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Allergie gegen Lehrer - Endstadium!

Bean / 9 Antworten / Baumansicht Nickles

Eins vorweg: Ja, die Kinder sind heute anstrengender als früher. Ja, auch die Eltern sind manchmal unmöglich und nehmen ihren Erziehungsauftrag einfach nicht wahr. Ja, es ist bestimmt nicht nur einfach, heutzutage Kinder zu unterrichten. Ja, Gewalt gegen Lehrer ist keine Seltenheit und schlimm.......usw.
Aber: Die Zeiten ändern sich eben. Früher ist früher, heute ist heute. Keiner wird gezwungen, Lehrer zu sein oder zu werden. Trotz aller nachvollziehbarer Widrigkeiten Ihres Berufsstandes sind es doch gesellschaftlich anerkannte Personen mit annehmbaren Arbeitszeiten und guten Verdienstmöglichkeiten.
Ich kann Lehrer nicht ertragen. Sie machen mir Pickel. Ganz ernsthaft. Die allermeisten Lehrer bereiten mir körperliches Unwohlsein ab dem etwa 4. gesprochenen Satz, den sie absondern.
Heute war mal wieder so ein Tag, der mich an den Rand des Wahnsinns trieb. Ich habe mich über den Klassenlehrer meines Sohnes geärgert und wollte dies mit ihm besprechen. Es ist das folgende Modell dieser Spezies, dass relativ häufig in freier Wildbahn anzutreffen ist: Korrekt, penibel, mit sehr hohem Anspruch, professionell freundlich und immer, wirklich immer im Recht und über jeden Zweifel erhaben. Komplett und gut imprägniert gegen jede Kritik an sich oder seiner Handlungsweise. Dieses Modell schafft es locker, so lange und beharrlich die Worte des Zweiflers zu verdrehen, bis der Kritiker nicht kampflos aber entkräftet aufgibt. Sätze von dieser Person sind plötzlich so gar nicht gesagt worden, das hat das Gegenüber völlig falsch verstanden. Auch im leidenschaftlichsten Schlagabtausch mit diesem Vertreter seiner Zunft, verliert dieser niemals nie die Fassung und wundert sich lächelnd über die Aufgebrachtheit des Gegenübers. Im Grunde eine großartige Leistung, über viele Lehrerjahre hart antrainiert. Mir kocht das Blut und der Gutmensch vor mir, weiß gar nicht, warum ich mich so aufrege. Im Grunde aber wartet er nur darauf, dass ich unsachlich oder pampig werde um mir dann mitleidsvoll zu verkünden, dass er mit mir auf dieser Ebene leider nicht weiterreden könne. Das ganze Gespräch hat gegen Ende den Nährwert von 2 gr. Toastbrot – es hat mich aber Sprit, Telefonkosten, Zeit und Nerven gekostet.
Werde ich also beim nächsten Disput wieder das direkte Gespräch suchen, werde ich auch zum nächsten Elternabend(zu diesem ganz speziellen Hardcore-Thema komme ich an anderer Stelle noch mal)oder Elternsprechtag kommen, mich einbringen bei der Vorbereitung des nächsten Schulfestes, den offenen und vielfach selbst von diesem Schlauberger selbst propagierten Dialog mit den Lehrern suchen?
Nur fürs allgemeine Verständnis: Dies ist nur ein ärgerliches Beispiel unter hunderten anderen Ärgernissen der letzten 12 Jahre. So lange ärgere ich mich jetzt schon mit unmotivierten oder rechthaberischen oder fiesen Blendern rum. Der Eiertanz ist stets, die Belange des eigenen Kindes so gut wie möglich zu vertreten und dabei bloß nicht den schmalen Grad der Belastbarkeit des Lehrers zu verlassen, weil der eigene Spross es sonst mit Sicherheit ausbaden muss. Ich hasse diesen Spagat!
