Ich bin an dieser "Kneipe" am Fußballplatz ja schon öfters vorbei gefahren und hab das große Schild mit dem "Schnitzel heute 6 Euro" gelesen. Ich beschloss nach drei Jahren heute mal reinzugehen. An der Eingangstür stand ein großes Schild: "Bock-Bier 2 Euro".
Bereits beim Betreten des italienischen "Restaurants" schrumpften meine Erwartungen auf das runter, was man von einer "Sportheim-Kneipe" vermutlich gewohnt ist. Die Beleuchtung war grässlich, die Tische und Stühle waren grässlich. Nur an einer Hand abzählbare Menschen hatten sich hier her verirrt.
Hinter der grässlichen Theke stand ein Typ der eher wie ein Türke als ein Italiener aussah und vermutlich auch ein Türke war (wobei ich absolut nichts gegen Türken habe, um das klarzustellen!). Ich ließ mir drei Sekunden Zeit nachzudenken, wo ich Platz nehme, wobei das eigentlich egal war, weil alle Plätze gleich unattraktiv waren.
Alles war in das gleiche unangenehme Licht gehüllt, aber ich entschied mich für einen Platz mit "Ausblick". Ganz oben an der Wand gab es noch drei flache Fenster, die mit blauen Lichtketten-LEDs umrandet waren, die in einem nicht kapierbaren kirren Rhythmus blinkten. Wenn die rot blinken würden, sähe es nach einem Puff am Stadtrand aus, dachte ich mir.
Der "Kellner" war schnell da und legte mir eine Tageskarte hin, auf der eher "teure" Gerichte waren. Das Riesenschnitzel für 6 Euro war nicht drauf. Ich sagt ihm, dass ich Lust auf das Riesenschnitzel mit Pommes habe und er meinte, dass es das natürlich auch gibt.
Er empfahl mir dazu ein "Bock-Bier". Ich meinte das sei mir für den Anfang zu stark und er meinte, es sei nicht wirklich stark. Ich bestellte trotzdem erstmal ein "Helles" für 2,70 Euro. Das Helle kam schnell.
Während ich auf das Schnitzel wartete, ließ ich die Diskussion am Nachbartisch über mich ergehen. Sie diskutierten da über die Folgen der Atomkatastrophe in Japan. Also ob man hier noch Sushi essen kann und so.
Das Schnitzel brachte nicht der "italienisch-türkische" Kellner sondern eine Frau, die wie eine Italienerin aussah. Sie stellt mir den Teller hin und nahm mir eine Frage aus dem Mund: "Möchten Sie Ketchup haben?". Ich sagte ja und sie brachte eine Flasche Ketchup. Zu meinem Erstaunen nicht den billigsten Ketchup den man kaufen kann, sondern original Heinz Tomaten-Ketchup.
Beim ersten Biss in ein Stück vom Riesenschnitzel wurde mir klar, wie man ein Riesenschnitzel mit Pommes (in München) für 6 Euro produziert. Man nimmt geschätzt 200 Gramm Schweinefleisch und haut so lange drauf, bis es platt genug ist um einen Teller zu füllen.
Die Panade vom Schnitzel war klasse und die Pommes schmeckten auch klasse - sie schienen definitiv in frischem Öl frittiert worden zu sein. Während dem Essen hatte ich das Helle alle und hab mir eins von den 2 Euro Bock-Bier bestellt. Ich ging davon aus beschissen zu werden, nur ein "kleines" Gläschen Bock-Bier zu kriegen.
Der Kellner brachte ein 0,5er Glas. Ich machte es alle und fragte ihn beim Zahlen, warum er dieses hervorragende Bock-Bier für nur 2 Euro verscheuert. Er meinte "Letzte Woche haben hier Leute uns für ne Fete gebucht und wollten ausdrücklich Bock-Bier haben. Dann hat keiner Bock-Bier getrunken und jetzt hab ich zu viel Bock-Bier das weg muss".
Die Kneipe hat was. Ich werd da bald wieder mal hingehen.
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Das wird wohl niemand bezweifeln,..aber schade, dass man das heutzutage hervorheben muss.
ich entschied mich für einen Platz mit "Ausblick
Ich tippe mal mit "Ausblick" auf's Fass! ;)
sie schienen definitiv in frischem Öl frittiert worden zu sein
Wundert mich nicht, bei deiner Beschreibung was die Anzahl der Gäste betrifft *g
Aber sieht man mal, das weniger ansprechende Ambiente konnte nicht über das gute Essen und die fairen Preise hinweg täuschen :)
Unterhaltsamer Erlebnisbericht, solltest vielleicht öfter mal sowas zum Besten geben! :)
Bei dem Artikel muss ich irgendwie an meine Stamm-Dönerbude denken.
