Moinsen Jungs, ich mache bald Abi und dann ist es wieder mal so weit. Erstmal gehts zum Bund und dann ist die Entscheidung nahe. Habe das Abi dann in der Tasche (davon gehe ich mal ganz stark aus ;) ) und dann gehts um die Wurscht. Was tun? Ausbildung oder FH oder Uni? Interesse hab ich einerseits in Informatik, will aber lieber in eine Unternehmensleitung, da mit Informatik heute kein Brot mehr zu machen ist. Ausbildung käme dann in Frage als Kaufmann oder als Informatikkaufmann oder so etwas oder Anwendungsentwickler .... FHs bilden auch Informatiker aus, aber auch BWLer - nur ist da der NC meist tierisch hoch ... Auf der Uni könnte ich beides machen. Das Fach würde ich einfach kurzfristig entscheiden, aber die Frage ist eben, was Ausbildung, FH oder Uni? Wer kann mir da ein paar Anhaltspunkte geben?
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Zum Punkt "Ausbildung, FH oder Uni":
Du musst selbst wissen, was Dir mehr liegt. Die Ausbildung an einer FH ist im Allgemeinen von der Nähe zur Praxis geprägt. Bei der Uni wird oft ein Fokus auf die Forschung gelegt, allerdings ist da in letzter Zeit eine Erweiterung der Fokus zu bemerken. Eine Ausbildung ist, wie Fantomias schon angedeutet hat, eine gute Schule für das Leben.
Zum Thema "NC":
Sofern Du einen zu "schlechten" Abi-Durchschnitt hast, gibt es ja noch den Weg über die Wartesemester. Dazu müsstes Du aber mindestens die Ausbildung machen. Wenn ich richtig informiert bin, zählt sogar die Zeit bei der Bundeswehr zu den Wartesemestern.
Zum Thema "Informatik oder BWL":
Auch hier musst Du selbst Deine Entscheidung treffen. Worauf ich allerdings noch hinweisen möchte, ist eine weitere Möglichkeit: Wirtschaftsinformatik. Dieser Studiengang wird von etlichen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Ein Beispiel mit weitergehenden Informationen findest Du hier.
MFG
Abe S.
Wobei man anmerken muss, das es teilweise unterschiedliche benennung von Wirtschaftsinformatikern gibt, so gibt es in Karlsruhe Informations Wirtschaft als Studien gang welches den Wirtschaftsinformatik studiengängen doch sehr ähnelt.
Informatik oder BWL
Mach das worauf du lust hast, das ist immerhin eine Entscheidung fürs Leben ;) Und wie die Lage in 5 jahren aussieht wenn du fertig bist weiß eh keiner, und BWL ist mindestens genauso überlaufen wie Info(afaik macht ein durschnittlicher BWL'er 2 Jahre Firmenpratika bevor er einen richtigen Job bekommt)
Uni
Uni sehr theorethisch mit wenig klar sichtbaren Praxisbezug, aber du kannst mit deinen erlangten breitgefächerten Wissen schnell auf ein Praxisrelevantes Wissen aufstocken. Insgesamt hast du nach den Studium an einer Uni wohl das breiteste Einsatzgebiet(ich hoffe du verstehts was ich meine *g)
Bei der Uni ist es wichtig das du selbständig lernen kannst, denn du kriegst besonders an Anfang Frontaluntericht in Gruppen bis zu 600 Leuten.
FH
An der FH bekommst du auch die Theorie vermittelt(dringst aber nicht so tief in sie ein), machst aber deutlich mehr praxisrelevante Sachen. Hier findet der Untericht noch in kleinen Gruppen statt und hat dadurch ähnlichkeiten zu den Schuluntericht.
BA
Eine BA(Berufs Akademie) ist eine Kombination aus FH und Ausbildung, in der Theorie läuft es ähnlich wie eine Ausbildung ab du lernst einerseits auf der Arbeit und in der BA(bloß das der Stoff anspruchsvoller ist)
Ausbildung
Definitivst das Praktischste von den möglichkeiten, die Theorie wird selten mehr als nötig behandelt und du bist nach der Ausbildung an stärksten auf ein Gebiet spezialisiert während du bei den anderen Sachen nach der Ausbildung weniger Probleme haben solltest "ähnliche" Tätigkeiten auszuführen.
