Hinweise zum Besuch beim Arzt
Inhalt
1. Stellen Sie nie selbst die Diagnose
2. Bieten Sie auch nebensächliche Beschwerden an
3. Passen Sie auf, dass Sie nicht als Schwindler eingestuft werden
4. Zusammenfassung wichtiger Tipps
Weitere wichtige Informationen können Sie im Booklet nachlesen.
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1. Stellen Sie nie selbst die Diagnose
Mediziner denken typischerweise, sie hätten die ganze medizinische Weisheit für sich gepachtet; deshalb reagieren sie fast immer sauer, wenn Sie ihnen sagen, was Sie haben. Außerdem wollen sie selbst darauf kommen und sich dabei als tolle Diagnostiker fühlen. (Lassen Sie ihnen doch die kleine Freude!?)
Ein Beispiel:
Sie kommen mit einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) zum Arzt. Wenn Sie nun sagen: "Herr Doktor, ich habe eine Gastritis" kann es Ihnen gut passieren, dass er Sie rauswirft oder zumindest fragt, warum Sie überhaupt zu ihm kämen, wenn Sie schon alles selber wüßten. Außerdem kann es sein, dass er findet, Sie hätten gar keine Gastritis.
Sie packen die Ärzte bei ihrem eigenen Größenwahn, wenn Sie ihre Beschwerden schildern (siehe Stichwort: Gastritis) und sagen, Sie seien beunruhigt, weil Sie gar nicht wüßten, was Sie da hätten und ob das denn auch nichts Ernstes sei und vielleicht sogar noch, wenn Sie beispielsweise fragen: "Mein Onkel hat auch immer Magenschmerzen gehabt, die auch in den Arm gezogen sind und hinterher hatte er einen Herzinfarkt. Kann sowas bei mir auch sein?«. Da lacht dann das Herz des Schulmediziners!
Er sieht, Sie haben keinen Durchblick, fürchten sich womöglich noch, und kann Ihnen dann erzählen, was Sie wirklich haben, ist also der "große Experte". Merkwürdiges Verhalten Ihrerseits wird dann mit Ihrer Angst erklärt.
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2. Bieten Sie auch nebensächliche Beschwerden an
Reden Sie nicht wie ein Medizinbuch!
Damit die Ärzte etwas zum Aussuchen haben, ist es günstig, ihnen nicht nur die Beschwerden zu erzählen, die bei den jeweiligen Krankheiten angegeben sind, sondern durchaus kleine Nebenbeschwerden, die mit dem typischen Krankheitsbild nichts zu tun haben. Dann kommt auch niemand auf die Idee, Sie hätten alle Angaben aus einem medizinischen Lehrbuch oder aus dieser CD herausgesucht.
Folgende Kleinigkeiten treten auch unabhängig von jeder Krankheit auf:
schlechtes Schlafen
ganz leichte Kopfschmerzen
Nervosität
Schlappheit
bei Frauen eine unregelmäßige Regel
die Tatsache, dass in Ihrer Familie die genannten oder ähnliche Beschwerden häufiger vorkommen
ein leichter Gewichtsverlust (1-2 Kilo)
Haarausfall
brüchige Fingernägel
das Essen schmeckt nicht mehr wie sonst
und was Ihnen sonst noch so einfällt
Von diesen Beschwerden sollten Sie aber nur eine nennen.
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3. Passen Sie auf, dass Sie nicht als Schwindler eingestuft werden
Wenn Sie merken, dass Ihr Arzt Ihnen nicht vertraut, Sie nicht länger krankschreiben will, oder Sie gar darauf anspricht, ob Sie denn nicht übertreiben - dann ist es höchste Zeit, den Arzt zu wechseln!!
Soweit sollten Sie es eigentlich nie kommen lassen, denn wenn Ihnen ein Arzt »Simulant« in die Papiere schreibt, werden Sie diesen Makel so schnell nicht mehr los! Also Vorsicht!
Für den durchschnittlichen Arzt ist es am Besten, wenn er Ihre Beschwerden für echt hält und dementsprechend handelt, um Ihre "Heilung" zu unterstützen .