Der Laden ist nicht der berühmteste vor Ort, während die Leute beim Griechen 20 Meter weiter die Tür einrennen. Klar, bei dem Griechen da gibts megakrasses Zaziki zu einem Teller, etwa in der Größe einer kleinen Schale von Apostels. Leider stinkt man dann auch drei Tage lang als hätte man eine 100er Packung Knoblauchpillen gefessen.
Das Zaziki bei meinem Türken hat kaum Knoblauch. Dafür kann man es aber Essen ohne sich hinterher sorgen zu machen. Und während sie beim Griechen da drüben bis auf die Strasse anstehen, komme ich bei meinem Türken sofort dran. Das Fleisch ist auch eigentlich recht ordentlich. Und seit sie kapiert haben, dass ich öfter komme, kann ich mich über die Portionen nicht beklagen. Gefühlte 25% mehr als beim Durchschnittskunden. Und die Betreiber freuen sich immer über mein Erscheinen. Und wenn irgendwelche verpeilten Besoffenen auf ihrer Wochenendtour den ganzen Laden aufmischen, bekomme ich meinen Döner trotzdem sofort, denn ich hätte ja angerufen und vorbestellt (Augenzwinker). Ironischerweise hat der Grieche da drüben gerade mal 5 Stunden Abendbetrieb, meine Dönerbude hat aber 19 Stunden am Tag geöffnet. Da ist es fast egal, wann ich Hunger auf Döner habe. Achja, Parkplätze gibts auch immer, direkt vor der Tür.
Die Moral der Geschichte: Manchmal haben kleine unscheinbare Läden trotzdem viel für den Kunden zu bieten. Letztendlich geht es doch nur darum, dem Kunden das Gefühl zu geben sein Geld an der richtigen Stelle ausgegeben zu haben. Der Grieche da drüben braucht mich nicht, die haben genug Kunden, während meine Dönerbude ein echter Familienbetrieb ist.
Ha! In genau dem Laden bin ich gewesen, anlässlich meines letzten Müchen-Besuchs 2009.
Allerdings war das Samstagnachmittag zur besten Kaffee-und-Kuchen-Zeit, so dass ich damals nicht in den Genuss der herzhafteren Beköstigung gekommen bin. Kaffee und Kuchen waren aber ganz okay, auch vom Preis her.
Es gab an dem Nachmittag FC Bayern - FC Nürnberg live auf Sky, fand ich schon ganz sinnig, das zu gucken, wenn ich an dem Spieltag zufällig gerade da bin.
Wobei... ganz so zufällig kann es bald nicht mehr sein. Immer wenn ich im Ruhrgebiet weile, spielt Schalke gegen Dortmund, und letztes Jahr in England spielte Liverpool in Manchester just als ich da oben war *g*.
Beim ersten Biss in ein Stück vom Riesenschnitzel wurde mir klar, wie man ein Riesenschnitzel mit Pommes (in München) für 6 Euro produziert. Man nimmt geschätzt 200 Gramm Schweinefleisch und haut so lange drauf, bis es platt genug ist um einen Teller zu füllen.
Klingt eher nach einem Wiener als nach einem Riesenschnitzel... Das Wiener ist ja platter als ne Flunder, nur wenige Millimeter "dick".
Übrigens finde ich den Schachzug mit dem Heinz-Ketchup ziemlich clever. Ich behaupte, wer an solchen Dingen spart, beweist damit nur, dass er nicht richtig unternehmerisch denkt und kaufmännisch sinnvoll kalkuliert. Die Kostentreiber sitzen doch ganz bestimmt ganz woanders als ausgerechnet in der Preisdifferenz zwischen einem ordentlichen schmackhaften Markenketchup und irgendeiner Billigplörre aus einem Discounter.
CU
Olaf
Kann ja auch sein ;
in der Flasche war gar nicht Heinz ;-) .
Gruss .
ist das Wiener nicht Kalb, und jedes gute Schnitzel dünn geschlagen?