Bei ner Uni kommt es drauf an, was für ne Uni Du wählst. Im Osten im Busch hast Du ev. individuelle Betreuung, das soll immer noch an manchen Orten sehr angenehm sein. Andererseits an einer Massenuni, wen Du da auf überfüllte Erstsemesterveranstaltungen triffst, ist das ein objektiver Grund sofort das Weite zu suchen. Dass ein Studium verschult ist, ist im Technikbereich gerade zu Anfang sicher kein Nachteil...das spricht eigentlich für eine FH, man holt auch schneller Mathe-Defizite auf. Ein verschultes Studium an einer Uni in überfüllten Veranstaltungen ist nicht auszuhalten.
Das mit der BWL überlege Dir nochmal, das ist von der zu Grunde liegenden Mathmatik her ein Voodoo-Fach. Im folgenden Text hat ein Mathe-Prof an der Hamburger Uni mal seinen BWL-Kollegen die Leviten gelesen:
www.math.uni-hamburg.de/home/ortlieb/hb18MethFehlerVWL.pdf
Sicher kommen auch die aufgewecktesten der Studenten auf ähnliche Ideen, aber in BWL ist büffeln angesagt, nicht begreifen und es herrscht Konformitätsdruck.
Naja, Schuster, bleib bei deinem Leisten! Der Mathe-Prof wäre sicherlich auch nicht begeistert, wenn sich z.B. ein Soziologe über Sinn und Unsinn der komplexen Zahlen auslässt. Die mathematischen Modelle in der VWL dienen in der Regel zur Veranschaulichung diverser Vorgänge, nicht aber normativ als einzige Erklärung dafür.
aber in BWL ist büffeln angesagt, nicht begreifen und es herrscht Konformitätsdruck.
Also, ich weiß ja nicht, wo Du BWL studiert hast, aber davon hab' ich in meinem Studium (Wirtschaftspädagogik) nichts bemerkt. Vielleicht liegt das daran, dass ich meine Schwerpunkte auf "Kommunikation und Organisation" (Picot) sowie "strategische Unternehmensführung" (Kirsch) gelegt habe. Beide Professoren arbeiten in hohem Maße mit soziologischen und psychologischen Inhalten. Du wirst es vermutlich in Deiner einseitigen Sicht der Dinge nicht für möglich halten, dass sich BWL-Studenten in Vorlesungen mit Jürgen Habermas, Friedemann Schulz von Thun oder Ludwig Wittgenstein beschäftigen oder sich Gedanken über Informationspathologien machen...
Den Prof. Ortlieb magst Du nicht? Scheiß Realität, nicht war?!
Du löst Deine BWL-Probleme mit Habermas und Wittgenstein? Erzähl mal!
Wieso Realität? Er hat seine Meinung, die nicht die meine ist. Na und? Ist es deshalb >>die Realität<<?
Andererseits scheint er auch nicht unbedingt alle Mathematiker auf seiner Seite zu haben; anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich VWL/BWL-bezogene Vorlesungen bei (Dipl.-)Mathematikern hören konnte...
Du löst Deine BWL-Probleme mit Habermas und Wittgenstein? Erzähl mal!
Auf die Gefahr hin, Dein Vorurteil über BWLer nicht zu bedienen: Lies' selbst (z.B. hier: http://www.suf.bwl.uni-muenchen.de/html/service/down_apat.htm). Diese Arbeitstexte geben einen ganz guten Einblick in den Ansatz von Prof. Kirsch.
Die Theorie des kommunikativen Handelns von Habermas ist übrigens ebenso interessant wie die Sozialen Systeme von Luhmann.
