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Der Fall Gerster oder wie wird man reich ohne etwas zu tun.

Conqueror / 9 Antworten / Baumansicht Nickles

Was haltet ihr von dem momentanen Brauch, abgesägte Minister fürstlich zu entlohnen.Bei dessen monatlichem Salär kommt der hart arbeitende Normalbürger niemals hin.Dessen Rente wird gekappt,egal wieviel er vorher verdient hatte. 

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Der_Milchmann Conqueror „Der Fall Gerster oder wie wird man reich ohne etwas zu tun.“
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Ich habe schon bei Lafontaine den Kopf geschüttelt, der einfach so gekündigt hatte und daheim blieb und dann noch 5000 Euro Rente kassiert - wahnsinn dieses Land - wahnsinn.

Wenn ich morgen per Fax (so hat der typ das nämlich gemacht) in die Firma schicke, dass ich keine Lust mehr habe zu kommen, dann würden die mich zum Teufel jagen - geschweige denn Rente etc. etc und dann in dieser höhe, streich mal eine 0 hinten weg dann kommt das hin.

Die machen ja ihre Gehälter da oben selbst - klar dass das bei rumkommen _muss_ und wenn wir pleite bis zum Hemd sind, die Gehälter da oben bleiben

-----------------------------------Zu Hartz4 kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dass ich einen Job habe
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jueki Conqueror „Der Fall Gerster oder wie wird man reich ohne etwas zu tun.“
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Also, ich meine, der Gerster hat doch immerhin aufgezeigt: es gibt einen Beruf, den zu ergreifen sich lohnt. Berater. Erforderliche Vorkenntnisse: keine.
Wie das geht? Ich nehm Euch alle die Uhren weg. Und wenn Ihr dann wissen wollt, wie spät es ist, sag ichs Euch.
Gegen ein stattliches Honorar.
Ist doch einfach, zu Geld zu kommen, nicht wahr?

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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ThorPrime Conqueror „Der Fall Gerster oder wie wird man reich ohne etwas zu tun.“
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... die Tatsache, dass JEDER gleich mehrere Berater hat. Völlig egal ob Partei oder BA: ohne Berater kommt heute keiner mehr aus.
Ums mal praktischer zu machen: die Demokratie an sich krankt aktuell am mangelden Input der "Politics-Dimension" (die eigentliche Willensbildung, "Inputs"), sodass immer mehr "Withinputs" ("Demands of the Elites", recht arkanisch) an ihre Stelle treten. Die "Poilty" (das Administrative System, Eliten, Parlamente, Gewerkschaften usw.) dominiert aktuell, fast losgelöst vom Volke. Eben diese Loslösung sorgt dafür, dass die auf "Policies" (Ergebnisse) kein Feedback mehr bekommen. Dies wiederrum verstärkt das "staatsgebundene Regieren" (wenig Vertrauen ins Volk) und eine schlechte, niveaulose öfftl. Kommunikation. Das "institutionelle Regieren" (also das Herrschen von nicht-politischen Institutionen) nimmt immer mehr zu.

Was heißt das für den Bürger: er engagiert sich nicht, verfügt nich über das nötige Wissen, kann Entscheidungen und Aktionen seitens der Politiy nicht verstehen, kritisiert diese aber. Natürlich unsachlich und aus Sicht seiner kleinen, bechränkten Welt.

Was wäre zu tun: wie üblich muss an der Basis gearbeitet werden. Solange Regierung und Co. kein Feedback bekommen und Inputs vom Volk ausbleiben, wird sich nichts ändern. Schlimmer noch: die "Herren da oben" bekommen immer mehr Freiheiten und die "Denmokratie" wird mittelfristig außer Kraft gesetzt.

Konkret: auf Grund der Berater-Verträge der BAfA und seitens Herrn Gerster kamen beide in eine kritische Lage, anstelle hier nun Aufklärung zu betreiben, defektierten beide und versuchten die Sache herunterzuspielen. DAS bringt natürlich keinen voran und, verständicherweise, erzürnt dies das volk nochmehr.

