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An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden

mathiasundfünf / 11 Antworten / Baumansicht Nickles

 


Schnell mal rein, um den Preis einer neuen Telefonanlage zu erfragen. Die Hütte ist proppenvoll. Fünf Mitarbeiter der Telekom wuseln hinter genauso vielen Tresen rum, um ca. 15 Kunden zufrieden zu stellen. Der Laden ist so was von unterdimensioniert, dass er auf den ersten Blick Assoziationen mit Hühnerkäfig-Haltung provoziert. Ich schätze das Rummaß auf 4x8 Meter – gefühlt aber etwa 2x4 Meter denn überall stehen Wandregale und Tresen. Dazwischen der in der Überzahl gereizte Mob von Telekom-Kunden. Da steht die vollschlanke Telekomikerin, die sich ca. 6x den gleichen Spruch eines ca. Fünfzigjährigen (Lehrers – wie ich vermute) anhören muss. Er beklagt sich bitter und relativ laut, dass er obwohl er alle Hardware für seinen ISDN-Anschluß besitzt, trotzdem Geld für die Schaltung der Leitung berappen soll. Er ist das Modell „Erklärungsresistent“. Die Dicke wird langsam sauer, hat sich aber noch ganz gut im Griff. Die Luft in dem Laden ist verbraucht, die Stimmung beider Seiten auch. Der Lärmpegel verursacht Kopfschmerzen. Als der Oberlehrer fertig ist, verlässt er meckernd den Laden. Die Ablöse tritt ein ca. Mittsechziger an. Adrett gekleidet mit Ehefrau im Schlepp. Er zeigt sein Handy und fragt höflich und mit einem Blick, wie der Kater in Shrek 2, ob man ihm dort mal sein Handy durchkonfigurieren kann. Er selbst blicke nicht so ganz durch. Die Korpulente nimmt sich auch dieses Anliegens freundlich an. Nach etwa 10 Minuten werden die nachfolgenden Kunden etwas nervös, die Pastöse noch nicht, reine Nervensache. Die anderen vier Mitarbeiten haben auch alle gut zu tun. Der Eine muss einem fremdländisch sprechenden ne Telefonnummer aus dem Buch suchen, weil er nicht weiß auf welche Nummer die angeleierte Vertragsänderung Bezug nehmen soll. Es gibt ja „Betreutes Wohnen“ – bei der Telekom gibt es jetzt auch „betreutes Einkaufen“! Toll! Nach 20 Minuten bin ich dran. Ich erfrage den Preis für mein Wunschgerät – ausgezeichnet ist nur der Preis incl. Vertragsabschluß. Der nette ca. 16jährige Mann (je älter ich werde, desto schwerer kann ich das Alter einschätzen) befragt hierzu seinen Computer. Muss ein bisschen suchen, kommt wohl sehr selten vor, so eine Anfrage. Dann die Antwort,  der Preis ist inakzeptabel. Ich danke ihm trotzdem und gehe. Im Rausgehen werfe ich noch einen kurzen Blick auf den Handy-Looser und seine Betreuerin. Bin froh, dass ich fertig bin. Auf meinem Weg zum Auto toben etliche Fragen durch meinen Kopf:


1. Wie kann ein so großes Unternehmen wie die Telekom es ihren Mitarbeitern nur zumuten, unter dermaßen beschissenen räumlichen Bedingungen qualifizierte Arbeit zu leisten? Warum mutet sie Ihren Kunden zu, sich mit in die Sardinendose zu stellen? Ich denke, die Zeiten sind schlecht und die Telekom ist so unter Druck!  Wäre ich Mr. Telekom, dann würde sich mein Hauptaugenmerk auf eine angenehme, kundenfreundliche Verkaufs- und Beratungsfläche richten. Die Läden sind doch so was, wie die Visitenkarte des Unternehmens. Es gibt in unserer Stadt nur einen T-Punkt – nämlich den Beschriebenen. Freunde erzählten mir, in anderen Städten seien die Läden genau so klein. Kopfschüttel!!


2. Wie viel Geld muss man verdienen, um diesen Stress auszuhalten. Ich bin kein Telekom-Fan im eigentlichen Sinne aber ich ziehe den Hut vor so nervenstarken Mitarbeitern, die sich trotz aller Widrigkeiten noch rührend und geduldig um Ihre Kunden bemühen.


3. Was reitet einen alten Menschen, sich Technik anzuschaffen, die ihn total überfordert – oder warum ist die Industrie nicht in der Lage, die Bedienung ihrer Produkte so logisch zu gestalten, dass auch ältere Menschen sie verstehen?

4. Wie viel Geld wird in Deutschland wohl jährlich in Technik investiert, die dann nutzlos  rumliegt, weil die Bedienung zu kompliziert ist?
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Nasser mathiasundfünf „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Hi mathiasundfünf!

Ich tip mal auf das Monopol.

MfG Nasser

;) Und immer trocken bleiben.
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mathiasundfünf Nachtrag zu: „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Nur für die Neuen:
Wen Offenflachs Äußerung jetzt irritiert, der schaue hier:
http://www.nickles.de/static_cache/537753113.html
Ich bin wirklich froh, daß er mich nicht zu seinen Freunden zählt!
Mathias

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Siggi FAC mathiasundfünf „Nur für die Neuen: Wen Offenflachs Äußerung jetzt irritiert, der schaue hier:...“
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hi,
meinst Du, er hat Freunde?
Gruß
Siggi

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Mario32 mathiasundfünf „Nur für die Neuen: Wen Offenflachs Äußerung jetzt irritiert, der schaue hier:...“
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Hinweis an "die neuen"
In genanntem Post wurden die schlimsten ausfälle des posters Offenbach bereits entfernt!