Finde ich toll, dass Du Links gibst, kommt Butter bei die Fische.
http://www.suf.bwl.uni-muenchen.de/download/apat/eot1.pdf
(Acrobat Reader S. 59)
Zitat:
"Während eine erste Eskalationsstufe des "naiven" Verwendungsdenkens noch von einem bedeutungsinvarianten Transfer eines produzierten, ontologisch gegebenen Wissen ausgeht, wird mit dem Begriff der Verwandlung auf einer zweiten Eskalationsstufe bereits zum Ausdruck gebracht, daß die Wissensartikulaitonen respektive die Versuche einer Wissensartikulation vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Kontexte der einzelnen Wissenskonstruktionen jeweils unterschiedlich konstruiert wird."
Was soll man dazu sagen, alles postmodern, aber immer noch die alte Rechtschreibung (daß). Damit sie diesen Blödsinn abprüfbar konsumieren dürfen, sollen die Studenten Studiengebühren bezahlen. Wundervoll! Wenn sie's tun ist das der eigentliche Pisa-Skandal. Aber so ist das, seit das kritische Denken für die Denker gefährlich geworden ist. Die obige zitierte Phrase liest sie wie Olaf19s Signaturtext.
Und überhaupt Niklas Luhmann. Vielleicht sein bekanntetes Bonmot: Sinn ist die Reduktion von Komplexität. Leider hat er sich zu selten dran gehalten...und es gibt noch andere, die sich nicht dran halten.
Die Wirtschaftswoche hat errechnet 9,1 Millionen Arbeitslose. Das muss was mit den BWL-Studiengängen zu tun haben.
Wirtschaftswoche
Und dann noch Realität oder Meinung...über Ortlieb? - Nun jeder kann's nachlesen.
Ich fasse es nochmal zusammen: Wie kann man jemanden raten BWL zu studieren beim aktuellen Zustand der Studiengänge?
Aber der Begriff "Konstruktivismus" sagt Dir was, oder?
Konstruktivismus gibt es in allen Schattierungen und Ernsthaftigkeitstufen.
Die NLP-Knallchargen redeten immerzu von Konstruktivismus, der Mielke-Fan-Club versuchte uns "konstruktivistisch-rethorisch" übers Maul zu fahren und gleichzuschalten, ein Feministinnen-Haufen hatte ausgerechnet Foucault ins Herz geschlossen (Konstruktion von Sexualität, Macht, Beherrschung des Diskurses), Prof Fritz Stemme nervte mit Charles Hempden-Tuner (Modelle des Menschen)...nur die ansonsten recht nervige Marxistische Gruppe (MG) hat das alles sehr gekonnt durch den Kakao gezogen. Wundert mich überhaupt nicht, dass die marxistische Gruppe in München enstanden ist; eher schon dass Jo Müller dabei war.
Bei dem tollen Studienmaterial habe ich noch ne andere Stelle gefunden, zweifelsfrei (!) absichtlich hingemogelter esoterischer Dummschwätz (Studentenverarschung), Gelaber von linker und rechter Gehirnhemisphäre (der Krempel ist NICHT durch die Hirnforschung abgedeckt, das wird immer nur suggeriert).
http://www.suf.bwl.uni-muenchen.de/download/apat/eot3.pdf
(Acrobat Reader S.48)
Sagen wir es mal so, in einem seriösen Studiengang sollte diese Methode des pseudowissenschaftlichen Betrugs bekannt sein; sie richtet sich an Leute die gern schlauer sein wollen als sie sind. Paul Watzlawick hat sie indirekt in seinem Buch "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" vorgestellt. Am Anfang berichtet er über simple Manipulationsmethoden, um dann auf immer komplexere Methoden überzugehen, die mit philosophischen und erkenntnistheoretischen Überforderungen arbeiten. Immer mehr gegen Ende des Buches foppt er aber den Leser und überfordert diesen...bis die Sache dann erkennbar unsinnig wird. Man kann Menschen so ziemlich überanstrengen, ohne dass sie was lernen.
Ob das nicht eher damit was zu tun hat (ebenfalls aus der WiWo):
http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/125/id/90868/bt/3/SH/0/depot/0/index.html
Sicherlich hat es mit der Überregulierung zu tun. Aber nicht mit einem Gewerkschaftler auf 200 Mitarbeiter, das ergibt ja nur 0,5 %.