Ja, nur wenn´s aus Kalb ist darf es sich "Wiener Schnitzel" nennen, ist es aus Schwein dann darf es höchstens "Schnitzel Wiener Art" heißen... was nicht bedeutet dass es nicht auch läden gäbe die einem ein Schweineschnitzel als "Wiener Schnitzel" verkaufen... und ja, ich finde auch dass ein Schnitzel so dünn (und mager) wie möglich sein muss.
Definitiv ja - "Wiener" ist Kalb, alles andere ist bestenfalls Wiener "Art". Da hat xaff recht.
Jedes gute Schnitzel dünn - weiß nicht, ich kenne diese hauchdünnen Schnitzel eigentlich nur vom Wiener, und auch dort hauptsächlich aus der Stadt Wien. Ich meine, hier war es:
http://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g190454-d1103602-Reviews-Ofenloch-Vienna.html
Das Schnitzel war redordverdächtig groß, brauchte einen Essteller für sich ganz allein und war so dünn wie der Kulturteil einer norddeutschen Provinzzeitung *bg*. Ist allerdings sehr lange her - über 25 Jahre. Dass sich der Laden anscheinend noch heute bester Gesundheit erfreut, spricht schon für sich.
CU
Olaf
Jetzt weiss ich endlich warum UBoot-Fahrer ihren Koch Schmied nennen. Gruß Andy
Hallo,
natürlich bekommt man aus 200 g Schweinefleisch (Fleisch generell:-)) ein Riesensteak mit Hilfe von:
http://www.directindustry.de/prod/knuth-machine-tools/hydraulische-einstanderpressen-27150-446450.html
wenn dann noch Panade zu kommt braucht man eine extra großen Teller und hat einen Magneten für Besucher/Gäste geschaffen :-). Aber bei Bier läßt sich eben nicht so tricksen, da muß man schlanke hohe Gläser nehmen um optisch "mehr" vorzugaukeln :-), nur der Durst läßt sich nicht betrügen (wollte nicht bescheißen schreiben:-)).
Aber man ist ja froh wenn man preiswert etwas schmackhaftes zum Gaumenschmaus bekommt und man auch gesättigt wird dabei :-). (Manchmal hat man 5 Gänge pro Menü und steht hungrig auf :-)).
Gruß
Manfred
Schnitzeltest ....
Nein, ich meine zb DEIN Forum!
Ich weiss. Hängt aber damit zusammen ....
Geiz ist geil, auch beim Schnitzel und Bockbier? Irgenwie sind wir doch alle Pfennigfuchser, oder ist es notwendig geworden, sparsamer Essen zu gehen?
Was soll ich denn mit einem Münchner 6 € Schnitzel,?? wenn ich allein für die Fahrt dahin 70€ bezahlen müßte. :-)=)
Aber Bockbier könnte mir gefallen, müßte mal wieder einen Härtetest machen :-)
Hi,
Aber Bockbier könnte mir gefallen
na da laß Dich doch mal vom "Maibock" stoßen :-), ja wer es lieblich mag der steht auf Bock :-), ansonsten muß es aber schon der ganze Abend damit sein. Bevorzuge sonst lieber ein wenig herb (nicht derb:-)), Radeberger oder Flens :-) im Sommer. Bier ist wenig/er geworden, zuviel an Masse, als reiner Genuß da lieber einen Kaffee mit einem 56er Geist :-).
Guten Appetit aber weiter, es gibt wenig Lokalitäten wo man gut und preiswert essen kann, fast nirgends so gut wie selber zu Hause angefertigt (egal ob Sauerfleisch, Brathering oder Rouladen oder Eisbein):-).
Gruß
Manfred
Auf meinen Reisen in Unterfranken hab ich schon Schnitzel/Kartoffelsalat für 4,50 Euro gegessen. Würzburger Hofbräu (na ja) 0,4 zu 1,80 Euro. Aber alles Normal, keine Sonderpreise. Fand ich spottbillig. In Norddeutschland zu essen iet echt teurer, spätestens ab dem Teutoburger Wald wird es viel teurer.
mfg :))
War letzte Woche mal wieder in einem Restaurant, das ich sonst oft und gern im Sommer besuche - weil die einen sehr gemütlichen Außenbereich haben. Innen dominiert eher der "used"-Charme. Wird ansonsten auch von vielen Studenten frequentiert, weil man da gut und recht preiswert essen kann.
Und was musste ich feststellen? Es gibt eine neue Karte, die viel weniger Gerichte enthält. Und die sind auch noch deutlich teurer als letztes Jahr. Mein Lieblingsessen kostet jetzt 8,20€ statt 7,50€, das Bier liegt bei 2.90€ statt 2,60€. Zumindest ist die Qualität der Speisen gleich geblieben - aber die Bedienungen sind jetzt auffällig attraktiv.