Was will die Schule heutzutage eigentlich von uns? Wir sollen unsere Kinder nicht sich selbst überlassen – tun wir nicht. Wir sollen unsere Kinder selbst erziehen und dies nicht der Schule überlassen – tun wir. Wir sollen unsere Kinder materiell so ausstatten, wie die Schule es wünscht und bitte nur genau so, wie es auf den vielen kopierten Zetteln steht(für die wir übrigens seit Jahren zusätzliches Kopiergeld zahlen müssen) – tun wir. Wir sollen unseren Kindern bei den Hausaufgaben helfen auch wenn wir manchmal selbst nicht den Sinn und vor allem das Volumen(hierzu werde ich später auch noch ein bis zwei Bücher schreiben) verstehen oder einfach nicht mehr mitkommen, weil es schlicht zu lange her ist, als wir selbst es lernten – tun wir. Wir sollen einen guten Kontakt zur Schule pflegen – tun wir. Wir sollen bei allen möglichen Klassenaktivitäten ideell und materiell mithelfen oder unser Auto bei kleineren Ausflügen incl. Fahrer zur Verfügung stellen(die Van-Fahrer unter Euch werden wissen, was ich meine) – tun wir. Die Busfahrkarten für unsere Vier zahlen wir auch seit 2002 selbst.
Was bekommen wir dafür? Schulstress bei den Kindern, der täglich spürbar ist. Gestresste Lehrer, die keine Gelegenheit auslassen, auf ihr schweres Los als Pädagoge hinzuweisen. Alte zerfletterte Schulbücher oder ersatzweise kostenpflichtige Arbeitshefte für nahezu alle wichtigen Fächer. Und nicht zuletzt solche naturklugen Mitmenschen, wie oben beschrieben.
Wenn wir nicht täglich 1 bis 2 Stunden zu Hause mit unseren Kindern Hausaufgaben machen würden, wären sie schon längst untergegangen – zumindest bis Abschluss der vierten Klasse. Danach klappt es einigermaßen selbstständig.
Warum ich das alles schreibe? Erstens weil ich ein Ventil für meinen Frust brauche und zweitens damit sich ein paar von Euch in der einen oder anderen Zeile wieder finden. Ihr seid nicht alleine. Ich habe Respekt vor jedem, der in so blöden Zeiten Kinder großzieht, weil es echt nicht einfach und finanziell komplett unvernünftig ist. Wir haben vier Kinder und ich weiß, wovon ich rede.
Ich kenne übrigens einige wirklich gute, nette, faire und respektvolle Lehrer. Solche, die nicht permanent schreien, toben, heulen oder krankfeiern müssen und trotzdem ganz gut klarkommen. Sie haben irgendwie eine natürliche Autorität, die kein Kind lange in Frage stellt. Dieses Modell ist bei meinen Kindern beliebt. Es gibt sie in weiblicher und männlicher Ausführung abwechselnd in jung oder alt. Seltsamerweise sind die Hälfte von Ihnen auf dem zweiten Bildungsweg Lehrer geworden – die haben vielleicht schon das normale Leben kennen gelernt.
Heute Abend fragte ich meine Jungs am Abendbrotstisch, auf wie viel Prozent sie die netten oder guten bisher erlebten Lehrer im Vergleich zu allen erlebten schätzen würden(An alle Lehrer: Ich weiß, solche Fragen darf man den Kindern nicht stellen, sie untergraben die Autorität des Lehrkörpers! – Bei uns ist das aber anders, bei uns wird noch geredet und nicht nur angesagt!). Die Antwort war unisono 30%. Ist das nicht traurig?
Letzte Frage: Weiß jemand eine Selbsthilfegruppe für Leute wie mich?
Anonyme Lehrerhasser oder so?

