Naja, Pläne (vor Allem Bestandspläne) und Gutachten sind schon "slightly different". Was so alles nicht nach Plan gemacht wird ist teilweise kriminell (dazu gleich mehr), aber bei Gutahten wird in der regel schon srgfältiger gearbeitet, weil sonst der gutachter in ziemliches Risiko eingehen würde, dieser ist nämlich ziemlich haftbar. Erinnerst Du dich zufällig noch an ie Sanierung des Roten Turmes in Jena, bei der afair 2 Bauarbeiter durch Einsturz ums Leben kamen? Der zuständige Bauingenieur wurde vor Gericht deswegen verurteilt. Selbst wenn es nur zu finanziellen Schäden durch falsche Gutachten kommt kann dies einen Ingenieur für den Rest seines Lebens ruinieren. Die Versicherungen zahlen nämlich in der Regel nur einmal, oder nur bis zu einem gewissen Betrag (und Bauen ist ein Prozess, viele Bauvorhaben enden vor Gericht mit Minderungen oder Schadenersatz).
Aber nochmal zur Sache mit den Plänen. Ich habe eine zeitlang in einem Ingenieurbüro gearbeitet, welches sehr viel im Bereich der Bauschadensgutachten arbeitete auch für Gerichte. Wir wurden einmal zum Neubau einer Industriehalle gerufen. Beim Betonieren der Hallendecke in ca. 20 Metern Höhe (so hoch war die Halle) fiel dem Polier auf, daß die Decke trotz nachgeliefertem Beton nicht auf die Soll-Höhe kam. Es wurde immer mehr Beton rauf gepumpt, aber sie erreichte nicht die nötige Höhe. Irgendwann wurde dem Polier mulmig und er lies die Arbeiten stoppen, verlies das Dach und ging in die Halle.
Was er da sah veranlasste ihn sofort alle Bauarbeiter vom Dach holen zu lassen, denn die Unterzüge auf denen die Decke lag waren fast alle an den Auflagern abgerissen und hielten nur noch, weil sie sich verkeilt hatten. Deswegen waren die Deckenplatten durch das Gewicht des Beton immer weiter durchgebogen und wären nie auf Höhe gekommen, sondern irgendwann einfach mit Mann und Maus abgestüzt.
Passiert ist das Alles, weil die Baufirma, welche für die Unterzüge verantwortlich war, es nicht für nötig hielt sich an die Bewehrungspläne zu halten und im Auflagerbereich die Hälfte der Eisen einsparte.
Man merke: Planen ist eines...ob es dann vor Ort auch so ausgeführt wird ein anderes (der mit der Aufsicht betraute Bauleiter damals hatte wohl Tomaten oder Geldscheine auf den Augen).