Hallo zusammen,
leider habe ich ein kleines Problem bei der Konfektionierung meines Ethernet-Kabels. Meinen Internetanschluß stelle ich über ein Ehternet-Kabel her, daß ich mir vom Nachbar gegenüber zu mir gelegt habe. Auf Empfehlung des Verkäufers habe ich 60m Cat.6e-Kabel genommen, auf dem Folgendes draufsteht:
LAPP Kabel Stuttgart Unitronic
LAN STP/S PiMF 500 MHz
Cat.6e 4x2xAWG23/1 ROHS
Kurzfristig habe ich mich mit einer abenteuerlichen Konstruktion beholfen, um dieses Kabel an meinen Router anzuschließen. Gerne möchte ich jetzt aber einen vernünftigen Stecker anbringen, allein schon, um die Installation "katzenfest" zu machen. :)
Dazu habe ich mir eine Crimpzange samt passenden RJ-45 Steckern beschafft. Mit Schrecken stelle ich jedoch fest, daß sowohl die einzelnen Adern als auch das Kabel insgesamt VIEL dicker sind, als der Stecker aufnehmen kann - und bin daher ziemlich ratlos. Gibt es verschiedene Größen RJ-45-Stecker? Also auch welche, die auf Installationskabel passen? Oder muss man sich damit behelfen, das Kabel an eine Dose anzuschließen und von dort aus weiterzuverteilen?
Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Lobo7
Heimnetzwerke - WIFI, LAN, Router und Co 16.538 Themen, 81.398 Beiträge
Also an Verlegekabel (CuDraht) schließt man grundsätzlich Dosen oder Patchpanels an. In denen werden die Kabel mittels LSA-Schneidklemmen fixiert.
Geräte werden dann über ein kurzes Verbindungskabel (Patchkabel, CuLitze) angeschlossen. Direkt angeschlossene Stecker wären auch unpraktisch bei fest installierten Kabeln...
Gruß
Borlander
Hallo Borlander,
dann geht es wohl nur über eine Dose, wie ich befürchtet habe. Ich denke übrigens nicht, daß es ohne Dose unpraktisch wäre - ich schließe das Kabel ja nur an meinen Router an und dort bleibt er samt Kabel stehen bis ich umziehe.
Kostenpunkt: 3 € für zwei Stecker. Wenn ich nun bei mir und meinem Nachbar jeweils eine Dose setzen muß, sind wir bei ca. 2 x 15 € plus Patchkabel zum Anschließen: ca. 45-50 €. Echt heftig, gibt's da keine andere Lösung?
Gruß
Lobo7
Und wehe das Kabel bekommt mal einen bösen Knick oder jemand stolpert drüber. Ist außerdem wenig elegant wenn irgendwo ein Kabel aus der Wand kommt, oder einfach unter der Fußbodenleiste hervor. Der WAF solcher Lösungen dürfte definitiv ziemlich niedrig sein ;-)
CAT6 Dosen gibt es übrigens auch schon für ~4€ (z.B. bei Pollin.de). Wenn es günstig sein soll dann hätte allerdings auch ein einfaches CAT5 oder CAT5e Kabel ausgereicht. Selbst für GBit-Ethernet braucht man kein CAT6...
Gruß
Borlander
Vielen Dank, dann schau ich mal bei Pollin rein. Denke mal für die Dosen brauch ich dann wieder ein LSA-Werkzeug, oder? Nimmt alles kein Ende. Das Kabel habe ich auch nur genommen, weil es mir für die Entfernung (60m) und Umstände (teilweise draußen verlegt) empfohlen wurde. Naja, man lernt nie aus.
Gruß
Lobo
Also man kann die Kabel auch ohne Spezialwerkzeug in den Dosen auflegen. Ich hab das z.B. schon ofter mit einem kleinen Uhrmacherschraubendreher gemacht. Muß doch nur die Ader in das "Messer" gedrückt werden ;-)
Das Kabel habe ich auch nur genommen, weil es mir für die Entfernung (60m)
Der Ethernet-Standard sieht Kabellängen von 100m vor - muß also mit jedem Kabel gehen daß offiziell für den genutzen Ethernet-Standard erlaubt ist. Für Internetzugang werden im Normalfall Fast-Ethernet (100MBit/s) vollkommen ausreichen - also auch CAT5.
Was die Außeninstallation angeht: Wie genau soll die eigentlich erfolgen? Willst Du das Kabel einbuddeln oder sowas?
