...Gala im Ersten
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Wobei mir Georg Schramm immer noch am besten gefällt. Ich hab mal auf einem der dritten Programme sein Solo-Programm gesehen. Absolut irre.
Schade das Scheibenwischer eingestellt wird. Eigentlich müsste man der GEZ Gebühren abziehen, wenn keine alternative Sendung angeboten wird.
Schade! Dreiundzwanzig Jahre hat uns Scheibenwischer gezeigt was wir Wissen sollten! Nur, versteht es unsere Regierung uns nur das Wissen zu lassen was wir Wissen "Dürfen"... Du machst dein Kreuz da... und fertig...
Gruß Soulmann.
Hallo soulmann63,
da möchte ich gleich mal was anfügen.
uns nur das Wissen zu lassen was wir Wissen "Dürfen"...
Wissen darfst Du, dass die staatlichen Ausgaben für Bildung bei 85 Millriaden Euro liegen. Nicht unbedingt wissen sollst Du, dass wir damit prozentual im Vergleich mit anderen Ländern mies liegen, schau mal in die Uni-Bibliotheken. Was Du gar nicht wissen darst: Die Lebensversicherungen haben im Jahr 2002 55 Milliarden Euro an der Börsen verspekuliert. Aber auch Angela Merkel scheint es nicht zu wissen, sie will die Kapitaldeckung für die Pflegeversicherung.
Soweit ich informiert bin, liegst du da nicht ganz richtig. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegen die deutschen Bildungsausgaben (gerade für die Forschung an den Hochschulen) weltweit in Front. Der Haken dabei: durch den typisch deutschen Verwaltungsapparat, Beamtenstatus der Professoren und dergleichen Dinge mehr findet an deutschen Unis so gut wie keine weltbewegende Forschung mehr statt. Wobei mit 'weltbewegend' von der Quelle, auf die ich mich beziehe, gemeint wird, wie viele Publikationen ein Land in führenden wissenschaftlichen Magazinen landet.
(gelesen bei S.Bär : Forschen auf Deutsch )
Ich habe meine Zahlen auch nur aus dem Fernsehen (3sat) und dem Spiegel...aber im Allgemeinen sollte man nicht alles glauben, was man so hört. Viel informativer: Nimm ein Fachgebiet in dem Du Dich auskennst und schau mal in eine Uni-Bibliothek, das sagt alles. Auch dass die meisten Uni-Bibliotheken bei Fernleiheanfragen nichts mehr rausrücken. Die Politiker haben auch schon die Lösung fürs Problem, einfach den Studenten mehr Druck machen. Was auch immer passiert, gut organisierte Gruppen versorgen ihre Leutchen...nicht nur mit Büchern. In solchen Gruppen zählt die Anpassungsleistung und nicht die Intelligenz. Solche Gruppen mögen heut noch einen gewissen stalinistischen Einschlag haben (Kritische Psychologie bla, bla), die Rechten sind da längst mit drin, organisieren Niederlagen...bis sie den Laden umdrehen können, dann wird er so doppelbödig wie die gewendete SPD. Also Unterfinanzierung und Anpasssungsdruck + bodenlose Dummheit. Eigentlich die typischen Scheibenwischerthemen.
test test test hämischgrins....
Hallo Tilo Nachdenklich,
Wie mich dein Posting Freud und Das Du es Verstehst! Nur ... Es sind zuwenige...
Ein Interview
Mit Dieter Hildebrand im ZDF.
Was soll die dämliche Überschrift im Betreff??? Ich hatte da was ganz anderes reingeschrieben!
Und Dieter Hildebrandt bitte. Soviel Zeit muss sein.
Der Einfachkeit halber kopier ich etwas, das ich vorhin in einem anderen Forum schrieb (Überschrift: Ende einer Aera!) nach hier:
Ich habe mir gerade die letzte Folge des "Scheibenwischer" im TV angesehen. Angenehm aufgefallen ist mir, mit wie wenig Rührseligkeit und mit wieviel Anstand dieser Abschied begangen wurde.
