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Hörgeräte

Dune Lord / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

Hallo Leute!
Heute mal ein etwas ungewöhnliches Problem.
Meine Mutter ist hörbehindert und braucht ein neues Hörsystem (auch Hörgerät genannt). Soweit so gut. Bei den einzelnen Herstellern (sind nicht so viele) kann man sich wunderbar informieren, welche Leistungsmerkmale die einzelnen Geräte haben. Nur eines erfährt man nicht, den Preis. Hörgeräteakustiker in der Umgebung rücken auch nur Prospekte ohne Preise raus.
Wo kann man erfahren, was Gerät X von Hersteller Y kostet? Der Preis ist schließlich auch ein Entscheidungskriterium.

Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät.
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Tilo Nachdenklich Dune Lord „Hörgeräte“
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Gegen meinen eindringlichen endlos wiederholten Rat hat sich meine Mutter bescheißen lassen...und trägt ihr Hörgerät natürlich nicht. Dabei musste sie enorm viel zuzahlen, obwohl das völlig überflüssig war.

Die Hörgeräteakustiker verkaufen liebend gerne billige Technik, aber unendlich viel Dienstleistung. Verschiedene Hörgeräte ausprobieren, zig Anpassungen. Das erste Hörgerät ist stets erbärmlicher rauschender Schrott...man fragt sich in welchem Mülleimer sie es aufgetan haben. Meist sind die Dinger so alt, dass es schwer wird übers Gerät noch Unterlagen im Internet zu finden.

Es gibt ev. einige wenige Hörgeräteakustiker in den wichtigsten Großstädten die anders arbeiten. - Ich muss jetzt erst mal in die Stadt, vielleicht finde ich nachher noch was auf meinem Computer.

Die meisten älteren Menschen wollen ihr Hörgerät nicht dauernd tragen, das wäre auch nur bei enormer Schwerhörigkeit notwendig. Zum Fernsehgucken würde ich einen Lautsprecher an die Wand hängen in Ohrnähe. Und für Theater tut es so ein Sennheiser-Bügel mit zwei Austauschakkus.

Das wichtigste ist - auch bei einseitig guter Hörfähigkeit die Versorgung beider Ohren. Wenn man das verlangt bekommt man kräftig was zu hören, Vorschriften, fehlende medezinische Notwendigkeit. Aber dann würde ich ein billiges Hörgerät nehmen (ohne Zuzahlung) und die veranschlagte Zuzahlung fürs zweite Gerät anlegen.

Den Elektronikkram braucht man nicht, solange man nicht sündhaft-teure absolute Hight-Tech nimmt. Es reicht ein qualitativ gutes Mikrofon und eine gute Lautsprecherkapsel, da muss man enorm drauf achten. Ein rauschfreier Verstärker sollte heut zu Tage kaum ein Problem sein.

Außerdem wird ein Hörgerät so wenig getragen, weil man gern Batteriekosten spart, bzw. zu faul ist Batterien zu besorgen. Also sollte das Batteriefach für gänge Akkus passen, man sollte ein paar davon besorgen und ein Ladegerät haben.

Weil alte Leute keinen Fummelkram mögen:
http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/03713

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Dune Lord Tilo Nachdenklich „Gegen meinen eindringlichen endlos wiederholten Rat hat sich meine Mutter...“
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Danke erstmal. Das Teil von Sennheiser hilft meiner Mutter leider nicht. Sie ist ständig auf ein Hörgerät angewiesen, da sie links 0% (in Worten Null) und rechts noch ca. 40% hört. Das Gerät wird auch immer getragen, geht garnicht anders.
Mit dem Bescheißen hast du recht. Beim Hörgerät, das sie jetzt trägt, wurde sie gnadenlos über den Tisch gezogen. Anstatt einem Gerät, das dem Stand der Technik entspricht, wurde ihr ein High-End Gerät verkauft, sozusagen der Porsche unter den Hörgeräten. Um bei dem Vergleich zu bleiben, ein VW hätte es auch getan.
Genau deshalb will ich mich ja vorher schlau machen.
Die Akku-Problematik: Zu Akkus ist meine Mutter nicht zu bewegen. Liegt wohl daran, daß sie die in der DDR immer genommen hat und ein Akku nach bestenfalls 3 Tagen leer war. Batterien halten wenigstens 8 Tage. In die Hinter-dem-Ohr-Geräte (sowas braucht sie) passen sowieso gängige Knopfzellen.
Wie gesagt, danke erstmal. Ich werde mich noch ein wenig auf die Suche begeben. Vielleicht finde ich ja doch noch was.

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Tilo Nachdenklich Dune Lord „Danke erstmal. Das Teil von Sennheiser hilft meiner Mutter leider nicht. Sie ist...“
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Das ahnte ich nicht, dass es ein so schwerer Fall ist. Vielleicht noch bei Billigangeboten bedenken:
www.schwerhoerigen-netz.de/DSB/AKTUELL/STELLUNG/stellgn020.htm

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Dune Lord Tilo Nachdenklich „Das ahnte ich nicht, dass es ein so schwerer Fall ist. Vielleicht noch bei...“
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Danke Tilo, der Link hilft mir weiter.

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Emily22 Dune Lord „Hörgeräte“
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Der Preis kann durchaus bei einigen Tausend Euro liegen, meine Omma selber hat jedenfalls alles dafür hinlegen müssen was noch da war.
Und erfahrungsgemäss kann ich Tilo nur recht geben, das alles ist für die alten Leute derart umständlich dass die Hörgeräte sehr bald in der Schublade verschwinden werden.
Schon das Einlegen ist meistens nur mit Hilfe von anderen Leuten möglich, und ein Batteriewechsel sowieso.
Weiterhin ist die Omma dann trotz hundertmaliger Einstellungen dann immer noch achtlos am klingelnden Telefon vorbeigelaufen oder hat nach wie vor nichts von Radio und TV gehört.
Zu den Batterien: Ich habe die Hörgeräte-Batterien dann immer bei Westfalia bestellt, die originalen sind ja schweineteuer. Die von Westfalia halten zwar nicht ganz so lange sind aber dafür um einiges günstiger so dass sich das am Ende schon rechnet.

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Dune Lord Emily22 „Der Preis kann durchaus bei einigen Tausend Euro liegen, meine Omma selber hat...“
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Radio und TV ist schwierig, teilweise unmöglich. Die Spezialgeräte fürs Fernsehen taugen nicht viel. Ein vernünftiger Kopfhörer (geschlossen) ist erstens preiswerter und zweitens erfüllt er den Zweck genauso, wenn nicht sogar besser. Zumindest bei meiner Mutter.
Zum Telefon: Entweder eins mit Lichtsignal kaufen oder selber bauen. Das ist aber nur solange sinnvoll, wie das Verstehen via Telefon noch funktioniert. Bei meiner Mutter ist das schwierig. Deshalb hat sie einen PC und wir kommunizieren per Email. Ihr das alles zu erklären, war zwar auch nicht einfach (sie ist halt schon 70), aber immer noch besser, als wenn sie sich abmüht, mich am Telefon zu verstehen.
Glücklicherweise gibt es von der Telekom noch Rabatte für Hörbehinderte. Wenigstens was.
Batterien kaufen wir auch bei Westfalia. Die Haltbarkeit ist doch garnicht so schlecht. Vor allem, wenn man bedenkt, das die Original-Batterien grade mal zwei Tage länger halten, aber ein vielfaches kosten.

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