Hallo!
Folgende Situation: Im Haus meiner Eltern steht ein WLAN Router.
Unser Haus steht ca 5 km entfernt (Höhenunterschied ca 300m).
Ist es möglich über eine sog. Richtstrahlantenne (Netgear ANT24D18)
eine Internetverbindung im anderen Haus herzustellen.
Und was braucht es ggf dazu?
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe
Heimnetzwerke - WIFI, LAN, Router und Co 16.538 Themen, 81.398 Beiträge
Hi!
Als Tipp, ich habe so etwas noch nie und auch nicht mal näherungsweise ausprobiert: die aktuelle c't 25/2007 (seit Gestern am Kiosk) befasst sich mit dem Selbstbau von Richtantennen für WLAN-Übertragungen.
Noch aktuelle Übersichtseite: http://www.heise.de/ct/
Soweit ich den Artikel überflogen habe, sind bei Tests etwa 1 1/2km überbrückt worden. Mit dem Artikel würdest du zumindest einen Überblick über die nötige Technik hinter den Antennen bekommen.
Ich habe alleridngs Zweifel, dass man damit 5km überbrücken kann. Sowohl im Artikel, als auch auf der Übersichtsseite wird von Entfernungen >1km gesprochen, die man überbrücken kann, aber gleich 5?
Naja, auf der anderen Seite hat Google bei der Suche nach deiner Antenne sofort ein Forum mit Beiträgen von Bastlern in diese Richtung gefunden, die sogar von Übertragungen über 15km hinweg sprechen.
-> http://forum.effizienzgurus.de/f46/frage-zur-netgear-ant24d18-mit-15-km-reichweite-t745.html
Bis dann
Andreas
Vielen Dank!
Werde mich mal einlesen....
In der Produktbeschreibung der Netgear Antenne wird eine Reichweite von bis zu 15km im Freien beschrieben.......
mein Lesetipp: http://www.angelpage.de/forum/webcam-tools-111.htm
Mit Sendeleistungen die bei uns nicht zulässig sind kannst du in der Wüste von Nevada 15Km vielleicht
erreichen, aber wenn Regen, Schnee oder Nebel ist kannst du froh sein 200m zu überbrücken aber
keine 5 Km.
aldixx
@Aadix
Quatsch!
@cuore
Betreibe seit fast 4 Jahren eine Richtfunkstrecke über 900m Luftlienie. Nie Probleme!
2ganz normale D-Link APs (1er muss sich im Client-Modus betreiben lassen)
und 2 handelsübliche 14db Richtantennen.
Wichtig ist eine freie Sichtverbindung zwischen den Antennen.
Die Antennenkabel sollten wegen der Dämpfung so kurz wie möglich sein(nicht länger als 2m). Meine APs sitzen in wasserdichten Gehäusen am Antennenmast.Die Steckernetzteile sitzen unterm Dach.
Xafford hatte hier mal was reingestellt: Klick. Da verkaufte er ein Equipment, mit welchem er etwa 2 km überbrückt hat. Vielleicht nützt es dir ja was, da mal reinzuschauen..
Gruß
K.-H.
Also manches was man hier liest erschreckt mich.
Natürlich kannst Du 5km überbrücken, die Frage ist der Aufwand!
Es gibt vieles zu beachten.
Haben die beiden Gebäude Sichverbindung?
300 Meter Höhenunterschied ist nicht so schlimm.
Auf beiden Gebäuden muss der Access Point aufs Dach in ein Geschütztes Gehäuse oder direkt unters Dach mit einer ganz kurzen Antennenleitung!
Bei 5km wirst Du keine 54Mbit Verbindung stabil hinbekommen.
Der Aufwand ist auch Finanziell nicht zu unterschätzen.
Aber machbar ist es solange sich zwischen den beiden Gebäuden keine großen Hindernisse befinden!
Thomas
@cuoresportivo:
Als Funkamateur und Nachrichtentechniker sage ich dazu Folgendes (einiges wurde auch schon gesagt):
1. Bei Sichtverbindung*) geht es per Richtfunkstrecke definitiv, und zwar legal und mit vertretbarem Aufwand. Über das "Wie" sage ich bei Bedarf noch mehr. Allerdings kann die Antennenausrichtung auf diese Entfernung eine recht knifflige Sache werden; wer damit keine Erfahrung hat, wird es sehr wahrscheinlich ohne Hilfsmittel nicht packen. Tipp: Wechselseitig auf Maximum ausrichten, während auf der jeweils anderen Seite vorübergehend eine gute Rundstrahlantenne eingesetzt wird. Oder Lichtquelle als Peilhilfe einsetzen. Dann zum Schluss nochmal Feinjustierung, wenn beiderseits die Richtantennen arbeiten und solide (!) befestigt sind. Ich würde keine sündhaft teure Markenantenne einsetzen, sondern lieber eine Selbstbaulösung, siehe z.B. - wie schon erwähnt - aktuelle c't.
