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Sche...e - Keller voll!

hundevatta / 10 Antworten / Baumansicht Nickles

Hi!
Schöne Grüsse aus dem abgesoffenen Ruhrgebiet...
Die Keller laufen über und obwohl ich meine Rechner (ich habe Kellerbüros) schon "aufgebockt" hatte (Erfahrung aus den Vorjahren) war ich froh als das Wasser kurz davor halt machte.
Und das Wasser kommt nicht etwa aus den Gullis! Nee, zwischen Grundmauer und Kellerboden quetscht es sich raus. Folge der Sparbauweise in den 50ern: Betonbodenplatte - was ist das? :(
Na ja - für dieses Jahr war es das dann wohl. Büroschränke unten feucht, Teppichböden feucht - aber immerhin blieben die Rechner trocken! Positiv denken!

- Boh glaupse ey! -
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gelöscht_35042 hundevatta „Sche...e - Keller voll!“
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Beileid!

Ich wusste, warum ich mein Haus damals in 440m Höhe gebaut habe. In meiner Nähe liegt der Rhein, Rüdesheim usw. und die Leute können einem wirklich Leid tun.

Hinzu kommt, dass natürlich keine Versicherung gegen Hochwasser versichern will.

Gruß
luttyy

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Kolti gelöscht_35042 „Beileid! Ich wusste, warum ich mein Haus damals in 440m Höhe gebaut habe. In...“
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luttyy
Er redet nicht von Hochwasser, sondern von Grundwasser.
Vielleicht mal die Signatur ändern.;)

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hundevatta Kolti „luttyy Er redet nicht von Hochwasser, sondern von Grundwasser. Vielleicht mal...“
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Einerseits hast du natürlich recht; andererseits ist es mir persönlich egal, ob das Wasser mit Vornamen Grund oder Hoch heisst: Im Keller hat es nichts zu suchen! ;o))

- Boh glaupse ey! -
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xafford hundevatta „Einerseits hast du natürlich recht andererseits ist es mir persönlich egal, ob...“
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Naja, nen kleinen aber deinen Unterschied gibt´s schon. Gegen drückendes grundwasser kann man beim Bau oder der Sanierung Vorkehrungen treffen, dei sicher helfen. Bei Hochwasser sieht das leider meist anders aus, da sich die Jahrhunderthochwasser mittlerweile dummerweise schon alle 5 Jahre überbieten.

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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hundevatta xafford „Antwort“
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Ich gebe dir sicherlich recht: Etwas gegen Grundwasser zu tun ist eher möglich als gegen Hochwasser - ausser du lenkst den Fluss um; idealerweise zu einem Nachbarn, den du nicht leiden kannst... ;o))
Aber im Ernst: Ich habe ja vor ein paar Jahren gedacht, durch den Einbau von Rückstauventilen wäre alles erledigt. War es dann ja auch für etliche Jahre. Bis eben nach einer langen Periode ohne stärkere Regenfälle der Knaller kam und es zwischen Mauer und Estrich ´rausspritzte.
Eines lernt man wenn man viele Jahre an einem alten Haus rumbastelt: Du kannst gegen alles was machen; gegen Wasser ist man ziemlich hilflos. Der Satz ist abgenudelt und trotzdem wahr: Wasser sucht sich seinen Weg!
Sicherlich kann man durch immense Sanierungsmassnahmen alle bekannten Schwachstellen abdichten. Aber eben nur die bekannten...
Und da wir im Ruhrgebiet immer mal wieder den einen oder anderen kleinen Riss durch Bergsenkungen haben wird sich auch die eine oder andere winzigkleine Spalte immer wieder vorwitzig in Erinnerung bringen.
Wir haben uns damit abgefunden dass wir alle paar Jahre dran sind. Also werden die Teppiche im Keller nicht mehr unter den Möbeln verlegt sondern drumherum, die Schränke stehen auf Plastikklötzchen und die Rechner auf Sockeln.
Und wenn man sich den Frust hier bei Off Topic von der Seele geschrieben hat ist der Ärger fast schon vergessen. Aber in dem Moment oder kurz danach...
Wir hatten mal Bekannte mit einem Haus an einem Fluss oder eher Flüsschen in Hessen. Bei denen war jedes Jahr der Keller nicht nur ein paar Zentimeter, sondern gleich Planschbeckenmässig voll. Elternhaus hin oder her - dazu hätte ich auf die Dauer nicht die Nerven!

