Es war einmal eine Bombe. Sie wohnte in einem Lagerhaus mit ganz vielen anderen Bomben. Sie war sehr klug, denn in ihrem Inneren steckte ein hochentwickelter Minicomputer. Über Zehntausend Menschen arbeiteten ihr Leben lang um Steuern zu zahlen, die die Entwicklung und Herstellung der Bombe finanzierten. Ohne es zu wissen. Unzählige Wissenschaftler, Techniker und Konstrukteure erfanden die Materialien, Technologien, Schaltkreise usw.
Die Bombe war ein technisches Wunderwerk. Sie war stolz auf sich.
Eines Tages kam der Einsatzbefehl. Wogen der Erregung liefen durch ihre Sensoren. Endlich! Endlich würde sie ihr Leben erfüllen. Und schon kamen muskulöse Soldaten ihn strahlenden Uniformen um sie hochzuheben. Die Bombe war sehr schwer, aber die Soldaten haben ja lange genug trainiert. Und da brachten sie sie auch schon zum Flugzeug. Es war gross und stark, aber nicht so fortschrittlich wie die Bombe.
Geübte Hände schraubten die Bombe mit drei anderen Bomben unter die Flügel. Die Elektronik wurde angeschlossen, alles nochmal überprüft. Auf die Flügelspitzen wurden Luft-Luft Raketen angebracht.
Und schon kamen die Piloten. Sie rannten aus einer Baracke herraus, in der sie ihre Einsatzbefehle erhalten haben. Zwei Männer bestiegen den Kampfbomber. Mit Handzeichen grüssten sie noch ihren Befehlshaber und ihr Land. Dann ging es auch schon los. Der Motor zündete dröhnend, der Jet rollte an den Anfang der Startbahn und dann drückte der Pilot den Schubhebel voll durch. Heulend beschleunigte die Maschiene und stieg in den Himmel auf. Die majestätischen Symbole der Luftwaffe und der Nation glänzten als das Kampfflugzeug sich in die Formation einreihte und auf mehrfache Schallgeschwindigkeit weiter beschleunigte.
Der Wind pfiff an der aerodynamischen Gestalt der Bombe entlang. Ein Gefühl der Grösse umfasste sie, als sie aus der Höhe auf die Erde blickte. Da meldete sich auch der Bordcomputer. Es wurden alle Systeme gecheckt. Ein Fehler im Leitsystem einer anderen Bombe. Der Bombe würde sowas nicht passieren. Stolzerfüllt präsentierte sie ihre Schaltkreise dem Computer. Alles perfekt. Ordnung muss sein.
Ohne Gegenwehr oder technischer Probleme erreichten sie ihr Zielgebiet. Planmässig schwärmten die Bomber über der Stadt aus. Einige kleinere Flugzeuge tauchten harab in die Strassenschluchten um dort Ziele anzugreifen. Das Flugzeug, das die Bombe transportierte hat es nicht nötig. Der Pilot erfasst das Ziel mit dem Bordcomputer. Laserstrahlen treffen das Gebäude aus mehreren Kilometern Entfernung. Kaum Feindaktivität. Sehr gut. Überraschungsangriff. Nur hier und da steigen Flugabwehrraketen auf.
Und da gibt der Pilot auch das Startsignal. Die Bombe stößt einen Freudenschrei aus, während ihr Triebwerk zündet. Stolz überholt sie das Flugzeug und zischt sie auf das Zielgebäude zu.
Endlich wird sich ihr Leben erfüllen!
Eine Speziallegierung schützt den Sprengkopf als die Bombe die Decke durchschlägt. Sie braust am verdutzten Gesicht einer Oma die ihrer Enkelin eine Geschichte erzählte in den Fussboden. Auch diesen durchdringt sie Problemlos, denn dafür wurde sie ja gebaut.
Endlich.
Ein Stockwerk tiefer begerift ein kleiner Junge grade das Prinzip der Multiplikation. Die Bombe bricht auch durch den nächsten Fussboden.
Hier erfreut sich ein junges Ehepaar daran wie ihre Tochter grade lernt zu laufen.
Die Bombe durchdringt das nächste Stockwerk, wo ein Typ grade für die ganze WG kocht. Er steht schon zwei Stunden an den Töpfen um sie alle zu erfreuen.