Bean

Zum Glück gibt´s kein Gesetz gegen Unvernunft!
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hulk 8150 Bean „Allergie gegen Lehrer - Endstadium!“
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Du schreibst was "wir" alles tun.., wer seid "ihr"????? Du und die vermeintliche Elternfront? Was du tust mag ja aus deiner eigenen (selbstgerechten) Sicht alles vorbildlich sein, allein das du nicht differenzieren kannst zwischen deiner subjektiven Wahrnehmung und objektiver Beurteilung eines ganzen Berufsstandes disqualifiziert dich meiner Meinung nach. Mag sein daß es daran liegt, daß ich selbst Lehrer kenne, (die übrigens ihren Job sehr ernst nehmen) die sich wirklich aufreiben um einem möglichst grossen Teil ihres Anforderungsspektrums gerecht zu werden. Ich habe selbst Kinder an der Grundschule und schätze den überwiegenden Teil der Lehrerschaft insbesondere inklusive des Schulleiters. Vielen ist der hohe Anteil der freiwillig von den Lehrern zu erbringenden Leistungen von Lernmitteln bis zur Anschaffung der Klassenuhr überhaupt nicht bewusst und das um Kindern von Leuten wie dir, die dann dennoch pauschal ihrem Feindbild fröhnen, gerecht zu werden. Ausserdem trägst du Scheuklappen wenn du behauptest "ihr" also (alle?) viele Eltern werden ihrer Verantwortung als Eltern gerecht. Dafür ist das mannigfaltige Fehlverhalten vieler Eltern, wie ich finde, viel zu offensichtlich. Such dir doch mal Leute für deine Kritik aus die wirklich für deine Frustrationen verantwortlich sind und hör auf über die Belastbarkeit eines Berufstandes zu schwadronieren den du sowenig kennst das du Mißstände wie Kopiergeld, zerfetzte Bücher oder Busfahrkarten ihnen anlastest.(Das kann doch fast nicht dein Ernst sein??)
Die Hausaufgabe sind auch nicht für dich gedacht und wenn deine Kinder mit der Schulform überfordert sind hilfts auch nicht auf den Lehrer zu schiessen. Hoffe für dich du hast einen Job mit einem besseren Image.
h.

h...
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Bean hulk 8150 „Du schreibst was wir alles tun.., wer seid ihr ????? Du und die vermeintliche...“
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Ich habe nicht behauptet, daß mein Verhalten vorbildlich ist. Ich tue was ich kann, zu mehr reicht es nicht. Natürlich ist meine Beschreibung sehr subjektiv, na und? Mag sein, dass andere überwiegend gute Erfahrungen gemacht haben. Mein Job hat in der Tat schlechteres Image doch auch den verrichte ich so gut ich kann. Ich heule mich aber nicht täglich vor Puplikum darüber aus, wie schrecklich es ist, mir diesen Job ausgewählt zu haben. Im Bild gesprochen: Stell Dir vor, Deine Heizung ist Schrott und Du rufst einen Monteur um die Anlage wieder flott zu machen. Der Monteur kommt und klagt Dir sein Leid, wie furchtbar dieser Beruf, wie schlecht das Material und wie undankbar die Kundschaft ist. So absurd diese Szene scheint, so oder ähnlich höre ich die Klagen der Lehrer auf fast jedem Elternabend. Dass die Lehrer für die Mißstände an Mobiliar und Ausstattung der Schulen nichts können, ist mir schon klar, doch kenne Ich auch Sprüche wie: "Was, Ihnen sind 20,- Euro im Jahr für Kopiergeld zu viel? Dann rauchen Sie eben mal ein bißchen weniger, dann passt das schon!"Original-Zitat einer Konrektorin beim Schulelternbeiratsabend. Was mein Ernst ist, kann ich Dir ganz deutlich sagen: Es ist absolut in Ordnung auch diesen Berufsstand mal kritisch zu bewerten, wenn es der eigenen Erfahrung entspricht. Natürlich gilt das von mir geschriebene nicht für jeden Lehrer, vielleicht sogar nicht mal für die Überzahl. Ich bin es aber einfach leid, mir dies ewige Gequake über Pisa-Kinder und doofe Eltern anzuhören, es ist ein Ausdruck von Mangel an Respekt den Eltern gegenüber, die es oft schwer genug haben.