- Boh glaupse ey! -
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xafford hundevatta „Antwort“
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Tja, schon wahr. Bei einem Neubau kann man (sofern das Prolem bekannt ist) wirksame Vorkehrungen gehen Ärger mit (drückendem) Grundwasser treffen, bei einem bestehden Bau arrangiert man sich am Besten damit, wenn man nicht ein kleines (oder größeres) Vermögen in Sanierungsmaßnahmen anlegen will.
Laß mich mal raten: habt ihr zufällig lehmige Böden bei euch?

In der Nachbarschaft meines Schwagers hat es eine Familie auch übel erwischt. Die wachten nachts durch ein lautes Knallen auf. Das Grundwasser hatte die Bodenplatte zerrissen und im Keller entstand ein Springbrunnen bis an die Kellerdecke. Dummerweise war das Bodengutachten für das Neubaugebet etwas optimistisch verfasst gewesen. Mein Schwager hatte Glück, er fing erst an zu bauen, als dies schon passiert war und entsprechend die Angaben im Bodengutachten korrigiert waren (dafür hat er Dank Baupfusch massiv mit Setzungen zu kämpfen).

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hundevatta xafford „Antwort“
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Gutachten - eine Welt für sich!
Als wir unsere Garagen gebaut haben habe ich mir wegen der Ausschachtungen einen Plan der Abwasserrohre besorgt. In unseren Reihenhäusern lief das Abwasser laut Plan von unserem Eckhaus bis zur entgegengesetzten Seite und von dort aus in den Strassenkanal.
"Fangt an zu baggern - hier liegt nichts" waren meine letzten Worte, bevor die Schaufel beim ersten Hub den unter der Grasnarbe liegenden Deckel des Revisionsschachtes zerlegte, der laut Plan des Amtes am anderen Ende unseres Blockes liegt. 50er-Jahre Schnellbau mit Planungsanarchie - mehr sag ich nicht.
Noch ein Beispiel: Ein Bekannter leiht sich für Samstags einen Bagger und beim ersten Kratzer (ca. 20cm tief) wird es sehr still in der Hälfte der Siedlung. Fernseher und Radios brauchen nämlich Strom...
Nach dem ersten Schock und der Begutachtung der etwas verschweissten Baggerschaufel der Anruf bei den Stadtwerken. Erste Reaktion des Bauführers (natürlich!): Datt wird abba teua, Mann! Nach der Feststellung, dass die (Haupt-)Leitung tatsächlich nur 20 cm unter der Einfahrt verlegt war dann ein langsames Erkennen, dass die Schuld nun wirklich nicht bei meinem Bekannten liegt. Und der wahrhaft unsterbliche Satz: Datt gippt et doch nich; datt habbich ja noch nie gesehn!
Beim Begutachten des Schadens wird tatsächlich in gleicher Höhe noch eine Leitung gefunden. Nach Studium aller vorliegender Pläne dann die Erkenntnis: Dieses Kabel gibt es genausowenig wie das erste, kaputte. "Datt iss abba n totet altet - datt nehm wa gleich mitt wech!" - Originalton Bauführer der Stadtwerke. Natürlich zur Sicherheit den Schutzhelm aufgesetzt und die Handschuhe angezogen und knips mit der Kabelzange oder wie das Dingen heisst gekappt. Erfolg: Dieses Arbeitsgerät hatte nur noch Schrottwert, der Kapper etliche Minuten lang einen etwas erhöhten Herzschlag/Puls und die zweite Hälfte der Siedlung solidarisch auch keinen Strom mehr. Klingt wie ein aufgebauter Gag, aber es war tatsächlich Europameisterschaft.
Weder das erste noch das zweite Kabel war in dem Plan des Stromversorgers verzeichnet. Nach diesem Plan kam der Strom von der anderen Seite der Siedlung. Nun ja...
Als vor ein paar Jahren das alte Hoeschgelände in Hörde saniert werden sollte, machte eine Glühbirne Schlagzeilen. Mitten in diesem riesigen Gelände wurde ein alter Schacht geöffnet und siehe da: Es brannte eine Birne. Verblüffend: Erstens war dieser Schacht nachweislich vor sehr vielen Jahren verschlossen worden, zweitens gab es auf dem Brachgelände überhaupt keinen Stromanschluss mehr. Ich habe die Zeitungsmeldungen über dieses Phänomen verfolgt; meines Wissens nach wurde nie geklärt, woher der Strom kam. Man mag mich im anderen Fall aufklären.