Es beeindruckt mich immer wieder, wie wach, kritisch und intelligent ein 76 Jahre alter Mann wie Dieter Hildebrandt am Tagesgeschehen teilnimmt, dieses kommentiert und reflektiert. Sein Wortwitz und seine Freude am gewandten Spiel mit der Sprache haben mich schon früh begeistern können.
In diesem Alter noch so "fit" zu sein, im Bewußtsein nichts wirklich zu bewegen es doch immer und immer wieder zu versuchen, das ringt mir Achtung ab. Und die Hoffnung meine alten Tage vielleicht auch nicht in Passivität zu vegetieren.
Als sehr junger Jugendlicher waren Übertragungen der "Lach- und Schiessgesellschaft", der "Stachelschweine", des "Kommoedchens", die "Notizen aus der Provinz" für mich echte Highlights. Sie haben zu meinem politischen Verständnis beigetragen, mein Interesse an Politik verstärkt.
Ich war Klassensprecher, stellvertretender Schulsprecher, Mitglied im Stadtschülerrat, Jugendvertreter, Mitglied des Personalrats, Vertrauensmann, Vertrauensleutesprecher, Mitgründer der Juso-AG in unserem Ortsteil, habe gewerkschaftliche Jugendbildungsarbeit gemacht, diverse Kollumnen für Gewerkschaftszeitungen geschrieben.
Über Jahre habe ich mich engagiert, teils aus wirklichem Interesse und dem Wunsch Lebensbedingungen aktiv zu verändern, teils um meine persönlichen Probleme zu verdecken.
Ich bin nach wie vor dankbar für diese Möglichkeiten. Sie haben mich rhetorisch geschult, haben mich Auseinandersetzung und Nachdenken gelehrt, haben mir Instrumente zur Kommunikation und Analyse an die Hand gegeben.
Sie haben mir aber auch gezeigt, dass die wirklich bewegten nur selten etwas im Grossen bewegen. Dass Organisationen den Mut zu Veränderung lähmen. So abgedroschen es klingt, dass Macht korrumpiert und das System seine Kinder frisst.
Meine Erfahrungen mit Politik und Politikern, mit Funktionen und Funktionären haben gezeigt wie wenig diejenigen die wir hören können noch zu sagen haben.
Integrität, Ehrlichkeit, Interesse für andere sind hinderlich wenn es um Posten geht. Persönlichkeit bleibt besser an der Garderobe, bevor es aufs Parkett geht.
In den letzten Jahren habe ich begriffen, dass die Revolution ein Traum ist. Dass Veränderung im kleinen passiert. Dass ich nur auf mein nächstes Umfeld einwirken kann und muß. Was ich privat weitergebe (auch durch Zuhören und Lernen von anderen) hat vielleicht Bestand und verleiht mir Unsterblichkeit. (Kleine Erläuterung: Das umschreibt meine Auffassung vom ewigen Leben. Was wir anderen Gutes tun, was wir positives in ihrem Leben bewirken, wirkt über unsere rein körperliche Existenz hinweg, lässt uns in anderen weiterleben. Das Böse natürlich auch. Aber das tun wir ja alle nicht mehr!? )
Meinen Frieden mit der Welt habe ich gemacht. Aber noch nicht ganz. Das in den Gruppen nicht politisch diskutiert wird war für mich immer okay. Das wäre nicht der richtige Ort.
Aber die Auseinandersetzung mit dem Tagesgeschehen, die Analyse dessen was uns vollmundig als Wahrheit verkauft wird, das Hinterfragen von Personen und Institutionen gehört für mich zu meinem geistigen Überleben.
Mit dem Ende einer Sendung wie "Scheibenwischer" habe ich das Gefühl, ein weiteres Stück Kultur die ich brauche und achte stirbt.
Aus Dieter Hildebrand und Werner Schneider werden Erkan und Stefan (Gott, sind die grauslich), aus Connie Wecker oder Hannes Wader werden Daniel Küblböck und Stefan Raab, aus der Mai-Kundgebung wurde die Love-Parade und so weiter.