Ich hatte vor etwa 5 Jahren mal eine Außeninstallation vorgenommen und zwar etwa 70-80m über ein Flachdach. Zum Schutz wurden die Kabel (waren 2 Stück plus ein Telefonkabel) in Panzerschläuche (bekommt man in jedem Baumarkt) gesteckt und die Panzerschläuche jeweils mit Steckverbindern verbunden um das Eindringen von Feuchtigkeit zumindest zu minimieren. So waren die Kabel zumindest einigermaßen gut vor den Naturgewalten geschützt. Diese Konstruktion hat 2 Jahre gehalten und keinerlei Probleme gemacht und wurde dann wg. Standortwechsels wieder abgebaut. Zumindest für ein Provisorium reicht sowas also ;-)
Als Kabel kamen dort übrigens Patchkabel zum Einsatz (also mit CuLitze und Steckern - also nicht wirklich elegant), warum weiß ich allerdings nicht mehr so genau. Evtl. spielte da die mechanische Empfindlichkeit eine Rolle, oder auch die etwas geringere Dicke im Vergleich zu Verlegekabeln (CuDraht)...
Btw.: Vom Gesetzt her darf man AFAIR nicht einfach so Kabel über Grundstücksgrenzen verlegen. Wird vermutlich Bestandteil des Telekommunikationsgesetzt sein, ob und in welcher Weise sowas verfolgt wird entzieht sich meiner Kenntnisse.
Gruß
Borlander
Tja, also die Installation als solches ist eigentlich schon vorgenommen. :) Bitte nicht lachen: Ich habe das Kabel an einem anderen (vermutlich TK-Kabel), bereits vorhandenen Kabel befestigt und damit die Straßenseite gewechselt. Da ich im alten Ortskern eines Dorfes wohne, sind diese Art Kabelverbindungen gang und gäbe. Frag mich jetzt bitte nicht, wo ich bloß gelandet bin - ist recht schön hier, wenn man mal vom nicht vorhandenen DSL-Anschluß absieht. Da bin ich heilfroh, daß ich die 5 GH-WLAN-Anbindung meines Freundes mitnutzen kann. Ich denke mal, daß die Installation wenigstens solange halten wird, bis das Internet hier auf andere Art und Weise verfügbar sein wird.
Das mit dem Kabel über Grundstücksgrenzen hinweg ist übrigens sehr interessant - man denkt ja generell über sowas selten nach. Da jedoch hier eh alles kreuz und quer hängt (Strom, TK, weiß der Kuckuck) wird es wohl niemandem auffallen.
Ach ja und von wegen der Ästhetik bei direktem Anschluß eines Steckers ohne Dose: Im Moment hab ich ein Patchkabel halbiert und die jeweiligen Hälften mit den Enden des Installationskabels verlötet, um überhaupt in's Internet zu kommen. DAS sieht ma super aus kann ich Dir sagen. *g*
Recht vielen Dank nochmal für die schnelle Hilfe! :)
Gruß
Lobo
Zum Thema "mit Dose behelfen" s. o. - eine Dose, bzw. Patchpanel ist der NORMALFALL, sprich: so macht man das ordentlich. Stecker wäre ein Notbehelf. Die Dose kannste ordentlich an/in der Wand befestigen und dann den Router mit nem normalen Patchkabel dranhängen - dann isses auch nicht so tragisch wenn mal jemand drüber stolpert.
Ich stelle mir gerade vor wie Du mit der langen Leiter "auf der Gass" stehst und das Kabel von Haus zu Haus ziehst *lol*
Not macht erfinderisch (und ich kann nicht behaupten dass ich nicht auch auf so ne Idee gekommen wäre) - aber ich glaube wenn das wem auffällt setzts was :-D
Achja: LSA-Werkzeug is kein Drama, kostet bei Pollin
Wenn das Kabel Feuchtigkeit/Sonneneinstrahlung überdauern soll, sollte es entsprechend ausgelegt sein und/oder zusätzlich geschützt werden (Kabeltunnel, Leerrohre o. ä.).
Ich habe so ne Konstruktion zwar nur an der Außenwand des Hauses von Stockwerk zu Stockwerk (Sonnenseite) - aber das funzt jetzt auch schon ca. 4 Jahre problemlos.
Hi Nickel!
Jau, das war lustig mit anzusehen. Gut, daß kein YouTube-Jünger in der Nähe war *g*. Ich denke mal, so ein Patchpanel macht nur Sinn in nem Serverschrank/-raum, oder? Wird man ja bestimmt irgendwo einbauen müssen. Is schon nervig, wenn man sich mit etwas nicht auskennt - gerade, wenns eigentlich simpel ist, aber man noch zig Spezialwerkzeuge braucht etc. Wo wir grad davon reden, ich hab jetzt bei Pollin ma ne Bestellung aufgegeben - die Preise sind ja verdammt gut. Frage mich nur, warum das LSA-Teil andernorts für 45+ € angeboten wird, also mir ist schon klar, daß die ab und an einen neuen Mercedes brauchen in der Chefetage, aber das ist ja wohl dreist!!