Ohje, das wird ein "heißes" Wahljahr, ich schüttel schonmal vorsorglich den Kopf, denn an den hohen Abfindungen, Pensionen und Vergütungen aller Art wird sich wohl nichts ändern.

TP

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Camino Conqueror „Der Fall Gerster oder wie wird man reich ohne etwas zu tun.“
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Irgenwie bin ich mir nicht so sicher, ob man tasächlich auf den Gerster einschlagen sollte. Gerster war eigentlich nur das Instrument, dass politische Vorgaben in der BAfA umsetzen sollte. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man für so eine umfassende Umstrukturierung externe Beratung braucht. Ob der Umfang so gerechtfertigt werden kann, kann ich nicht beurteilen. Wenn man im nachhinein liest, dass Gersters Finanzvorstand entlastende Beweise zurück gehalten hat, drängt sich eher der Verdacht auf, das Gerster "gemeuchelt" wurde.
Schlimmer finde ich persönlich, dass ehemalige Mitarbeiter des MfS Bundesminister spielen dürfen.

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Der_Milchmann Camino „Irgenwie bin ich mir nicht so sicher, ob man tasächlich auf den Gerster...“
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Gerster wurde meiner Meinung nach entlassen, weil er zu unangenehm wurde, zuviel reformiert hat und an dem Ast der alt eingesessenen Beamten gesägt hat, ein Reformer in einem Amt ist wie ein Messer im Bein

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Tilo Nachdenklich Conqueror „Der Fall Gerster oder wie wird man reich ohne etwas zu tun.“
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Die Berater-Branche ist von übel. Was hat die denn der SPD geraten? Wenn der SPD die Wähler weglaufen, dann positioniert man die SPD einfach rechts von der CDU, so einfach ist das aus Beratersicht. Und das wird lange gut gehen, denn keiner wagt Widerspruch, weil bis hin in den Journalismus, die haben alle ihre Berater und ihre Markforschung. Also wissen die Beraterfirmen die Geheimnisse, auch die dunklen. Eine Lösung die auf Beratermist gewachsen ist, wird nun niemand mehr ernsthaft kritisieren wollen.

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technot Tilo Nachdenklich „Die Berater-Branche ist von übel. Was hat die denn der SPD geraten? Wenn der...“
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Also an sich ist mir die Idee von Beratern ja gar nicht mal so unlieb. Poltiker könnten sich auf das Wesentliche (@ Thor: "Polity" oder?) konzentrieren und müssten nicht mehr täglich als schlechte Schauspieler auftreten. Schade natürlich, dass diese eigentlich gute Idee so mies umgestzt wird. Irgendwie sind ja leider alle machtgeil.

T4E

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Tilo Nachdenklich Nachtrag zu: „Die Berater-Branche ist von übel. Was hat die denn der SPD geraten? Wenn der...“
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Ein kleiner Bericht auf der Webseite des Stern:
http://www.stern.de/politik/deutschland/index.html?id=516203&nv=ct_mt

Erschreckend die Personalpolitik von Schröder. Er erkennt Blender nicht mehr auf Anhieb. Anscheinend liebt er deren positiv-Rethorik zu sehr.

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Anonym Conqueror „Der Fall Gerster oder wie wird man reich ohne etwas zu tun.“
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@Camino: Da stimme ich Dir voll zu. Herr Gerster wurde einigen Herren zu unbequem. Viele hatten offenbar Schiss, er könne ihnen ans Bein pinkeln und sie auch beschneiden. Die Leute die reell was verändern könnten, Abbau der Beamten z.B. (ist ohnehin noch ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert), werden einen Teufel tun und sich den Ast absägen, auf dem sie sitzen.

Habe heute erfahren, dass Herr Struck weitere 10.000 zivile Mitarbeiter aus der Lagerwirtschaft der Bundeswehr abbauen will. Gleichzeitig werden hohe Beamte auf Teufel komm raus befördert. Da stinkt doch ganz gewaltig was zum Himmel.

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