Da ich verheiratet bin wiegt das den Aufpreis nicht auf - andererseits ist mir eine Preiserhöhung aber lieber als der kreisende Pleitegeier.
Glaub blos nicht, das wegen der Preiserhöhung die Bedienung mehr verdient. Tatsache ist, das attraktive Bedienungen mehr Trinkgeld bekommen.
Ein Gastrobetrieb hat nicht nur mit erhöhten Energiepreisen, Einkaufspreisen für Speisen und Getränke, sondern auch mit Vorschriften, Gebühren, z.B. Abgabenordnung, Betriebsprüfungen, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Lohn- und Einkommensteuer, auch Grundsteuer zu kämpfen. Manche Gemeinden erheen sogar Nutzungssteueren für einen Bürgersteig, weil vor dem Gastrobetrieb sich Raucher aufhalten.
Deswegen wird man die "alten" aber nicht ersetzt haben. Sieht eher danach aus, als ob man wegen der Preiserhöhung ein schlechtes Gewissen hat und den Gästen dafür etwas anderes bieten will.
Jeder Gastrobetrieb hat mit vielen Kostenfaktoren zu kämpfen - deshalb hab ich ja geschrieben dass mir eine Preiserhöhung immer noch lieber ist als eine Geschäftsaufgabe.
Bei einem Billigschnitzel ist es mir wurscht, wer bedient, auch Selbstbedienung ist ok. Wichtig ist Sauberkeit und Essen, das frei von Hormonen und Schadstoffen ist. Manche Küchen sehen nämlich übel aus. >>>> ich mach u.a. Imagewerbung für Gastronomie, manchmal fag ich mich, was man bewerben soll. Echt zum übergeben.
Hehe, bei manchen Schuppen dürfte das von Vornherein zum Scheitern verurteilt sein.
Bei einem Billigschnitzel ist es mir wurscht, wer bedient, auch Selbstbedienung ist ok.
Genau dieser Punkt ist mir inzwischen nicht mehr egal, ich versuche Qualität zu einem fairen Preis zu bekommen - egal ob beim Essen oder sonstigen Anschaffungen. Jeder Preis hat seinen Grund, und ich denke das Konsumverhalten wäre völlig anders, wenn die Leute wüssten wie genau manche Preise zustande kommen.
Solange die Qualität stimmt werde ich dem Restaurant daher auch weiterhin treu bleiben. Aber im ersten Moment schaut man ganz schön blöd, schließlich bekommt man auch nicht von heute auf morgen 10% mehr Geld.
Ich will es nich überziehn, jede Leistung hat seinen Preis. Wenn man z.B. 3 Teller mit 6 Gläsernund 3fach Besteck braucht, so muß man sowas bezahlen. Wenn ein schöner Biergarten mit Billigschnitzel eine Selbstbedienung hat, so ist das sicherlich preiswerter. Jedem seinem Wunsch gerecht.
Hallo,
Glaub blos nicht, das wegen der Preiserhöhung die Bedienung mehr verdient. Tatsache ist, das attraktive Bedienungen mehr Trinkgeld bekommen.
Trinkgeld? Wer gibt das heute noch? Na ja wenn dann 12,90 sagt man schon 13 aber ansonsten großartig Trinkgeld wie früher wenn es hieß18,50 na machen Sie 20, gibt es wohl kaum noch, jedenfalls in meiner Familie und Bekanntenkreis nicht mehr.
Da spekuliere ich bei der Preiserhöhung (die auch so beschrieben eine überschaubaren Rahmen hat wenn Qualität stimmt) doch auf einen Aufschlag auf offenen Einblick :-). (Auch ein Familienoberhaupt ist da nicht blind *LOL*)
Gruß
Manfred
Manfred, durchaus denkbar, Deine Meinung zum Aufschlag. Mit dem Trinkgeld ist das wohl regional sehr unterschiedlich. Ich kenne eine große Gastronomie recht gut. Der Laden hat 6-10 Kellner/innen. Sehr kollegiales Verhältnis untereinander. Die Haben in der Geldbörse eine Trinkgeldschatulle, legen alle nach Feierabend zusammen und teilen durch die Personen. In einem Fall sind an einem Abend 1278,20 Euro Trinkgeld zuammen gekommen. Pro Person eine echte Motivationsspritze für harte Arbeit. Dabei ist der "Chef" garnicht so knauserig, zahlt guten Lohn. Manch einer hat aber auch Muskelkater am nächsten Tag. Man muß aber auch dazu erwähnen, Standortvorteil, 4-Sternekoch bei sehr guten und günstigem Essen, sowie 0,4 Helles unter 2 Euro. Ich sag Dir was mich stört, der abendliche Massenauflauf von Gästen. Laut, eng, aber sehr kommunikativ. Es ist auch möglich, am Tisch nette Kontakte zu knüpfen. Hilft auch beim Umsatz.
