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Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.

Kolti / 15 Antworten / Baumansicht Nickles

Ich habe letztes Jahr 908,00 € Einkommensteuer bezahlt.
Nun habe ich meine Steuererklärung wiederbekommen.

Rückerstattung zuviel gezahler Steuern: 908,00 €.

Es lebe unser Finanzstaat.

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mr.escape Kolti „Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.“
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Wo ist dein problem? Bist anscheinend kein "großverdiener" und liegst wohl in der jahresabrechnung unterhalb der grenze.

mr.escape

"The man who trades freedom for security does not deserve nor will he ever receive either." - Benjamin Franklin"Wer seine Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu erreichen, wird beides verlieren." - Georg Christoph Lichtenberg
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Kolti mr.escape „Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.“
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Ein Problem habe ich eigentlich nicht damit.
Ich habe mich nur gefreut, da mir meine Steuerberaterin nur die Hälfte ausgerechnet hat.

Ob ich ein "Großverdiener" bin oder nicht, kann ich nicht sagen.
Mein monatl. Nettoeinkommen ist nicht gerade als klein zu bezeichnen.

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The Wasp Kolti „Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.“
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Dann hast du ein steuerpflichtiges Brutto von ca. 1300 monatl.
Studenten bekommen i.d.R. alle Beträge zurück, bei normalen Arbeitnehmern wäre mir das neu. Allerdings wurden afaik für untere Einkommen 2004 die Steuern nochmals gesenkt.

Kein Wunder, daß der Staat sich das Geld nun über indirekte Steuern wieder zurückholt. Für mich ein Kaspertheater sonders gleichen. Ich würde Einkommengrenzen festlegen und die nach einem festen Satz berechnen, Kinderfreibeträge etc. einfach einrechnen. Lohnsteuerjahresausgleich auf 2 Blatt, die jeder ausfüllen könnte. Ende. Allerdings müßten sich dann wohl 200.000 Steuerberater und Finanzbeamte einen neuen Job suchen... für mich der einzige Grund, warum an diesem System keiner wirklich etwas ändern will...

Ende
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Olaf19 The Wasp „Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.“
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> Kein Wunder, daß der Staat sich das Geld nun über indirekte Steuern wieder zurückholt.

Das ist aber nicht nur von Nachteil. In den skandinavischen Ländern z.B. liegen die indirekten Steuern (MwSt + Verbrauchssteuern) wesentlich höher, dafür werden die Einkommen weniger belastet. Vorteil: Arbeit wird billiger. Eine Schwächung der Binnennachfrage muss das nicht zwangsläufig bedeuten, wenn die Anhebung der MwSt. mit Entlastungen bei den Einkommen einhergeht.

Wenn allerdings hauptsächlich die Spitzenverdiener entlastet werden, sehe ich für die Binnennachfrage schwarz - wer doppelt so viel verdient, konsumiert schließlich nicht automatisch doppelt so viel. Die Bezieher kleiner Einkommen hätten dagegen erheblich unter eine höheren MwSt. zu leiden und würden weniger kaufen (können) - Folge: noch größere Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft vom Export.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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The Wasp Olaf19 „direkte und indirekte Steuern“
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Ich hab das gar nicht so weit gedacht, wollte nur darauf zeigen, daß deshalb die indirekten Steuern steigen müssen. Bei den Spitzensteuern sollte endlich eine erhebliche Belastung vorgenommen werden. Grund: Denen wurden über Jahre immer mehr Steuern erlassen, aber statt wie versprochen Arbeitsplätze zu schaffen, wurden immer mehr abgebaut. Schluß mit Zuckerbrot für Reiche! Ich denke nun ist Zeit für die Peitsche! ;)

Ende
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Olaf19 The Wasp „direkte und indirekte Steuern“
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...genau das ist der Knackpunkt bei der sog. "angebots-orientierten" Wirtschaftspolitik, wie sie von Liberalen, Konservativen und seit einigen Jahren leider auch von Sozialdemokraten und Grünen betrieben wird :-(

Die Idee: Man will die "Angebotsbedingungen" verbessern, koste es was es wolle. Steuererleichterungen für Unternehmen, mehr Abschreibungsmöglichkeiten, Abbau von Arbeitnehmerrechten und Sozialleistungen... dann geht es den Unternehmen besser, und sie können endlich wieder mehr Leute einstellen.

Tja, dumm nur, dass all diese Vergünstigungen nicht an eine verbindliche Arbeitsplatzschaffungszusage gekoppelt sind :-(

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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REPI Olaf19 „FULL ACK...“
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Ich verstehe die Ganze "Wirtschaftspolitik" der etablierten Parteien eh nicht.

