Ritter Gawain und die Hexe
Eine kleine, aber wahre Geschichte aus der Zeit der Ritter...
Der junge König Artus (der aus der Sage!) geriet in einen Hinterhalt und wurde vom König des Nachbarreiches gefangengenommen. Dieser hätte Artus töten können, wurde aber durch die Jugend und die Lebensfreude von Artus zurückgehalten. So versprach er ihm die Freiheit, wenn er eine sehr schwierige Frage innerhalb eines Jahres beantworten könne, hätte er immer noch keine Antwort, würde er zu Tode verurteilt. Die Frage lautete:
"Was wollen Frauen wirklich?"
Nun, dies war in der Tat eine schwierige Frage, und für den jungen Artus war es eine fast unmögliche Aufgabe, die Antwort zu finden. Er fragte alle Weisen seines Landes und natürlich auch alle Frauen , denen er begegnete - niemand konnte ihm jedoch eine zufriedenstellende Antwort geben.
Alles deutete jedoch darauf hin, dass eine Person im Lande die Antwort wissen könnte - eine alte Hexe, die jedoch dafür bekannt war, dass sie sehr hohe Geenleistungen für ihre Hilfe verlangte. Artus hatte jedoch keine andere Wahl, und so traf die Hexe am letzten Tage des ablaufenden Jahres am Hofe ein. Auf der Frage nach dem Preis für die Antwort meinte die Hexe, sie würde nur dann antworten, wenn sie Sir Gawain, den nobelsten Ritter der Tafelrunde und Artus\' besten Freund, heiraten könne. Nun, die Hexe sah alles andere als gut aus - sie hatte einen Buckel, stank wie zwei Wochen alter Fisch und gab ständig unanständige Geräusche von sich. Dies wollte Artus seinem besten Freund nicht antun, dieser jedoch meinte, für König Artus\' Leben und den Erhalt der Tafelrunde opfere er alles, sogar sein Leben, welches ihm in diesem Falle ja erhalten bliebe.
So wurde die Hochzeit bekanntgegeben und die Hexe enthüllte ihre Antwort:
"Was Fraün wirklich wollen, ist, über sich selbst bestimmen zu können!"
Jedem war klar, dass diese Antwort der Schlüssel zu König Artus\' Leben war, und so kam es auch - der König des Nachbarreiches sprach Artus frei.
Was für eine Hochzeit!
König Artus wurde zwischen Pein und Erlösung hin- und hergerissen. Sir Gawain verhielt sich wie immer angemessen, höflich und milde. Die alte Hexe zeigte ihre schlechtesten Manieren, sie aß mit den Händen, rülpste und furzte in einem fort, so dass sich jedermann unbehaglich fühlte.
Dann kam die Hochzeitsnacht.
Sir Gawain, sich selbst für eine furchtbare Nacht rüstend, betrat das Schlafgemach und sah, zu seinem grossen Erstaunen, im Bett das schönste Mädchen, das er je gesehen hatte, auf ihn warten. Gawain fragte erstaunt, was dies zu bedeuten habe. Das Mädchen antwortete, dass es, als Lohn für seine Freundlichkeit, die halbe Zeit hübsch, die andere Hälfte der Zeit jedoch hässlich sein würde - seine Wahl wäre es nun, welche Hälfte er tagsüber und welche er in der Nacht haben wolle.
Wie sollte sich Sir Gawain nun entscheiden? Sollte er lieber tagsüber eine schöne Frau haben, mit der er sich zeigen konnte und dafür nachts eine alte, spukende Hexe? Oder sollte er tagsüber die alte Hexe bevorzugen, um dafür nachts seine wildesten Träume ausleben zu können?
Nun, was glauben Sie, wie hat sich Sir Gawain entschieden?
Es gibt eine Menge interessanter Varianten:
Eine Teilung, nicht in Tag und Nacht, sondern in erste Hälfte der Ehe und zweite Hälfte der Ehe. Dann wäre die Entscheidung klar: erste Hälfte hübsch, zweite Hälfte (wenn ja dann eh\' die meisten Frauen nicht mehr so toll aussehen) die Hexe.
Chauvi Version: Er will die Schöne nachts. So besteht ja nicht die Gefahr, dass sie ihm jemand abspenstig machen wollte!
Ritterliche Variante: Da er seinem König nur Gutes tun will, wählt er die Schöne für tags - nachts ists sowieso dunkel.
Dumm gelaufen: Er erklärt allen, dass er die hässliche Hexe keinem zumuten kann und sperrt sie Tag und Nacht ein. Allerdings ist sie eine Hexe und damit alsbald auch nachts keine Schönheit mehr.
Sir Gawain könnte sich einfach dafür entscheiden, tagsüber eine schöne Frau zu haben.
Oder will er die Schöne doch lieber des Nachts in seinem Schlafgemach?
Jaja, jetzt wollen Sie sicher wissen, wie sich Sir Gawain damals wirklich entschieden hat?
Dann scrollen Sie mal ein wenig nach unten:
Es ist doch ganz einfach.
Sir Gawain hat aus dem Spruch, den König Artus erhalten hat, gelernt und überlässt der Hexe die Entscheidung, da sie doch sagte:
"Was Fraün wirklich wollen, ist über sich selbst bestimmen zu können."
Und da sie so erfreut ist, dass die Entscheidung bei ihr liegt, wird sie Tag und Nacht hübsch sein.
Seien wir doch ehrlich, meine Damen, welche Frau ist schon freiwillig hässlich? Keine, oder?
Noch nicht einmal eine Hexe.
Die vielleicht am allerwenigsten :o))
Naja, vielleicht war die Geschichte doch nur ein Märchen...? ;o))
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