Manchmal gibt es auch ganz nette Ärzte, die andeuten, dass sie Ihnen den »Urlaub« gönnen. Sie sollten aber wissen, dass diese "liberale Masche" häufig nur aufgezogen wird, um Simulanten zu erkennen!
Bedenken Sie: Der krankschreibende Arzt ist IMMER um seinen Ruf besorgt. Und wenn Sie erst einmal angedeutet haben, dass Sie nichts hätten, sondern einfach nur krankgeschrieben werden möchten, wird Ihnen kein Arzt diesen Gefallen mehr tun. Macht er es dennoch, macht er sich strafbar! (Und mal ehrlich: Glauben Sie wirklich, dass ein Arzt wegen Ihnen seine Existenz auf\'s Spiel setzt ???)
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4. Zusammenfassung wichtiger Tipps
Noch einmal zusammengefaßt, die vielen kleinen praktischen Tipps, die Ihnen den Umgang mit dem Arzt erleichtern sollen:
Immer zuerst zum Praktischen Arzt gehen (Verzögerung).
Arztbriefe immer öffnen.
Fragen Sie Freunde nach ihren Erfahrungen mit der Krankheit Ihrer Wahl. Üben Sie vorher zu Hause.
Wenn Sie Tabletten bekommen haben, lesen Sie den dazugehörenden Beipackzettel durch, damit Sie wissen, wieviel Sie angeblich eingenommen haben.
Bauen Sie, wenn möglich, Ihre früheren Krankheiten in Ihre jetzigen Beschwerden mit ein.
Gehen Sie immer sofort zum Arzt. Er darf Sie höchstens einen Tag rückwirkend krankschreiben.
Wenn es sich um einen Unfall handelte, können Sie eventuell einen Berufsunfall daraus machen (z.B. auf dem Weg von oder zur Arbeit)
Mögliche Entschädigung durch die Berufsgenossenschaft. Sie müssen dann aber zu einem speziellen Arzt und sich häufigeren Kontrollen des \'Heilungsverlaufs\' unterziehen. Vorher sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie das wirklich wollen.
Die Berufsgenossenschaften versuchen immer, die Kosten von sich abzuwenden. Sie suchen nach anderen Schuldigen oder zweifeln den Unfallhergang an. Deshalb kommt es oft noch nach einem halben oder einem Jahr zu Rückfragen - auf diese Weise holen sie jährlich Mio. aus Regress-Forderungen zurück! Schreiben Sie also detailliert auf, was Sie ihnen erzählt haben.
Falls Sie vergesslich sind, legen Sie sich einen Ordner über Ihre Krankheiten an, damit Sie den Überblick behalten, z.B. gegenüber den Kassen und den Versicherungen.
Was Sie grundsätzlich untersuchen lassen können:
Blut
Stuhl
Urin
Blutdruck
EKG (Herzstromkurve)
EEG (Hirnstromkurve)
Atemfunktionsproben
kleinere Röntgenuntersuchungen, z.B. Schädel, Nasennebenhöhlen, Brustkorb
Röntgenstrahlen sind allerdings immer schädlich. Das Röntgen von Schädel, Nasennebenhöhlen, Brustkorb, Wirbelsäule, Armen und Beinen bedeutet eine relativ niedrige Strahlenbelastung. Sie müssen selber entscheiden, ob und wann Sie diese Belastung in Kauf nehmen möchten. Wenn Sie den "gelben Schein" nur für zwei Wochen brauchen, können Sie sich einer Röntgenuntersuchung verweigern - das tun sogar echte Kranke.
Wovor Sie sich wirklich hüten sollten:
Größere Röntgenuntersuchungen, z.B. alle Kontrastdarstellungen von inneren Organen, Blutgefäßen, Rückenmark oder gar Gehirn.
Punktionen des Rückenmarks oder anderer Körperhöhlen.
Spiegelungen (Es sei denn, es ist ausdrücklich vermerkt) von Magen, Darm, Blase, Gebärmutter oder anderen Organen.
Bei Therapien: Spritzen immer ablehnen!
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Asozialer Schmarotzer!!