Hallo,
obwohl hier eine Region mit hoher Arbeitslosigkeit ist und wenig Leute die auch gute Arbeit haben über "normale" Einkünfte verfügen (fast alle Jobs nicht nach Tarif bezahlt) und Verkäufer, Sekretärinnen, Hausmeister usw. nur auf 400,-€ Basis gesucht und eingestellt werden, ist es eben nicht nachvollziehbar das hier trotzdem überhöhte Preise in Gastronomie überwiegen, Kundschaft dafür kaum. sowie 0,4 Helles unter 2 Euro kenne ich leider gar nicht, 2,50 für 0,2 ist so das Billigste was man findet :-(. Da bleibt man lieber daheim und kauft vorher ein :-).
Nur eben nette Kontakte zu knüpfen hat man da nicht.
Gruß
Manfred
5-10% Trinkgeld sind eine Frage des Anstands und des guten Tons!! Alles andere ist eine schallende Ohrfeige für die hart arbeitenden - und dabei schlecht verdienenden - Menschen in der Gastronomie.
Also entweder ich kann es mir leisten, Essen zu gehen oder ich kann es nicht. Am Trinkgeld zu sparen ist einfach nur daneben.
Was hat das eigentlich mit "heute" oder "früher" zu tun? Glaubt hier irgendjemand, heutzutage lebt eine Servicekraft von Luft und Liebe?
CU
Olaf
Sehe ich auch so - ich geb immer so ca. +/-10% je nachdem wie es rund wird. Voraussetzung ist aber das ich mit dem Essen und den Getränken zufrieden war, und nicht ewig auf irgendwas warten musste. Wie die Bedienung aussieht ist mir dabei herzlich egal, Hauptsache freundlich.
@nettineu
Die Haben in der Geldbörse eine Trinkgeldschatulle, legen alle nach Feierabend zusammen und teilen durch die Personen.
Da gibts aber auch Unterschiede, in manchen Restaurants dürfen die Bedienungen ihr Trinkgeld komplett selbst behalten - oder gar nichts.
Eine meiner Verflossenen hat Restaurantfachfrau gelernt, bei denen mussten die Azubis die komplette Kasse inkl. Trinkgeld abends beim Chef abliefern und dann wurde das Trinkgeld unter den Festangestellten aufgeteilt. Die Azubis bekamen vom Chef gar nichts. Manchmal haben die Festangestellten den Azubis was von ihrem Anteil abgegeben. Der Ausbildungsbetrieb hatte übrigens einen Michelin-Stern...
@Ma_neva
2,50 für 0,2 ist so das Billigste was man findet
Hä? So teuer? Wo ist das denn? Bei uns kosten 0,5l so ca. 2,60 - 3,00€.
Hallo,
aber wer gibt Dir oder einer Krankenschwester (auch als Arzthelferin super unterbezahlt) oder Postboten usw. Trinkgeld?
Was hat das eigentlich mit "heute" oder "früher" zu tun? ganz viel finde ich, früher hat man das Menü in DM bezahlt und das war ein fairer Preis, heute zahle ich in € und dafür mehr als in DM und obwohl ich mein Einkommen dadurch halbiert halbe, da haben sich alle seeehr am € gütlich getan, lediglich die Grundmiete ist fair halbiert worden. Manche Schnitzel sind sogar teurer als mit DM oder auch Bratwurst am Stand, soll da noch Trinkgeld gegeben werden? Und wenn ja wovon? Will und habe bisher nie über Geld gemeckert, doch wenn ich sehe das meine Frau 45 Jahre als Schwester auf Säuglingsstation (Tag/Nachtschichten und Feiertags) dann als Arzthelferin bis 20 Uhr von früh 7:30 Uhr an nun 700,-€ Rente bekommt, da frage ich doch wovon soll da Trinkgeld kommen? Und mit welchem Recht soll das gerecht sein? hat sie weniger hart gearbeitet als die Leute in der Gastronomie?