Hör mich mitt Pläne auf!

- Boh glaupse ey! -
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xafford hundevatta „Antwort“
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Naja, Pläne (vor Allem Bestandspläne) und Gutachten sind schon "slightly different". Was so alles nicht nach Plan gemacht wird ist teilweise kriminell (dazu gleich mehr), aber bei Gutahten wird in der regel schon srgfältiger gearbeitet, weil sonst der gutachter in ziemliches Risiko eingehen würde, dieser ist nämlich ziemlich haftbar. Erinnerst Du dich zufällig noch an ie Sanierung des Roten Turmes in Jena, bei der afair 2 Bauarbeiter durch Einsturz ums Leben kamen? Der zuständige Bauingenieur wurde vor Gericht deswegen verurteilt. Selbst wenn es nur zu finanziellen Schäden durch falsche Gutachten kommt kann dies einen Ingenieur für den Rest seines Lebens ruinieren. Die Versicherungen zahlen nämlich in der Regel nur einmal, oder nur bis zu einem gewissen Betrag (und Bauen ist ein Prozess, viele Bauvorhaben enden vor Gericht mit Minderungen oder Schadenersatz).

Aber nochmal zur Sache mit den Plänen. Ich habe eine zeitlang in einem Ingenieurbüro gearbeitet, welches sehr viel im Bereich der Bauschadensgutachten arbeitete auch für Gerichte. Wir wurden einmal zum Neubau einer Industriehalle gerufen. Beim Betonieren der Hallendecke in ca. 20 Metern Höhe (so hoch war die Halle) fiel dem Polier auf, daß die Decke trotz nachgeliefertem Beton nicht auf die Soll-Höhe kam. Es wurde immer mehr Beton rauf gepumpt, aber sie erreichte nicht die nötige Höhe. Irgendwann wurde dem Polier mulmig und er lies die Arbeiten stoppen, verlies das Dach und ging in die Halle.
Was er da sah veranlasste ihn sofort alle Bauarbeiter vom Dach holen zu lassen, denn die Unterzüge auf denen die Decke lag waren fast alle an den Auflagern abgerissen und hielten nur noch, weil sie sich verkeilt hatten. Deswegen waren die Deckenplatten durch das Gewicht des Beton immer weiter durchgebogen und wären nie auf Höhe gekommen, sondern irgendwann einfach mit Mann und Maus abgestüzt.
Passiert ist das Alles, weil die Baufirma, welche für die Unterzüge verantwortlich war, es nicht für nötig hielt sich an die Bewehrungspläne zu halten und im Auflagerbereich die Hälfte der Eisen einsparte.
Man merke: Planen ist eines...ob es dann vor Ort auch so ausgeführt wird ein anderes (der mit der Aufsicht betraute Bauleiter damals hatte wohl Tomaten oder Geldscheine auf den Augen).

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null hundevatta „Sche...e - Keller voll!“
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Herzliches Beileid, am Ende hilft da aber kein Jammern sondern nur vorsogen und anpassen.

Die Klimaveränderung ist im Gange, egal ob teils von Menschenhand gemacht oder natürlich. Es wird immer öfter heftig regnen und gewittern, da muß man ordentlich vorgesorgt haben.