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jueki mathiasundfünf „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Du meinst doch nicht etwa den Telecom- Laden in Chemnitz an der Zentralhaltestelle?
Die Beschreibung würde passen. Oder sind das übliche Verhältnisse?
Jürgen

- Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen "NEIN!" Kurt Tucholsky
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Tilo Nachdenklich mathiasundfünf „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Zu 1)
Das ist ein Riesenmarkt. Man entzieht sich dem Konkurenzkampf auf Discountniveau. Die Läden liegen in bester Einkaufslage. Personal und Läden sind ziemlich teuer. Wenn die Leute alles im T-Punkt kaufen, kann man sie schlechter wegschicken, etwa bei einem DSL-Problem: Haben Sie schon mal versucht, ihren Netzwerkkartenhersteller anzumailen (wie denn mit gestörtem Anschluss)?
Zu 2) Bei der heutigen Arbeitsplatzlage wohl kaum ne Verdienstfrage. Gute Leute werden sie behalten...bis sie ausgebrannt sind.
Zu 3) So ne Technik gibt ne gewisse Sicherheit. Wenn ein alter Mensch irgendwo unterwegs ein Problem bekommt, wird er wohl kaum noch ne Telefonzelle vorfinden. Gute Geräte, z.B. mit lautem Ton für den Ohrhörer (Schwerhörigkeit) sind eher teuer und dann auch gut ausgestattet.
Zu 4) Die Bedienbarkeit der meisten Elektronik ist lausig. Ich suche z.B. einen CD-Spieler, klein, tragbar, notfalls Mono, mit einfachen Bedientasten, etwa so, wie die ersten Cassettenrecoder aussahen, die auf den Markt kamen. Wenn jemand 80 ist und technikresistent, hat er/sie vielleicht noch gut mitbekommen wie ein Cassettenrecorder bedient wurde. CD-Spieler mit unlogisch angeordneten Minitasten und englischer Beschriftung grau auf schwarz, das ist absoluter Murks. Unsereins kümmert das nicht...naja vielleicht mal im Halbdunkel bei einem unbekannten Gerät.

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SmallAl Tilo Nachdenklich „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Dazu fällt mir etwas ein was ich von einer Bekannten erfahren habe:

Sie ist umgezogen und der Telefonanschluß konnte nicht gleich freigeschaltet werden, da die Leitung die in der Wohnung war für einen ISDN Anschluß "geklaut" wurde.

Soweit so gut - auf Nachfrage kommt dann die Auskunft der Telekom -> Sie haben ja einen Neubau ? (...) Etwas später ist geklärt das der Neuanschluß in einer alten Wohnung gemacht werden muß, nachdem das Formular soweit abgearbeitet ist noch abschließende Bemerkung: "Sie haben ja gar keine Telefonnummer angegeben ?" *lol*

zurück zum Thema - Ja die haben eine "Engels-Geduld", und die Handyhersteller Bedienungsdesingner sind offenbar schon soweit in der Materie, daß sie sich nicht mehr in ein "Laienhirn" versetzen können - leider.

remember: Today is the first day of the rest of your life !
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Steven R. mathiasundfünf „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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also wenn die anzahl der bedienerplätze etwas geringer wäre, könnte es auch der "tief im westen-wo die sonne verstaubt" bzw. noch weiter westlich in einer kleinen "LandlebeStadt" liegende t-kom laden sein. dort ist auch immer proppevoll. AABer die Mitarbeiter dort sind echt freundlich trotz des stresses. Es macht richtig "spass" einfach nur unauffällig imladen rumzustehen und zuzuhören/sehen was die sich manchmal an "kunden" bieten lassen müssen. Die Mitarbeiter tuen mir wirklich leid und ich bewundere sie ob ihrer geduld!!!!

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Emily22 mathiasundfünf „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Das stimmt irgendwie, und wenn alle Läden gähnend leer sind und die Inhaber vor Langeweile auf einem Stuhl draussen in der Sonne sitzen,
Telekom-Laden und Bauhaus sind immer rappelvoll ;-)

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Herminator mathiasundfünf „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Es ist halt nur ein T-Punkt. Warum soll dann dieser auch größer sein als ein "punkt".

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hundevatta mathiasundfünf „An einem Donnerstag im T-Punkt-Laden“
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Das liegt einzig und allein an den Leuten. Bei uns in BVB-Stadt gibt es einen T-Punkt nahe Metro/Walmart. Riesengross und ich am Morgen alleiniger Kunde. Allerdings sind die persönlichen Probleme vom Wochenende noch nicht ausdiskutiert; ich als Kunde bin da zweite Wahl. Als mir das beim zweiten Besuch auch so passierte, war das mein letzter Besuch in dieser Niederlassung.
T-Punkt am Ruhrpark: Vielleicht bin ich die rühmliche Ausnahme, aber seit vielen Jahren kaufe ich dort Telefonanlagen und Telefone, verlängere oder ändere meine Handyverträge und erkundige mich nach Tarifen. Ausnahmslos lernte ich nette Mitarbeiter kennen die sich sehr viel Mühe gaben. Und der Laden ähnelt dem von Matthiasundfünf beschriebenen - eher winzig. Am Platzangebot kann es also nicht liegen.
Vielleicht sind in dem einen Laden ehemalige Monopol-Mitarbeiter beschäftigt, während die freundliche Version die Dienstleister sind.
Vielleicht hatte ich aber auch nur einfach Pech/Glück. Jeder wird es anders erleben.
Eins steht fest: Kommt ein neues Handy oder ein neuer Tarif auf den Markt, wissen die Angestellten im T-Punkt, warum sie abends kaputt sind.

- Boh glaupse ey! -
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