Gruß
Manfred
Ich würde mich in Grund und Boden schämen, 13 EUR zu geben, wenn der Endbetrag 12,90 lautet.
früher hat man das Menü in DM bezahlt und das war ein fairer Preis, heute zahle ich in € und dafür mehr als in DM
Abgesehen davon, dass diese Darstellung stark übertrieben ist und durch 9 Jahre lange Wiederholung sachlich nicht richtiger wird: Haargenau das trifft die unberbezahlten kleinen Leute am Härtesten! Und genau da willst du sparen, auf dass diejenigen, die sich selber kaum leisten können, dort essen zu gehen, wo sie arbeiten, sich noch weniger leisten können?
Die Löhne sind im gastronomischen Gewerbe so kalkuliert, dass Trinkgelder zum Überleben zwingend notwendig sind. Im übrigen sind Trinkgelder durchaus nicht ausschließlich im gastronomischen Gewerbe übrig, es gibt auch andere Beispiele.
Die Frage, wer mir Trinkgeld gibt, ist müßig - ich arbeite nicht im dienstleistenden Gewerbe, es gibt niemanden, der mir Trinkgeld geben könnte, selbst wenn er es wollte. Ist aber auch nicht nötig.
CU
Olaf
Hallo Olaf,
Abgesehen davon, dass diese Darstellung stark übertrieben ist und durch 9 Jahre lange Wiederholung sachlich nicht richtiger wird, leider ist sie hier und Umfeld die bittere Wahrheit, auch Wismar und weitere Badeorte sind davon betroffen. Auch in HH in Mönckeberger Str. sieht es bei den Wurstbuden so aus. Müßtest Du aber eigentlich auch so schon gesehen haben. Früher kam die Bratwurst 2,50DM - 3,50 DM und heute zahlt man sogar bis 4,-€ dafür. Ein Bier ist nicht unter 4,-€ für 0,4 l zu bekommen:-(, also nichts mit stark übertrieben , wäre schön wenn es das wäre, da würde ich beschämt mich zurücknehmen und sicherlich nicht so beharren. Hier gab es sogar mal Bratwurst/Curry Wurst für 2,40 DM, da kann man heute suchen nach zu dem Preis in € ähnliches zu finden, nicht einmal einfache Sachen sind so möglich 1:1 zu kaufen, nein der Teuro heißt nicht umsonst so. Auch an der Fleischtheke (wenn Du mal einkaufen gehst wirst Du das eingestehen müssen) ist das Fleisch wenn es nicht im Angebot ist mindestens 1:1 von DM in € . Obst und Gemüse sage ich erst gar nichts, da wird ja Saisonal und nach Ernteergebnis beschieden (Kartoffel als Grundnahrungsmittel ebenso wie Brot sind da leider von der Teuerung nicht ausgeschlossen).
Unwahres wird nie wahr werden, doch Tatsachen kann man nicht leugnen.
Auch das da eine Person die alleine steht nie von der Rente existieren könnte, nach 45 Arbeitsjahren 700,-€ Rente, da ziehe mal die Miete und Nebenkosten, dann Strom und Telefon und GEZ ab, was da übrig bleibt :-(.
Dazu noch über 20 Jahre im Schichtdienst drin. Es ist eben nur zu zweit möglich oder man nistet sich im Alter in eine WG ein.
Ich habe aber oben schon erwähnt das es mir nicht darum geht zu jammern oder wegen Geld zu klagen, es geht nur darum das die Trinkgeldgeschichte nur für gut oder normal verdienende mit Beschäftigung möglich ist.
Gruß
Manfred
Hmmm...
es geht nur darum das die Trinkgeldgeschichte nur für gut oder normal verdienende mit Beschäftigung möglich ist.
Das heißt, ein weniger gut Verdienender kann sich die Rechnung von 12.90 locker leisten, die 1,10 Trinkgeld aber nicht...?
Mag sein, dass die Bratwurst irgendwann 1990 einmal 2,50 DM gekostet hat - kurz vor der Einführung des EUR aber bestimmt nicht mehr. Ich halte solche "Beispiele" eher für Legendenbildungen nach dem "Früher war alles besser"-Prinzip.
CU
Olaf
Öhm Olaf da muss ich dir aber jetzt wiedersprechen. Beispiel Currywurst- Pommes 2000 hat die noch im schnitt 3,50DM gekostet, mit Einführung des Euros aufeinmal 3,50€.