschaften müssen weg. Räumen die freiwillig das Feld? Kein vernünftiger Mensch nimmt bei solchen Vorhaben die Nebelkerze "Freiheit" ernst. Er will die Freiheit alle Regeln und Gegenkräfte zu zerschlagen, der gute Mann will willkürlich vorgehen, da lässt man sich doch nicht verarschen. Auch nachdem die Vokabeln "Freiheit und "Abwesenheit von willkürlich ausgeübten Zwang" missbräuchlich installiert wurden, schluckt kein wacher Mensch diese Beruhigungspille. Hayeks Gesellschaftstheorie und seine Wirtschaftswissenschaft, ist eine Philisophie der kaum verborgenen Hintergedanken.
Zu Deiner Kritik an meinem Demokratieverständnis. Das Volk ist der Souverän. Im Moment ist fast niemand im Volk - also jenseits der Profiteure - mit der politischen Entwicklung einverstanden. Die regierenden Parteien (SPD im Bund, CDU im Bundesrat) haben keine Mehrheit für diesen Weg, die Leute gehen nicht mehr zur Wahl, es werden bei der Wahl keine Alternativen angeboten. Wenn wir große Koalition und Konsenzprinzip in Verfassung und Gesetzen verankern würden, so wäre die überigen Gesetze in diesem Land nicht anders. Große Konzerne haben die Politik fast vollständig gefesselt, der Meinung ist sogar der Mittelstand, es ist kein wildes revolutionäres Konzept, dass ich predige, sondern schlichte Zustandsbeschreibung. Ich verstehe nicht, wie man mir Demokratiefeindlichkeit unterstellen kann?
Ich mache mir nicht die Illusion, dass bei mehr Demokratie und Freiheit unbedingt der Weg eingeschlagen wird, der mir zusagen würde, aber bestimmte Dinge würden sicherlich beendet. Vor allem die neoliberale Voodoo-Wirtschaftswissenschaft, die nur so einleuchtend erscheint, weil sie die Regeln eines Privathaushalts in die Volkswirtschaftlehre transformiert. Dort aber sind diese Regeln Gift. Nicht umsonst hatte die Regierung Brandt die solideste Haushaltpolitik. Der Schwung dieses ökonomischen Handelns hat sogar die erste Ölkrise neutralisiert. Damals wurde noch umverteilt und Sozialökomomen (echte Wissenschafter, nicht Voodoo-Päpste, die alle Statistiken ignorieren) prüften noch wirtschaftliche Entscheidungen. Damals wurde auch niemand enteignet, auch wenn ein Hayek unentwegt lamentierte. Sogar die Reichen profitierten unterm Strich kräfig von dieser Umverteilungspolitik, ihr Vermögen wuchsen gerade auch deshalb kräfig, wegen einer Wirtschaft, die nicht auf der Konsumseite abgeschnürt wurde, wegen eines handlungsfähigen Staates.
Sendungsbewußtsein:
Es geht gar nicht so sehr um mein Sendungsbewußtsein, sondern darum, dass diese Knallcharge Christian Wulff in meinem Bundesland auf Landesvater mimt und niemand genau hinhört, es herrscht sozusagen brüllendes Schweigen.
Sendungsbewußtsein würde ich bei mir weniger vermuten; vielmehr bin ich schwer angefressen, weil man mir mein Leben aufgemischt hat. Ich habe einige Hinweise gefunden, dass mich meine Eltern fälschlich denunziert haben...und seitdem laufen die Dinge merkwürdig. Auch ein Grund, weshalb ich nicht in der Politik bin. Ich habe mir übrigens in Bremen die Alternative Liste im Untergang sehr gründlich angeschaut, weniger weil sich da noch irgendwas machnen ließe, sondern um zu begreifen, wie die Depotenzierung solcher Grüppchen bewerkstelligt wird. Ich habe mich dabei nie in eine Gruppendynamik einbinden lassen.
Nachdem ich all diese Dinge gesehen habe, bin ich hellwach, ausführlich und ziemlich kompromisslos. Ein Sendungsbewußtsein werden ich wohl nicht entwickeln, dazu bin ich viel zu antireligiös, inklusiv Ideologien. Es ist eher der Wunsch, mal über die Stammtischparolen und launige Kommentare hinauszukommen, ein wenig zu intellektualisieren. Außerdem ist das alles recht innig mit der Computerei verbunden, von der Internetrecherche (welche brisanten Links verschwinden wie schnell), über die Arbeitsmarktlage bis zu den Überwachungskonzepten. Erfolgreiche neue Ökonmie macht IBM mit seinem Linux-Engagement vor, für Microsoft ist das Soziallismus und Umverteilung, für Hayek oder Wulff vermutlich ein unerlaubter Markteingriff.
Christian Wulff? Echt, Theo? Gut, daß du es sagst! Ich dachte bis heute, Egon Krenz. Aber wenn du das so ausführlich darlegst, führt kein Weg daran vorbei.
Was willst du eigentlich mit diesem bemüht intellektuellen Geschwafel zeigen?was du da mit zitaten von Hayek machst,ist verbale Haarspalterei mit grotesken Interpretationen.Du mußt dir nun nicht einbilden,daß das auf jeden hier Eindruck macht.
Die eigentliche Kunst besteht meines Erachtens daraus, Kompliziertes mit einfachen Worten leicht verständlich darzustellen. Nix für ungut, aber nicht jeder der O.T. liest hat Tilos Bildungsniveau, daran möchte ich erinnern.
Dies steht zu hoffen.
Gegen eine derart übermächtige Lobby als einzelner anzukommen ist leider so gut wie unmöglich. Solange die Menschen nicht geschlossen auf die Straße gehen, wird man hier keine richtige Änderung erfahren.