Ah ja und eine Frage noch - ich lese von LSA-PLUS und LSA-Werkzeugen, kann aber auf Bildern wenig Unterschied erkennen. Liegt der hauptsächlich beim Preis oder muß man wirklich für jede Art ein eigenes Auflegewerkzeug haben?
Was das Kabel über der Straße angeht, tja, hoffen wir mal das Beste. Da es sich vom Haus meines Vermieters zu meinem erstreckt und keiner von uns sich drüber beschweren wird sollte es eigentlich niemand aufstoßen. Ja, gewiß, der Teufel ist ein Eichhörnchen, ich weiß! :)
Mal gucken, ob ich alles noch umwickle aber andererseits denke ich, sind die Umwelteinflüsse überbewertet - ein paar Jahre wird es bestimmt halten. Und bis dahin befindet sich hoffentlich auch unser Ort im Einzugsgebiet der Milchstraße und erhält DSL.
Vielen Dank für das Feedback!
Hi Lobo7,
grundsätzlich wurden hier Sachen besprochen, die ganz einfach richtig sind. CAT5 ,6 , 7 - Kabel sollte man nur auf Dosen oder Patchpanel auflegen, da diese dann 1. ordnungsgemäß aufgelegt werden, also mit einem LSA Plus Werkzeug (LSA Werkzeug) ist das gleiche!, und 2. die Kabel somit richtig fixiert und zugentlastet werden. Vom Auflegen mit einen kleinen Schraubendreher solltest Du dringend absehen, damit zerstörst du einfach die kleinen Messerkontakte, geschweige denn wenn du auch noch abrutscht..... dann kannst die Dose gleich weghauen. Das Kabel soll ja Frequenzen übertragen und dabei ist ordnungsgemäßes Arbeiten unabdinglich !!!
Einen RJ45-Stecker auf ein Installationskabel auflegen ist so nicht möglich, weil es ganz einfach zu dick ist und die Messerkontakte den Kupferleiter der einzelnen Adern (weil Isolierung zu dick) nicht kontaktieren, ebenso werden die Messerkontakte im Stecker einfach wieder lose und hätten auch keinen Kontakt mehr. (Große Fehlerquelle)
Also nix pfuschen, machs richtig und dann gibts auch keine Probleme !!!
Gruß Frank
Hi Frank,
vielen Dank für die Erklärung, Du hast völlig recht - so werd ich's machen!
PS: Lobo7 = Ragnir
Also wenn Du so ein Netzwerkkabel über Grundstücksgrenzen verlegst, dann würde ich auf jeden FRall noch für eine (zumindest teilweise) galvanische Trennung sorgen.
Prinzipiell ist es erst einmal in D unzulässig Netzwerkkabel (nicht LWL) zwischen Gebäuden mit unnterschiedlichem Potentialausgleich zu verlegen. Da können gerade bei älterer Elektroinstallation über das Netzwerkkabel doch mal ganz bedenkliche Ströme fliessen. Zudem wird im Schadensfall deine Versicherung erst mal eine Haftung wegen des Kabels ablehnen.
Also in so einem Fall entweder gleich Glasfaser legen (leider noch recht teuer), oder zumindest eine (kleine) Trennstelle einrichten.
Ich würde da zu einem PNET1GB von APC raten. Wenn Du das Netzwerk ohnehin nur mit 100 MBit betreibst kannst Du auch mal bei ebay nach protectnet suchen, da gibts den Vorgaänger, der nur 100MBit packt teilweise für 5 €. Eigentlich ist das Gerät als Überspannungs bzw. Überstromableiter konzeptioniert, es sit aber grad in so einem Fall wie bei Dir eine relativ einfache Möglichkeit sich zumindest etwas abzusichern.
Zwick am Gerät einfach den Gabelschuh zum Anschluß an den Potentialausgleich ab, und hol Dir aus dem Baumarkt einen normalen Schukostecker, den klappst Du auf, und entfernst die Stifte Für Phase und Neutralleiter (einfach herausziehen), dann kannst Du denn Kontakt vom Schutzgerät dort an den Schutzleiteranschluß anschließen. Prinzipiell sollte man dafür Aderendhülsen verwenden, aber wenn du keine hast gehts zur Not auch ohne.