Auch wenn's diesmal nicht aus dem Gulli kam, so hast du doch eine Rückstauklappe drin? Falls nicht, solltest du mal ernsthaft drüber nachdenken.

Selbst wenn du ein ordentliche Bodenplatte hättest, könnte das Wasser trotzdem noch durch die Wand darüber sickern. Diese Problem haben oft Leute, deren Haus an einem Hang gebaut ist.

Als schnelle Hilfe könnte ein Flachsauger (Pumpe, die so bis auf 3 mm lt. Hersteller absaugt) helfen. Der Rest muß eben gewischt werden.

Zur Not tut es auch eine billige Jet-Pumpe, deren Fußventil vom Saugschlauch (ohne Saugkorb) man einfach auf den Boden hält - das ist entgegen jeder Herstellerempfehlung und Garantie, aber machbar (habe auch so meine Erfahrungen).

Auf Dauer solltes du mal versuchen, die Kellerwand abzudichten. Mit Kieselsäuer oder anderen Flüssigkeiten (die im Gegensatz zur Kieselsäure nicht aushärten und so flexibel bleiben) in gebohrte Löcher laufen lassen sollte zumindest eine Verbesserung bringen. Es gibt derartige Angebote (eigentlich als nachträgliche Horizontalsperre gedacht) zuhauf und auch relativ preiswert.

Hüte dich dagegen vor den "Zauberkästen": Stecker in die Steckdose, Elektrode in die Erde schadet nur dem Geldbeutel und bringt nichts.

Falls das Wasser nur langsam sickert und der Kellerboden halbwegs eine Senke hat, könnte man über die Insallation eines Flachsaugers (oder nomale Pumpe im Sickerloch) in Verbindung mit einer Stabsonde (runter bis auf ein paar Milimeter Wassserstand einstellbar und "stabiler" als ein Schwimmerschalter) nachdenken, dann würde zumindest ein Teil des reinsickernden Wassers gleich abgepumpt.

Naja, so bist du noch mal um eine "billige" WaKü herumgekommen. ;-)

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hundevatta Nachtrag zu: „Sche...e - Keller voll!“
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Mann - das sind ja haufenweise Tipps.
Früher spritzte bei Supergewittern wie dem heute das Wasser aus den Gullis. Also kamen Rückstauventile rein und die Sache war vergessen. Und wie der Mensch so ist: Rechner auf dem Boden und Teppich überall - es kam ja viele Jahre nichts mehr.
Und dann im letzten (oder war das schon im vorletzten?) Jahr der Hammer: Das erste Wahnsinnsgewitter nach dem Supersommer. Der Boden knochenhart und nix mit einsickern. Und diesmal spritzte - und das ist keine Übertreibung! - das Wasser aus den feinen Ritzen zwischen Wand und Estrich. Mein Büro war gerade neu eingerichtet und eingeräumt. Bei meinen Flüchen hätte auch noch so mancher Seemann was neues entdeckt...
Mittlerweile habe ich den Teppich um die Möbel herum ausgeschnitten; das erleichtert das trockenlegen ungemein. Die Rechner stehen auf Sockeln; die Schränke auf kleinen Abstandshaltern. Und in Verbindung mit bergeweise Handtüchern und Eimern war die Sache heute nach einer Stunde grob beseitigt. Betonung auf grob: Einräumen und wischen und so weiter kommt noch!
Da ich an sich ein positiv eingestellter Mensch bin denke ich, dass ich im Gegensatz zu Leuten in der Nähe von Flüssen, die teilweise jedes Jahr den Keller überschwemmt haben, noch ganz gut weggekommen bin. Ärgerlich ist es aber allemal; ich darf gar nicht daran denken, dass ich erst gestern von einem Kurztrip zurückgekommen bin und das Gewitter wäre vielleicht vorgestern gewesen. Stehendes Wasser im/auf dem Teppich und im Holz - datt muffelt töffte!
Nochmal danke für die vielen Tipps!

- Boh glaupse ey! -
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