Die Menschen verlieren das Interesse an dem System das sie beherrscht und die Macdonaldisierung unserer Gesellschaft schreitet fort.
Das alles macht mir Angst.
Macht ohne Kontrolle, Bevölkerung ohne Bildung, ichbezogene Menschen führen geradwegs nach Amerika. Und so sehr ich einzelne Amerikaner mag, deren Sozialgefüge und Territorialverhalten erschrecken mich zutiefst.
Was wird man noch mit uns machen, wenn niemand mehr fragt "Hey, was macht Ihr da?"?
Entschuldigt den langen Text und die unsortierten Gedankenstränge. Auch das ist Teil von mir und auch das prägt mein Leben.
Den Geduldigen danke fürs Zulesen.
Den weniger Geduldigen, sehts mir nach.
Gruß
d.r.
Gutes Thema für Off Topic. Seitdem ich Kabarett schaue, war auch immer der Name Hildebrandt dabei. Seine Hochzeit ohne jeden Zweifel die Müncher Lach- und Schießgesellschaft. Gibt in Deutschland - tatsächliche eine deutsche Eigenart im positiven Sinn - soviele gute Kabarettisten, wobei ich in letzter Zeit immer mehr zu denen neige (angefangen bei Polt, jetzt Schramm), bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Verharmlosung durch Lächerlichkeit fällt bei denen flach. Jetzt nicht falsch verstehen ,aber solange man über haarsträubende Missstände lachen kann, ist es ja noch nicht soooo schlimm. Zum Glück bleibt uns Hidebrandt ja erhalten und es gibt viele gute junge, die in den Startlöchern sitzen.
cu
NANÜ
freunden des feinsinnigen, schwarzen humors, des denkens... empfehle ich sehr die neue cd von ludwig hirsch "perlen vor die säue" ...jetzt, wo der hildebrand weg ist...
dazu ein leckeres gläschen rotwein...
;-)
@garf
Ist Hirsch denn etwas positiver geworden?
Ich erinnere gute alte Zeiten. Einmal im angedröhnten Kopf "Kumm, schwarzer Vogel" hören und der Haken an der Decke schien ein besserer Freund als jeder, den man anfassen konnte.
Hirsch war Klasse, aber Futter für Suizidale.
Gruß
d.r.
@dreamreaper...
ich habe mir letzten sonntag das konzert in berlin gegönnt - und (!!!) es waren etliche stellen zum lachen dabei... laut und auch leise lachend. aber natürlich auch sehr nachdenkliche momente. für suizid gefährdete war dieses programm eher nicht gefährlich.
;-)
Die Parodie von Ulla Schmidt saß voll im Ziel. Wenn Schröder die im Amt belässt, kann man das vielleicht so deuten, dass er doch keine Lust mehr hat.
Was mich aber überraschte war, dass die "gut" Frau Schmidt auch noch lauthals mitlachte.
Erst beim letzten Auftritt von Georg Schramm entglitten dann doch einigen die Gesichtzüge. Gut, dass die Sendung heute wiederholt wird. Dann werd ich die mal aufnehmen und archivieren.
Hat dich das wirklich überrascht? Was sollte sie denn sonst machen?
Sah doch sehr nach "guter Mine zum bösen Spiel" aus.
Hallo Zusammen,
erst mal möchte ich mich für die Gedanken von dreamreaper bedanken! Decken sie sich doch in einigen Passagen mit den meinen.
Ludwig Hirsch empfand ich eigentlich nicht als Suizidal. Eher regte er einem in seinem tiefsten inneren zum Nachdenkenden Handeln an. Wir können die Korruptirrenden Machenschaften der Politiker nicht ändern, aber wir können "uns" ändern. Hinsehen, Wachrütteln, Draufzeigen und zu verstehen geben, das wir Verstehen.
Je mehr endlich die Augen "auf" machen, um so besser könnten es mal unsere Kindeskinder haben.
Gruß Soulmann**