Man hört immer nur , daß durch Wirtschftawachstum Arbeitsplätze geschaffen werden. Nur das stimmt doch so nicht, denn die Praxis beweist das Gegenteil. Des Weiteren kann es doch nicht sein, daß bedingt durch die Größe unseres Planeten, die Ressourcen endlich sind, daß man von der Möglichkeit eines unendlichen Wirtschaftswachstums ausgeht. Mit der fast bedrohlich zunehmenden Umweltbelastung werden doch schon jetzt die Grenzen massiv aufgezeigt. Trotzdem höre ich Merkel, Westerwelle und Co fast schon Gebetsmühlenartig die Mähr von der Notwendigkeit der Schaffung von günstigen Voraussetzungen für ein gesteigertes Wirtschaftswachstum reden.

Lernen denn die teuer bezahlten Ökonomen auf ihren Eliteuniversitäten nichts anderes wie Wirtschaftswachstum um jeden Preis und Kapital ist scheu usw...?

Das Leben ist doch mehr wie nur kaufmännische Bilanzen und die Anhäufung von Geld !

Es empfiehlt sich immer, etwas Linux im Hause zu haben.
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Tilo Nachdenklich Kolti „Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.“
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Na indirekte Steuern wirst Du ja zahlen. Benzin? Zigaretten?

Eigentlich ist es erklärte Politik, bei der Lohnbelastung wegen der internationalen Konkurenz die Steuern zurückzuführen. Auch die Schwarzarbeit soll so eingeschränkt werden.

Bleibt aber die Mehrwertsteuer, die zur Schwarzarbeit einlädt, der Tanktourismus, die Schwarzmarktzigaretten.
Auf alle Fälle bekommt man so das Problem der enormen Einkommensunterschiede nicht in den Griff. Und wie in einer Diskusion auf 3-sat-Fernsehen richtig bemerkt wurde. Reiche und Unternehmer gründen ihren Reichtum durchaus auf einen funktionierenden Staat und eine friedliche konsumfähige Gesellschaft, d.h. nicht alles ist einfach nur ihre Leistung, vielmehr nehmen sie nebenbei die Gesellschaft viel stärker in Anspruch als Normalbürger. Zuviel Ungleichheit läuft irgendwie nicht, die fehlenden Arbeitsplätze, die Staatverschuldung sind nur der Anfang, bald wird nix mehr funktionieren.

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REPI Tilo Nachdenklich „Na indirekte Steuern wirst Du ja zahlen. Benzin? Zigaretten? Eigentlich ist es...“
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Hallo Tilo,

in dem Maße, wie die von Dir beschriebenen Zustände einer Gesellschaft verloren gehen und wir uns dem Zustand "bald wird nix mehr funktionieren" nähern, werden aber Sachen, wie Kriminalität, Bandentum, Bestechung, Kinderarbeit, Prostitution usw... wieder wesentlich besser funktionieren, ähnlich den Szenarien in den diversen Endzeitfilmen.

Hoffentlich muss ich das nicht mehr miterleben. Leider sind die neoliberalen Politiker unseres Landes, wie Westerwelle, Merkel und auch der liebe Schröder feste dabei dorthin zu steuern.

Es empfiehlt sich immer, etwas Linux im Hause zu haben.
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hulk 8150 Kolti „Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.“
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Zuviel Ungleichheit läuft irgendwie nicht, die fehlenden Arbeitsplätze, die Staatverschuldung sind nur der Anfang, bald wird nix mehr funktionieren.
..die überwiegende Zahl anderer Länder als Deutschland ist mit erheblich höheren Belastungen konfrontiert und es funktioniert noch was. Das ist Jammern auf höchstem Niveau hier!
h...
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Tilo Nachdenklich hulk 8150 „Zuviel Ungleichheit läuft irgendwie nicht, die fehlenden Arbeitsplätze, die...“
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Harz IV funktioniert nicht, Toll-Collect funktioniert nicht (ausweichen auf die Landstraßen usw.), der neue Riesenairbus funktioniert nicht, die europäische Zusammenschluss funktioniert nicht, bei der Bestechung von VW-Betriebsräten wird nicht dichtgehalten..., Abbau der Staatsschulden funktioniert nicht, Lesen und Schreiben lernen in der Schule funktioniert nicht mehr. Wir leben von der Substanz.
www.fcdelius.de/widerreden/wider_deutschland.html

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REPI hulk 8150 „Zuviel Ungleichheit läuft irgendwie nicht, die fehlenden Arbeitsplätze, die...“
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Noch befinden wir uns im Verhältniss zu anderen Ländern auf hohem Niveau, aber die Talfahrt beschleunigt sich.