2. Wenn Hindernisse (Bäume, Gebäude o.ä.) dazwischen sind, geht es definitiv nicht, da ist jeder Versuch zwecklos. Dann bliebe nur, auf einem der Hindernisse (oder an einem anderen nicht zu weit entfernten Punkt, zu dem beide Sichtverbindung haben) einen Repeater anzubringen. Dann mit jeder Teilstrecke weiter wie bei (1).
*) Was ist "Sichtverbindung"? Wenn ein gedachter Lichtstrahl wie eine gespannte Schnur "gerade mal so" frei durch eine Gebäudelücke oder Baumgeäst gelangt und am anderen Ende sichtbar ist, ist das trotzdem noch keine "Sichtverbindung" in dem hier notwendigen Sinne. Denn ein solcher "Strahl" allein reicht nicht - auch um ihn herum muss noch ein dicker tonnenförmiger Bereich, die sog. Fresnel-Zone, weitgehend frei von Hindernissen sein. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone
Ich weiß, falls Du sowas noch nie gemacht hast, ist das alles viel zu knapp beschrieben. Deshalb: bei weiteren Fragen einfach melden.
Gruß, Manfred
Vielen Dank für all eure Antworten!
Ich habe mir das alles etwas zu einfach vorgestellt..........
Werde mich mal durch das Thema lesen......
Also mit zwei selbstgebastelten Pringles-Antennen habe ich mit meinem Kollegen eine Verbindung (Luftlinie) von ca. 1 km hinbekommen, problemlos und ohne ein genaues Ausrichten der Antennen. Wir waren aber auf einem Turm und es gab da keine Hindernisse dazwischen.
Gruss
Thomas
Ums kurz zu machen in der Praxis sind mit vertretbarem aufwand max. 2 km möglich.
MfG
siggi
Hallo cuore...
hier wurde ja schon vieles erwähnt (richtiges und falsches), nun auch noch mein Senf aus praktischer Erfahrung:
Eine Verbindung über 5km ist, wie vielfach erwähnt, durchaus möglich. Wie von dl7awl absolut korrekt erwähnt, hängt aber sowhl der Erfolg, als auch die Stabilität von durchaus einigen Faktoren ab. Vorweg erst mal: mit dem 2.4GHz Band wirst Du über 5km mit ziemlicher Sicherheit keine 54MBit-Verbindung bekommen (zumal auch eine 54MBit-Verbindung in der Praxis nie54MBit leistet). Auch wirst Du bei so einer Distanz trotz Schtverbindung immer zu einem gewissen Maß wetterabhängig sein, bei Starkregen, Gewitter oder Schneetreiben wird es instabil oder bricht komplett zusammen.
Auch die Sache mit der Fresnelzone ist sehr wichtig wie dl7awl korrekt darstellte, mindestens die 1. Fresnelzone sollte komplett frei sein für eine brauchbare Verbindung, es sollten tunlichst auch keine Hochspannungsmaste oder Bäume mit dichtem Laubwerk in der 1. Fresnelzone stehen. Essentiell ist, dass auf beiden Seiten der Richtstreckeentsprechende Antennen mit Richtcharakteristik genutzt werden, es nutzt wenig, auf einer Seite einen Richtstrahler und auf der anderen einen schwach oder garnicht gebündelten Rund- oder Sektorstrahler zu nutzen, zudem sollten beide Antennen per Mastmontage auf das Dach.
Weiterhin noch: Hüte Dich vor Angeboten mit aufgedrehten APs, wie sie manchmal angeboten werden. In Deutschland sind 100mW Sendeleistung bzw 20dB EIRP der obere Grenzwert. Man kann zwar Geräte derart modifizieren, dass sie mit 4Watt Vergleichsleistung arbeiten, falls es zu Störungen z.B. im Amateurfunk kommt und die RegTP aufläuft zur Messung wird es richtig teuer (und das Equipment wird idR auch beschlagnahmt). Funkamateure verstehen (verständlicherweise) keinen Spaß, wenn man ihre Frequenzbänder noch stärker zumüllt.
Am effektivsten jedoch könntest Du die Strecke mit einer Anlage überbrücken, welche das 5GHz Frequenzband nutzt, damit wird das ganze aber ein gutes Stück teurer, jedoch kenne ich hier bei uns in der Ecke Anlagen, die mit 5GHz und Sichtverbindung Strecken von über 10km überbrücken. Ich persönliche hatte mit meinem semiprofessionellen Equipment schon Gegenstellen in knapp 7km Entfernung verbunden, allerdings nicht mehr ganz stabil und nur noch mit geringerer Bandbreite.
Eine sinnvolle Anlage könnte mit zwei guten Yagi-Antennen auf beiden Seiten aufgebaut werden und vorzugsweise guten APs (besonders geeignet wären Lancom-Geräte, diese sind aber auch sehr teuer)... und auf jeden Fall bei Mastmontage den Blitzschutz nicht vergessen und ebenso die Leitungsdämpfung für Antennenkabel / Steckverbindungen... die effektive Sendeleistung solltest Du vor dem Aufbau entsprechend überschlagen (Geräteleistung + Antennengewinn - Summe Leitungsdämpfungen).