Zum Glück gibt´s kein Gesetz gegen Unvernunft!
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hulk 8150 Bean „Ich habe nicht behauptet, daß mein Verhalten vorbildlich ist. Ich tue was ich...“
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Dear Bean,
1.Ich hab Verständnis für die spitze Bemerkung mit dem Rauchen, Zigaretten haben auf dem Schulgelände nichts zu suchen, meine Meinung.
2.Du jammerst vielleicht nicht wegen deines Jobs, aber du scheinst es als Elternteil unglaublich schwer zu haben. Gesteh das Recht darüber dein Leid zu klagen doch auch anderen zu.
h.

h...
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Bean hulk 8150 „Du schreibst was wir alles tun.., wer seid ihr ????? Du und die vermeintliche...“
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Kleiner Nachtag: "Wir" sind natürlich meine Frau (die übrigens die Hauptlast an dem ganzen schulischen Krempel trägt) und ich.

Zum Glück gibt´s kein Gesetz gegen Unvernunft!
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hulk 8150 Bean „Kleiner Nachtag: Wir sind natürlich meine Frau die übrigens die Hauptlast an...“
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Eins muß ich natürlich zugestehen, vier Stück sind heftig.., von daher trotzdem viel Kraft!!!
h.

h...
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REPI hulk 8150 „Du schreibst was wir alles tun.., wer seid ihr ????? Du und die vermeintliche...“
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Seltsamerweise sind die Hälfte von Ihnen auf dem zweiten Bildungsweg Lehrer geworden.
Beruf , kommt bekanntlich von Berufung und eben die meisten die diese Laufbahn wählen, sind nicht für diese Tätigkeit "berufen", sondern betrachten dies als Job mit dem sich auch gut Geld verdienen lässt. Sicherlich ist hier die Verteilung von Gut, Mittelmaß und Schlecht nicht anders wie in jedem anderen Beruf, aber es sollten eigentlich nur die Guten in diesem speziellen Beruf tätig sein, da es hier um eine der wichtigsten Sachen der Welt geht, der Erziehung und Wissensvermittlung der nächsten Generation.


Nun in vielen Punkten kann ich Dir zustimmen, vieles nehme ich aber bei Lehrern anders war, da ich aus einer Lehrersfamilie (Vater, Mutter waren es) komme und mich über viele Sachen daher nicht mehr aufrege. Bedingt durch diese Herkunft, keimte bei mir schon sehr zeitig der Wunsch, niemals Lehrer zu werden, auch weil ich fesstellen muss, daß ich eben nicht dafür berufen bin (war, nun ist eh zu spät).
Übrigens finde ich Deine Darstellung nicht wie hulk schreib, selbstgerecht, sondern Du hast sehr feinsinnig und pointiert die Sache dargestellt.


mit mitfühlenden Gruß

repi
Es empfiehlt sich immer, etwas Linux im Hause zu haben.
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REPI Nachtrag zu: „Seltsamerweise sind die Hälfte von Ihnen auf dem zweiten Bildungsweg Lehrer...“
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Glaube kaum, dass Du eine Selbsthilfegruppe finden wirst, die Dein Problem abdeckt.

Übrigens der Spruch : "Lehrer haben früh im Recht und nachmittags immer Frei" stimmt nur bedingt.

Es empfiehlt sich immer, etwas Linux im Hause zu haben.
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Bean REPI „P.S.“
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Vielen Dank für die netten Worte. Das mit der Selbsthilfegruppe war nicht ganz ernst gemeint, war eher fürs Auge - so wie Petersilie auf den Kartoffeln. :-)

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bollerman REPI „P.S.“
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Doch doch die Lehrer haben da doch schon auffallend viel Ferien, also in unserer Familie ist dann auch jemand Lehrer bzw. Lehrerin geworden; aber diese gute Fee ist doch auch andauernd auf irgendeiner Ferienreise - es sei ihr gegönnt - aber es sind doch ziemlich viele Reisen so im Laufe der Zeit. Muss aber sagen - bei ihr ist dann ohne Übertreibung Berufung.

mfG bollerman




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