Hier wird nicht gejammert, sondern festgestellt, daß unsere Politiker beim Ableisten ihrer Lobbyarbeit , das funktionierende Gemeinwesen langsam zerstören, um international aggierenden Globalplayern und ihren Aktionären das Bett zu bereiten !

Es empfiehlt sich immer, etwas Linux im Hause zu haben.
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hulk 8150 Kolti „Deutschland kann ja nicht auf einen grünen Zweig kommen.“
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..klingt mir langsam etwas zu oft nach Verschwörungsgefasel, geh doch selbst in die Politik und änder was!

h...
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Tilo Nachdenklich hulk 8150 „..klingt mir langsam etwas zu oft nach Verschwörungsgefasel, geh doch selbst in...“
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Selber ausprobieren, selber den Verschwörungstest machen. Wenn Du Dir eigene Ideen nicht ausreden lässt, wird es genau in dem Augenblick heiß, wenn andere anfangen Dir zu folgen, wenn interessierte Kreise merken, dass Du nicht wirkungslos bist. Wehe Du hast dann nicht genug Einfluss im Rücken (etwa eine Gewerkschaft), dann passieren merkwürdige Dinge.
Peter Sörgel, DKP-Betriebsratsvorsitzender der Klöckner Stahlhütte in Bremen hasste die SPD wie die Pest. Als sich die DKP auflöste, trat er in die SPD ein. Warum er das macht, wurde er gefragt. Sinngemäß meinte er, ohne Partei im Rücken würde man ihn sofort zerpflücken. Er bräuchte für seine Arbeit eine Partei im Rücken. Also etwas wo man Solidarität gibt und Solidarität bei Bedarf empfängt. Es ginge ihm nicht so sehr um die Schönheit oder die Ziele der SPD.

Unserm Tatort-Kommissar hat man ja auch nahegebracht, der Schritt in die Politik würde nicht folgenlos bleiben. Anscheinend war sein Unterstützergruppe minimal, die verhindern hätte können, dass er aus dem Fernsehprogramm gekegelt wird. Insofern sind das noch nicht mal Verschwörungen, einiges passiert auch ganz öffentlich.

Tatsächlich ist Diskutieren - Meinungen und Stimmungen beeinflussen - oft wirkungsvoller als selber handeln, obwohl einem immer mal wieder Leute den Mund verbieten wollen oder in die verrückte Ecke stellen.

Beim Arbeiten in Gruppen entsteht erheblicher Anpassungsdruck. Neue Gruppen und Institutionen ohne Regeln und Geschichte funktionieren oft gruppendynamisch absurd (Bion Grundannahmen bzw. Großgruppendynamik Pierre Tourquet). Wenn da ein paar Leute eingeschleust werden, ohne eigene Anliegen, nur wartend auf ne Chance die zielgebenden Kräfte rauszukegeln, kommt man kaum gegen an. Guck Dir an was aus den Grünen geworden ist, speziell die GAL-Hamburg. Die wurden von Anfang an mit Knalltüten beharkt...um sich dann per radikalem Schwenk brav-bürgerlich zu konsolidieren.

Oder ein anderes Beispiel:
Neoliberale Machtausübung durch Mittelkürzung + Qualtiätsmanagement in der Erwachsenenbildung
Ein wiss. Untersuchung an Hand des Machtbegriffs von Foulcault. Es ist eine Diplomarbeit mit dem spöttischen Titel "Regierung der Qualität".

Solch Qualitätsmanagement können wir überall beobachten, bei der Bundesbahn, bei Toll Collect, bei Hartz IV, bei der Durchrationalisierung der Volkshochschulen, bei der Gesundheitsreform.

Einfach mal per gesundem Menschenverstand in die Politik einzusteigen läuft nicht, denn man operiert unter Geldmangel und Leuten, die damit in spezifischer Weise und Rethorik umzugehen wissen. Bis Du auch nur ne handvoll Leute über psychologische und rethorische und gruppendynamische Mechanismen aufgeklärt hast, bist Du als Individuum (ohne Partei o.ä.) schon längst von einer x-beliebigen unidentifizierten Untergruppe rausgekegelt, das schaffen ebenfalls 4-5 Leute.

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Tilo Nachdenklich Nachtrag zu: „Selber ausprobieren, selber den Verschwörungstest machen. Wenn Du Dir eigene...“
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Kleiner Nachschlag:
www.gisambh.de/textpool/grossegruppen.pdf

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