Vorweg, den Film habe ich bisher nicht gesehen („Krieg der Welten“), aber aufrund des, wie ich finde unangemessenen, Maulkorbes für Filmritiker durch den Verleih war ich doch recht neugierig.
Ergo habe ich heute erst mal die Kritik auf Spiegel online gelesen und war angenehm überrascht (Spiegel), anschließend die Kritik bei MovieMaze (MovieMaze) und war auf einmal gar nicht mehr so amused.
Mal abgesehen davon, daß die Kritiken meiloenweit auseinander liegen, was ja bei Kritiken durchaus normal ist denn über Geschmack lässt sich vortrefflich streiten, der Inhalt der lezten Kritik ist in meinen Augen mehr als peinlich.
Fangen wir mal an....
Steven Spielberg degradiert die außerirdische Invasion in seinem Science-Fiction Drama zur Rahmenhandlung und erzählt ein feinfühliges Familiendrama, mit einem soliden Tom Cruise als überforderten und unreifen Vater. Durch diese stiefmütterliche Behandlung der Action und die erschreckende Davonlauf-Mentalität der Menschheit bleibt der Unterhaltungsfaktor hierbei leider zunehmend auf der Strecke. Man wollte viel, erreicht hat man Mittelmäßiges.
Falls es dem werten Herrn Kritiker entgangen sein sollte, die Romanorlage des Filmes von H.G. Wells ist mitnichten ein Abenteuerroman. Wenn man einen Film nur positiv beurteilen kann wenn er zu 90% aus Action besteht, dann sollte man es vielleicht unterlassen Filmkritiken abzufassen.
Obwohl man angesichts des Titels einen patriotischen "Lasst sie uns in den Arsch treten"-Blockbuster a la Independence Day vermuten könnte, beleuchtet dieses Science-Fiction Drama das Thema einer außerirdischen Invasion von einer ganz anderen Seite.
Vielleicht hätte sich der "Kritiker" den fetten Satz lieber noch zwei- bis dreimal durchlesen sollen, evor er ihn niederschrieb, vermutlich wollte er nämlich sagen: „Lasst uns ihnen in den Arsch treten!“, oder wollte er wirklich sagen, daß wir uns gerne von Außerirdischen in den Hintern treten lassen?
Auf dem Weg müssen sie sich mit panischen Menschenmassen, zahlreichen Tripods und vor allem sich selbst herumschlagen. Dabei entwickelt sich ein feinfühliges Familiendrama in dessen Rahmen ein unreifer Vater, ein rebellischer Teenager und seine kleines Mädchen stehen.
Ja was denn nun? Ist der Film jetzt eine Mittelmäßigkeit, oder ein feinfühliges Drama? Man wird den Verdacht nicht los, daß der Herr Kritiker es nicht ganz verwindet ein Ationspektakel ala IndependeceDay erwartete und es nicht verwinden kann keine dumpfpatriotische Hau-Drauf-Action bekommen zu haben.
Die Mischung aus Familiendrama und Weltuntergangs Science-Fiction ist ein wahrlich großer Genrespagat, den sich Starregisseur Steven Spielberg hier traut.
Ja schön, wenn dem so ist. Vorhersehare und leichtverdauliche Kinomassenware gibt es schließlich zur Genüge.
Science-Fiction Fans wird diese Mischung und das Verschieben ihrer Thematik in den Hintergrund mit Sicherheit weniger gefallen.
Science-Fiction Fans, oder Filmkritikern mit vorgefasster Meinung? Entgegen landläufiger Meinung gibt es nämlich eine ganze Reihe intelligenter Science-Fiction Literatur, deren Hauptaugenmerk nicht auf Action, Blut und Weltuntergang liegt und es gibt auch entsprechend Fans, die dieses Genre gerade deswegen so schätzen.
Man hätte sich beispielsweise ein Scheibchen Patriotismus von Independence Day abschneiden können.
Steht das wirklich dort? Kann das sein? Ist das sein Ernst? Hmmn...ielleicht schon, denn immerhin verdabnken wir dem großen Klassiker Independence Day solch herausragende Filmsätze wie: Ich bin Kampfpilot, ich muß fliegen!
*kopfschüttel*
Denn die Militärs kämpfen bei War of the Worlds fast lustlos und resignierend gegen den übermächtigen Gegner. Ganz zu schweigen von den Zivilisten, die panisch und egoistisch versuchen ihre Haut zu retten. Selbstverständlich entspricht dieses Verhalten weitestgehend der Realität, aber wollen wir dieses Armutszeugnis auch noch im Kino ausgestellt bekommen?
Nein, natürlich wollen wir das nicht. Im Kino wollen wir natürlich alle sehen, wie toll das amerikansiche Militär ist, wie toll wir Menschen alle sind und daß in uns allen tiefverborgen Helden stecken, die nur darauf warten herauszukommen.
Tom Cruise wird hier die Rolle des klassischen Antihelden zu teil, der sich im Laufe des Films zum verantwortungsvollen Vater mausert. Dabei werden auch Heldentaten im Kampf gegen die Außerirdischen nicht zu solchen hochstilisiert, sondern verpuffen sang und klanglos in seinem Antiheldendasein.
Na das geht ja nun wirklich nicht... die realistische Schilderung eines Charakters im Kino, wenn der Herr Kritiker ein modernes "Wir-sind-alle-Helden" Märchen mit tumbem Hau-Drauf-Patriotismus erwatete.
Warum Steven Spielberg die Außerirdischen in einer Szene als putzige Aliens darstellt, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben, da diese Verniedlichung angesichts der Tatsache, dass sie gerade dabei sind die Menschheit auszurotten, vollkommen unangebracht ist.
Das wundert mich jetzt nicht wirklich. Vermutlich hält der Herr Kritiker das Wort Antithese für ein Verhütungsmittel, Katachrese für eine Krankheit und Oxymoron für einen südamerikanischen Frosch...
Nicht falsch verstehen, jeder hat das recht von einem Film zu halten, was er will (ich halte von dem Film noch gar nichts, da ich ihn noch nicht gesehen habe). Wenn aber ein vermeintlicher Kritiker einen Film den er als feinfühliges Drama
[sic!] beschreibt deswegen runterredet, weil er stattdessen einen atriotischen Actionfilm n Richtung Independence Day erwartete, dann soll er doch lieber seine Kritik seinen ekannten vorbehalten und sie nciht in der selbsternannten größten deutschsprachigen Filmdatenbank verbreiten.
Oder er soll in Zukunft lieber ein zweites Mal in Independence day gehen und sich darüber freuen, wie toll wir Menschen doch alle sind...