Ich finde es schon erstaunlich in welchem Tempo sich bei Harz IV die Windrichtung wandelt. Zuerst wurden die tollsten Arbeitsmarkteffekte behauptet, nicht zuletzt von unseren käuflichen Journalisten. Inzwischen klingt es so: Niemand hätte behauptet Harz IV schaffe Arbeitsplätze. In Bezug auf Arbeitsmarkt und sozialen Kahlschlag wird gelogen, wie die Amerikaner beim Irak über Massenvernichtungsmittel gelogen haben. Oder mit Adenauer: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern."
Bei ner Uni kommt es drauf an, was für ne Uni Du wählst. Im Osten im Busch hast Du ev. individuelle Betreuung, das soll immer noch an manchen Orten sehr angenehm sein. Andererseits an einer Massenuni, wen Du da auf überfüllte Erstsemesterveranstaltungen triffst, ist das ein objektiver Grund sofort das Weite zu suchen. Dass ein Studium verschult ist, ist im Technikbereich gerade zu Anfang sicher kein Nachteil...das spricht eigentlich für eine FH, man holt auch schneller Mathe-Defizite auf. Ein verschultes Studium an einer Uni in überfüllten Veranstaltungen ist nicht auszuhalten.
Das mit der BWL überlege Dir nochmal, das ist von der zu Grunde liegenden Mathmatik her ein Voodoo-Fach. Im folgenden Text hat ein Mathe-Prof an der Hamburger Uni mal seinen BWL-Kollegen die Leviten gelesen:
www.math.uni-hamburg.de/home/ortlieb/hb18MethFehlerVWL.pdf
Sicher kommen auch die aufgewecktesten der Studenten auf ähnliche Ideen, aber in BWL ist büffeln angesagt, nicht begreifen und es herrscht Konformitätsdruck.
Moin!
Also, ich hab alles mal mitgemacht. Nach meinem Abi hab ich ne Ausbildung gemacht und bin danach ersma an ne FH, wegen dem praktischem Bezug. Nach ca. einem Jahr hatte ich dann allerdings das Fach gewechselt und bin auf ne Uni gegangen und bei geblieben. Das hatte ich aber nicht getan,weil's mir auf der FH nicht gefallen hat oder mir das Niveau zu niedrig war, sondern weil ich während des Studiums bemerkt hatte, dass ich lieber was anders machen wollte, aber das nur nebenbei.
Meine Erfahrung an der FH sind solche, dass dort der praktische Bezug tatsächlich höher ist. Im speziellen hatte ich da Elektrotechnik studiert, und es gab massenhaft Labor-Praktika und auch die Vorlesungen waren mehr "praktischer" Natur. Man könnte es so zusammenfassen: Man lernt wie man was ausrechnet, aber nicht wieso man das so machen muss. Ok, das triffts nicht ganz, is aber ein guter Anhalt.
Insgesamt hatte man auf der FH mehr zu tun, es gab mehr Vorlesungen, es war einfach stressiger...aber auch insgesamt leichter, dass muss man auch sagen. Gerade auch bei Informatik-Studium ist der Unterschied tatsächlich krass: An der FH wird man zum "Code-Schwein" ausgebildet, während an der Uni die Informatik sehr theoretisch vermittelt wird. Das konnte ich aus vielen Gesprächen mit Uni/FH-lern herausfinden. Was die Industrie nu lieber mag, kein Plan.
Fakt ist jedoch, dass allgemein ein Uni-Abschluß "mehr wert" ist, obwohl man diese Aussage je nach Fachrichtung sehr mit Vorsicht geniessen sollte. Ich kann mir aber vorstellen, dass bei einer Image-gesteuerten Branche wie BWL ein Uni-Abschluß lieber gesehen wird...
Achso, bezüglich Pünktlichkeit und Anwesenheit: Ich kann nicht behaupten, dass es dda große Unterschiede zwischen Uni und FH gibt ;-) Aber tatsächlich sind Studenten an derUni etwas "weltfremder", naja, das hat Vor- und Nachteile. Das ist sollte jedenfalls kein ausschlaggebender Punkt sein, wo man hingeht.