Die Bombe dringt in den Fussboden ein und bleibt hängen.
Ein Stockwerk tiefer schaut grade ein Liebespaar auf als Teile der Decke aufs Bett stürzen.
Die Bombe explodiert.
Endlich.
Weit weg.
Ein Mann sitzt abends vorm Fernseher und guckt eine Nachrichtensendung. Er verfolgt gespannt wie sein Land Krieg führt.
Die Nachrichtensprecherin benutzt Worte wie Friedensmission und Gerechtigkeit als die Bombe in ein Wohnhaus einschlägt.
Etwas später schaut der Mann eine andere Sendung über den Krieg und die Bombe. Hier wird die hochentwickelte Technik gelobt. Es wird gezeigt, wie präzise der Pilot das Gebäude anvisieren kann und wie es dann in sich zusammenfällt. Es wird von sauberer Kriegsführung gesprochen.
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Hallo Freddy,
ich verstehe ja, daß du 'zum Nachdenken' dazu schreibst. Aber das muß nicht sein.
Wer
Eine Aufforderung braucht
Für den
Ist sie zwecklos.
Salut a.
Hi, Amenophis !
Ich denke mal, der Hinweis "zum Nachdenken" war für unsere "primitiven Freunde" der Anti Freddy Fraktion gedacht.
So ist gleich klar, das DIESE Geschicht nicht für sie geeignet ist.
Greetz
DeadBrain
Hi, Brain,
Is 'ne gute Idee - dann sollte man's immer hinschreiben, Man erspart dadurch vielen die (vergebliche) Mühe des lesens.
Salut -a.
Stellt euch vor es ist Krieg, keiner geht hin, und alle strapazieren ihre Flatrate.
Krieg ist nie gut,denn es gibt keine Gewinner....
Danke Freddy
Viele denken leider nicht dran. Auch jetzt gerade wird Krieg geführt. "Aber was nicht in Mitteleuropa oder in den USA passiert geht uns ja nichts an."
Eine Frage noch: Was macht ihr, wenn wir in einen Krieg verwickelt werden und ihr zwangsverpflichtet werdet an die Front zu gehen? Sagt ihr dann nein und werdet erschossen?
Ist das die einzige Möglichkeit um andere Leben zu retten und den Krieg zu behindern? Oder ist es scheißegal, weil der Krieg sowieso weiter geführt wird?
OK, das waren jetzt mehrere Fragen, aber es reicht die erste zu beantworten.
Die Antwort auf die erste Frage nach reiflicher Überlegung:
Ich würde gehen, wenn die Wahl nur aus gehen oder sterben bestehen würde. Tot kann ich nichts mehr tun, wenn ich gehe besteht wenigstens eine Chance zu überleben und irgendwann wieder für meine Familie dasein zu können. Was würde mit ihr passieren, wenn ich tot wäre?
Würde man sie auch erschießen? In erster Linie habe ich für die Menschen die Verantwortung zu tragen, die mir nahestehen und dann für mich selbst. Die Verantwortung für die Welt und für die Kriege, die in ihr toben, habe ich nicht zu tragen, da mir nicht die Entscheidung
obliegt, Kriege zu beginnen oder zu beenden.
Wer trotzdem nein sagt und dafür sein Leben hingibt, dem sei Respekt
gezollt, aber er wird damit nichts ändern, da für ihn andere gehen.
Und es wird nie so viele Märtyrer auf der Welt geben, das sich durch solches Tun ein Krieg verhindern oder beenden lässt, da in letzter,
schrecklichster Konsequenz ein Krieg heute auch fast ohne Menschen
führen lässt, womit wir wieder bei DER BOMBE wären.
DeadBrain
Hallo!
Hier ist so ein angehender Bombenentwickler (zumindest die gelobten DSP´s werd ich entwickeln). Ich war zwar mal Zivi, aber ich möchte nicht, das Saddams Atombombe bei mir in der Nachbarschaft einschlägt, wenn ich grad mein 2tes Kind füttere...
Vielleicht auch mal zum Nachdenken...nicht alle Menschen sind böse, aber die Religion in der Politik ist mörderisch....
Jedenfalls ist es ein wirklich guter Text.